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Wsw-nnlich erüv.-nnn drei ükununerii. -pr.anl-nero.iicnS- Preis 22; L-,e. f Tbtr.j oierletjäheliw, 3 Td-Uee für iss ganze Jahr, o hur' Er höh ung^ in allen Theilen der Prennschen Mcnar.-hic. für die Hin rcän.inerirl an! d-ekeS BcilUattderSUlg.Pr. Scaa». Zeitung in Berlin in der Ervcdi irn ,Mohren - StraSe dir. 34»; in der Provinz so wie in> Änswndc bei den sltodliökt Post - AenNern. Literatur des Auslandes. ^1/ 108. Berlin, Freitag den 5. Oktober 1832. England. Ein Gebet für Lord Byron. Aus dem Tag-buche der Gräfin Blessing ton. -Poren erzählte mir eines Tages, daß die Zahl der anenymrn Liebesbriefe und Portraits, die er von Englischen Dgmtn erhalten hätte, ein ganzes Bilch stillen wurden. Er habe indessen niemals von einem derselben Notiz gcnoinw.cn; offenbar aber gedenkt er die- scS Umstandes, mit großer Selbstgefälligkeit. — Er hatte Mir schon oft von einem Briese anderer Art gesprochen, der den tiefsten Ein druck ans ihn gemacht zn haben.schien, und den er mir heule mil- brachie, nm cinc Abschrift davon zn nehmen. Niemals, versicherte er, sev er tiefer gerührt gewesen, als beim Lesen dieses Brieses, der folgendcrmaaßcn lautete: ,,Mylord! Bor mehr als zwei Jahren verlor ich nach einer kürzen Verbindung ein licbcnswücdigcs und geliebtes Weib an einer abzcbrcn- den Krankheit. Sic war von unveränderlicher Freundlichkeit unk Ergebung, und besaß eine Frömmigkeit, die sich selten in Worten kund gab, aber ihrem ganzen Wesen eine cngclgiciche Gute ver lieb. — Nach Lem zweiten Jahrestage ihres Hn,schc,ccns habe uh einige Papiere durchgelrscn, welche wahrend ihres Lebens Niemand gesehen hat, und die ihre geheimsten Gedanken enthalten. Ich säble mich angetnebcn, Ew. Hemichtcit eine Stelle ans jenen Papieren mstzlitheilen, die sich cbnc Zweifel ans Sie bezieht: ,,„O! mein Gott! ich suhle mich durch die Tröstungen Leines Werles ermumert, zn Dir zn beten für Einen, an dem ich kürz lich lebhaften Antheil genommen habe. Möge derjenige, den ich meine, — und der jetzt, wie wir furchten, sich eben so durch die Vernachlässigung Deiner, als durch die strahlenden Talente, welche Lu ihm verliehen hast, auezeiebnet, — möge er zu einem Geftibl seiner Gefahr erwachen, und den Frieden Ler Seele, den die Zer streuungen dieser Wett nicht gewahren, in dcr Rciigion suchen! Ge währe Goit daß sein künftiges Beispiel zu nm so größerer Erbauung dienen möge, als scin vergangenes Leben und seine Schriften Ueblcs gestiftet haben; und möge die Sonne dcr Tugend, Lie, wic wir hof fen, ihm einst ausgcben wird, hell genug scheinen um die Finster nis; der Nebel zu zerstreuen, welche ihn als einen Schuldigen erschei nen lassen, und ihm in dem Grade Heilung und Linderung gewäh ren, als die Lcidrn bitter sind, welche seine Laster ihm aufcrlcgt ha ben. Möge es zu hoffen- scvn, Laß die Aufrichtigkeit mrincc Bestre- blingcn, wahrhafte Frömmigkeit zu erlangen, diesem Gebet und je dem anderen zum Wohl der Menschen eine größere Wirksamkeit ver leihe! Leite mich