Volltext Seite (XML)
1888. Schandau, Sonnabend, den 8. Juni Amtlicher Theil. vorn mi ihrer Kopfbedeckung der Name des Gasthofes, dem sic zugehören, deutlich äuge- Nichtamtlicher Theil. ollen ball geworden ist. Mögen nationale Unterschiede nnd verschiede nach dem Christcuthumc auch verschiedene historische Formen gegeben st hoff- Christen m dem Glauben an den einzigen Gott und in der Hoff! D'rum willkomnien, Fest der Maien, ziehe ein in jedes Hans — Sich', es grüßt in allen Ecken fröhlich Dich ein Maicnstrauß. Weit geöffnet sind die Fenster deinem warmen Wonnehanch Und geschmückt mit Flicdcrbüschen, wie es ja zn Pfingsten Brauch — Wohl, so zieh' auch in die Herzen, lieblich Fest nun machtvoll ein, Laß an deinem lichten Schimmer sich die Menschen all' erfreu'»; Reine Lust und sel'ge Freude künde dn allüberall: Sei gegrüßt in Deinem Wehen, herrlich Pfingsten, tausend Mal! EZsingsten, Fest der Frühlingswonne, sei gegrüßt uns tausend Mal, Denn dn breitest deinen Zauber weithin über Berg und Thal — Schon in satte, bnnte Farben sind gekleidet Hain und Au, Kosend über üpp'ge Saaten streichen Lüfte wonnig-lan. Ringsumher eiu Blühen, Schwellen, ringsum vollste Leuzespracht, Die aus Millionen Blttthen duftend uns entgegenlacht — Ucberall ein frisches Walten in dem Haushalt der Natur, Ueberall eiu reges Leben wohl in Wald nnd An nnd Flur! Und wie aus dem Schooß der Erden sich ein neuer Geist entrang Der mit seinem mächt'gen Odem nun auf's Neu das All durchdrang, So schwellt auch ein frisch Empfinden kraftvoll jetzt des Menschen Brust, Da die alten Wintersorgen wichen neuer Frühliugslust — Jubilirend steigt die Lerche auf zum blaue» Himmelszelt, Hört Ihr sie nicht jauchzend rufen: „O, wie schön ist diese Welt?" O, so stimmet, Menschenkinder, froh in diesen Ruf mit eiu Uud verbannt aus Eueru Herzen auch des Winters letzte Pein! Wir haben in Berücksichtigung des Umstandes, daß die Ncdactlon der Elbzeitmig bereits einen Aufruf deö Herrn ObcramtSrichtcr Bätz in Werdau um Einsendung von Gaben für die durch Wolkenbrüche geschädigten Bewohner von Crimmitschau uud Werdau nebst Umgegend veröffentlicht hatte, von der Wiederholung eines solchen absichtlich abgc. s 1 Da die Beiträge aber nur sehr spärlich stießen, so wollen mir hierdurch an die Mildthätigkcit unserer Einwohnerschaft nochmals besonders appcllircu und um Zuführung von Gaben au die errichtete» Sammelstellen bitten. Eines Hinweises auf die Größe des Unglücks bedarf cS hierbei wohl nicht, da die Zeitungen über dasselbe in ausgedehnter Weise berichtet haben. Schandau, am 7. Juni 1889. Der Stadtrat h. Bürgermeister Wieck. Di einem Lenze so schön und sonnig, wie er in unseren Breitengraden zu deu WM» Seltenheiten zahlt, begehen wir das diesjährige Pfingsten, das anmnthige und Ucbuchc, hehre und heilige Doppelfest des Frühlings und der erhabenen christlichen Erinnerung an die Ausgießnng oes heiligen Geistes au das scheinbar so verlassene Hä»f- lcm der Jestts»»^^.. Pfingsten ist deshalb ein Dank- nnd Freudenfest in des Wortes schönster Veoeutuna, und wahrhaft wunderbar muß es erscheinen, wie die wechselvollcn Vorgänge m der Natur die Symbole für die Geschicke der Menschheit sind. Wie nach lange» kalten und bange» Wintertagen endlich doch der Lenz siegreich, glänzend und hoff- nungsstrahlciw sturen Hochzeitseinzug in der Natur hält, und Pfingsten gerade als das Trulinphfest des Lenzes, dem nun der tückische Winter keinen Schaden ' mehr zufügen kann, begangen wird, so brach mich einst das Christenthum als ein wahrer göttlicher Frühling die rWew^ Finsterniß nnd öden Barbarei, nnd nachdem an jenem ersten christlichen ^Wüstste die von Jesus verheißene göttliche Begeisterung über die Jünger gekommen war, da vermochte auch alle Macht des Hcidenthums das Christen- Nachstehcnde Bekanntmachung wird mit dcr Aufforderung au die Herren Gast hofs. und FuhrwcrkSbcsitzer dcr Stadt Schandau andurch anderweit veröffentlicht, ihre Bediensteten auf die darin gegebenen Vorschriften aufmerksam zu machen uud zn Befolg ung derselben noch besonders