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Erzgebirgischer Volksfreund : 07.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193203076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19320307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19320307
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-03
- Tag 1932-03-07
-
Monat
1932-03
-
Jahr
1932
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 07.03.1932
- Autor
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D Konzert«, Theater ite. D Padst-ntWer i« »er Fries« «etlrche i» U«. Der Erzgebi^skreis »es Evangelischen SLngerbunLe» hielt gestern nachmittag in der Friedenskirche eine Pas- sians an dacht ab. Die Kirche «ar bis auf den letzten Platz «stillt. Gin geleitet wurde die Feier mit dem gemeinsam gesungenen Lied ,O Welt, sieh hier dein Leben" von P. Geb hardt. Dann betraten die Vereinigten Chöre den Altarplatz und sangen unter Leitung ihres Dirigenten Max Meinel» Schneeberg den vierstimmigen gemischten Thor „Siehe, das ist Gottes Lamm" von Joh. Christian Weber recht ansprechend und ausdrucksvoll. Der Vorsitzende des sächsischen Landesverbandes, Hr. William Sch neid er.-Aue, begrüßte die Erschienenen, dankte dem Sirchenvorstand für die Ueberlassung der Kirche zu der Feier und sprach die Hoffnung aus, daß in der, schweren Zeit ourch Loben und Danken alle mit in die Höhe gezogen werden möchten. Den Sängerinnen und Sängern wünschte er, daß sie all den Armen und Elenden den Heiland ins Herz fingen möchten. Das reichhaltige Programm bot Männerchöre, gemischte und Fvauenchöre und zwei Streich-Quartette. Es waren wahre Perlen der Kirchenliedkunst darunter, die die Tiefe und Innigkeit des deutschen Gemüts offenbarten. Wenn auch nicht alles gleichmäßig geriet, so konnte man sich doch, dank der lebensvollen Einwirkung des Dirigenten, an man- dem klanglich und rhythmisch Gelungenen wahrhaft erfreuen und erbauen, so an dem gemischten Chor Schneeberg: „Der Tod des Erlösers* von Nic. Deeius, an dem Frauenchor „Wenn ich einmal soll scheiden", den Männerchören „Passion" von Johann Sebastian Bach, „Das Kreuz von Golgatha" von I. Etdle und dem vereinigten Chor: „Jesus neigt sein Haupt und stirbt" von Franck. Frl. Schuster-Lößnitz, eine Schü- lerin der Gesangs» und Klavierpädagogin Charlotte Rudloff- Aue, erfreute mit einem Einzelgesang. Zwischendurch hielt Pfarrer Frommhold eine Ansprache, in der er das Zei- chen des Kreuzes deutete. Der senkrechte Balken, gleichsam ein Finger, der nach oben zeigt, bildet das Bindeglied zwischen Himmel und Erde. Der wagerechte Dalken weist vom Sonnen, aufgang zum Sonnenuntergang und versinnbildlicht die welt umspannende Bedeutung -es Christentums und die erbarmende Liebe Gottes. — Der gemeinsame Gesang des Liedes: „Ewig soll er mir vor Augen stehen" bildete den Schluß der Feier. Es waren erbauende und erhebende Stunden. „Äindurch und Empor!" Vaterländischer Abend der Bereinigten MllitSrvereine Aue. Trotzdem in den letzten Tagen in Aue „allerhand los" war und eine Veranstaltung die andere jagte, war der Vater ländische Abend, zu dem die Vereinigten Militäroereine gestern, am Sonntag, eingeladen hatten, erfreulich gut besucht. Unter , den Klängen eines Militärmarsches, von der Stadt- kapelle gediegen wie immer geboten, hielten