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Achtung einer Großviehschlächtereianlage im Grundstück Ortsl.- Nr. 4 für Jugel. Dies wird hiermit gem. 8 17 Ler Reichsgewerbeordnung WN dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß Einsprüche gegen diese Anlage, soweit sie nicht auf besonderen Privatrechtstiteln beruhen, binnen 14 Tagen bei der Amts hauptmannschaft anzubringen sind. DIu.4 Die Amtshauptmaunschaft Schwarzenberg, am 22. Febr. 1932. Mit Zustimmung der Kreishauptmannschaft wird der Aommunikationsweg Schönheide (vom Waldrande ab)—Carola, grün—Zeichentanne für den gesamten Kraftfahrzeugverkehr gesperrt, jedoch zur An- und Abfahrt mit Kraftfahrzeugen bis 5,5 1 Gesamtgewicht nach und von den Heilstätten Larolagrün, Albertsberg und Reiboldsgrün auf eigene Gefahr der Fahrer widerruflich freigegeben. Die mit Beschluß vom 2. Juni 1930 verfügte Sperrung des Kommunikationsweges Zeichentanne—Carolagrün für den Durchgangsverkehr mit Kraftfahrzeugen aller Art wird auf gehoben. Die Amtshauptmaunschaft Schwarzenberg, 19. Febr. 1932. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Erzgebirgiicken Volksfreunds" in Aue Schneebera Lößnik und Schwärzender« einqesehen werden Das im Grundbuchs für Aue Blatt 744 auf den Namen des Möbelhändlers Konrad Bieber in Alle eingetragene Grundstück soll am Sonnabend, dem 9. April 1932, vormittag« ^9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Der Bersteigerungstermin vom 27. Februar 1982 ist auf- gehoben worden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 3,3 Ar groß und nach dem Derkehrswert auf 30 000 RM. geschätzt. Die Brand versicherungssumme beträgt 53 750 RM.; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914 (81 des Ges. v. 18. 3. 1921, GBl. S. 72). Das Grundstück liegt in Aue an der Ernst-Papst- Straße Nr. 35 und Ecke Wettiner Platz (Nr. 536 des Flurbuchs, 159 Abt. 8 der Ortsliste). Es ist bebaut mit einem viergeschos sigen Eckwohnbaus. Die Friedensmieten betragen zusammen 3700 Mk. Bei der Schätzung ist berücksichtigt, daß das Grund stück mit mehreren Dienstbarkeiten zugunsten des Nachbar- grundstücks (angebauter Neubau) belastet ist. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 46). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so- weit sie zur Zeit der Eintragung des am 5. November 1931 verlautbarten Dersteigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Bersteigerungstermin« vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen« Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Ge« bots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Der« stelgerungserlSses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung «ntgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widri« aenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stell« des versteigerten Gegenstandes tritt. Za 9/31 Amtsgericht Aue, am 23. Februar 1932. In das Güterrechtsregister ist heute eingetragen worden, daß die Verwaltung und Nutznießung des Dentisten Heinrich Iohannes Prohl in Radiumbad Oberschlema an dem Vermögen seiner Eheftau Johanne Elisabeth Prohl geb. Nagel, daselbst, durch Ehevertrag vom 1b. Februar 1932 ausgeschlossen wor den ist. , Amtsgericht Schneeberg, den 23. Februar 1932. Slaatsrealgynmasium zu Schneeberg. Die feierliche Entlassung der Abiturienten findet am Sonnabend, dem 27. Februar 1932, vorm. 10 Uhr im Festsaal der Schule statt. Die Behörden, die Eltern und sonstige An- gehörige, die ehemaligen Schüler, sowie alle Freunde der Schule sind dazu herzlich «ingeladen. Schneeberg, 24. Februar 1932. Radau im Reichstag. Der hilflose Genosse-Präsident. Genosse Paul Löbe, der 1930 mit Hilf« einer damals noit an den