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Sächsische MMung. AmtMM für das MnMe ÄmtsgcriG und den Alidlrath ja WadM, sowie sör den Aodlgcwciodteoilj w Hoynflci«. Drciunddrcifiigstcr Jahrgang, —— Schandau, Sonnabend, den 17. August 1889. Amtlicher Theil. Bekanntmachungen des Dtadtraths: Die auf dem Kiefricht und an dem Kirnitzschbach gelegenen der Stadlgemeinde ge hörigen Feld- und Wicsenparzellen sollen den 23. und 24. August dieses Jahres Nachmittags von 8 Uhr an unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen, auf sechs hiMcreiuauder folgende Jahre an Ort und Stelle um das Mcistgebot anderweit verpachtet werden. Pachtlnstige werden daher hierdurch aufgefordcrt, an den obengedachteu Tagen und zur angegebenen Zeit sich an der sogenannten Königswiese cinzufinden. Die Auswahl unter den Licitanten b^ibt Vorbehalten. Gleichzeitig sind 4 Parzellen Rodeland auf fünf Jahre pachtzinsfrei und unter Ueberlassung der auSzurodcndcn Stöcke zu vergeben. Wir erinnern an die Beobachtung der Vorschriften über die Am und Abmeldung hier aufhältlicher bez. von hier wcgzichender Personen. Schandau, am 13. August 1889. Der Stadtrath. Bürgermeister Wieck. Bek a n n tm a ch u n g. Auf die zum Nachlasse des verstorbenen PrivatuS Franz Adolf Otto Sieger ' in Loschwitz gehörigen, in Hohnsteiner Flnr gelegenen Grundstücke, bestehend aus! zwei Kalkofcngcbäudc», Kalkofen (außer Betrieb), Holzlagcrplatz, Gcschirrschuppeu, Wohn gebäuden, Feld-, Wiesen-, Wald- und HutSungSgrundstückcn, Fol. 104, 227, 232, 261 und 332 des Grundbuchs für Hohnstein, Nr. 189 (Ablhlg. ä.) 1951)., 195c., 196m, 1961)., 197a., 207, 208a., 214, 215, 216, 220a., 220b., 221a., 222, 263 (Abthlg. L.) desselben Flurbuches, an inögesammt 4 Hektar 2„ Ar Fläche mit 141,„ Steuereinheiten, ortsgericht- lich auf 8080 taxirt, welche Grundstücke am 10. dss. Bits, durch das Königl. Amtsgericht Schandau zum AuSgebol gebracht worden sind, ist bis jetzt ein Höchstgebot von 4300 ^/ik — gelha» worden. Alle diejenigen, welche diese Grundstücke um einen höheren Preis zu erwerben gesonnen sind, werden andnrch aufgefordcrt, ihre Gebote mündlich oder schriftlich, bis zum 31. August 188V dem imterzeichtietett Königlichen Amtsgerichte, Abthcilung 111 mV. — Nam- pischc Straße Nr. 19 b. I. — anzuzcigcn. Dresden, den 25. Juli 1889. Das Königl. Amtsgericht Illa.8. vr Holz Versteigerung. Vom Hinterhermsdorfev Staats Forstreviere sollen im Gasthof zum „Sächsischen Hof" in Sebnitz, von Vormittags 10 Uhr an: 1187 weiche Sparren, 11—19 cm Mittenstärke, 10,, u. 1l„ m lang, 126 - Stämme, 20—26 - 11,4 - 1 weiches Klotz, 22 - - 5,. - s 461 weiche Klötzer, 19—58 - Obcrstärke, 4,8 - 2 2374 - 10-15 - 1538 - 16-22 - 890 - 16—37 - - 1042 - 23—29 - > 4,0 u. 3,0 - 2 755 - 30-53 - 3 buchene - 16-22 - 1 - - 27 - 1240 Stück Leiterbäume 7—12 - 7 u. 9 - s 25 - Derbstangcn, 9 - Uutcrstärke 9 - s 35 - 10 - 10 - 2 5 - - 13 - 13 - 2 39 nn fichtene Nutz-Knüppel; ferner im Gasthof znm Erbgericht in Hinterhermsdorf, Elvn S4 l4uKU8t 1881- von Vormittags 10 Uhr an: 5 rin harte und 67 n» weiche Brennschcite, 6 - - - 108 - - Brcnnknüppel und 19 - - - 515 - - Acste, aufbereitct auf den Kahlschlägen der Abtheilniigen 7, 69, 77, in den Durchforstungen, Läuterungen und Wegeräumungcn in Abtheilniigen 1, 2, 6, 7, 8, 9, 10, 16, 26—28, 38, 63-65 und 71, einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die Hölzer liegen zur Ansicht bereit und crtheilt die unterzeichnete Rcvicrvcrwalt- ung auf Verlangen nähere