die Fahnen deputationen ihren Einzug in den mit Fichtengrün und schwarzweißrotem Flaggentuch geschmückten Saal des Bürger gartens. Bon den neun Vereinen der Köwerschast waren sechs mit Fahnen erschienen, nämlich die Militärvereine I, gelle, Kameradschaft, Kavallerie-LIrtislerie, 133 und Grena diere. Die Jäger und Schützen hatten ihr prachtvolles Tisch banner als Ersatz zur Stelle. Zunächst boten die Musiker der Stadtkapelle unter Drechsels persönlicher Leitung ein Konzert, das Ouvertüren, Walzer, chende Anerkennung fand. Bevdr sich der Vorhang zu« vaterländischen Festspiel hob, sprach Hr. Paul Georgi, der Vorsitzende der Vereinigung, verbindlich« Begrüßung»» Worte, die im besonderen dem ehemaligen Vorsitzenden Kam. Roßner, dem Bezirksvorsteher Ott und dem Verfasser de» Fest« spiel», Kam. Erich Neubert au» Bernsbach galten. Redner erinnerte an eine Aufführung der Bereinigten MMtärveretne im Jahre 1S12. Damals wurde die große Zeit der Befrei» ungskriege in Bild und Wort gefeiert. Heule «erbe im dichterischen Spiel die Not unsere» am Boden liegenden Vol kes behandelt. Es sei die hohe Ausgabe der Militärvereine, gerade heute an Tradition und alten Idealen festzuhalten, anzukämpfen gegen Kriegsschuldlüge, Tributlasten, Kolonial- raub, Wehrlosigkeit und vor allem gegen den inneren Feind. „Heran, Kameraden, an die Arbeit. Keiner darf abseits stehen. In Liebe und Treue zu Gott und Vaterland, das sei unsere Losung, das sei auch Richtschnur für unsere Jugend, die wir in rechtem Kyffhäusergeist erziehen müssen." Was Kam. Georgi in seiner Begrüßungsrede nur an- deuten tonnte, senkte der Verfasser des vaterländischen Fest- spiels: „Hindurch und Empor!" in packenden Worten und wuchtigen Hinweisen tief ins Herz. Im Sachsenwald, dessen alte Eichen im Sturm der Zett ächzen und stöhnen, dessen Blattwerk und Wurzeln von giftigem Gewürm angefressen werden und in dessen Wipfeln statt des deutschen Aars der Geier des Niedergangs nistet, treffen sich, personifiziert, Fa^ milie, Heimat und Vaterland. Sie schwärmen von alter, schöner Zeit, bejammern das unselige Heute und geben den Menschen, die Deutschlands Not ebenfalls in den Kachsenivald getrieben hat (Großvater und zwei Jünglinge) das Losung»» wort: Hindurch und empor! Der Autor hat es verstanden, das politische Geschehen der letzten Jahrzehnte, unser deut sches Elend von heute und das Aufdämmern der nationalen Erhebung in großer Zusammenschau zu sehen und in Verse und Worte zu gießen, die schlechthin meisterhaft find. Da auch die Aufführung des Einakters durch Mitglieder des Militärvereins 133 auf anerkennenswerter Höh« stand, spen dete der Saal willig reichen Beifall. Zum lebenden Bild „Germania und ihre Kinder" sangen wir dann stehend das Deutschlandlied. Im Rahmen des Deutschen Tanzes, der die Festgemeinde noch lange zusammenhielt, fand Malermeister Richter Ge legenheit, durch ein originelles Spottgedicht auf die „Gemiet- lichkeit unserer Zeit" die Anwesenden zu erfreuen. Die humorvollen Verse, die der Poet in einem Mammutbuch und riesengroßen Lettern auf der Bühne zeigte, wurde nach der Weise „Keinen Tropfen im Becher mehr" wohlgelaunt ge- sungen. Vorsitzender Georgi dankte zum Schluß noch ollen, die an der Ausgestaltung des Vaterländischen Abends tätig gewesen waren. —dt. „In Deulfchland nichts Neues" Ei« heiter-ernster Abend der R.