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>1 WAUKkAWM «» »«»,,*» U^Nch« ».»,«««»- «sch« »M ya»»t,tschtft»»<N»v l,r Hü«, v»t»ch. Sch««»«» ««» Schsorr«,»,«. SS. Jahrg. Mittwoch» den IS. März 1932 Nr. SS Neuer Grotzwahllag am 24. April -i Immerhin muß die Opposition damit rechnen, daß die Re gierung in Preußen vor dem 24. April mit einer sehr starken Propaganda an die Öffentlichkeit treten wird. Wir haben zwar nicht die Besorgnis, daß diese Propaganda so stark wir ken wird wie die Propagnada zugunsten Hindenburgs. Wäh rend es sich hier um eine einzigartige Persönlichkeit handelte, steht die preußische Negierung vor der undankbaren Ausgabe, ein parteipolitisches System zu verteidigen, gegen das sich längst die iibergroße Mehrheit der Wählerschaft gewendet hat. Selbstverständlich werden die Nutznießer dieses Systems Him- mel und Hölle in Bewegung setzen, um ihre angenehmen Posten nicht zu verlieren. Der 24. April muß eine grund- legende Wandlung der deutschen Innenpolitik dadurch anbah- nen, daß er das System Braun-Severing in Preußen endgül tig unmöglich macht. Daher sollte die Rechtsopposition ihre ganze Kraft darauf richten, daß der entscheidende Kampf um Preußen gewonnen wird. Leipzig, 15. März. Der Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich hat heute den Antrag, die Verordnung des preußischen Staatsministcriums zur Acnderung des Wahl- gesetzes vom 12. September 1931 für verfassungswidrig zu erklären, zurückgewiesen. Novationen und. der Milchwirtschaft sowie der Hausreparaturen und empfiehlt die Förderung der kommu« nalen Arbeitslosenfürsorge unter bestimmten Bedingungen. «»IM,« ««»in," «r »k t-u» VA ««>«»,,«I, »» ,«»««, «so. «,»>,««« »n«< MI». LiimiiA«, " ««»»I» a« nochvbnni«. v»ftsch«<k-a»»t»' V^»«I» Nr. tr«^ «,«n«»»-«ir,-v,«i», «»». e«ch!«i. Ar. es. Helsingfor», 15 Ästärz Die Regierung hat Deronstaltun« tzen der Lappo- und Frontkämpfer-Bewegung dis «tt weitere« verboten. Preußen, Bayern, Württemberg und Anhalt werden an einem Tage, Le« 24. April, ihre neuen Parlamente wählen: »Vie politische Wichtigkeit dieses Sroßwahltages geht am besten aus der Tatsache hervor, daß diese Länder fast fünf Sechstel Deutschlands ausmachen. Es ist selbstverständlich, daß die Rechtsopposition ihre Anstrengungen für diese Länderwahlen verdoppeln wird, nach dem der Angriff auf die Reichsprästdentschaft mißglückt ist. Di« Voraussetzungen sind andere, weil die Person des Reichspräsi denten als solche, die sich im Präsidentschaftskampf als unge- wöhnlich zugkräftig erwiesen hat, bei den parlamentarischen Wahlen ausscheidet. Selbstverständlich werden di« Parteien, die sich in der Oeffentlichkeit jetzt schon als „Hindenburg. Parteien" zu firmieren pflegen, während des Wahlkampfes versuchen, sich auch Weiterhin hinter dem Rücken des General- seldmarschalls zu decken. Ls ist aber ohne weiteres anzuneh men, daß die Millionen von Wählern aus dem Rechtslager, die am 13. März trotz der Parteiparolen Hindenburg gewählt haben, namentlich in Preußen am 24. April deutlich zu er kennen geben werden, daß sie mit der Wiederwahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten keinesfalls eine Unterstützung des Sy stems Braun-Severing beabsichtigten. * Die sog. „Eiserene Front" wird natürlich die Preußen- wählen benutzen, um ihr« Dernebelungspropaganda fortzu- setzen. Freilich verraten di« siegestrunkenen Artikel, der Der.