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Erzgebirgischer Volksfreund : 14.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193203143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19320314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19320314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-03
- Tag 1932-03-14
-
Monat
1932-03
-
Jahr
1932
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.03.1932
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m»W«iOMU, VMBD.-Srzgeblrgsmelster unlerliegt ehrenvoll. DSC. stegk Stzer Sax-«ia Bernsbach nur Sri. 4S00 Zuschauer I« Auer Slabts«. Da, «an»« sportliche Augenmerk richtet« sich gestern tm Gau Erz gebirge aus bas zweit« Ersch«in«n Ler Hofmann-Elf in brr lau- senben Spirlzeit. Degen 4500 Zuschauer einschließlich der zahlreichen Zaungäste und der diesmal nichtzahlenden Kinder hatten sich zu di«s«m Groß kämpf im Auer Stadion «ingefunben, um Richard und Genossen, di« außer B«rgmann in stärkster Besetzung mit Liebig; Kreisch, Claus; Stößel, Köhler, Berthold; Hallmann, Gackenheim, Schlösser, Hofmann, Müller erschienen waren, spielen zu sehen. Leider reichten diesmal di« Leistungen d«r DGC«r, wenigsten» nach dem was man von ihnen verlangt und gewohnt ist, nicht an da» seinerzeit gegkn di« Erzgebtrgself g«z«igt« Können heran. Wie schon das mager« 0:1 - Halbz«it- und schließlich da» ver hältnismäßig normal« und für di« Erzgebirger sehr ehrenvoll« Schlußerackni» besagt, waren die Bernsbacher nicht so leicht aus Lem Felde zu schlagen. Der DSC war wohl in punkto technisch« Einzelleistungen di« entschieden bester« Partei, fand sich jedoch im Angriff bis zur Pause nicht wie gewohnt zusammen, so daß hier wieder einmal nur der Schiedsrichter «ine Lanze brach und wenig, sten» für ein« 1:0-Führu»a sorgte, indem er einen Elfmeter wegen angeblichen, regelwidrigen Abdrängcns den Dresdnern zubilligte, der mehr als hart und ungerecht war und der auch den Auftakt zu öfteren, bei den mannigfachen Benachteiligungen auch verständlichen Pfeifkonzerten gab. Der DSC hatte wohl in der ersten Hälfte wesentlich mehr vom Spiel, was hauptsächlich auf sehr mangelhaftes Abdecken der Außen zurückzuführen war, aber dennoch schlugen sich Hintermannschaft und ganz besonders der Tormann glänzend, so daß zur Pause di« Sache für den DSC recht erbärmlich aussah. Hatte man nun geglaubt, der große Gegner würde die Berns bacher nach der Halbzeit-Erfrischung in Grund und Boden spielen, so sah man sich doch eines anderen belehrt. Le entstand erst jetzt offenere» Spiel. Bernsbach drängte sogar zeitweise für die DSCer beängstigend, vor allem Huber brachte einige gute Schüsse an, so daß Dresden nur durch manchen Notball und durch Einsatz aller Kräfte die heikle Lage klären konnte. Die Spannung wuchs, als DSC auch etwa SV Minuten nach Halbzeit erst 2:0 durch Hallmann Mrte (Sackenheim hatt« den Tormann nach der Flanke nicht gerade regel- recht abgedrängt!) und Bernsbach, nachdem sein rechter Läufer Wetzel II nach Zusammenstoß mit Hofmann infolge Schienbein- Verletzung vom Platz« getragen werden mußte, noch einmal alle Kraft in di« Wagschal« warf, ja sogar zu zehnt nach dem dritten Erfolg des DSC das Ehrentor sicherstellt«. Huber war der Tor- schütze, dem nach