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Lenk! Frankreich ein? De«stchla«- f»Ü stch em -er Dok«»f--erali»» -»resttge«. v«rli«, 8. Mär». Der ftmuäfische Botschafter -ab gestern dem Staatssekretär des Auswärtigen Amies Erklärungen über Lie französischen Absichten betreffend Hilf»Maß nahmen fü« die Donau-Länder ab und überreichte !ihm «ine Denkschrift, in der die Erwägungen der sranzö- isischen Regierung über die Möglichkeiten einer Uebevwindung der im Südosten Europas bestehenden wirtschaftlichen Notlage jniedergelegt sind. Dieselbe Niederschrift, die ebenso wie die deutschen Erwägungen von den Vorarbeiten des Finanzaus schusses des Völkerbundes ausacht, ist auch den anderen inter- esstertrn Großmächten überreicht worden. Der französische Bot schafter brachte Len Wunsch seiner Regierung zum Ausdruck, daß Deutschlaich sich an den Arbeiten zur Herbeifiihrung einer wirtschaftlichen Organisation für den Südosten Europas be teiligen möge. Man wird den'Schritt Tardieus in Berlin sehr mit Vorsicht aufnehmen müssen. Denn es ist kaum anzunehmen, daß die Aufforderung an Deutschland ohne Hintergedanken erfolgt ist. !' Wien, 6. März. Der französische Gesandte, Graf Llau - ,zel, erschien gestern beim Bundeskanzler Dr. Buresch und stellte ihm im Auftrage feiner Regierung mit, daß der fran- izösische Botschafter in Berlin, einen: Auftrage seiner. Regierung nachkommend, einen Schritt bei der deutschen Reichsregierung unternommen habe, um diese von den Besprechungen in Kenntnis zu setzen, Lie in Genf zwischen dem französischen Ministerpräsidenten Tardieu und den Außenministern Groß, britanniens und Italiens über «inest konstruktiven wirtschaft lichen und finanziellen Plan für Mitteleuropa stattgefunden hoben. Bezüglich der handelspolitischen Frage würde dieser Plan auf Vorzugszöllen beruhen. Di« Deutsch-Oesterreichische Tageszeitung sagt, Lie Entrüstung in Deutschland und Oesterreich über die Art Ler Aktion Tärdieus habe gewirkt. Frankreich habe sich gezwungen gesehen, nunmehr auch Deutschland offiziell von seinen Absichten zu verständigen. — Die Wiener Neu«. st«n Nachrichten führen aus, Deutschland habe wichtige Erleichterungen angeboten, di« die österreichische Wirtschaft aufwärts führen könnten, während Frankreich» Pläne zu ihre« Vernichtung führen müßten, ohne einem anderen zu nützen. Auf dieser Grundläge habe die österreichische Regie- rung ihre Entschlüsse zu fassen. — Die Reichs post schreibt, man habe nie übersehen können, daß für Oesterreich «ine han delspolitische Konsolidierung mit Ausschluß des großen deut- schen Nachbarstaates oder gar gegen ihn nicht stattfinden könne. Ostpreußen fordert Schutz vor Polen. Berlin, 6. März. Der Landeshauptmann der Provinz Ostpreußen hat der Reichsregierung folgende, vom Provin zialausschuß d«r Provinz Ostpreußen gefaßte Entschließung mitgeteilt: Bei einer Feier polnischer Studenten in Danzig am 2. Februar haben Vertreter polnischer Zivil- und Militärbehörden Reden gehalten, welche unverhüllte Drohungen gegen Danzig und Ostpreußen ent- halten und einen militärischen Ueberfall in nahe Aussicht stellen. U. a. hat der Vertreter des kommandierenden Generals in Thorn erklärt, daher «her nach Königs, berg in Uniform als zum zweiten Mal nach Danzig in Zivil kommen werde. Infolge dieser un erhörten Drohungen und unter dem Eindruck der jüngsten Vorgänge in Memel ist die Stimmung in der Provinz Ost preußen außerordentlich gespannt. Der