-G. BW»«, Au«. In Deutschland nichts Neues — und auch in Aue nichts Neues mehr — nämlich: Wenn die Nazis was los haben, ist der größte Saal überfüllt! So war es auch am vergangenen Sonnabend wieder, als ein buntes Programm sich vor den freudig überraschten Zuhörern und Zuschauern abwickelte. Ansager SA.-Mann Ruh off witzig und voll sprudelnder Einfälle.' Sein« Zeitperson (bekannt durch Notverordnungen und deswegen nicht näher zu benennen) rief stürmischsten Bei- all hervor, sodaß er sich zu mehreren Zugaben entschließen mußte. Seine Frau, die im Berliner Jargon ernste und heitere Gedichte, teilweise von „Autorius" selbst verfaßt, vertrug, er- nen, der zwei Lieder «arm und sympathisch « Gchör bracht«.! Ueber dm Rahmen ein« Kabarett» wurde der Abend durch die Tänze von Fnm Dietrich-Hol- hevauogeboben. Erntete fie mit ihrem ,/deibet" und später mit dem leichtbe^ Vf. Gränhai«, 7. Müm. Der ErzgebirgsAweig- verein „Spiegelwald" veranstaltet im Ratskellersaal! einen geselligen Unterhaltungsabend. Die anhaltende! Dirtschaftsnot und das unglückliche Zusammentreffen mit der Leipziger Messe hatten dafür gesargt, daß der Saal nicht so wie früher gefüllt «ar. Kaufmann A. Matthes begrüßte namens der Dereinsleitung die Mitglieder und Gäste mit Angehörigen mit einem herzlichen Glückauf! Gr wies auf diej ideellen Kele des Velins hin, die es auch in schwerer Zeih hochzuhalten gelte. Die Unterhaltwig der Versammelten be sorgt« di« Kapelle Ficker aus Beierfeld. Was die vier wackeren! Musiker boten, vom Militänamrsch von F. Schubert an gefan gen über dos Diolinsolo „Cavatine" von Raff hinweg bis hin! zu dem den Untechaltungsteil abschließenden erzgebirgischenj Liederstrauß von Anton Günther war recht erfreulich und! fand verdienten Beifall. Zwischen den verschiedenen Konzerts stücken trat Ler erzgeblrgische Sänger und Plauderer Albertz Schädlich aus Lauter auf, in blauer Schürze, mit dem bunten Halstüchel und der Tabakspfeife, wie sich das für rechte Erzgebirger versteht. Der in Erzgebirgsvereinen beliebte San-! ger wartete zuerst mit einigen heimatfrohen, innigen Lied-' weisen de» verstorbenen Kammerrates Herrmann auf. Später! ließ er einige Dichtungen, größtenteils in eigener Vertonung, erklingen: Lieder für das Gemüt und Lieder zum Lachen! Besonderen Anklang fanden „'s Gakellampl" und „'s Enkela". Noch glücklicher als im Gesang war Schädlich im Erzählen der vielen kleinen Geschichten. Was er da unter der Parole „Mr- wulln lachn, doß de Sorgn vergieh" frisch und natürlich seinen Hörern vorsetzte, war so köstlich im Inhalt und glücklich in der Form, daß man dem anmutigen Plauderer gewiß noch länger ugehört hätte. Vorsitzender Bürgermeister Pot scher gab loch bekannt, daß den Mitgliedern Herm. Espig, Br. Liebenau, Weidmann und Schneider di« Ehrennadel für LöMrige Der- än^ugehörtgkeit verliehen worden ist. Hr«. Schneider konnte ne Nadel uyter entsprechenden Wünsche» ausgichändigt wer- »en, die anderen Herren waren abwesend. Ehe dann der Tanz ein Rocht forderte, warb Oberlehrer a. D. Jung« noch für »en VDA., getreu der Losung: ,Mer sei Hamit liebt, liebt sei Volk!" von s<ywar-«welg»ror, vie zerrmcrr am vooen liegen, irecgr sieghaft da» Hakenkreuzbanner empor — der jungen Genera«! tton