glänzendem Durchspiel ein« unhaltbar« 16-M«ter- bomb« zum verdienten 1:8 geglückt war. Da di« Bernsbacher auch bis zum Schluß mit nur zehn Mann spielen mußten, wirkte sich schließlich doch diese Minderheit zugunsten des Degners aus, der gegen Schluß mehr aufkam und durch Müller, Hofmann und Schlösser noch dreimäi durchs Ziel ging. Das 4. und 6. Tor beruhten auf fehlerhafter Abwehr des sonst vorzüglichen Saxonen-Tormannes. Bei der Mannschaftsbeurteilung gebührt dem Erzge- birgsmeifter für sein wackeres Spiel ein Sondcrlob. Bei Dresden war Hofmann durchaus nicht der Beste. Vorzüglich waren aber di« Auß«n Hallmann und Müll«r, sowi« Köhler. Mit d«n Entschei dung«» von Sternkopf-Chemnitz wann nicht nur di« Zuschaurr, jon- Lern auch oft b«td« Parteien nicht «inverstand«n. Im übrig«» «ar «» ein werbender Kamps, der allerdings auf einem besseren Spiel feld, al» wie «» da» Stadion gest«rn war, noch idealeren Sport zu tage gefördert hätt«. SC Waldhau» Laut««—SV Hartenstrin 1ör1l Di« jung«, n«ugruppiert« Gästeelf hatt«, wie schon da» Ergebnis besagt, nicht viel zu bestellen, sie lag bereits bei Halbzeit 1:8 im Nachteil. Stur» Beierfeld—Olympia Grünhain 4:5. Ein sehr flott«r Kampf, bei d«m di« Grünhain«r durch vorbild lichen Kampfgeist bei Halbzeit sogar 4:1 führten. Bei Beierfeld war diesmal di« Stürmerreihe das Schmerzenskind und der an der Niederlage schuldige Teil. Au »wärt» spielten: MR Auerbammer I in Mee«»« argen SV 07 2:1«! DfR Au«rhamm«r I in Reichenbach g«g«n 1. FC 2:7. Viktoria La«t«r I in Schnrrberg g«g« SV 4:7. Ergebnisse der Ha-Klass«: Teutonia Bockau I—Alemannia Au« I 8:2. GB Waschl«ith« I in Buchhol, gegen Rasensport 1 2:4. Untere Mannschaften: Sturm Beierfeld Res.—BV Schlettau I 7:4. Viktoria Lauter Res. in Schneeberg gegen SV II 6:5. Viktoria Lauter H—BB Niederschlema II 6:2. Sturm Beierfeld IH—BB Schletiau II 12:1. Alemannia Au« AH—Dresdner SC AH 0:9. Saxonia Bernsbach Igd.—Woldhaus Lauter Igd. 2:3. Viktoria Lauter Igd. in Schnee berg gegen SV Igd. 4:4. Sturm Beierfeld Kn.—Viktoria Lauter Kn. (S Mann) 16:1. SV Waschleith« II in Buchholz geg«n Rasen sport II 1:6. , Turner-Fußball. To. Laut«r I—ATV Lrott«»dors I 72 (8:2). Einen derartig einwandfreien Si«g hätte man -en Lauterern auf Grund ihrer letzten Leistungen nicht zugetraut. Diesmal klappte aber alles wie am Schnürchen, und di« Gäste hätten auch bei voller Besetzung «in«, schwere Nuß zu knacken gehabt. Sonst trotz der schweren Bodenverhältnisse «in anständiges, flottes Spiel. » Mitteldeutsche Ergebnisse: Auerbach: VfB—VfB Plauen 2:4. Dresden: Guts Muts— Rapid Prag 2:2, Rasensport—Ring-Greiling 1:3. Elsterberg: BE— Sturm Rebesgritn 5:6. Gotha: SV 01—68 Ruhla 3:2. Leipzig: Fortuna—Sportfreunde 1:4; Spieloergg.—Eintracht 1:3; TuH— VfB 2:1; Zwenkau—Markranstädt 5:3. Planitz: SC—Spieloergg. Falkenstein 3:2. Plaue«: VfB—Corcordia 6:6; Spieloergg.