Provinzialausschuß hält es für seine Pflicht, die Aufmerksamkeit der Reichsregie rung hierauf zu lenken und zu fordern, daß alle nur denk- baren Maßnahmen zum Schutze des bedrohten Ostens getroffen werden. Die Reichsregierung kann sich darauf verlassen, daß die Ostmärker, eingedenk ihrer Pflichten, die Heimat bis zum äußersten verteidigen werden. In der Antwort des Reichspräsidenten heißt es: Die Sorgen des deutschen Ostens sind auch die meinen. Niemals kann es das deutsche Volk dulden, daß ihm weitere Stücke seines Vaterlandes ent rissen werden! Ihr Gelöbnis, die Heimat bis zum äußersten verteidigen zu wollen, erwidere ich mit dem Ver sprechen, daß ich den deutschen Ostlanden in ihrem Kämpft gegen jede nur mögliche Drohung mit allen Kräften beistehen und im Verein mit der Reichsregierung und dem deutschen Volk alle Maßnahmen zu ihrer Sicherung treffen werde. nicht. Das nationalsozialistische Programm sei einfach und klar: Es sei der Kampf gegen das November- .system, eine öffentliche Anklage gegen Lie heutigen Macht- Haber. Der 13. März sei ein Wendepunkt in Ler deutschen Geschichte. Auch nach Hm heiße es weiterkämpfen, bis aus dem verfallenden Deutschland wieder eine ireue starke Nation werde. Ein Appell an -en Srhn. Offener Brief an Oberst von Hindenburg. Der Landesverbondsvorsitzende des Nationalverbandes deutscher, Offiziere, Oberstleutnant a. D. Fleischhauer, Erfurt, hat an den persönlichen Adjutanten des Reichsprä stdenftn, Oberst v. Hindenburg, einen offenen Brie gerichtet, in Lem u. a. folgende Fragen gestellt Md: „Sehr gechrter Herr Oberst v. Hindenburg! Ohne Sie persönlich zu kennen, wende ich mich als ehe maliger Kamerad an Sie im Namen zahlreicher früherer Offi ziere und frage Sie: 1. Haben Sie Ihren Vater, den Feldmarschall, orientiert über die verzweifelte Stimmung, die sich in den echtesten nationalen Kreisen gegen Ihren ehrwürdigen Herrn Vater vorbereitet? 2. Laben Sie Ihrem Vater nie vorgetragen, was es be deutet, sich sieben Jahre lang Tag für Tag von einem So zialdemokraten über die Presse Borträge halten zu lassen? 3. Haben Sie Ihren Vater darüber unterrichtet: welchen Sturm der Entrüstung das Vorgehen des Generals von H orn unter den Mitgliedern des Kyffhäuserbundes, den alten Kameraden des ehrwürdigen Marschalls, hervorgerufen hat? Daß jetzt Ler Mm« Hindenburg benutzt wird von unseren Geg nern und Feinden, unter denen Leute sind, die Len Dolch stoß gegen die Armee führten, an deren Spitze Ihr Vater stand, -die das Mort prägten: „Ich kenne kein Vater land, das Deutschland heißt", Lie die Tanne nb er.gre d e des Reichspräsidenten sabotierten, weil „die Aufrvllung Ler Kriegsschuldlüge nicht im Interesse der sozialdemokratischen Partei Deutschlands liegt", denen man zahlreiche Fälle von Landesverrat Nachweisen kann, die uns politisch — be wußt oder unbewußt, in höherem Auftrage oder ohne Auftrag — über die schmähliche Lüge der Kriegsschuld, den Dawesplan, den Poungplan in Las heutige Elend führten, von denen Män ner, die unter Ihrem Herrn Vater gekämpft und geblutet haben, nie kapitulieren werden. Denen gilt unser Kampf. Erst deren Niederrmguug schafft die Grundlagen für Lie von Ihrem Herrn Vater so oft gepredigte Einigkeit und damit für die Freiheit unseres Vaterlandes; Laß der ehrwürdige Name Hin- denburg als Schutzschild benutzt wirb zur Rettung solcher Leute und zur Rettung eines Systems, Las in den letzten Zuckungen liegt? 