Siegesfahne. Di« Begleitung von Pg. Weber, am Flü gel (nach eigener Komposition) paßte sich in feinfühliger Form, dem Rhythmus des Tanzes an. Was zwischen den einzelnen Darbietungen von Pg. Ruhoff so an zeitgemäßen Einfälle« und Glossierungen heraussprudelte, und was von der Hau», kapelle (Pg. Weber und Pg. H. Ebert) geboten ward, wurde immer wieder mit stürmischem Beifall quittiert. Es verdient! erwähnt zu werden, daß die Vorbereitungen ganz knapp be messen waren, und daß sich die Kräfte nur au» Auer Partei- genossen -usammensetzten. Zum Schluß wurde die Gerichts szene aus dem Stück „Der Nazi funkt" nochmals Lem dank baren Publikum geboten, dos nach dem Schlußlied in freudiger und fiegeszuoersichtlicher Stimmung auseinanbevströmte. Auch! Ler heiter-ernste Wend Ler N »S. Bühne hat der Bewegung! neue Freunde gebracht, weil die Nazis eben alles können,' nel. Aus den Parteien» Propagan-afahrl und Propagan-amürsche -es Sturmbanns I/10S. Am Sonntag früh 7 Uhr stellte der Sturmbann-1/105 mit SS. und HI. und dem Auer Notschutz in einer Gesamtstärke von etwa 900 Mann auf der Waitherwiese zu einem kurzen Propagandamarsch durch Aue. Am Bahnhof standen in zwischen 18 Lastwagen bereit, die mit wirkungsvollen Trans parenten beklebt, die SA., SS. und HI. aufnahmen, um in den einzelnen Orten für Lie Präsidentenschaft des kommenden deutschen Staatsoberhauptes zu demonstrieren. Um 8)4 Uhr fuhren die Wagen mit flatternden Fahnen nach Alberoda — Lößnitz — Affalter und zurück (die Fahrt nach Beutha—Raunr—Hartenstein—Wildbach—Schlema war von dem SPD.-Müller, Amtshauptmannschaft Zwickau, verboten morden), dann nach Schlema — Schneeberg (Mittagspause)—N eustädtel — Zschorlau und abermals nach Aue zurück. Durch diese Orte marschierte die SA., stür misch begrüßt und bejubelt von -'er Einwohnerschaft. Man grüßte die Truppen des kommenden Präsidenten, Truppen, die sich aus den Besten des Volkes, aus Arbeitern, Bauern und Leu anderen Ständen rekrutieren. Um 146 Uhr traf die SA. zur S ch lu ß kun dgcb un g inAue ein. Mittlerweile gab es eine Sensation: Durch Aue fährt ein Tank! Ueberall stehen Gruppen und bestaunen das technische Wunder — «ine Attrappe, wie sie die Reichswehr bei ihren Manöver» nicht besser aufzuweisen hat. Was die Nazis nicht alles fertigkriegen?! Die Meinung der Oeffentlichkeit wandelt sich immer mehr und mehr; selbst die Ungläubigsten merken es: Dort wird alles in die Wagschale geworfcnl Vor bei sind der billige Witz und die Unflätigkeit marxistischer Wahl propaganda. Wer spricht von SPD. und Eiserner Papp- Front, kein Mensch, nur Bonzen schäumen hinter sicheren Fensterscheiben! Trotzdem keine Reklame für die Kundgebung gemacht war- -en war, waren Markt und angrenzende Straßen schwarz von Menschenmassen. Die SA. war trotz der anstrengenden Tages- tour frisch und siegesmutig. Hell klangen die Kampflieder un dec Wirbel der Trommeln schlug den Takt -um dröhnenden Schritt. Nachdem ein kurzer Propagandamarsch durch Bahn hofstraße, Goethestraße, Schneeberger Straße, Bahnhofstraße, Reichsstraße, Wasserstraße und zurück zum Markt durchgeführt war, stellte,l sich die Stürme auf dem Markt, wo nach einer kurzen, zündenden Ansprache die Menge mit der SA. in ein sieghaftes „Heil den, Führer und künftigen Präsidenten Adolf Hitler" ausbrach. Das