doch von einem gewissen Einfluß gewesen ist. So haben wir in diesem babylonischen Mythus die Lebensspeise und das Lebens Wasser im Himmel beim Throne des Himmelsgottes Anu, genau wie wir fanden, daß für die ältere Form der biblischen^Paradieses- erzählung Lebensstrom und Lebensbaum im Himmel beim throne Gottes anzunehmen sind. — Ferner haben wir hier im babylonischen Mythus einen ganz ähnlichen Gegensatz in dem, was Ea über die deni Adapa gereichte Lebensspeise und das LebenZMUx sagt: „Todesspeise und Todeswasser wird man dir reichen," und in dem, was Jahve und anderseits die Schlange über die Folge des Essens vom Baum sagen: „Welches Tages du davon issest, wirst du des Todes sterben", und dagegen: „Ihr werdet mit Nichten des Todes sterben". — Endlich haben wir in beiden Mythen den gleichen Ge danken: Zur völligen Gottgleichheit fehlt dem Menschen, nachdem er einmal Erkenntnis erlangt hat, nur noch die Unsterblichkeit. Schluß von Gen. 3: „Siehe der Mensch ist geworden wie einer von uns (übrigens auch wieder ein Rest der älteren polytheistischen Grund lage), indem er weiß, was gut und böse ist; nun aber, daß er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme, und esse und ewiglich lebe!" Entsprechend reflektiert der Himmels - gott Anu: Ea hat dem Menschen Adapa des Himmels und der Erde Innerstes offenbart (d. h. hat ihm die höchste Weisheit ver liehen); wir aber, was könnten wir noch hinzutun (nämlich um die Gabe Eas, nachdem der Mensch sie nun einmal erhalten hat, noch zu übertrumpfen)? Antwort: Speise des Lebens. Da Adapa diese ausschlägt, verscherzt er sich damit aber auch die Unsterblichkeit, und wir dürfen wohl hinzufügen, wie für sich, so auch für alle seine Nachkommen. Wie Lebensspeise und Lebenswasser als Paradiesesgaben einen ursprünglich babylonischen Gedanken enthalten, so begegnen wir auch noch in einigen anderen Punkten solchen ursprünglich babylonischen Vorstellungen in der biblischen Paradieseserzählung. Dahin gehört zunächst die Menschenschöpfung aus Erde. Auch der babylonische Schöpfergott bildet die Menschen aus Erde, gleich deni Töpser, der seine Figuren aus Lehmerde formt. — Ferner stammt die Rolle, die die Schlange als Verführerin und als Feindin Gottes in Gen. 3 spielt, wohl sicher im letzten Grunde aus der babylonischen Mythologie, in der ja bei der Schöpfung der Gegensatz zwischen dem Schöpfergotte und der drachen-, wie auch schlangengestaltig ge dachten Tiamat eine so hervorragende Stelle einnimmt. Daß freilich