aus der Bahn Lcr Pflicht; aber laß mich nicht vergessen, daß, wenn es uns auch erlaubt ist, uns durch jeden un schuldigen Beweggrund zu Thatcn anzuseucrn, dies doch nur die kleineren Wellen sind, nm zur Vergrößerung des Stromes zu dienen, und daß dieselben, der großen Quelle dcs Guten — dcr innigen Ueberzeugung und des scsicn Glaubens, daß EbristuS für das Heil derer gestorben ist, die an ihn glauben — beraubt, bald aiislrockncn, und uns aller Tugenden entblößen wiirdcn."" „Es ist, Mvlord, in diesem Auszüge nichts, was im wörtlichen Sinne Iiitrcsse für Sic haben könnte; aber cs durste vielleicht Ihres Nachdenkens nicht unwürdig schritten, welch' eine tiefe und innige Thcilnabme dem Seclenhcile Anderer dcr christliche Glaube selbst in dcr Fülle der Jugend und dcs Rcichlhumcs crwccken kann. Hier ist nichts Pccnsch^ Glänzendes, wie in dcr klagenden Huldigung des Herrn de Lamartine; aber hier ist Las Erhabene, Mvlord; denn diese Vermittelung zu Ihren Gunstcn ward an Lie höchste Quelle der Gliickscligkrit gcrichieu Ich wist hoffen, daß ein Gcbct, welches, wie ich gewiß weiß, ganz ausnch,jg war, nicht immer unerfüllt blei ben möge. — Es wurde, Mvlord, dem Ruhme, mit welchem Ibr GcniusSic umgeben bat, nulus hinzufügcn, wenn ein unbckanmes Individuum Ihnen bloß leine Bewunderung ausdrnckcn wollte. Ich will daher lieber zu denen geiablt werden, die wünschen und beten, Laß Erleuchtung von oben und Zricdc und Freude in ein solches Gen,sich einziebcn sichrem . . Joh» Sheppard." Nachdem uns Lord Bvron Liesen Brirs laut mit c,ncr von in nerer Bewegung zitternden Stimmc und eitlem Ernst im Blick vor- gclesen balle, der bewies, wie tief er ergriffen war, bemerkte er: Bevor ich 'dieses Gebet gelesen balle, verstand ich den so ost ge brauchten Ausdruck: die Schönheit dcr Frömmigkeit, nie recht. Die ses Gebct und Lieser Brief haben mehr Lazu gcthan, mir einen ho- hcn Begriff von dcr Religion zu geben, als alle religiöse Bücher, Lic ich in meinem Leben gelcsen habe." Diejenigen, welche. Boron dcs Unglaubens bcschuldigcn, sind im Irrlhum; er ist ein Skeptiker, aber kein Ungläubiger, und cs ist mir nicht unwahrschciniich, daß cinc Zeit kommen wird, wo dieser schwankende Glaube so fest begruuLci scvn wird, wic es jetzt seine Ueberzeugung von dcr Unsterblichkeit dcr Seele ist — cinc Ueber- zcugnna, von der er erklärt, daß sic jeden schölten und ekeln Im; puls seiner Natur entschiedener bervorlrcle» lasse. Er ist ein ge- schworcncr Feind des Materialismus, indem er alles Mangelhafte in uns dcn Lchwächcn beimißt, die uns deshalb cinwohncn, weil dcr göttliche Funke gleichsam in einem Gefängnisse von Staub ein- gckerkerl ist. Las Gewissen ist ihm ebenfalls ein Beweis von dem göttlichen Ursprünge dcs Menschen, dcr auch aus seiner natürlichen Hinneigung und Liebe zum Guten hervorgehe. Ein schöner Tag, (sagte Boron,) eine Mondschein-Nacht, wie jede andere großartige Erscheinung in der wundervollen Werkstatt Ler Natur, erregt in jedem unvcrdorbcncn Gcmülhe lcbhastc religiöse Gefühle und eine