—SpuBC 6:8. Reichenbach: Sturm—Spieloergg. Plauen 3:8. Zwickau: FC 62 —VfL Brandenburg Dresden 16:1. Jahreshauptversammlung des Allg. Tv. 1862 Aue. Der ATV könnt« trotz allgemeiner Notzeit das V6. Turn- und Geschäftsjahr erfolgreich abschließen. War das verflossene Jahr dem einzelnen ein Schicksalsjahr, dem deutschen Volke ein Jahr größter wirtschaftlicher Not, so war es für -en ATV wieder ein Jahr der Arbeit am Dienst des Volkes. Die Gesamtbilanz fiel höchst erfreu lich aus. Sie wurde in der Hauptversammlung am 11. Februar im Dereinsheim „Bürgerarten" vorgelegt. Nach einem Liede entbot der Vorsitzende Rechtsanwalt Linder allen freundlichen Gruß, dann widmete er den Hingeschiedenen des Vereins einen warmen Nachruf. Zu Ehren der Verstorbenen Ehrenvorsitzenden Emil Stark, Ehrenmit glied Schuldirektor i. R. Wappler-Annaberg, Hugo Schneider, G. Hiltmann, H. Schwammekrug, Freiherr v. Stein erhoben sich di« An wesenden von den Plätzen. Tätigkeitsberichte erstatteten Vorsitzender Linder, Oberturnwart G. Lang«, Kassenwart R. Dieke, Preffe- wart Steudel, Werbewart M. Schmidt und die Rechnungs- prüfer. In acht Dereinsversammlungen und fünf Turnratssttzungen sind laufende Dereinsgeschäst« erledigt worden. An vielen vater ländischen Veranstaltungen war der Verein beteiligt. Regelmäßig besucht waren Gau- und Bezirksveranstaltungen sowie auch sehr viele Jubelfeste von Brudervereinen. Das Weihnachtsspiel und der Bunte Abend fanden in der Oeffentlichkeit besonderes Interesse. Di« Mitgliederzahl b«hi«lt im Berichtsjahr den gleichen Stand wie im Vorjahr. Bei Vereins-, Beizrks-, Gau- und Kreiswettkämpfen er rang der Verein eine erhebliche Zahl von Siegen und belegte mehr fach erst« Plätze. Aus zwei Mannschaftskämpfen ging der Verein als Sieger hervor. Es turnten in 866 Zeiten 16 814 Vereinsange hörige. Handball wurde in 62 Zeiten von 1166 Teilnehmern ge- spielt. Schwimmer waren in 28 Zeiten 376mal beschäftigt, Schnee, lauf betrieben in 21 Zeiten 840 und Fechten in 39 Zeiten 638 Teil nehmer. Mit turnerischen Darbietungen war der ATV beteiligt an der Reichsgründungsfeier der vaterländischen Verbände, am Regi mentstag der 24er Artillerie und zur Tagung der Platzmeister sächs.- thürtngischer Schützen. Der Kassenumsatz betrug 13 OM Mark. Die Buchführung war in bester Ordnung und die Rechnungen richtig ge sprochen. Der Turnplatz ist vollständig «ingeebnet. 306 qm sind mit Schlacke belegt. Es wurden 11342 Arbeitsstunden geleistet und zirka 2156 ebin Erde bewältigt. Im Wege des freiwilligen Arbeits dienstes soll der Platz weiter vollendet werden. Der Gesamtvorstand wird einstimmig wiedergewählt und ihm durch Ehrenmitglied Robert Kühn Las Vertrauen der Versammlung ausgesprochen. Sämtliche Turnratsmitglieder werden wiedergewählt. Als Rechnungsprüfer bestimmt« man H. Röder und H. Arnold. Der Satz Ler Vereins steuer bleibt der alt«, und der Haushaltplan wird genehmigt. Im Verein soll das Tennisspiel eingefllhrt werden. Meldungen sind an Obmann Horst Meichsner zu richten. Eine Theatergruppe hat sich unter Leitung von Tbr. Ewald Panian und Alfred Davin gebildet. Für di« Anschaffung der Gaufahne wird der erhobene Beitrag be willigt. Dier Neuaufnahmen werden vollzogen. Am 23. April ver anstaltet der Verein sein 76. Stiftungsfest. Oberturnwart G. Lange überreicht Urkund«» an di« Sieger vom Kreisturnsest usw. Der Ort»pr«st« wird für st«t« freundliche Unterstützung herzlicher Dank ausgesprochen. —el. M Spielmannszug de» ADV 1862 Aue. Alle Gpi«ll«ute werden ersucht, am Mittwoch, 16. März, zu einer Uebungsstund« mit anschließender Besprechung im Vereinsheim pünkt lich abend» 7 Uhr zu erscheinen. Wichtig