demokratischen Zahlenfimmel glaubenden bürgerlichen Neulingspartei auf den Präsidentenstuhl des Reichstags ge- hoben worden ist, wird von seinen Leuten immer als ein Genie in der Leitung von Versammlungen gepriesen. Nicht gerade mit Recht, das zeigte sich wieder in der gestrigen Reichstags sitzung, der ersten nach 4)4 Monaten. Der Herr hat während dieser Zwangspause — schließlich wird einem doch die Zeit lang, auch wenn man in der reichseigenen Prunkvilla am Platze der Republik sitzt — mächtig für die Eiserne Froxt agitiert. Scheinbar hat bei der Tätigkeit als Volksredner seine Fähigkeit als Präside besonders gelitten. Sonst hätte es nicht vorkommen können, daß er gestern den brandenden Wogen im Reichstag völlig hilflos gegenübersaß, sich von seinen eigenen Genossen auf dem Kopf rumtrommeln ließ und sich schließlich zum Dolmetscher eines Beschlusses des Aeltestenrates machte, der an Rabulistik seinesgleichen sucht. * Was war geschehen? Der Redner der NSDAP, hatte die SPD. die Partei der Deserteure genannt. Nach dem bis herigen Verhalten der Obergenossen konnte kein Mensch an- nehmen, daß sie sich dadurch beleidigt fühlen könnten, denn tatsächlich haben sie doch z. B. auf die Matrosen vom November 1918 mit Stolz geblickt (es sitzen heute noch auf den Bänken der SPD. im Reichstag Leute, die sich rühmen, die Front ver lassen zu haben), ebenso sehen viele von ihnen die Kriegs dienstverweigerung als Ehrensache an. Auch der Genosse Löbe fand nichts dabei, als Dr. Goebbels deutlich wurde, denn er griff zunächst überhaupt nicht, und dann, als sich ein ge machter Sturm der Entrüstung auf den Bänken seiner Partei freunde erhob, nur zögernd und milde ein. Nunmehr meu terte die erregte SPD.-Seele gegen den Präsidenten aus eige nem Fleisch und Blut. Der Sturm schwoll an, als Dr. Goeb bels auf die amtliche sozialistische Denkschrift hinwies, in der Landesverrat als Ehrensache hingestellt wurde. Der Genosse Löbe fand auch dies scheinbar ganz in der Ordnung und pönte sogar einige der Hauptrundalisten der SPD.-Männcr mit Ordnungsrufen. Schließlich wußte sich der große und be rühmte Präsident nicht mehr gegen seine eigenen Leute zu helfen, unterbrach die Sitzung und rief den Aeltestenrat zu Hilfe. Obwohl die Mehrheit dieses Instituts der SPD. freund licher gesinnt ist als der NSDAP., mußten die Genossen die Blamage erleben, daß von ihr der Ordnungsruf als „aus reichende Sühne" füv die Bezeichnung „Partei der Deserteure" angesehen wurde. Um aber Dr. Goebbels am Weiterreden zu verhindern — man mußte ja damit rechnen, daß er noch aller lei Freundlichkeiten für die Linke bereit hatte — konstruiert« dieser Rat einen Grund zum Ausschluß des nationalsoziali stischen Führers, der ungefähr den Gipfel von — (hier fehlt tatsächlich das entsprechende notvcrordnungsgemäße Wort) darstellt. Aus det „Beleidigung" der SPD. wird «ine Be- schimpfung Hindenburgs gedreht. Ein stürmischer Anfang. Goebbels ausgeschlossen. Berlin, 23. Febr. Der Reichstag trat heute nach vkermonatiger Pause zujbmvien, Um den TebMin der Reichspräsidentenwahl zu bestimmen. An eint kurze Begründung des Wahlterminvorschlages durch den Retchsinnenminister Groener schloß sich eine politische Aussprache. Abg. Dr. Goebbels (Natsoz.) erklärt, die nationalsoz. Bewegung habe diese Gelegenheit herbeigesehnt, um Abrech nung mit dem Kabinett Brüning und der von ihm ver tretenen Politik zu halten. Der große Wendepunkt der deut schen Geschichte sei der 14. September 1930, an dem sich aus den verfallenen bürgerlichen Parteien die große national sozialistische Massenpartei zum Sieg erhoben habe. Reichs kanzler Dr. Brüning habe das Wesen dieses geschichtlichen Ereignisses verfälscht, wenn er