Aus gießung von dem Geiste dcs Schöpfers, dcr, heiße er nun so oder so, das Wesen dcr uns angcborcncn Liebe und Lautbartcit gegen die Goubctt scy. Es ist ein Ernst in Bpron'S Wesen, wenn er von seinem Ge genstände erwärmt wirk, dcr eitle::, cic Wahrheit äcffen, was er sagt, äuskrmgt. Er äußerle noch: „Ich spreche selten von Religion; aber ich fühle sie. Ich rede mit Ihnen offen über diesen Ge genstand, wcii ich wch;, daß Sic wcdcr über mich lachen, noch sich mit mir in einen Gleit ei,Nassen werden. ES ist scllsam, aber wahr, daß Mistreß Sheppard sich in alle meine religiöse Betrach tungen mischt; nichts Hal jemals meine Einbildungskraft so aufge regt, oder mein Herz so gerührt, als ibr Gcbct. Ich habc sie mir tausendmal in Gedanken vorgesicllt, wic sic in dcr Einsamkcit ibrcS Zimmers, an einer Krankheit leidend, die in dcr Rcgcl die Gefühle, aus Las cigcnc Ich und aus die nächste thcure Umgebung lcnkt,' an mich denkt und für mich betet, dcn Alle als ciucn Verwor fenen betrachtete». Ihre Reinheit, ihr tadelloser Wandel mrd Lic tiefe Demuth, die sie in ihrem Gebct ausdrückt, machen sie in meinen Augen zu dcm interessantesten und cngelglcichstcn Wesen, das jemals lebte, und sic mischt sich in allc meine Gedanken über cinc» künftigen Zustand." - Bibliographie. Xulu-uh, Ihn huMazo. (Zohrab, dcr Geißel.) Vom Vers, des „Hadschi Baba" (Moricr). 3 BLc. 1'h,- Kast-Inciia sbotcch - houlc. (Ostindischcs Skizzenbuch.) Bon einer Dame. 2 Bde. I,iln. (Lebensbeschreibung Sir David Bairds.) Nebst Lessen Briefwechsel mit Len berühmtesten MilitairS seiner Zeit. 2 Bde. lho iiUrnrv souvonir. — Taschenbuch aus das Jahr 1833, her- ausgegeben voll Alaric A. Walls. Pr. 8 Sh. Nord-Amerika. 0, mllMlo^ical Diogrnpll^. (Biographie dcr Vögel.) Eine Schilderung der Lebensweise der Amerikanischen Vögel. Nebst Skizzen Amerikanischer Sitten- und Lebensgenzälde. Von I. Z. Audubon. Philadelphia, 18)1- Einer Lcr ersten Witzlinge seincr Zeil gab uns vor mehreren Jahren folgendes Cbaraklcr- und Sittengcmälde John Bull's: „Ob gleich friedfertiger Natur und recht gut wissend, Laß, wer sich in den Kcicg begicbl, kies auf seine eigene Gefahr lbut, verleiht er dennoch beim crstcn Geräusch eines noch so entfernten Streikes scin war,»es Bcttc, wirst das erste beste Kleidungsstück über, ergreift seinen Knüttel und begicbt sich soscrl auf den Kampfplatz, wo er gewöhnlich cinc Tracht Prügel erhall, die einen weniger fcsicn Schä del zerschmettern wiirdcn. Ist dicsc^Ecrcmonie vorüber, so begicbl sich die ganze Gesellschaft nach der Schenke, wo unser Job», aus Erkcnntlichkcit für das seiner Tapferkeit gespendete Lob, den ganzen Streit vollends beilegt, indem er Lie Zeche bezahlt, woraus er sich dann, sehr zufrieden mit seinen Tbaten, ivach Hansc begicbt." Dic- scs Gcmäldc, obgleich nur ans ein Individuum angewandt, zeichnet doch säst jeden Krieg, in welchen besonders England seit dcn letzten 209 Jahren verwickelt war, nach Lem Leben. Die Völker haben Gcs 'auch so gut eingcsehcn, daß der große Körper Les Mccsschcn-