1^. Der babylon. und der bibl. Schöpfungsbericht. AO. II 3^ Marduk aus, der die einzelnen Schöpfertaten MardukS, die Er schaffung des Himmels, der Erde und speziell auch der Menschen, nochmals rühmend erwähnt und Marduk als den obersten aller Götter preist. Nachdem wir so auch den babylonischen Schöpfungsbericht seinem Hauptinhalte nach kennen gelernt haben, sind wir in der Lage, diesen nun direkt mit dem biblischen Schöpfungsberichte ver gleichen zu können. Dabei müssen wir natürlich in erster Linie die ältere Form der Rezension von Gen. 1 im Auge behalten, Schöpfung mit vorausgehendem Drachenkampf, wie wir fie ja bereits auf Grund ausschließlich alttestamentlicher Angaben rekonstruieren konnten. Und selbst abgesehen davon bietet sich schon bei einer Vergleichung des babylonischen Mythus direkt mit Gen. 1 in seiner jetzigen Form noch genug an überraschender Übereinstimmung, um zu erkennen, daß es sich bei der biblischen und der babylonischen Rezension im Nach beiden Traditionen war in der ürzerk alles Wasser. Die Meerestiefe wird personifiziert durch ein furchtbares Wesen; der babylonische Name des Ungetüms ist Tiamat; ihm entspricht im Hebräischen Tehom, der technische Aus druck für' das Urmeer, durch seinen artikellosen Gebrauch, wie ein EigennapiL noch daraU hinweisend, daß eL sich ursprünglich auch in der israelitischen Tradition um eine mythische Gestalt handelt. Beide Mythen stellen sich das Ungetüm drachenartig vor; in beiden finden sich auch Varianten, wonach das Ungetüm mehrere Köpfe hatte. So kennt die babylonische Überlieferung speziell auch eine fiebenköpfige Schlange an Stelle der einköpfigen, eine Vorstellung, die sich später in den apokalyptischen Bildern der Offenbarung Jo hannis wiederfindet. Neben dem Hauptungetüm erscheinen in beiden Mythen andere, seine Helfershelfer. Diesen Mächten der Tiefe stehen im babylonischen Mythus die Götter der Oberwelt gegenüber, unter ihnen Marduk, der schließliche Bezwinger der Tiamat. Auch in der israelitischen Tradition erscheinen in diesem Zusammenhang neben Jahve gelegentlich andere göttliche Wesen, natürlich hier aber hinter Jahve völlig zurücktretend. Die babylonischen Chaoswesen nun haben sich gegen die oberen Götter empört und beanspruchen die Weltherrschaft für sich. Auch im biblischen Drachenkampf ist diese übermütige frevelhafte Empörung ein ständiger Zug. Im baby- nischen Mythus tritt darauf Marduk, im biblischen Jahve mit Waffen gerüstet dem Feinde entgegen. Marduk tötet Tiamat, wie Jahve Rahab-Tehom. Die Helfershelfer der Tiamat werden von