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Tagebla« - MLLU Schwarzenberg und Sohanngeorgenfiadt. IwamfchaN «ab de« rbhaltz). Schneeberg, Nr. 82 SS. Jahrg. Lößnitz. Im Mörz IM werten sälllz am findende ö. Mär, rrmanns Amtliche Anzeigen Milchhantelsxreise. Dresden, 19. Februar 1932. Der Beauftragte be» Relchskommtffarr für Preisüberwachung für Sachse«, gez. Dr. Schelcher. Kap. H Nach Fristablauf muß das Deitreibungsverfahven auf Kosten der Säumigen ekngeleitet werden. Lößnitz, den 29. Februar 1932. Der Rat der Stadt— Steueramt. 1 .: Gemeindebiersteuer für Februar 1932; S.: Mietzinssteuer für März 1932, in bisheriger Höh« (ohne Verzugszuschlag bis zum 10. des Monats); 10.: Bürgersteuer 3. Rate für 1931 — soweit diese Steuer durch besond. Steuerbescheid angefordert worden ist; 1S.: Staatsgewerbesteuer und Gemeindezuschlagsteuer 4. Termin 1931 (ohne Verzugszuschlag bis zum 15. -es . Monats) zu entrichten. Auf Grund von 8 2 in Verbindung mit 8 - . 1. Teil der 4. Verordnung des Reichspräsidenten zur S rung von Wirtschaft und Finanzen und zum Schutze de» nenn Friedens vom 8. Dezember 1931 (Reichsgesetzbl. S.i ordne ich folgende» an: Die Preise für die Abgabe von Milch an den Verbraucher dürfen gegenüber dem Stande bom 15. Februar ds. Is. nicht erhöht werden. Ausnahmen kann die örtliche Preistiber- wachungsbehörd« vorübergehend zulassen, wenn ohne ein« Preiserhöhung die Milchversorgung gefährdet ist. Oertliche Preisüberwachungsbehörde ist die Amtshauptmannschaft und in Gemeinden, die der Aufsicht der Kreishauptmannschaft un terstehen, der Stadtrat. Eigenmächtige Preiserhöhungen haben Einschreiten nach 8 1 und 8 2 der Verordnung über di« De- fugnisse des Reichskommissars für Preisüberwachung vom 8. Dezember 1931 (Rekchsgesetzblatt Seite 747) zur Folge. Die Stimmkartei für die am 13. März 1938 Wahl des Reichspräsidenten liegt vom 3, bis ein ds. Is. bei uns im Meldeamt, Zimmer Nr. 7, -r . Einsicht während der üblichen Geschästsstunden aus, am Sonn tag, dem S. Mül» 1938, nor«, von 10—12 Uh». Es sollen öffentlich gegen sofortige Barzahlung meistbie- tend versteigert werden: Mittwoch, den 2. März, vorm. 9 Uhr im gerichtlichen Der- steigerungsraum in Aue: 1 Urania-Schreibmaschine mit Tisch, 1 Exzenterpresse, 1 Soziussattel, 1 Continental-Schreibmaschine, Wer die Stimmkartei für unrichtig oder unvollständig hält, kann dies bis zum Ablauf der Auslegungsfrist bei uns schriftlich an-eigen oder zur Niederschrift geben. Soweit die Richtigkeit, seiner Behauptungen nicht offenkundig ist, hat er für sie Mweismittel beizubringen. Personen, die in der Stimmkartei nicht verzeichnet stehen oder keinen. Stimmschein besitzen, können an der Wahl des Reichspräsidenten nicht teilnehmen. Lößnitz, 29. Februar 1932. Der Rat der Stadt. Dienstag, den l. März 1S32. 1 Schreibmaschinentisch mit Jalousie, 1 Akttnschrank «ft Ja lousie. Mittwoch, den 2. März, vorm. 10 Uhr in Lößnitz: 1 Fri seurtoilette. Sommelort der Bieter: Kaffe« Georgi. Mittwoch, den 2. März, mittag 12 Uhr in Affalter: 1 -ah» und 8 Hühner, 2 Dauwshauben für Kochherd«. Sammelort der Bieter: Gasthof zur Linde. Freitag, den 4. März, vorm. 10 Uhr in Lößnitz: 1 rund« Tisch, 1 Kleiderschrank, 1 DKW-Motornch. Sammelort der Bieter: Kaffee Georgi. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht« Au«. Mittwoch, den 2. März 1932, vorm. 10 Uhr sollen im ge richtlichen Dersteigerungsraum 2 Staubsaug«, 1 Siugernäh- maschin«, 1 Ankerregistrierkasse, 1 Poste» Kleider, Damen- und Kindermäntel, Dame«-, Herren-, Kinderftrümpfe, Kurzware« öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Schneeberg. Mittwoch, den 2. März 1932, sollen öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden: Vorm. 10 Uhr in Schwarzenberg: 1 Motorrad, 8 A«»- stellunasschränkchen, 1 Saswärmeosen, 1 Schnellwaage, 1 Kiste Oelsaroinen, Aprikosen, Pflanmev, 17 Bände Mey«» Lexikon, 2 Bänd« BroShaur, 1 Schreibtisch, 1 Bücherschrank, 1 Stand- uhr, 1 Stehlampe, 1 Klavier, 1 Schreibmaschine, 1 Posten Blechwaren und Schuh«, 1 Ladentisch und 1 Ladentafel. Sammelort der Bieter: Hof des Amtsgerichts. Nachm. 1 Uhr in Waschleithe: 1 Schreibtisch. Sammelort der Dieter: Gasthof -um Osterlamm. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Schwarzenberg. Offener Hampf zwischen Kleinhandel Lübeck, 29. Febr. Der hier im Alter von 73 Jahren ver storbene Bruder des Reichspräsidenten, Bernhard von Hindenburg, wurde heute nachmittag unter starker Teil nahme' -er. Lübecker Bevölkerung zu Grabe getragen. Jur Trauerfeker war auch Oberst von Hindenburg für seinen Vater «schienen. ' Werft», 29. Febr. Die Politik desRetchskommtssars ftir Preisüberwachung trifft immer mehr auf Widerspruch der Wirtschaft. Neben den Berliner Gastwirten und Einzelhan delsgeschäften, die im Bierboykott stehen, haben sich letzt auch die Groß-Berliner Innungen des Bäckergewerbes und der Milchhand «l zu Protestkundgebungen gegen Goer- deler veranlaßt gesehen. Ferner besteht die große Gefahr eines Lichtstreiks nicht nur für Berlin, sondern auch für ganz Deutschland. Zwischen der Agrarpolitik -er Regierung uno ihren Bemühungen, die Lebensmittelpreise zu senken oder, stabil zu erhalten, klafft ein innerer Widerspruch, dessen Aus gleich kaum möglich ist. Die Regierung kündigt an, daß sie die Steigerung der Roggenpreise, die in den letzten Wochen er- folgt ist, durch Abgabe von russischem Roggen aus-' gleichen werde. Das Reich slabinett hat sich am Montag auch mit dem Dierstreik beschäftigt. Es hat dabei die Erklärung des Reichsfinanzministers Dietrich, er werde während der Dauer des Dierstreiks nicht verhandeln, gut geheißen. Innerhalb -er Organisation der Berliner Gastwirte hat diese Stellungnahme des Kabinetts ein« ungeheure Empörung hervorge- rufen, da man in dieser Taktik nicht die richtige Methode zu erkennen glaubt, wie man amtlicherseits mit schwer um ihre Existenz ringenden Steuerzahlern umzugehen hat. völlige Abkehr Englands vom Freihandel, die verschärfte Zoll politik der Schweiz, der Dierboykott, die bevorstehende aktive Resistenz des Bäckergewerbes und des Milchhandels, die Ge fahr des Lichtstreikcs, olles das sind Problem«, deren Lösung dem Herrn Dietrich sicher nicht gelingen werden. Die Hilf- losigkeit des von ihm vertretenen Systems zeigt sich darin, daß es nach außen zögert, die einzig mögliche Politik der Dergel- tuns zu treiben, während es nach innen, gegen Wirte und Bäcker, einen ultimativen Zwang auszuüben versucht und sich sogar das russische Dumping zum Schaden der deutschen Land wirtschaft nutzbar macht. Durch solche Wunderkuren freilich wird die deutsch« Wirtschaft in Grund und Boden kuriert. Deshalb ist es hohe Zeit, daß nach neuen Aerzten Ausschau gehalten wird. . G» BerN«, 29. Febr. Der Reichskommissar für die Preis- Überwachung, Dr. Go er del er, sprach heute abend im Rundfunk über die Auswirkungen, Hemmüngen und noch zu lösenden Aufgaben der Preisüberwachung. Er habe Veranlassung, sich kritisch zu einigen Punkten zu äußern, die dem erstrebenswerten Zustand einer umfassenden, lücken losen und schnellen