anzuhalten. Pirna, am 4. Juni 1889. Königliche Amtshanptnmnnfchaft. I,v INlnistr«. Bekanntmachung, den Verkehr von Personenfuhrwerken, Hotelbediensteten, Dienstmännern u. s. w. vor dem Bahnhofe Schandau betreffend. Die unterzeichnete Königliche AmtShauptmannschaft findet mit Rücksicht auf »euer, ding« a» sic gebrachte begründete Beschwerden zu folgenden Anordnungen Veranlassung: I. Privatfuhrwerkc und Hotclwagen, welche bei Abgang und Ankunft von Eiscnbahuzügcn vor dem Bahnhofe zu Schandau auffahren wollen, haben rechts des Aus- gangeS aus dem Stationsgebäude (elbaufwärts), Lohuwage» und Omnibusse etwa bestehender OmnibnSvcrbindungcu links dieses Ausganges (elbabwärtS) auf dem Wagen- Halteplätze nach der Zeitfolge ihres Eintreffens in einer Reihe nebeneinander in der Weise Ausstellung zu nehmen, daß die Pferde nach der Elbe zn gerichtet sind. Der Zugang zur Daliipsfähre ist in mindestens 10 Meter Breite offen zu halten, ingleichcn ist hinter den Wagen und vor den Pferden für die An- und Abfuhrt anderer Geschirre ausreichender Naum zu lassen, n Sämmtliche Geschirrführer habe» bei Ankunft der Persouenzüge den Platz ans ihren Kutschersitzen einzunehmen. m Hotelbedteustete (Portiers, Hausknechte pp.) haben elbaufwärts, Schweiz führer, Dieustmänner uud Gepäckträger elbabwärtS von dem Eingänge zur Dampfsährentreppe sich so anfzustellen, daß dieser Eingang in seiner vollen Breite offen er- halten, auch für das Vorbcifahren dcr Wagen genügender Naum bleibt. Den Hotelbediensteten ist das Aufstcllcn überhaupt nur dann gestattet, wenn thnm, auch weuu es erst wenige Bekenner zählte, nicht wieder zu vernichten. Fürwahr es -siebt gar keinen glänzenderen und sichtbareren Beweis für die heilige Gottcskraft des Christenthums als die historische Thatsache, daß die Lehre, welche zwölf niedrig geborene, ungelehrte, schlichte Manner im Namen ihres göttlichen Meisters verkündeten', das Ge meingut uud die Gnuidlagc der ganze» maßgebenden Culturmenschheit auf diesem Erd- d" n ^o^n nationaleUnterschiede und verschiedenartige Entwickelungen haben, so sind doch alle Mauveu an ven einzigen Gott nnd in der Hoffnnng ans das Erlöser werk des Gottessohnes vereinigt. Zn dem Sterne der Hoffnnng, der allen Christen im- wandelbar leuchtet, tritt am herrliche» Pfingstfeste stets erneut aber auch derjenige der nnd läßt für alle empfängliche Herzen Kummer und' Noth dieses Erdulllbuls genug erscheine». Religion nnd Natur verkünden den Sieg des T-st, de's Lichtes iiber die Fiiisteriiiß. Welch' edles Herz sollte da nicht neue Kraft nnd neuen Muth für die Kampfe und Mühen des Lebens empfangen! Die „«ächs. 'öd«dc^m> unter stuf Zeile» werden bis Dienstag früh 0 Uhr, für das SonnMndobwu spätestens bis Freitag früh v Uhr erbeten. - l'ir d-e g P Hess«. Dresden und Leipzig die Annoncen. werden mit 50 Pf. berechnet, ltabcllarische oder complicirte nach Ucbereinlunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr g BüreauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Nud. Mosse. ....L« Sächsische Wseilung Amtsblutt siir das NstgWc ÄiiNsgerW »nd den Andirnlh jn Z-sMsn, smie für den KlndWneindcrch !» WBci». Dreiunddreißigster Jahrgang. ------- — bracht ist. Das ^nbivtvn von Gasthöfen, Wohnungen, Fahrgelegen heiten, Gepäckträger- oder sonstigen Diensten «st ohne vorauSgegangcnc Nachfrage vvrlhotvu. v Den Weisungen dcr Polizeiorgauc, inglcichen der mit dcr Aufsicht betrauten Eisen- bahnbcamlen ist unweigerlich Folge zu leistem -Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften, sowie anfdringlicheS und »uange- messencs Benehmen gegen das reisende Publikum oder andere fKrsonen werd^ nicht gesetzliche Strafen Platz greifen, mit Geldstrafe bis zu l>0 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen, nach Befinden mit dem Verbote ferneren AnfstellenS am Bahnhöfe mmach- sichtlich geahndet. Die diesbezügliche Bckamitmachnng der vormaligen amtShauptmannschafllichc» Delegation Schandau vom 27. Juni 1877 wird hiermit aufgehoben. Pirna, am 25. Juli 1882. Die Königliche Amtshauptmannschaft. (gez.) L«v Alnistrv. v. Er.