Deutschlandlied wurde gesungen, dann marschierten die Stürme ab, und die Auer Einwohner trugen die feste Ueberzeugung mit sich nach Hause, hier marschierte das neue Deutschland, das allein berufen ist, die Nation wieder zur Freiheit und Ehre emporzuführen. Sieg Heil dem Führer Adolf Hitler! —nel. das 3. Reich in Lößnitz auf, um für den zukünftigen Reichs präsidenten Adolf Hitler zu werben. Unter den Klängen des> äußerst rührigen Spielmannszuges ging der Marsch durch di« Hauptstraßen -er Stadt. Die straffe Disziplin, die gute Hal- tung und die leuchtenden Augen machten einen ausgezeichneten- Cinoruck. Wenn auch die Wirkung durch eine Kundgebung auf dem Marktplatz, die leider durch allgemeines örtliches Verbot unterbleiben mußte, bedeutend erhöht worden wäre, erfüllt« der Propagandamarsch seinen Zweck voll und ganz. Ex wir- bestimmt seinen Teil zu dem Wahlerfolge an, kom menden Sonntag beitragen. -undshübel, 7. Marz. Als Auftakt zur Reichspräsi-, dentenwahl sprach hier vor 200 Zuhörern der Nationalsozia list Bartsch-Breslau über das Thema: ,Hinweg mit dem System. Dem Nationalsozialismus die Macht!" Bartsch, der in Schlesien Redeverbot hat, erläuterte den Werdegang der nat.-soz. Freiheitsbewegung, streifte den Kapp- und den Hitler-Putsch und bemerkte, daß das, was die SPD. in 70 Jahren erreicht hat, von der NSDAP, in 12 Jahren vielfach übertroffen wurde. Weiter entkräftete er die Anschuldigung, die Nat.-Soz. seien Katastrophenpolitiker und betonte, daß unser Wehrwille nur der Wille zur Gleichberechtigung sei, und stellte dem die Wahnidee des Marxismus, den Pazifis mus entgegen. Redner stellte fest, daß Hindenburg die Ver körperung des heutigen Systems sei, er müsse daher als Reichspräsident von uns abgelehnt werden. Mr Adolf Hitler könne der neue Reichspräsident heißen. Nach einigen Be merkungen iiber Zentrum und die „Eiserne Front" sprach er noch würdigende Worte für die SA , die nat.-soz. Kampf truppe. Die Rede wurde mit großem Beifall, ausgenommen und mit dem Horst-Wessel-Lied beendet. * Auf Lem Wahlkreisvertretertag der Deutsche« Volks» Partei am Sonntag in Zwickau, wo Prof. v. Hieckmann zurHindenburgparole der Partei svrach, faßte man nachstehende Entschließung: „Die Deutsche Volkspartei im Wahlkreis Ehemnitz-Zwickau-Plauen steht geschlossen hinter dem Parteiführer und feiner Politik. Sie bekennt sich in des deutschen Volles Schicksalsstunde mit unverbrüchlicher Treue zu wahrhaft nationalem Wollen und Handeln, dessen Hochziel die Erringung der inneren und äußeren Freiheit des deut schen Volkes sein muß. Vorbedingungen dafür sind die ein deutige Ablehnung aller unheilvollen marxistischen Einflüsse und Gedankengänge und die Einigung des nationalen Bürgertums. Seine Zersplitterung und gegenseitige Be fehdung aus parteipolitischen Interessen leistet nur dem Mar xismus und den äußeren Feinden unfreiwillige Dienste. Für die DVP. steht nach wie vor das Gemeinwohl höher als jeder Patteizweck. Sie steht deshalb in Verbindung und Liebe fest zum Seneralfeldmarschall v. Hindenburg. Griesbach, 7. März. Die NSDAP., Ortsgruppe Schnee berg, hatte für Sonnabend im Gasthof „Goldene Höhe" eine Wahlversammlung einberufen. Ein schneidiger Aufnmrsch der SS. und SA. durch den Ort war -er Auftakt zu dieser Veran staltung und bald hatte sich eine stattliche Zahl von Zuhörern eingefunden. Pg. Raschke eröffnete die Versammlung und erteilte nach der Begrüßung Pg. W. Hänel-Schneeberc das Wort, der über das Thema „Schluß jetzt, wählt alle Adol Hitler!" sprach. Zunächst dankte Hänel den Griesbacher Land wirten und übrigen Spendern für die zahlreichen Gaben, die der Ortsgruppe Schneeberg während des Winters zuteil wur den, wodurch die Arbeit der nat.