Durchführung der Preissenkung im Interesse der Gesamtwirtschaft noch ent- gegenständen. Dazu gehöre die durch den Bierstreik in Berlin und Hamburg geschaffene Lage. Der Reichskom missar ging näher auf die Entwicklung der Bierpreisfrage ein und stellte fest, daß auf keinem Gebiet ein Steuerstreik zu einem Erfolge führen könne. Man müsse bedenken, daß die Diersteuererträge zu nichts anderem als zur Er haltung der Arbeitslosen verwendet würden. Ur- fache zu weiterer Besorgnis sei die Erhöhung des Butterpreises. Es bestehe hier aber begründete Hoff nung auf eine rückläufige Preisbewegung. Kritisch setzte sich Dr. Goerdeler auch mit der Brotpreisfrage ausein ander. Die Aufgaben des Reichskommissars seien hier be grenzt, und es sei für ihn nicht möglich, die Noggenpreise zu beeinflussen, weil u. a. sonst der 'künftige Roggenanbau überhaupt gefährdet sein würde. Jedoch sei es durch ent- sprechende Maßnahmen der Reichsregierung und des Reichs- kommissars gelungen, Einfluß auf eine vernünftige un ruhige Gestaltung der Roggen- und Roggenmehlpreise zu ge winnen, der zu Entspannungen führen müsse. Im großen und ganzen sei eine Senkung des Index um 7—9 Prozent erreicht worden, und das sei ein Erfolg, wie er seit der In- flation noch niemals in so kurzer Zeit zu verzeichnen war. Die Regelung der Preise bei Markenartikeln war be sonderen Schwierigkeiten begegnet. Bei der Behandlung der zukünftigen Aufgaben für die Preisüberwachung wies der Redner darauf hin, daß mit einer weiteren Senkung der Postgebühren vorläufig nicht gerechnet werden könne. Dr. Goerdeler betonte, daß er für die gebundenen Preise weitere Senkungen für notwendig halte. Im Augenblick müßte aber dieser Gesichtspunkt hinter der Notwendigkeit zu- riicktreten, zunächst einmal in der Gesamtwirtschaft eine Be ruhigung eintrcten zu lassen. Berlin, 29. Febr. Der Absicht -er Reichsregierung, Lie Verhandlungen über die Biersteuersenkung in diesen Tagen beschleunigt zum Abschluß zu bringen, stHen die zur Zeit im Gange befindlichen Streikbewegungen ent- gegen. Vor einer DkskontermStzigunF? Berlin, 29. Febr. In Berliner Bankkreisen glaubt man, ziemlich sicher damit rechnen, zu können, daß es noch im Laufe dieser Woche möglich sein wird, zu einer Verständigung über die Verlängerung desNediskontkredits für die Reichsbank zu gelangen. Unter Voraussetzung dieser Verlängerung, die auf die Dauer von drei Monaten unter gleichzeitiger zehnprozentiger Abzahlung (—10 Mill. Dollar) vorgesehen ist, wird eine Diskontermäßigung auch der Neichsbank im Ausmaße von 1 Prozent für sehr wahr scheinlich bezeichnet. Der Reichsbankdiskont beträgt zur Zeit 7 Prozent. , Koover fen-el auke Wünsche. Berlin, 29, Febr. Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hat auf die Glückwünsche des Reichsprä sidenten zur Feier von Washingtons 200. Ge burtstage mit nachstehendem Telegramm geantwortet: Euer Exzellenz gütigen Beweis der Verehrung von Washing- tons Andenken zum 200. Geburtstage des Gründers seines Landes habe ich -ankbarst erhalten. Gern benutze ich diese Gelegenheit, uni Euer Exzellenz und durch Sie der Reichs regierung und den: deutschen Polke namens der Regierung und -es Volkes der Vereinigten Staaten sowie in meinem eigenen Namen Gegengrüße und gute Wünsche zu senden. ,Fein Wunderdoktor kann Deutschland helfen. Das deutsche'Volk muß begreifen, daß die Regierung nur etwas er reichen kann, wenn sie ein Volk hinter sich hat, das auch etwas will. Jetzt muß es den Willen haben, sich vor dem Abgrund zu retten, in den