Beratungspunkt« machen das Erscheinen jedes Spielmannes «rforderlich. Böhm. Da» Schauspring«« de» Auer Skiverein». Begünstigt vom herrlichsten Winterwetter nahm da» am Sonn- tag stattgefunden« Schauspring«» «inen sehr schönen Verlauf. Trotz dem sich der größt« Teil des Auer Publikums bevor unser« Veran staltung bekanntgsgeben werden konnte, einen Platz im Stadion ge sichert haben dürfte, umsäumt« eine vielhundertköpfig« Meng« «r- wartungsfroh di« Flanken und den Auslauf der neuen großen Schanze, die der Verein erstmalig in Betrieb setzen konnte. Kurz nach Z43 Uhr eröffnet« unser Heinz L«ßmüil«r den Reigen mit einem wunderbar«n Weihesprung, und nun fegt« einer nach dem anderen über den Tisch der Schanze. Di« Auer Springergilde war in bester Form. Eine ganz besonder« Not« erhielt di« Veranstaltung durch die Anwesenheit der Schwarzenberger Springerelite. Ganz be- sonders gefiel Jockisch mit einem außerordentlich kühnen Sprung von 26 Meter Weit«, was bei unserer schweren und luftigen Schanze allerhand bedeutet. Nachstehend di« Ergebnisse: Jugend II: Alfred Palitsch, Schwarzenberg, Not« 26,750. Jugend I: 1. Fritz Goltze, Schwarzenberg, Not« 35; 2. Kurt Richter, Schwarzenberg, Not« 27^0. Iungmannen: 1. Heinz Leßmüller, Aue, Not« 34,125: 2. Ernst Heidel, Schwarzenberg, Note 31^75; 3. Erich Staneezek, Schwarzen berg, Note 31I75. Junioren: 1. Rudolf Jockisch, Schwarzenberg, Not« 38,750; 2. A. Lang«, Aue, Not« 30^75; 3. Rudi Ehristelsohn, Schwbg., Not« 26,750; 4. Karl Ebert, Au«, Not« 26,375. Dor dem Springen an der großen Schanze zeigten die Springer aus der Iugendabteilung ihre Kunst an der kleinen Schanz«. Manch schöner Sprung berechtigt zu den schönsten Hoffnungen für die weitere Entwicklung der jugendlichen Springer. Besonders gefielen Broschinski, Hauck und Heimer durch ihre tadelloije Haltung, während Hummel den weitesten Sprung ausführte. Di« Ergebnisse sind folgende: Schuljugend I: 1. -an» Broschinski, Not« 38,250; 2. Erich Hauck, 3. Gerhard Heimer, 4. Manfred Hummel, 5. Stölzel, 6. Rud. Zwanziger. Schuljugend II: 1. Gotthold Hempel, Note 25, 2. Heinz Pampel, 3. Wolfgang Flach, 4. Heinz Unger. lieber die Ergebnisse des Vormittags im Langlauf und Abfahrts lauf wird morgen berichtet. Es war «ine recht gut gelungen« Ver anstaltung, und der Ski-Verein darf das Verdienst für sich in An- Am die Sachsen-Kanddallmelslerschafr. Westerr-e-lrg« «usgeschkdent L». Fra»k«»b«ra 1—Tv. Beierfeld I 4:8 (42). Di« U<ber- raschungself siegt, und der technisch b«ster« G«gn«r verliert! Mittel- mäßiger Besuch, gut« Platzverhältnist« und «in Ri«seneif«r der Fran- kenb«rg«r war«» di« äußerliche:, Merkmale. Beide Mannschaften in bester. Aufstellung beginnen ohne jedwede Nervosität das Spiel, Frankenberg findet sich auf dem weiten Felde sofort aut zusammen, liegt im Angriff und kann nach kurzer Zeit in Führung gehen (Fehler d«r Hintermannschaft). Beierfeld geht mächtig au» sich her aus, setzt wundervolle Sachen auf Tor, Pfosten oder knapp daneben, bis Egermann ausaleicht. Wiederum brennt der blitzschnell« Sturm der Einheimischen durch, Klitzsch besinnt sich zu spät — 2:1. Darnach «in« glänzende Täuschung der Frankenberger, di« Hintermannschaft fegt auseinander, und Klitzsch muß «rneut passieren