-soz. Volksküche sehr erleich tert wurde. Gerade der Kleinbauer habe unter dem heutigen System besonders zu leiden. Sei es doch keine Seltenheit mehr, daß ihn: bereits die Ernte auf dem Felde verpfändet wird, um die Steuerschulden zu decken. Die große Zahl der täglichen Konkurse und Offenbarungseide sei schließlich der beste Beweis für den Tiefstand des deutschen Volkes. Von Tag zu Tag fällt die Kaufkraft im allgemeinen, und das Elen wird immer größer. Diese traurigen Zustände haben wir vor allem dem System Brüning, was der Redner ganz beson ders geißelte, und -er SPD. zu verdanken. Schon während des Weltkrieges, wo der ehrliche Deutsche seine Grenzen ver teidigte, wurde der Untergang systematisch vorbereitet. Dann kam die Revolution, der Marxismus faßte Fuß und das Ju dentum machte die deutsche Seele krank. Heute ist es schon so weit, daß der Bolschewismus und dazu die Gottlosigkeit in un serm lieben Vaterland fruchtbaren Boden gefunden haben. Redner streifte dann noch die verschiedenen Notverordnungen (50 Pfg.-Krankenscheine usw.) und kam schließlich auf die Wahl des Reichspräsidenten zu sprechen. Zunächst ließ Brüning die Parteiführer nach Berlin kommen, um die Zustimmung zur Verlängerung -er Amtsdaüer -es jetzigen Reichspräsidenten zu erhalten, was ja nichts anderes als eine Rettung des heu tigen Systems bedeutet hätte. Aber hierzu konnte ein Adolf Hitler nicht bewegt werden. Tatsache ist, daß ein Hindenburg seine Wähler von damals verlassen hat. Cr hat wider den Willen seiner Wähler seinen Namen für Poungplan und Not verordnungen, die dem Volk die größte Rot gebracht' haben, hergegeben. Mr aber, die NSDAP., geben unserm Volke die Garantie für Arbeit und Brot und verwenden nicht Millionen und Abermillionen Mark für unnötige Konferenzen, wit es unter dem heutigen Regime gehandhabt wird. Die NSDAP, führt einen Kampf gegen Warenhäuser und. Konsumvereine, um vor allem den Mittelstand wieder aufleben zu lassen. Des weiteren treten wir ein für eine Arbeitsdienstpflicht, die dazu beitragen soll, die riesige Erwerbslosenziffer zu vermindern. Der Redner kritisierte die übrigen Kandidaten kurz und be tonte: Es muß nun endlich Schluß gemacht werden, darum wählt alle Adolf Hitler. Reicher Beifall wurde dem Dortra- genden gezollt, und stehend sang man das Horst-Wessel-Lied. ch. Lößnitz, 7. März. Nachdem erst vor einigen Tagen eine tattliche Anzahl SS.- und SA.-Kanwraden zu trauriger Pflichterfüllung (Begräbnis) in unseren Mauern weilten, marschiert«: am gestrigen Sonntag Ler Sturmbann 1/105 sowie SS. und Hitler-Jugend mit etwa 650 Kämpfern für Methodtstetzttrche Aue, Dismorckstr. 12. Mittwoch abends 8 Uhr Mustk» und Liederabend «rm Besten der Winternothllse. — Don nerstag abend« 8 Uhr Wend kür Dolkswohlfahrt, Lichtbilder»«« > traar „Aus Lanut WphlstaUd" (Pred. Glqer-Auerbach^
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