- liner Asphaltpresse schon jetzt gewisse Beklemmungen, die aus der Tatsache erklärlich werden, daß die Nationalsozialisten heute unbestritten die stärkste politische Partei in Preußen und in Deutschland sind. Außerdem wird sich bei den Preußen wahlen erweisen, daß neben den Nationalsozialisten die deutsch nationale Gruppe der Rechtsopposition sehr stark ist und für jede Mehrheitsbildung im neuen Preußenparlament unent behrlich sein wird. Wenn jetzt eine geschäftige Linkspresse dabei ist auszurechnen, daß di« Weimarer Parteien im kommenden Preußenparlament ebenso stark sein werden wie die Rechts- opposition, dann ist dies wohl ein frommer Wunsch. Denn ein mal werden stillschweigend Lie Parteien der rechten Mitte, also Volkspartei, Wirtschaftspartei, Landvolkpartei und Christlich- sozialer Dolksdienst, zur Weimarer Koalition gerechnet, wofür sie sich wahrscheinlich höflichst bedanken werden. Außerdem aber wird die unbestreitbare Tatsache bei diesen Zahlenkunst, stücken unberücksichtigt gelassen, daß sehr viele Wähler, die erklärtermaßen zu den Parteien der Rechtsopposition gehören, nm 13. März Hindenburg gewählt haben. Für 1,3 Millionen Goethe-Münzen. Berlin, 13. März. Der Neichsrat, der am nächsten Donnerstag wieder Zusammentritt, wird sich mit einer Reihe bedeutsamer Vorlagen zu beschäftigen haben. U. a. steht auf der Tagesordnung die Ausprägung von Reichssilber münzen zu 3' und 5 Mark als Erinnerung an Goethe. Cs sollen für 1,2 Millionen RM Drei-Mark- Stücke und 100 NM Fünf-Mark-Stücke geprägt werden. Auf der Schauseit, dieser Stücke wird innerhalb eines erha benen Rande» der Kopf von-Goethe zu sehen sein und da- runter in Antiquaschrift du» Wort .,Goethe". Auf der Wert- seit« werden rechts und links des Reichsadlers die Jahres zahlen 1332—1932 angebracht. Moskau rüffelt die KPD. Moskau, 15. März. Die Moskauer politischen Kreise sind über den Ausgang der Wahlen in Deutschland enttäuscht. Die KPD. habe cs'trotz der großen Arbeitslosigkeit nicht ver standen, die Massen zu führen und habe an Einfluß in der Arbeiterklasse stark eingebüßt. Die Nationalisten hätten es verstanden, den politischen Einfluß der KPD. zu verringern. Erklärung des Stahlhelms. Berlin, 16. März. In einer Stellungnahme des Presse dienstes des Stahlhelms wird zum Ergebnis der Retchs- präsidentenwahl u. a. erklärt: Reichspräsident von Hindenburg hat am 13. März 18,8 Millionen Stimmen auf sich zu vereinigen vermocht. Don der nächsthöchsten Stimmen ziffer, der des nationalsozialistischen Parteiführers Hitler, trennen ihn mehr als sieben Millionen. An der absoluten Mehrheit fehlen nur knappe 200 000 Stimmen. Mr sind nicht Demokraten und Formalisten genug, um zu bestreiten, daß damit Hindenburg praktisch den Sieg im Wahlkampf er rungen hat. Ein zweiter Wahlgang könnte kein anderes Er gebnis zeitigen. Er ist damit, selbst wenn er aus formellen Gründen stattfinden muß, politisch bedeutungslos geworden. Wenn also eine Möglichkeit besteht, um die For malität des zweiten Wahlganges herumzukommen, so haben wir dagegen nichts einzuwenden, obgleich unsere grundsätz lichen Bedenken gegen eine etwaige Verquickung der Prä sidentschaftsfrage mit parlamentarischen Entscheidungen un verändert fortbestehen. Verlag L. M. DSrlner, Aue, Sachse«. «»Schi,«»«, 1» 5»1» v»»«u>wM