lass«». Schneider verkürzt dann durch haltbar«» Wurf auf 4:8, nachdrm vorher Mor genstern einen feinen Strafwurf verwandelt hatt«. Pause. — Hatt« man sich nun eine Wendung versprochen, so sah man sich derb ge täuscht, denn der erzaebiratsche Sturm könnt« trotz zahlreicher Ge- legenheiten und Straswürfe gegen die M«nschenmau«r einfach nichts mehr ausrichten. Frankenberg spielt« aufopfernd wi« selten «in« Elf, hatt« im Schlußtrio «in Bollwerk, während sich ihr Sturm auf blitz- schnelle Durchbrüche eingestellt hatte. Beierfeld enttäuscht« auf der ganzen Linie. Klitzsch war zurrst reichlich nervös, die Verteidigung lief zu weit auseinander, di« Hintermannschaft leistete zu wenig Auf- bauspiel und der Sturm war, abgesehen vom übertriebenen Drei innenspiel, ganz gewaltig von Schußpcch verfolgt. Zweite Halbzeit: Klitzsch in Hochform, Hintermannschaft bedeutend besser, doch Sturm ohne jeden Erfolg. Zum zweitenmal mußte Beierfeld spüren, daß es in Nordsachsen kein Glück Hot. Darüber hinaus bleibt nur die Hoffnung. T». Zschorlau I—Tv. Borstendorf I 1:5 (1:3). Nur 250 Zu- schauer, etwas aufgeweichter Boden, sonst aber ein temperamentvoller, höchst spannender Kampf, bei dem es ein völlig ausgeglichenes Feld spiel, aber dafür di« taktische Ueberlegenheit der Osterzgebirger vor dem Tor gab. Hier zeichnete sich der Innensturm besonders durch raffinierte« Täuschen aus, so daß selbst di« besten Leute der Platz herren, Theß, Falk, Zeeh, Ernst und Bauer, nicht» dagegen machen konnten. Schmerzenskind war -er einheimische Sturm, der bis auf da» verdient« Ehrentor durch Münnich viel verpaßte oder zu un genau schoß. In der zweiten Halbzeit wurde es ja bedeutend besser, Zschorlau war hier völlig gleichwertiger Gegner, konnte aber — einfach vom Glück verlassen — nichts schaffen, während der Meister seinen nicht unverdienten, aber zu hoch ausgefallenen Sieg sicher stellte. Sonst ein packender Kampf, der manchmal hart zu werden drohte, aber von Seidel-Reumtengrün rechtzeitig unterbunden wurde. Ein 5:3 hätte dem Spielverlauf am besten entsprochen. ADV Au« I—T». Neuschönburg 1 4:8 (8:3). Leichter als man erwartet setzten sich di« Westsachsen durch, und zwar auf Grund der entscheidend einheitlicheren Gesamtleistung. Ihr Sturm war mit fünf Wurfkanonen besetzt, während die Auer viel zuviel neue Leute im Feld hatten, die sich erst zusammenfinden mußten und vor allem im entscheidenden -Augenblick zu lange zögerten. Wenn es bis zur Pause noch remis stand, dann ist dies ein Zeichen, mit welcher Auf opferung di« ADDer kämpften. Tv. Neustädtef 1—Tschft. 1878 Aue I 6:0 (1:6). Di« jung«, erst- malig auf d«n Plan tretende Auer Mannschaft war nicht so schlecht, wie «s das Ergebnis besagt, es fehlte ihr nur noch der nötige Schliff, um g«gen derart routinierten Gegner, wi« ihn Neustädt«! stellt, erfolgreich zu sein. Zum anderen hatte der Sieger einen unüber- windlichen Torhüter. Aue war mindestens einen Ehrentreffer wert. T». Zschorlau II—Tv. Neuwelt l 4:6. Wie vorausgesagt, stan den sich hier zwei ebenbürtig« Mannschaften gegenüber, von denen allerdings di« Gäste durch eine güte Stllrmerleistung angenehm überraschten und auch nur deswegen einen Sieg errangen. Schwer wurde er ihnen zwar vom Gastgeber gemacht, aber Neuwelt fand