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ABMirAWW Mittwoch, den 2. Mürz 1932 88. Jahrg Nr. 83 Stadtsteueramt. Finanzamt. K1/32 «c ft-- »< vor dem Amtsgericht hier bestimmt. Amtsgericht Ane, den 29. Februar 1932. Berlin, 1. Mörz. Präsidentenwahl der und der Kleinhandel Marz verboten. Der Reichslan-bun- für die nationale Front Berlin, 1. März. Der Vorstand des Reichsland, bundes nahm in seiner heutigen Sitzung eine Entschlie» ß un g an, in der festgestellt wird, die nationale Oppo- sition habe die Proklamation Hindenburgs durch die Par teien des Weimarer Systems mit der Herausstellung ihrer Vorkämpfer Hitler und Duesterberg beantwortet. Der Reichslandbund stehe im Lager der nationalen Opposition. Er werde seine Stimme nicht fllr Hindenburg einsetzen. Der Kampf für «inen der beiden Kandidaten der nationalen Opposition dürfe nicht zum Kampf gegen den anderen werden. Der gemeinsame Kampf richte sich gegen die Herrschaft der verderblichen Kräfte, die iür die Irrwege un serer bisherigen gesamtstaatlichen und Wirtschaftspolitik ver antwortlich sind. In Preußen ist anläßlich der Reichs- Ausschank von Branntwein mit Trinkbranntwein am 12. und 13. Goer-elers Arbeit beendet. Berlin, 1. März. In einem Rundfunkvortrag kündigte Preiskommissar Goerdeler gestern an, daß er, wie schon vor einiger Zeit berichtet, seine Tätigkeit im wesent lichen als beendet ansehe. In den Preisen sei ein gewisser Beharrungszustand eingetreten. Berlin, 1. März. Zur verstärkten Kontrolle der preis- gebundenen Markenwaren hat der Reichskommissar -ür Preisüberwachung di« Einführung eines Marken- :egisterg angeordnet, durch das laufend nicht nur die Preise und Nettomengen bezw. Nettogewicht verfolgt werden, andern auch vor allem die Entwickelung her Handelsspanne. Außerdem wird angeordnet, daß Markenartikel den Aufdruck der Nettomenge oder des Nettogewichts tragen. Eine Richtigstellung. Berlin, 1. März. Wie die deutschnat. Pressestelle mitteilt, ist an dem Gerücht, Dr. Hugenberg habe sich dem Kanzler gegenüber verpflichtet, im zweiten Wahlgang seine Anhänger zur Wahl Hindenburgs aufzufordern unter der Bedingung, daß Brüning zuriicktrete, Groener Reichskanzler und Duester- berg Reichswehrminister werde, kein wahres Wort. Verra- S. M. SLrbrer, Aae, Sachse«. SnoKktch«! 51 Md »1, Mm« «40, Schin»«, 1», Schlmqm»«,, 551» vndlmMNr »Mknm» n»is«chl«» a» «»trittch« «»aucki«»»- II,»« e-m-«» v«r w dl, 54 m« »Nil, I» «kl 5» „» 1»), mm«, »» Nr dl, « mm »"M «o, »>l«»drl» 10», klr öl, eo nun »rUU ««. «»lmUBI, «5. Nl«»5N> «5 «U-vs'N»!,. V»sch«a.«,»i» > on,,«, «k. i«re. Zentrum ««- SPD. am Pranger. Kugenberg über die Politik -er DNDP. dargelegt, daß der Reichskanzler der DNVP. gegenüber nie mals auch nur einen Versuch gemacht hat, sein Kabinett nach rechts zu orientieren oder zu erweitern. Er hat mir dies auch in einer persönlichen Unterhaltung zugeben müssen. Er hat aber vor allein auch niemals den Versuch gemacht, seine Politik im Sinne der Rechten umzustellen. Wenn er die Sozialdemo, kratie und den Parlamentarismus versetzt hat, so hat er es unter dem von uns herbeigeführten hydraulichen Druck getan. Wenn er die Macht des Reichspräsidenten gesteigert hat, so wirkte sich darin der Zwang unserer Politik aus. Wenn er sich gegen uns hinter die Person des Reichspräsidenten flüchten muß, so ist dies für die hinter ihm stehenden Parteien nur ein Schachzug in dein Spiele, das wir ihnen aufgezwungen haben. Was „Klugheit im politischen Leben" ist, weiß Herr Brüning sicher. Was Macht ist, auch. Er braucht aber trotz einiger für ihn erfreulicher Erfahrungen, die er zu meinem Bedauern machen konnte, nicht zu hoffen, daß wir es nicht wüßten. DasSpieli st noch nicht-»Ende. Gin Brüning-Block? Parteien der MMe wollen stch um den Zrntrumsturm gruppiere«. Berlin. 