Enthält: zahlreiche Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf dem fliegendem Nachsatz, auf Titelseite neben Verfasser handschriftlich von May mit Tinte: "(Hessen)"
Kapitel XIII. „Die Journakisken". Wenden wir uns von der kraftlosen Ausgeburt über spannter Theoretiker zu der anmuthigsten und reifsten Schöpfung unsrer modernen Lustspielkunst. Wie wohlthuend und erfrischend ist der Gedanke, daß der deutsche Genius auch solcher Leistungen fähig ist; wie behaglich stimmt uns die Sicherheit eines Ausgelcrnten, der aller Griffe und Geheimnisse kundig, geschmackvoll in jeder Absicht, fertig in jedem Können, sein Werk mit solcher Gemüthstiefe zu durch wärmen und mit aller Freudigkeit seiner Vollnatur zu schmücken wußte. Hier in der That, hier pulsiert deutsches Leben in seiner liebenswürdigsten Offenbarung. Es ist nicht wahr, daß die „Journalisten" jemals veralten könnten. Haben sie aufgehört, ein modernes Lustspiel zu sein, so werden sie als ein historisches noch Jahrhunderte lang auf- geführt werden, zum Spiegelbild einer bedeutsamen, aus der Gährung zur Klärung übergehenden Zeit. Eines der vielen Ideale, die der verschüchterte, noch unfertige und sehnsuchtvolle Deutsche von 1848 in seinem Herzen trug, sehen wir in den „Jourlialisten" verkörpert: den Typus eines weltgewandten, allen Situationen gewachsnen, in seine unerschöpflichen Hilfs-