Gottfried erhält einen Brief von seinen Eltern. Lieber Sohn und Bruder! Mit tiefbetrübtem Herzen vernahmen wir die Nachricht von Deinem Austritte aus dem heiligen Kloster. Selbstver ständlich blieb dieser Dein Schritt hier nicht verborgen. Der Vater wurde dieser Tage bei unserm Herrn Pfarrer vorge laden, dem es aus dem Kloster zu P . . . . gemeldet wurde. Im ganzen Dorfe fängt man an, davon zu sprechen. Man be ginnt uns, Deine Angehörigen, mit scheelen und höhnischen Blicken zu verfolgen. Unsre sämtlichen Verwandten sind sehr gegen Dich aufgebracht. Die arme Mutter weint viel. Auch wir andern alle sind tiefbetrübt. Unserer Schwester Monika haben wir noch nichts davon geschrieben. Wir haben keinen Mut dazu! Doch trotz alledem hoffen und vertrauen wir auf Dich! Wir erwarten aber, daß Du uns der Wahrheit gemäß be richtest, warum Du eigentlich aus dem Kloster fortge gangen bist. Empfange Grüsse von Deinen Dich liebenden Eltern und Geschwistern. Gottfrieds Antwort auf diesen Brief. Geliebte, teure Eltern und Geschwister! Gern erfülle ich hiemit Euern Wunsch und meine Pflicht, Euch wahrheitsgemäß die Beweggründe und näheren Umstände meines Austrittes aus dem Kloster mitzuteilen. In der ersten Zeit meines Klosterlebens war ich sehr glücklich; ich hatte mich dem Dienste Gottes gewidmet