1. März. Wie in parlamentarischen Kreisen ver lautet, wird jetzt der Gedanke erörtert, eine neue Partei der Mitte zu schaffen, deren Kernstück das Zentrum bilden soll. Man denkt also an eine Zusammenfassung von Zentrum, Bayrischer Volkspartei, Deutscher Staatspartei, der Wirt schaftspartei, der Hannoveraner, der Bauernpartei, des linken Flügels der Deutschen Dolkspartei und des Landvolks. Als die größte dieser Gruppen würde das Zentrum in dieser Parteineubildung natürlich ausschlaggebenden Einfluß haben. Man nimmt an, daß der Ansturm, der von rechts und links auf die bürgerliche Mitte eingesetzt hat, die Mittelparteien veranlassen wird, schon vor den nächsten großen Wahlen sich zu einem solchen Brüningblock zusammenzufinden. Der Wahlaufruf -er Nationalsozialisten. München, 2. März. Die Reichslelttma der NSDAP hat eine« Anfrnf z«r Reich-Präsidentenwahl erlassen, in dem da« deutsche Polk nach scharfer Kritik der Politik der letzten 13 Jahre aufgefordert wird, am 13. März Gericht zu halten mit dem ganze» System, das für die Politi! verantwortlich sei. Es heißt in dem Ausruf dann wörtlich: Am 13. März, dem Tage, an dem vor zwei Jahren Hindenburg seinen Namen unter die von diesem System angenommenen Younggesetze schrieb, die Not, Hunger, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung in das deutsche Volk gebracht haben, greift das sein« Lebensrechte anmeldende junge Deutschland, verkörpert in seinem Führer AdolfHitler, nach der Macht im Staate und wird die alten, zu neuem Leben untauglichen Parteigebilde hinwegfegen. Hitler, das ist der stürmische Wille der deutschen Jugend, die inmitten eines müden Geschlechte« nach neuer Ge staltung ringt und den Glaube» an eine bessere deutsche Zu kunft nicht aufgeben will und kann, und darum ist Hitler das lodernde Fanal und die Parole aller, di« eine deutsche Zukunft wollen. Sie alle werden am 13. März den Männern de« Sy stems, die ihnen Freiheit und Würde versprachen, aber Steine uiü Phrasen statt Brot gaben, zurusen: Euch kennen wir znr Genüge, jetzt sollt Ihr uns kennen lernen! Hitler wird siegen, weil da« Volk,seinen Sieg will. Hamburg, 1. März. In der ersten Hamburger Kundge bung der Nationalsozialisten im Reichspräsidenten. Wahlkampf sprach heute abend Adolf Hitlervor etwa 12 OVO Menschen. Er führte u. a. aus, es gehe am 13. März um den Neubau Deutschlands und nicht um Hindenburg; er verehre den Feldmarschall, aber er stche gegen ihn im Wahlkampf, weil sich Zentrum und Sozialdemokratie hinter diesen Mann stell ten. Ohne Hindenburgs Kandidatur würde er, Hitler, nie als Kandidat für die Reichspräsidentschaft aufgetreten sein. Stelle ihn das Schicksal an die Spitze des Reiches, dann sei gewiß, daß sein Kampf nicht zu Ende sei. Wir werden Las Bibelwort Auge um Auge, Zahn um Zahn so in die Weimarer Verfassung einzufügen wissen, daß niemand an unserer Legalität zweifeln kann.. Der Kauplslotz gilt -er Preuken«ahl. Nachdem am vergangenen Sonnabend Adolf Hitler im Berliner Sportpalast für seine Person in den Wahlkampf eingetreten war, hat gestern in Essen Dr. Hugenberg seine erste Rede für die Kandidatur Duesterberg gehalten. Der deutschnationale Parteiführer bezeichnete als das Ziel von Harzburg, um das es bei der Wahl gehe: „Das verderb liche schwarzrote System muß fallen". Die Kan didatur Hindenburgs stelle einen Versuch des schwarzroten Systems dar, für die Aufrechterhaltung eben dieses Systems mit dem Namen Hindenburg systemfeindliche nationale Stim men einzufangen. Deshalb kämpfen wir, so führte Dr. Hugenberg aus, dies mal bei aller Verehrung für den Sieger von Tannenberg