sich besser mit den Bodenverhlätnissen ab. ATV Aue II—Tv. Neuschön- burg II 2:0 (2:0). Auch hier hatten wir recht, denn die erfahreneren Auer sicherten sich durch besseres Stehvermögen bereits bis zur Pause einen Vorsprung, der gleichzeitig auch das Endergebnis sein sollte, obwohl sich t»r Gegner große Mühe gab, «ine Korrektur her- beizuführen. Tv. Zfchotlau III—Tv. Neuwelt II 3:2 (1:1). Zwei jugendliche Mannschaften mit Temperament und Ausdauer. Der knappe Ausgang bezeugt di« Ebenbürtigkeit. * Weitere tzondballergebnisse: Der gestrig« Sonntag brachte das Ausscheiden des Tv. Burkhardtsdorf—1867 Leipzig 4:6. Di« weiteren Ergebnisse , der Vorrunde zur Sachsen-Handballmeisterschaft waren: ATV Zittau —Tv. Großröhrsdorf 1:5; ATV Leipzig-Mockau—ATV Hainichen 3:2! Tv. Falkenau—ATV Leipzig-Schönefeld 1:7; Tv. Leubnitz-Neuostra— Tv. Leutersdorf 2:1; Tv. Lohmen—Tgm. Pirna 1:9; Tgm. Plauen— Tv. Germania Werdau 5:6; Tv. Jahn Zwickau—ATV Plauen 3:11. spruch nehmen, dem sportlichen Leben in unserer Stadt Ane einen neuen und kräftigen Impuls gegeben zu haben. Gl. * Slalom- und Sprunglauf in Erfenschlag. Der Ausschuß der Chemnitzer Skivereine konnte am Sonntag seinen Slalomlauf, kombiniert mit Sprunglauf, in Erfenschlag durch führen. Elfriede Güldner, TDK, holte in schneidiger Fahrt mit exakten Schwüngen Li« Damenbestzeit und bei Len Herren war Fritz Menzel, EV, Meister im Geschicklichkeitsfahrcn. Dis Tor« waren teilweise nicht leicht zu nehmen. Sprunglauf: Kl. I: 1. Büschel, SC Hainichen, Not« 189,7 (21, 20,5, 21,5 Meter). Kl. II: 1. Kahra, SC Schwarzenberg, 208,0 (21F, 22, 22F Meter, und Rösler, Skizunft, 208,0 (23H, 24, 25 Meter). Rösler, Skizunft, errang für die beste Leistung im kombinierten Lauf den wertvollen Pokal des Ausschusses, einen Wanderpreis. Lei de» Skirennen auf HolmenkoNen, über die allerdings erst Teilergebnisse vorli«en (Dauerlauf am Dienstag), wurde beim 17-Kilomct«r-Langlauf Odbjörn-Hagen (1:17:02) Sieger. Der Deutsche Willi Bogner-Traunstein lag an 37. Stell«, Gustl Müller noch weiter zurück. Den besten Sprung machte Ionhanfen. Müller stürzte beide Male. Kirche und Politik. Der vierte und letzte Dortrag von Bundesdirektor Diete versammelte wieder etwa 200 Menschen in unserer Nicolai- kirche tn Aue. Der Redner stellte zunächst die Problematik des Themas heraus und kennzeichnete die beiden Begriffe. Kirche nur als Kirche des Heilandes möglich und Kirche als die aus der Welt heraus gerufene und hervorgehobene Gemeinde des Herrn. Politik dagegen als etwas ganz Irdisches, als die Lebenskunst eines ganzen Volkes. Wie Religion sich immer auf Gott beziehe, so die Politik immer auf «inen Staat oder Staatstrümmer oder Staatsansätze. So sei das Volk das erste, der Staat das zweite und Politik das dritte. Volk sei ein Stück Schöpfungsordnung, der Staat sei gefordert von dem Gott, der Ordnung ist, so habe der Christ auch zur Politik die Verpflichtung wie zu jedem anderen Dienst in der Welt. Eine letzte Spannung bleibe auch hier wie überall, Reich Gottes und Reich dieser Welt sind nicht zu vereinigen. In Treue gegen die täglichen Aufgaben und im steten Aufblick zu Gott müsse der Thrift auch in der Politik tätig sein. An Worten von Bis marck wurde gezeigt, was die Kirche gerade für die