die Nationalsozialisten es stoßen wollen." Diese fabelhaften Weisheiten (zitiert nach dem Bericht einer demokratischen Zeitung) hat der Reichsfinanzminister in der gleichen Rede von sich gegeben, in welcher er — wie der „E. V." mitteilte — den Reid als Triebfeder der nationalen Opposi tion bezeichnete. Also wenn der Nationalsozialismus geschla gen ist, dann wird es aufwärts gehen in Deutschland. Dieses Rezept ist verblüffend einfach, nur hat es den Nachteil, daß dem demokratischen Wunderdoktor, der es verschreibt, höchstens die Qualitäten eines politischen Doktor Eisenbart zuerkannt werden können. Auch wenn er ein Publikum vor sich hatte, dem schon bei dem Gedanken an das dritte Reich eine Gänse haut überläuft, hätte es sich der Herr Dietrich — er ist doch nun einmal seiner Stellung als Reichsminister einiges schuldig — mit'seiner Beweisführung nicht so leicht machen sollen. Schon deswegen nicht, weil er doch für die Fehler der Ver gangenheit die NSDAP, bestimmt nicht verantwortlich machen kann. Wo da die Schuld liegt, dafür hat sich der Minister in seiner Rede selbst als Zeuge aufgerufen. Der Bericht sagt darüber: Der Reichsfknanzminister spricht von seinen Sorgen und Mühen in den letzten Monaten, wie schmählich er ge täuscht worden sei, als man ihm gesagt habe, mit 3 Mil lionen Mark Reichshilfe könne er die Berliner Bank für Handel und Grundbesitz vor dem Zusammenbruch retten. Das Gelb wurde gegeben, und dann zeigte die Prüfung der Bücher, daß nichts mehr zu retten war. Und doch übernahm das Reich die Garantie, um wenigstens die Pfennige der kleinsten Sparer zu retten und allen 30 v. H. ihrer Guthaben zu sichern. „Diese Garantie kostet das Reich einige Millionen", und erregt ruft Dietrich in den Saal: „Ich bin in meinem Leben noch nie so hinter das Licht geführt worden wie bei der Bank für Handel und Grundbesitz." Aber weiter — der Minister hat in den letzten Monaten mit rund hundert Stellen, Genossenschaftsbanken, kleinen Banken zu tun gehabt, die alle nicht mehr ein noch aus wußten, „und immer", das betont er mit Stolz, „ist es mir gelungen, sie über Wasser zu halten. Ich habe doch in den letzten Monaten nichts anderes ge tan, als Zusammenbrüche zu verhindern. Hunderttausende und Millionen hätten sonst ihr Geld verloren!" Donnerwetter, was haben wir doch für einen tüchtigen Finanzministeri Er läßt sich nach seinem eigenen Eingeständ nis „schmählich täuschen", und „hinter das Licht führen"! Er buttert Mittel der Allgemeinheit, die Steuergroschen des Volkes, in den löchrigen Sack einer Bank, und muß es dann erleben, daß das Geld verloren ist. Jedermann weiß, daß das, was Herr Dietrich hier so naiv ausplaudert, nur ein kleiner Teil seines ministeriellen Sündenregisters ist. Und doch scheint noch niemand auf den Gedanken gekommen zu sein, den Mann zum Schadenersätze heranzuziehen, geschweigedenn ihn politisch ver- antwortlich zu machen. Solch« Wunderdoktoren können frei- lich Deutschland nicht retten. * Vielmehr sind die Aufgaben, bi« gerade setzt auf dem Reichsfinanzminister lasten, so ungeheuer groß, daß hier ein Minister gebraucht wird, der sich nicht Uber'» Ohr hauen läßt. Der drohend« Zollkrieg mit Frankreich, die nunmehr vollzogen« > Die Preissenkungsaktion in -er Krise. wudm außerdem verSssenlllcht: «tkannimachungm btt «adM, M «n «d «chwarzenberg. Verlag S. «. «arlner. «ne, Sachfe«. «« « u» ««i» w» »«)«q—«r, 1» «1» orNi-schM «uftchs» ^t» » W »4 m» NeU. 4NaNNUN»M> UI « ««NH ». IN SI. »o m« n«. PU». »». «r »U «o -W-» VN«««.«., och»«, «r. I»«