Auskunft. Creditüberschreitungen sind unzulässig. Schandau und Hinterhermsdorf. am 8. August 1889. Hkönigl. Forftrentamt. ^königl. Forstrevierverwaltung. I I V VvioU. Treue für Treue. Die jüngste Begegnung der Kaiser von Deutschland und von Oesterreich in Berlin hat eine Herzlichkeit und treue Kameradschaft des deutsch-österreichischen Bündnisses offenbart, wie sie kaum schöner durch Worte und Feste zum Ausdruck gelangen kann. Der Gipfelpunkt bei der Kaiscr- begegnuug bestand aber diesmal nicht in der Begrüßung beider Kaiser oder in den militärischen Schauspielen, son dern er repräsentiere sich in den beiden Trinksprüchcn, welche am Dienstag Nachmittag beim Paradefcstmahl im Weißen Saale dcö königl. Schlosses zu Berlin der Kaiser Wilhelm und der Kaiser Franz Josef auöbrachten. Die Herzlichkeit und gute Kameradschaft zwischen den beiden hohen Bundes genossen und ihren Völkern ist ja an sich nichts Neues, sondern bereits bei zahlreichen früheren Anlässen vor aller Welt bewiesen worden; so warm und frei von allem Zwange höfischer Etikette wie bei dem letzten Paradefcstmahlc in Berlin haben die Kaiser von Deutschland und Oesterreich aber noch nicht Zeugniß von der Herzensfreude ihrer Zusammenkunft und von der treuen, feste» Kameradschaftlichkeit ihres Bünd nisses Zeugniß abgelegt. So hoch auch die erlauchte» Toast- speudcr über gewöhnliche Menschenkinder erhaben sind, so bewährte sich bei ihnen doch auch das schöne Sprichwort: „Weß das Herz voll ist, dcß geht der Mund über," und beide Kaiser legten in einer Form von der Herzlichkeit und Festigkeit des deutsch-österreichische» Bundes öffentlich Zeugniß ab, daß die gcsammte politische Welt auch nicht mehr den leisesten Zweifel über die Natur dieses Bünduisscö hegen kann. „Zur Erhaltung dcö Friedens werden Deutschlands Heere vereint mit der tapferen österreichisch-ungarischen Armee eintrctcn und, wenn cs der Wille der Vorsehung ist, Schulter au Schulter kämpfen." Dies bezeugte mit lauten feierlichen Worten Kaiser Wilhelm, als er den Toast auf Kaiser Franz Josef, das ganze österreichische Herrscherhaus und auf unsere tapferen österreichisch-ungarischen Kameraden auöbrachtc. Und wie ein erhabener Widerhall ans gleichgesinntem Herzen klang darauf der Toast dcö Kaisers Franz Josef durch den Festsaal, denn der erlauchte Monarch trank von heißem Dank erfüllt anf daö Wohl des seinem Herzen so nahe stehenden Frenndes und Verbündeten, auf die untrcnubarc Verbrüder ung und Kameradschaftlichkeit zwischen Deutschlands tapfe rem Heere und Oesterreichs Armee und auf die Vcrmchr- Nicht amtlich er Theil. Uttg und die Befestigung der Friedcnsbürgschaften zum Heile der verbündeten Völker und zum Wohle Europas. Es kann nicht auöblcibcn, daß die »och viel deutlicher als früher betonte Kameradschaftlichkeit der deutsche» und österreichischen Armee in der ganzen politischen Welt großes Aufsehen erregen und zu mancherlei Combinationcn Anlaß geben wird, zumal da der Kaiser Franz Josef wie auch seiu Minister dcö Auswärtigen Graf Kalnoky lange Unterred ungen mit dem Fürsten Bismarck gepflogen haben. Man wird indessen gut thun, die, die diesmalige Begegnung der Kaiser von Deutschland und von Oesterreich begleitenden Umstände einfach als natürlich und conscqucnt aufzufasscn und keine weitgehenden Combinationen daran zu knüpfen. Es liegt in der Natur jeder treuen BuudcSgcnossenschaft, daß sie sich immer herzlicher und fester gestaltet, und dies ist auch bei der deutsch-österreichischen Bundesgcnossenschaft, welche