gegen die Kandidatur Hindenburgs. Die Präsidentenwahl wirkt heute in der Richtung, daß die an sich klaren Fronten verwischt werden. Die Preußenwahl wird und muß sie wie derherstellen. Der Preußenwahl gilt unser Haupt- st o ß. Der Versuch des schwarzroten Systems, sie mit der Prä sidentenwahl in den Hindergrund zu drängen, wird mißlingen. Im Mai 1932 wird vielleicht für Millionen eine Entwick lung verständlich sein, die sie selbst miterlebt haben, ohne ihre Bedeutung zu erkennen. Es kam die Not — das wußten die Sozialdemokraten, die diese Not verschal- dete n, so gut wie ich. Demgegenüber war unser Standpunkt: Es hätte keine sogenannte „bürgerliche Negierung" geben dür- fen, okne daß gleichzeitig 1. die Verantwortung der Sozialdemokratie vor allem Volke festgenagelt und zu dem Zwecke 2. der Reichstag gegen den Willen der Sozialdemokratie auf gelöst, sowie 3. die einigende Parole deutschen Freiheitskampfes allem vorangestellt wurde. „Bürgerliche Parteien" gaben sich unter dem Einfluß des Zentrums zum Gegenteil her. Sie waren damit verloren. Vor dem Urteil der Geschichte war die Brüninasche Politik nur als „Zentrumspolitik" begreiflich, für Deutschland aber ein Unglück und für die Mitläufer dieser Politik tötendes Gift. Darum mußte ihre Gutheißung, wenn sie schon einmal er folgen sollte, der Hauptschuldigen des Poungplanes, der So- zialdemokratie, aufgebiirdet werden. Bis zur Reichs tagsauflösung sträubte sich die Sozialdemokratie, diese Aufgabe zu übernehmen und wollte sie den Deutschriationalen zuschie- ven. Durch die Wahl voin 14. September 1930 wurde sie da zu gezwungen. Sie hat jede Notverodnung genehmigt. Sie hat sich damit in ihrer ganzen abschreckenden Nacktheit, Unwahrhaftigkeit und S ch u l d be l a d e nhe i t vor bas deutsche Volk gestellt. Die unmittelbarste Gefahr ist ab gewandt. Wir würden ihr heute alle erliegen, bis weit über die deutschen Grenzen hinaus, wenn ich damals — im Früh- jahr und Sommer 1930 — das getan hätte, was die meisten von mir verlangten: Unterstützung der Brllningschcn Politik. Daß aber die Gefahr auf längere Sicht auch heute noch nicht überwunden ist, geht zu Lasten des Zentrums und seiner Bun- desgenyssen. Der Reichskanzler hat im Reichstage die alte Un wahrheit der offiziösen Zeitungen unterstrichen: Die Deutschnationalen hätten es im Sommer 1930 In der Hand gehabt, die Macht zu erobern. Ich habe wiederholt öffentlich 1932. Die Ablieferung muß, wie allmonatlich, vollständig sein. Zahlstelle Finanzamt. Einreichung der Lohnsteueran meldungen für die im Monat Februar einbehaltenen Lohn« und Krisenlohnsteuern (Lohn- und Krisenlohnsteuer ist ge- trennt anzugeben). Vorschriftsmäßige Anmeldekarten sind beim Finanzamt unentgeltlich zu haben. Fehlmeldung ist er- forderlich. Nichteinreichung der Anmeldung oder Fehlmeldung hat Bestrafung zur Folge. Einzureichen beim Finanzamt. Realschulgeld auf Monat März. Zahlstelle Stadtsteueramt. 10. März: Bürgersteuer von den Veranlagten. Bürgersteuer von den Lohnsteuerpflichtigen (vergleiche hierzu Seite 4 der Steuerkarte für 1932). Zahlstelle Stadtsteueramt. Einkorn- mensteuer-Dornuszahlung für Gewerbetreibende (mit Aus nahme dey Landwirt«) nach dem Steuerbescheid 1930. Zahl stelle Finanzamt. Körperschaftssteuer-Dorauszahlung nachdem Steuerbescheid. Zahlstelle Finanzamt. Krisensteuer der Der- anlagten nach dem Dorauszahlungsbescheid. Zahlstelle Finanz amt. Umsatzsteuer-Vorauszablung und Einreichung der Um- satzsteuer-Doranmeldung für den Monat Februar 1932, soweit s. Zt. eine besondere Aufforderung zur monatlichen Abführung zugestellt worden ist. Zahlstelle Finanzamt. 