134 dieses Augenblickes. Auf einmal traten jenseits der Wiese, gerade uns gegenüber, aus dem dunklen Waldesgrün sieben Gestalten in schneeweißen Gewändern hervor, im hellen Sonnen schein sich zeigend; das war ein unvergeßlich schönes Bild. In den weißen, leuchtenden Gestalten erkannten wir unsere Mitbrüder, die Mitglieder der schweren Truppe. Ohne von ihnen bemerkt zu werden, schlugen wir uns seitwärts in die Büsche. Damals dachte ich mir: „Die Dominikaner-Mönche tragen doch eine herrliche Kleidung.“ — Eine andere Aufzeichnung. „So, jetzt kannst du es dir gemütlich machen,“ dachte ich mir, als ich eines Tages — es war im Klerikale — nach dem Mittagessen und den darauffolgenden Gebeten in meine Zelle kam. Grabesstille herrschte ringsumher. „Der Pater Magister wird sich jetzt gewiß auch einige Augenblicke Ruhe gönnen und wird dich mit seinem Besuche nicht überraschen. Man muß immer etwas riskieren. Das Mittagessen war so reichlich und so gut, wer könnte da widerstehn und würde sich nicht ein kurzes Mittagsschläfchen gönnen? Also lege dein Haupt in die Hände und lehne dich an den Tisch an, so schlummert es sich gut. Aber wir rechneten nicht mit dem Pater Magister und seinem Auge! Das dringt förmlich durch alle Mauern hindurch! Wenn der jetzt in seiner Zelle betet und im Geiste sieht, was du machst, daß du schläfst, während du, wie es vorgeschrieben ist, heiliger Betrachtung obliegen solltest! Doch, da kommt eine gute Idee! Du kniest dich auf die Kniebank vor dem Kruzifixe nieder und da kannst du getrost dein Mittagsschläfchen halten; wenn er dann unvermutet kommen sollte, so findet er dich in heiliger Betrachtung so vertieft, daß er mit dir ganz zufrieden sein wird.“ So habe ich gedacht — so habe ich getan. Wie gut hat es sich da geschlummert, wie schön waren die Betrachtungen! Denn der neckische Traumgott kommt oft auch zu den Mönchen in die vier Mauern ihrer Zelle und malt ihnen den irdischen Himmel in sehr lebhaften Farben vor. Da kommt man so leicht aus den Klostermauern fort — freilich nur im Traume —, da steht man auf einer lichten Anhöhe, das liebliche Tal des Heimatortes liegt so verklärt vor den Augen, die Sonne neigt