Schaffung der intuitiven Voraussetzungen der Politik, Voraussicht, Fin gerspitzengefühl, tun könne. Gemäß der Teilung der Gaben durch die Schöpfungsordnung müssen die Aufgaben geteilt werden, nm dem Zwang der Leige «recht zu werden. So unterschied der Redner politische Aufgaben der Kirchenleitung, des einzelnen Christen und der großen evangelischen Kampf verbände. Als Aufgaben der amtlichen Kirche stellte er hin, erstens das uneingeschränkte Bekenntnis zu Volk und Vater land und zweitens das Bekenntnis zu Recht und Freiheit des eigenen Volkes. Beides hat der zweit« deutsch-evangelische Kirchentag in Königsberg 1927 klar ausgesprochen, er hat in der vaterländischen Botschaft auch die parteipolitische Neutra lität der Kirche festgelegt und verkündet, daß er in jeder Staatsform mitarbeitet und den Gliedern aller Parteien in der Kirche die gleichen Rechte gibt, wie er jedem Staat und jeder Partei gegenüber die ewigen Forderungen Gottes zu vertreten hat. So ergeben sich die Möglichkeiten der Kirche, auch zu den vaterländischen Dingen zu sprechen am 18. Ja- nuar, am 28. Juni und am 11. August. Wenn sich die Kirche so zu Volk und Staat bekennt, so hat sie nun auch große For- derungen zu stellen. Freiheit ihres Dienstes in der Wortver- kündigung und in den christlichen LieLeswerken, der Anspruch auf die christliche Kindererziehung, den keine Kirche und kein Christ jemals preisgeben darf, die Warnung vor dem Kultur bolschewismus gerade um des Volkes und Staates willen, weniger um der Kirche willen, das muß immer wieder gesagt werden. Die Kirche muß den einzelnen Christen auch immer wieder aufrufen, sich eine eigene politische Meinung zu bilden und ein politischer Charakter zu werden, damit er seinem Volke dienen könne. Aber wenn er nun Partei ergreift, so soll er auch in seiner Partei mit Geist und Liebe kämpfen, nicht mit Vergewaltigung anderer Meinungen, soll die Zivilkurage, die Bismarck immer an den Deutschen vermißte, aufbringen, auch in seiner Partei gegen Unchristliches aufzutreten. Dem Staate muß zugerufen werden, daß er das Schwert nicht um sonst trägt und als Träger d»s Rechtes und Schützer der Ord nung Gott verantwortlich ist. Er soll Gewalt gegen Gewalt etzen, der Christ soll Geist gegen Geist kämpfen. Die Parteien ollen nicht vergessen, daß sie nur Teil des Ganzen sind. Wenn n Politik und Wirtschaft heute überall nur der Mässenmensch herrscht, so muß die Kirche die Heimstatt freien Denkens, das auch dem anderen gerecht werden kann, und die Quelle echter, gottgebundener Persönlichkeitsentwicklung bleiben. Daß wir seit 1919 keinen christlichen Staat mehr haben und trotz 64 Prozent Evangelischer in Deutschland keine evangelische Mehr heit im Reichstag mehr hatten (im gegenwärtigen Reichstag sitzen nur 38 Prozent Evangelische und nur 63 Prozent Christen insgesamt), zeigt uns die Fülle der politischen Aus gaben des evangelischen Christen. Der Redner schloß: Politik ist unser Schicksal, aber das Schicksal der Politik ist der Glaube! An den Portrag schloß sich im Pfarrhaussaale unter Leitung von Pfarrer Leßmüller noch eine Aussprache im kleineren Kreise an, in der eine Reihe einzelner Fragen der praktischen Politik besprochen wurden.
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