bereits längst die Stufe guter Kameradschaft erreicht hat, der Fall. Selbstverständlich wird von den hohen Ver bündeten und ihren politischen nnd militärischen Rathgebern auch die Gelegenheit benutzt worden sein, um sich über die politische Lage im Allgemeinen auözusprechcn und weitere Fricdenöbürgschaflcn zu berathcn. Mau will sogar von dein Abschlusse einer Militärconvcntion zwischen Deutschland und Oesterreich wissen. Dieselbe dürfte, wenn sic durch daö po litische Bündniß nicht bereits vorgesehen ist, weiter nichts be zwecken, als auch in militärisch-technischer Hinsicht daö deutsch- österreichische Bündniß zu stärken. Tages,qeschichte. Sachsen. Schandau. Die nm 15. August aus« gegebene 19. Nummer der Kurliste weist 1170 Parteien mit 2678 Personen und 20162 Passanten nach. — Auf die nächsten Dienstag und Mittwoch im Saale dcö hiesigen Schützeuhauseö stattfindcudcn Concertc, gegeben von den Mitgliedern dcö schwedischen Sängergnartettö, deren treffliche Leistungen noch von dem im März d. I. in Hcgcn- barth'ö Etablissement staltgefundcncn erstmaligen Auftreten her in guten, Andenken stehen, sei hierdurch besonders hin- gewiesen und verweisen wegen dcö Näheren auf daö in dieser Nummer enthaltene Inserat. — Der hiesige Gcflügclzüchlcrverciu, welcher Gelegen heit nahm, auch während der Frühjahrs- und Sommerszeit durch die bestimmten Vcrsammluugc» acliv zu bleiben, ge denkt morgen Sonntag im Gasthof zu Nathmaimsdorf sein erstmaliges Sommcrfcst abzuhaltcu. Nach eingehender Ucbcr- zeugung seitens des Vorstandes sind einige Mitglieder recht bemüht gewesen, unter ihrer Geflügelwelt zusricdenstellcnde Resultate zu erzielen. K. V. — Bädcrfrcguenz. Karlsbad, den 12. August 20707 Parteien mit 27312 Personen; Teplitz und Schönau, den 11. August 3698 Parteien mit 5042 Personen; Elster, den 12. August 4869 Personen; Sylt, den 10. August ins- gcsammt 4520 Personen; Warnemünde, den 13. August tu Summa 5924 Personen. — ES ist zur Kenntnis; dcö Ministeriums dcö Inner« gekommen, daß in jüngster Zeit i» Chemnitz eine Denk münze verausgabt worden, die, aus einer Neusilber-Compo- sitiou »»gefertigt, nach Größe und Prägung äußerlich einem Drei-Markstücke sehr ähnlich ist, und welche anf der cium Seite das Bildniß Kaiser Wilhelm 1. mit der Umschrift „Deutscher Kaiser", auf der anderen Seite daö gleiche Bild mit der Umschrift „Erinnerung an Bellachini" trägt. Mit Rücksicht darauf, daß diese Münze voraussichtlich in einer Mehrheit von Exemplaren vorhanden ist und nach einer Be schaffenheit die Gefahr eines Mißbrauchs zu betrügerischen Zwecken sehr nahe liegt, wird die Ausgabe und Wciter- vcrbrcitung derselben innerhalb dcö Königreichs Sachsen bei Geldstrafe bis zu Hundert Mark oder Haftstrafe bis zu vierzehn Tagen hiermit untersagt, nnd ist über die Beobacht ung dieses Gebots von den Polizeibehörden gehörig Aufsicht zu führen. — Für die Jagdkarten auf daö Jahr 1889 bis 90, welche gegenwärtig zur Ausgabe gelangen, ist die hellblaue Farbe gewählt wordc». Der Ort Schmilka hatte zu Ehren dcö Besuche« Sr. Maj. des Königs, der, wie bereits erwähnt, sich am Dienstag zur Jagd dahin begeben hatte, reichen Flaggen schmuck angelegt. Der erlauchte Jagdhcrr traf in Begleit ung des Herrn Obcrforstmeisterö Gerlach sowie dcö Herrn Oberförsters Nitzsche aus Postelwitz und anderer Forst- beamlcn '/.,9 Uhr mittelst Bahuzugcs an der Schmilka gegenüberliegenden Königölreppc ein und durchschritt dann »ach erfolgter Ueberfahrt das Dorf, in dessen Mitte ihn