Enthält: zahlreiche Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf dem fliegendem Nachsatz, auf Titelseite neben Verfasser handschriftlich von May mit Tinte: "(Hessen)"
den Wendungen, welche die Handlung nimmt. Tag und Nacht genaue Rechenschaft geben kannst. Weckt Dich um diese Zeit Jemand aus dem Schlaf und fragt Dich: „Welches ist die Spannung in der letzten Szene des zweiten Mes?" so mußt Du, wie aus der Pistole, antworten können: „Der Held oder die Heldin, oder der Intrigant entschließt sich unter den und den Einflüssen, den bisherigen Plan aufzugeben, diese oder jene Person völlig entgegengesetzt zu behandeln, wodurch sich die ganze Situation mit einem Schlage von Grund aus ver ändert, und der Zuschauer gänzlich im Ungewissen und voller Erwartung den Enthüllungen des nächsten Aktes entgegensieht." Besonders das erregende Moment, der H öchLM.nkt und - klipp und klar sein, sondern Du mußt sie auch Andern ebenso machen können. Bist Du dazu nicht imstand, ist Dir das ganze Stück nur ein nebelhafter Fleck, aus dem hier und da einige ver schwommene Konturen aufragen, von denen Du aber annimmst, daß Du sie nach und nach in sehr schöne und genaue Linien würdest herausarbeiten können, so sei versichert, daß Du auf ganz falschen Wegen bist und alle Deine Mühe in den Graben fallen wird. Der Dramatiker, der in der stillen Hoff nung, die Inspiration werde ihm schon kommen, drauf los schreibt, ist verloren. Cromwell wird (von Carlyle) die Aeußerung nachgesagt: „der kommt am weitesten, der nicht weiß, wohin er geht." Ob dieses Wort, welches kaum von Cromwell erfunden sein kann, da es schon von Shakespere dem Narren in „Was Ihr wollt" in den Mund gelegt ist, auf Politiker besonders anwendbar sei, wage ich stark zu bezweifeln; den Dramatiker führt es mit Sicherheit in den Sumpf. Deshalb ist es, bevor Du an die Ausarbeitung gehst, nicht nur unerläßlich, daß Du Dir für jede Figur eine be-