4. Wollen Sie es zulassen, daß der Mme Hindenburg eines Tages von der Geschichte als der Name eines Mannes bezeichnet wird, der trotz edelsten Wollens Deutschland inLen Abgrund führte, weil sein Sohn ihn nicht über die wahren Stimmungen und Strömungen der nationalen Kreise aufgeklärt hat? 3. Wenn Sie das ertragen können, w i r alten Offiziere können das nicht ertragen, soweit wir erzogen sind, in Kant und Generalstäb als verantwortliche Ratgeber nicht stets bloß „zu Befehl" zu sagen, sondem als gerade Männer mit gera dem Rückgrat auch entgegengesetzte Vorschläge zu machen und zu vertreten. 6. Wir machen Sie persönlich, da wir ja nicht mehr das Ohr Ihres Vaters haben, verantwortlich für das, was heute dem Namen Hindenburg angetan wird, und warnen Sie, vor der Geschichte die Verantwortung für das zu tragen, was unser Gegner im Innern upd im Ausland« vor- haben. Lima, 6. ÄNärz. Auf den Präsidenten Sa nchez Terro wurden heute von einem Mitglied der Oppositionspartei meh rere Schüsse abgegeben. Der PrM>«nt wurde von einer Kugel in dft Schulter getroffen. Duesterberg über die Sarzburger Front. Meferitz, 6. März. In einer Kundgebung Les Kampfblockes Schwarz-Weiß-Rot sagte Oberstleutnant a. D. Durfterberg über Lie Verhandlungen, Lie zur Aufstellung seiner Kandidatur geführt haben, noch am 20. Februar habe er die ihm ange- botene Kandidatur zurückgestellt, um einer Einheitskandidatur der nationalen Opposition nicht im Wege zu stehen. Mchdem aber all« DerhaMungen mit Hitler gescheitert seien, müsse die Harzburger Front jetzt in zwei Kolonnen vorgehen. Er habe die feste Hoffnung, daß nach Lem ersten Wahlgang die Möglichkeit vorhanden sein werde, eine Eini gung herbeizuführen. Meder ein Aattonqlsvzialist «ie-ergefchosseri. Berlin, 6. März. Nationalsozialisten wurden beim Verteilen von Wahlslugblättern von Kommunisten überfallen, Lie sofort mehrere Schüsse auf ihre Gegner ab. gaben. Eine Kugel traf den 46jährigen Nationalsozialisten Otto Ludwig in Len Kopf und verletzte ihn tödlich. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich fast zur gleichen Zeit in Moabit in der Eiemensstraße, wo gleichfalls National sozialisten beim Verteilen von Wählflugblättern beschossen wurden. Der 23jährige Schmiegel trug einen Brustschuß da von. Der mutmaßliche Täter, konnte festgenommen werden. Zu einer Schägerei kam es am Bahnhof Bellevue zwischen Reichsbannerandehörigen und Nationalso zialisten. Dabei trugen zwei Reichsbannerleute Kopfver letzungen davon. Die Polizei hat im Lauft des Tages 180 Personen fest- genommen. Die meisten gehören Klebekolonnen an, andere waren an Schlägereien beteiligt. Berlin, 7. März. Der Polizeipräsident hat die „Rote Fahne" erneut verboten. Preisüberwachung durch die LandesbehSrdeu. Berlin, 6. März. Der Reichskommissar für Preisüber wachung hat Lie Preisüberwachung für alle Nah- rungs- und Genußmittel sowie für alle Leistungen, die der Befriedigung des täglichen Bedarfes dienen, Len obersten Landesbehör-en übertragen. Neuer Rekord der „Bremen". Neuyork, 7. März. Der Lloyddampftr „B reme n" stellte einen neuen Rekord auf. Trotz ungünstigster Witterung kreuzte er den Atlantik in vier Tagen 17 Stunden 10 Min. Berlin, 6. März. Aus Anlaß des 200. Gebur.ts- ages.George Washingtons veranstaltete unter Lem Ehrenprotektorat des Reichspräsidenten von Hindenburg die Bereinigung Carl Schurz in Gemeinschaft mit anderen Der- »änden im Plenarsaal Les Reichstages eine Gedenkfeier. Reichskanzler Dr. Brüning