va»lnin>» Ein Ina beschossen. Der Führer der NSDAP, befand sich drin. Halle, 15. März. Der Zug 7,45 Uhr früh ab München, mit dem Hitler, Dr. Goebbels und Dr. Frick nach Weimar fuhren, wurde nach Mitteilung der Neichsbahndircktion kurz vor Jena von bisher nicht ermittelten Tätern beschossen. Ein Wagen wurde getroffen. Personen wurden nicht ver- letzt. Der Wagen wurde zur Untersuchung nach dem Reichs- bahpausbesserungswerk Naumburg gebracht. Wahlkampfvorberelkungen -er NSDAP. Berlin, 15. März. Der Reichspropaaandaleiter der NSDAP., Dr. Goebbels, hat sich nach München begeben, wo er bis Ende der Woche mit Hitler zusammen den Pro pagandafeldzug für den zweiten Wahlgang ausarbeitet. Am 19. d. M. findet in München M«-"Tag«n g «Mer Gauleiter statt, am Tage darauf in allen Gauen Funk tionärtagungen. Vom 21. ab soll, wie der „Angriff" mit- teilt, der gesamte Parteiapparcit nach den neuen Richtlinien mit vollem Einsatz arbeiten. Berlin, 15. März. Der Parteivorstand der Deutschen Dolkspartei trat heute zur Besprechung der politischen Lage zusammen. Mit großer Befriedigung wurde der Ausfall der Präsidentenwahl begrüßt. Der Parteivorstand richtete an alle Gliederungen der Partei den dringenden Appell, sofort mit den Vorbereitungen für den zweiten Wahlgang zu beginnen, damit Hindenburgs Wiederwahl durch eine überwältigende Mehrheit des deutschen Volkes gesichert werde. München, 15. März. Württemberg, Preußen und Bayern sind übereingekommen, die Landtagswahlen am gleichen Tage abzuhalten. Da der ständige Ausschuß des preußischen Landtages gestern beschlossen hat, die Wahlen in Preußen am 24. April 'stattfinden zu lassen, dürften auch die Wahlen in Württemberg und Bayern auf den gleichen Tag festgesetzt werden. Auch Anhalt hat beschlossen, die Land tagswahlen am 24. April stattfinden zu lassen. Tageblatt - Schwärzender- und Johanngeorgenstadt, der Stadlrät» in Srünhain, Loßnitz, «mftädl« und Schneeberg, der Finanzämter in Au« und Schwärzender-, E» werden außerdem »ervssentlicht» Bekanntmachungen der Stadtrat« zu Au« und Schwarzenberg. Heraufsetzung des Wahlalter» in Preußen? Berlin, 15. März. Im preußischen Landtag bat die Wirt- schaftspnrtei einen Gesetzentwurf vorgelegt, der das Wahl- alter von 20 auf 25 Iahreheraufsetzen will. Gleichzeitig beantragt die Wirtschaftspartei, den Wahlquotien ten wieder auf 40 000 festzusetzen. England protestiert oeqsn die deutsche Abwehr. London, 15. März. Handelsminister Runciman be stätigte im Unterhaus den Eingang der deutschen Antwort auf die meisten der englischen Anfragen wegen der deutschen Ein schränkungsbestimmungen für englisch K ohlene in fuhr. Seiner Meinung nach gehe aus Ler deutschen Antwort klar hervor, daß die von Deutschland ergriffenen Maßnahmen un vereinbar mit den Verpflichtungen des deutsch-englischen Han delsvertrages vom Jahre 1924 wären, da sie eine unterschied, liche Behandlung Englands darstellen. Runciman bestätigt« weiter, daß der englische Botschafter in Berlin am vergangenen Freitag gemäß Anweisung der englischen Negierung di« chärfsten Vorstellungen in der Wil Helm st ratz« »rhoben habe. Er, Runciman, sei unterrichtet, daß die deutsch« Regierung sofort die Prüfung der englischen Vorstellungen ausgenommen habe. Er schlage daher vor, zunächst di« »rutsche Antwort ab z »warten. Ein Ar-ellsbefchaffungsprogramm -es