15. März: 4. Rate Gewerbesteuer und gemeindliche Zuschlagsteuer auf das Rech, nungsiahr 1931. Zahlstellen: für Schwarzenberg: Stadtsteuer amt; für Grünhain, Johanngeorgenstadt und Lauter: die ge meindlichen Hebestellen; für die übrigen Gemeinden das Finanzamt. Wasserzinsvorauszahlung für Monat Februar 1932 in Höhe des 3. Teils des im 3. Rechnungsvierteljahr (Okt—Dez.) 1931 bezahlten Wasserzinsbetrages. Zahlstelle Stadtsteueramt. 20. März: Steuerabzug von, Arbeitslohn (Lohn- und Krisenlohnsteuer) für die Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. März 1932, sofern der Gesamtbetrag Amtliche Anzeigen. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kauf- manns Felix Ullmann in Oberpfannenstiel, jetzt in Chemnitz, wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Dermögensstücke sowie zur Anhörung der Gläubiger Uber die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubigerausschusses der Schlußtermin auf Sonnabend, den 2«. März 1932, vormittag« 11 Uhr Wahl de« Reichspräsidenten betr. Die Stimmlisten für den am 13. März 1932 stattfindenden ersten Wahlgang liegen von Donnerstag, den 3. März 1932, bis einschließlich Sonntag, den 6. März 1932, für die Stimm bezirke 1—6 und 9 im Stadthaus, Zimmer Nr. 29/30, und für die Stiinmbezirke 7 und 8 (frühere Landgemeinde Neuwelt mit Vorderhenneberg) in der Verwaltungsstelle Neuwelt wäh- rend der üblichen Geschäftsstunden, am Sonntag, dem 8. März 1932, in denselben Stellen vormittags von 11—12 Uhr, zu jedermanns Einsicht aus. Wer die Stimmlisten für unrichtig oder unvollständig hält, kann dies bis zum Ablauf der Auslegefrist in den vor- genannten Auslegestellen schriftlich anzeigen oder zur Nieder- schrift geben. Soweit die Richtigkeit seiner Behauptungen nicht offenkundig ist, hat er für sie Beweismittel beizubringen. Wahlberechtigte, die nicht in der Stimmkartel eingetragen sind, können von ihrem Stimmrechte keinen Gebrauch machen, Es ist daher jedem Wahlberechtigten zu empfehlen, die Stimm liste einzusehen. Schwarzenberg, am 29. Febr. 1932. Der Rat der Stadt. « «Iballmd di« nnttlichen dir «mdchauvlmannschap und des * Bezirk, verdanb» Schwarzenberg, -«Amtsgirichl« in Au« Ködnitz), Schneeberg. Sch«arz«nd«rg und Sohanngeorgensladl, der Stabiritt« » Sränhain, Lößnitz, NnistSdlel und Schneeberg, der Alnanzäml« in Au« und Schwarzenberg. Es werden außerdem »«rvssenllichtt Bekanntmachung«, der Stadlrät« zu Au« und Schwarz«nb«rg. Nr du «Ich»-»«!, »»durch «KWÄÄSMMNLK Irtkma tri», v«miw»rl«,. — u»t«dr»ch«n« de» n- —VN «d «»«Ilir, ,UIn «l» »tchl »«rrlLtaU. kl Nur, 05»«ch. Sch«»«, I«» Sch»or»«ii»«m. 200 RM. übersteigt (Lohnsteuer und Krisenlohnsteuer ist ge- trennt anzugeben). Zahlstelle Finanzamt. 24. März: Bürger- steuer von den Lohnsteuerpflichtigen (vergleiche hierzu Seite 4 der Steuerkarte 1932). Zahlstelle Stadtsteueramt. Innerhalb einer Woche nach Fälligkeit: Steuerabzug vom Kapitalertrag. Zahlstelle Finanzamt. Dor Ablauf der Gültigkeit: Erneuerung der Kraftfahrzeugsteuerkarten beim Finanzamt vornehmen« Schwarzenberg, am 29. Februar 1932. , In das GUterrechtsregister ist heute eingetragen worden, daß der Bauarbeiter Arno Emil Müller in Raschau-St. Katha- rina das Recht seiner Ehefrau Johanna Paula Müller geb. Salzer in Raschau-St. Katharina, innerhalb ihres häuslichen Wirkungskreises seine Geschäfte für ihn zu besorgen und ihn zu vertreten, ausgeschlossen hat. 2 A Reg. 97/32 Amtsgericht Schwarzenberg, am 26. Februar 1932. Steuerkalender für März 1932. Fällig am: 1. März: Biersteuer auf Monat Februar 1932. Zahlstelle: Stadtsteueramt. 5. März: Mietzinssteuer für März 1932. Zahlstelle Stadtsteueramt. Steuerabzug vom Ar- beitslohn (Lohn- rind Krisenlohnsteuer) für Februar 1932 und für die Lohnzahlungen in der Zeit vom 16. bis 29. Februar