würdigte in einer Rede Lie Persönlichkeit Washingtons. Die Festrede hielt Professor W i n d e l b a n d. Berlin, 6. März. Die „Kreuzzeitung" ist in ein engeres Verhältnis zum Stahlhelm getreten und wird künftig als offiziöses Organ der Stahlhelm-Führung betrachtet werden können. In politischen Kreisen sieht man darin ein Zeichen dafür, daß der Stahlhelm seine politische Unabhängig, eit auch publizistisch zu sichern wünscht. * Stuttgart, 6. März. Führer der mittelständischen Orga- nlsationen, der Gewerbe- und Handwerkervereinigungen haben m Landtag eine neue Partei gegründet, den Ber ufsstan - dischen Nationalbund, der bei den bevorstehenden württembergischen LanLtagsw<chlen als geschlossene Gruppe auftreten wird. Airschl«- «rs -e« -«rische« AelschaNSräf in MOska«. Moskau, 6. März. Auf den Botschaftsrat b«i Ler deut schen Botschaft, von Twardowski, wurde gestern «in Anschlag verübt. Der Botschaftsrat wurd« duych «inen Streifschuß am Hals« und durch «inen Steckschuß in dft Hastd verletzt. Im ganzen wurden vier Schüsse auf ihn abgegeben. Gein Befinden ist nach den Umständen befriedigend. Der Täter, der sich Judas Mronowitsch-Gtern nennt, und Student der Moskauer Universität ist, wurde verhaftet. Die Motive Ler Tät konnten noch nicht ftstgestellt werden. Der Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten, Litwinow, sprach im Namen der U. d.S.S.R. Lem deutschen Botschafter, von Dirksen, sein Bedauern aus und sicherte strengste und schnellste Untersuchung zu. Twardowski war Marineoffizier und «in bekannter U-Bootführer im Weltkrieg gewesen. Nach dem Kriege erhielt er seinen Abschied als Kapitänleutnant. Er studierte Volks wirtschaft und wurde infolge seiner Tüchtigkeit in den diplo matischen Dienst übernommen. Mchdem er bei der Presse- abteilung der Reichsregierung beschäftigt gewesen war, wurd« er Ler deutschen Botschaft in Moskau zugeteilt. Die Wirlschastsschrumpfung. Red« Goerd«ftr». Leipzig, 6. März. Bei dem Presseempfang auf der Mess« führte Oberbürgermeister Dr. Go er Leier, Reichskommissar für die Preisüberwachung, u. o. aus: Die Produktton der deutschen Wirtschaft ist. wenn man ihren Stand vom 1. Januar 1927 gleich 100 setzt, Lis zum 1. Januar 1928 auf «ine Höh« von 113 gestiegen. Sie ist bis Ende 1931 auf 65 gefallen. Das deutsche Volkseinkommen hat in dem gleichen Zeitraum «inen Rückgang von 76 auf 55 Milliarden jährlich erfahren. Das Arbeitseinkommen weift eine Verminderung von 43 auf 33 Milliarden Mark jährlich auf. Die Zahl der Arbeitslosen ist im gleichen Zeitraum von 1,7 Millionen auf 5,7 Millionen ge stiegen. Mehr als ein Viertel der deutschen Arbeiter und An gestellten ist arbeitslos. Außerdem arbeiten etwa drei Mil- Nonen verkürzt. Deutschland hat als Folge Les Kriegsver- lustes Sachwerte und Kapital im Werft von 40 Milliarden hin geben müssen und hat für Reparationszwecke etwa 13,5 Mil- liarden bezahlt. Und in der Inflation hat es den größten Teil seines mobilen Kapitals verloren. Im Drang der Arbeit und in Ermangelung eigenen Kapitals nach Mschluß der Infla tion hat es den Versuch gemacht, mit fremdem Geld seine Wirt- schäft im Interesse einer eigenen vollen Leistungsfähigkeit wie^ der aufzurichftn. Der Erfolg dieses letzten Vorganges ist «irft Verschuldung von rund 29 Milliarden an daq Ausland mit der entsprechenden jährlichen Belastung an Zin- en und Tilgung. Dieser Vorgang mußte in Substanzvermin- »erung ausmünden. Dazu kommt die Auswirkung