Relchswirlschaslsrals. Berlin, 15. März. Der Zentralausschuß des vorläufigen Neichswirtschaftsrats hat mit Zustimmung der Reichsreaierung das Problem der Arbeitsbeschaffung eingehend erörtert. Die Beratungen haben ihren Abschluß mit der Aufstellung eines Rahmenprogramms getun ten, das der vorläufige Reichswirtschaftsrat als Gutachten >er Reichsregierung zur Verfügung stellt. Er hat keinen Zweifel daran, daß die Finanzierung zunächst jedenfalls nur unter Mitwirkung und Lilfsstellung der Reichsbanr möglich sst. Das Programm umfaßt Arbeiten auf den Gebieten der R e ich s b a hR^ R e iL SV.Y stdes St r a ß>s-y,n e tz e s.. Wenig verün-erter Antzenhan-el. Berlin, 15. März. Die Cinfuhr im Februar (441 Mill. Mark) hat gegenüber der tatsächlichen Einfuhr im Januar (425 Mill. Mk.) um 16 Mill. Mk. zugenommen. An der Zu- nähme sind überwiegend die Rohstoffe beteiligt. Die Aus« fuhr ist mit 527 Mill. Mk. um 3 Mill. Mark geringer aus gewiesen als im Vormonat; einschließlich der Reparationssach, lieferungen beläuft sie sich im Februar auf 538 gegen 542 Mil lionen Mark im Januar. Der geringe wertmäßige Rückgang beruht ausschließlich auf dem weiteren Absinken der Durch schnittswerte um 1,4 Prozent. Mengenmäßig hat der Absatz nach den» Ausland sogar eine geringe Zunahme erfahren. Di« Handelsbilanz schließt im Februar mit einem Ausfuhr überschuß von 86 Mill. Mark gegenüber dem tatsächlichen Ausfuhrüberschuß von 105 Mill. Mark im Januar ab. Einschließlich der Reparationssachlieferungen betrügt de» Ueberschuß 97 (Januar 117) Millionen Mark. Ein Wahlmanöver?/ Berlin, 15. März. Der Vernehmungsrichter im Polizei- präsDium hat heute gegen den Polizeileutnant Lange und gegen den Polizeioberwachtmeister S ch u l z - Briesen wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Verdunkelungsgefahr Haftbefehl erlassen. Die Braut Schulz-Briesens, die Se kretärin des Schrader-Verbandes, Gertrud Müller, sowie der ehemalige Polizeioberleütnant Schlüter wurden wegen mangelnden Tatverdachts aus der Haft entlassen. Schill- ter, der im vorvergangenen Jahre aus der Berliner Schutz polizei ausgeschieden war, weil er mit den Nationalsozialisten sympathisierte, hatte sich in Köln als Weinhändler niederge lassen und stand mit Lange in freundschaftlichem Briefwech- sei. Bei seiner letzten Vernehmung soll Lange Schlüter als den Mann bezeichnet haben, der ihn veranlaßt habe, ihm die Pläne der Berliner Polizciunterkünfte und Waffenlager zu besorgen. Schlüter wurde daraufhin in Köln festgenommen. Trotz der Haftbefehle bleibt der Verdacht, daß es sich bei der ganzen Affäre um ein Wahlmanöver handelt, bestehen. «N«^i Amtliche Anzeigen. Donnerstag, den 17. März 1932, nachm. 8 Uhr soll in^ Beierfeld 1 Schreibtisch meistbietend gegen sofortig« Barzah lung öffentlich versteigert werden. ' Gammelort der Dieter: Kaffee Grimm. vollfireckungrstelle de« Finanzamt« Schwa rzenberg,, Bersammlungswesen in Ave betr. Mr weisen darauf hin, daß nach den Verordnungen des/ Ministeriums des Innern vom 7. Dezember 1925 unk» vom 11. März 1932 das Mitführen von Stöcken, Hundepeitschen, Lederriemen mit Koppelschloß und ähnlichen zum Schlagen verwendbaren Gegenständen, die zur Verletzung oder zur Ein schüchterung dienen können, bei Versammlungen und Auf zügen bei Strafe verboten ist. Aue, den 15. März 1932. Der Nat de, Stabt — PoNzeiamt.