Enthält: zahlreiche Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf dem fliegendem Nachsatz, auf Titelseite neben Verfasser handschriftlich von May mit Tinte: "(Hessen)"
Kapitel I. Aussichten des Handwerks. Unsre Statistiker zählen zur Zeit in Deutschland über sechzehntausend Menschen, die von ihrer Feder leben. Man kann mit Sicherheit annehmen, daß mindestens zehntausend von ihnen sich in irgend einer Periode ihres Daseins bemüht haben, unsre Bühne zu bereichern, denn, wie Fritz Mauthner ge legentlich sagt: „man hat so Etwas immer geschrieben". Rechnet man dazu die wimmelnde Schaar unsrer Primaner und Studenten, die mit einem „Nero" oder „Iwan dem Schreck lichen" aus den großen Ferien heimkommen, die emsigen Ge lehrten, die in philologischer Begeisterung den Sophokles und die übrigen Griechen umdichtend bald eine „Klytämnestra", bald eine „Penelope" verüben; alle strebsamen Beamten, die still erglühend bei dem Gedanken an ein Oerdenchen einen vater ländischen Stoff mißhandeln, alle enttäuschten Frauen, die aus Rache, alle Dorsschulmeister, die aus langer Weile zu dichten beginnen, bis — man verzeihe den Anti- kimax — hinab zur „höheren" Tochter, die von ihrer Begeisterung für den Herrn Leutnant durch ein saftiges Lust spiel in der Manier der Natalie v. Eschstruth Zeugniß ablegen will, — so öarf^ars'WW^MjWkhen,' daß in Deutschland Dramatische Handwerktzlehre. 1