weltwirt- chaftlicher Strukturveränderungen, dft ein« AbsätzverminLe- rung zur Folge haben. Zur Forderung auf Gebühren- und Tarifsen« kungen erklärte Dr. Goerdeler, daß in diesen Abgaben, Ge bühren und Tarifen ein zurzeit noch für die Bewältigung lebenswichtiger öffentlicher Aufgaben unentbehrlicher Finanz- anftil enthalten ist. An «ine durchgreifende Reform -es Ta- rif- und Gebührenwesens kann nur im Zusammenhang mit großen, die Arbeitslosigkeit änpackenden Maßnahmen gegangen werden. Zur autarkischen Wirtschaftsreform sagte der Redner: Mag auch die Handelsbilanz einzelner Volkswirtschaften sich auf dem Papier verbessert haben, eine furchtbare Wirkung bleibt zurück, eine Kaufkraft- und eine Umsatzverminderung auf der ganzen Linie. Je mehr sich andere Volkswirtschaften zur Erhaltung ihrer binnenwirtschaftlichen Arbeitsmöglich- keiten von der Einfuhr ausländischer Waren abschließen, umso mehr wird Deutschland zur gleichen Haltung gezwungen. Die Welt geht in logischer Auswirkung unrichtiger politischer und wirtschaftspolitischer Maßnabmen zum Tauschhandel in aller Form über, und sie wird erfahren, daß ein Tauschhandel der kulturellen Förderung nicht nützlich ist. Jur Gesundung, sind zwei wichtige Erkenntnisse notwendig: Erstens ist es not wendig, überall die innere Kaufkraft zu stärken, und wahre Kaufkraft wird nur geschaffen durch produktive Arbeitsleistung. Zweitens ist es die Aufgabe der Politik, die Fäden zwischen innerlich gesundenden Volkswirtschaften wieder herzustellen... Der Lappo - Aufstand beendet. Helsingfors, 6. März. Die La p p o- A u fst auds - bewegung geht rasch ihrem Ende zu. Aus Iyväskylä wird gemeldet, Laß die dort versammelten Lappomänner sich aufgelöst Laben und wieder in ihre Heimatorte zurückgekehrt sind. In Mäntsälä, das von Truppenkordons umschlossen wird, befinden sich noch vereinzelte Trupps von Aufständischen, die heute ihre Waffen übergaben. Es wurde ihnen gestattet, in ihre Heimat zurückzukehren. Sechs Führer der Aufständi schen, darunter General Walle nius, sind heute «Len nach Helsingfors gebracht morden. Die Zensur über Telephon und Telegraph wurde aufgehoben. Bankenkrach in Tapan. Tokio, 7. März. Fünf japanische Banken, die zusammen über ein Aktienkapital von 30 Mill. Pen verfügen, haben ihre Schalter geschlossen. Diese Maßnahme ist durch die zahlreichen Abhebungen verursacht worden, denen die Banken in den letzten Tagen ausgesetzt waren. Die Dank von Japan ist mit einem Stützungskredit von 100 Mill. Jen eingesprungen. Tokio, 7. März. Der hervorragende japanische Wirtschafts- sichrer Daron Takuma Dan, Generaldirektor der Mitsui Kaisha, eines großen Konzerns, der u. a. Banken, Bergwerke, Dersicherungsgesellschaften usw. umfaßt, ist vor dem Dermal- tungsgebäude Les Konzerns erschossen worden. Der Mör der wurde sofort verhaftet. Er ist ein Landwirt namens Hisch- namuna und mit Komuna, dem Mörder -es früheren Finanz ministers Inouye, eng befreundet. Boizenburg, 6. März. Im August vorigen Jahres wurde der kommunistische Reichstagsabg. Dr. Alexander-Berlin zum Bürgermeister, gewählt, von Ler mecklenburgischen Regierung später, aber nicht bestätigt. Heute fand dft Abstimmung über einen von Len Sozialdemokraten eingebrachftn Volksent- scheiLsantrag auf Auflösung des Stadtpar aments statt. Mit 1898 gegen 781 Stimmen entschied sich st« Bevölkerung für -ft Auflösung, Di« Kommunisten und Nationalsozialisten stimmten ebenfalls für dft Auflösung.