sagte, an der Machtverteilung habe sich dadurch nichts geändert. Die Entscheidung darüber, ob die Regierung ihre Macht an die Opposition abzugeben hat, steht im demokratisch-parlamentarischen Regime allein dem Bolke zu. (Lachen links und Rufe: Sie als Gralshüter der Demokratie!) Die Mißerfolge, die die Regierung sicht nur in der inneren Wirtschaft und Finanzpolitik, sondern auch in der,Außenpolitik erlitten hat, haben das Volk zu einer immer stärkeren Opvosttion gegen diese Regierung gebracht. Abg. Dr. Goebbels protestiert in seinen weiteren Aus- führungen gegen die Notverordnungspolitik und vor allem gegen die Verbote nationalsozialistischer Zeitungen. Dr. Brüning habe erfahren müssen, daß man mit dem Artikel 48 alles machen könne, nur kein Geld. Gegen nationalsoz. Abgeordnete habe man ganz ungerechtfertigte Redeverbote erlassen. Nationalsozialistische Anhänger seien in großer Zahl ermordet worden, ohne daß die Täter ermittelt und be straft wurden. (Hört, hört! rechts.) Ungestraft werde zu Mord und Totschlag gegen die Nationalsozialisten gehetzt. Der Berliner Polizeipräsident habe es gewagt, von dem Führer der größten deutschen Volksbewegung zu sagen, es sei nicht zu verstehen, warum Adolf Hitler noch nicht mit der Hunde- peitsche aus Deutschland hinausgeiagt worden sei. (Minuten- lang anhaltende laute Cntrüstungskundaebunqen bei den Na tionalsoz.) Warum verschiebt die Welt die Reoarationskonfe- ,renz und die übrigen inttrnationalen Entsckmdungen immer wieder? Weil Sie. Herr Reichskanzler, der W"lt keine Aktio- agitimation für Deutschland mehr bieten. (Beifall bei den Natsoz.) Weil man mit Ihnen,-Herr Reichskanzler, keine Verträge mehr machen will, weil man im Ausland weiß, dak »MProdukt der Mißlogik auch noch verkünden und seinen MMientenschild Uber den Reichspräsidenten holten — derselbe Mann, der gerade acht Tage vorher gegen die „abgetakelten Offiziere" (ohne Einschränkung!) öffentlich ausfällig geworden Sie der Mann von gestern sind und daß der Mann von morgen erst kommt. (Lebhafter Beifall bei den Natsoz.) Im Innern verschärfen sich die Gegensätze mehr und mehr. Die politischen Fronten marschieren in erbitterter Feindschaft gegeneinander auf, und die Gefahr eines latenten Bürgerkrieges wächst von Tag zu Tag mehr. Der Reichs- kanzler hat bei seinem Amtsantritt erklärt, erst die Finanzen vornherein ein Fehl sich! u ß. Sie verwechselte Ur sache und Wirkung. Die Finanzen, sind in Unordnung, weil sie ewsg durch eine Tributpolitik bedroht wurden, die sich vor der ganzen Welt als undurchführbar erwiesen hat. Es ist ein Irrtum, zu glauben, man könne eine aktive Außen politik betteiben, ohne ein geschlossenes, einiges und einsatz bereites Volk hinter sich zu haben. (Beif. b. d. Natsoz.) In der Außenpolitik hat die Reichsregierung eine katastrophale Niederlage nach der anderen in nie gesehenem Ausmaß erlitten. Es bestand im September 1930 die Möglichkeit, eine natio nale Regierung zu bilden. Diese Möglichkeit Hal die Regie rung Brüning unterbunden. Die Nationalsozialisten haben das Recht, von der Regietung Rechenschaft zu verlangen über das, , was sie versprach und was sie geleistet hat. Dem Reichspräsidenten von Hindenburg, dessen Passivität in sieben Jahren den Fortbestand des Systems ermöglicht hat, wollte der Reichskanzler Dr. Brüning die Amtszeit mit llnfairer Hilfe verlängern. Wir, die wir immer als Staats bürger zweiter Klasse behandelt worden sind, sollten nun auf einmal gut genug sein, diesem System aus der Vrrlegcnyett zu helfen. Das lehnen wir ab. Wenn Reichspräsident von Hindenburg unsere Hilfe für seine Wiederwahl in An spruch nehmen will, dann muß er sich gefallen lassen, daß wir die von ihm verantwortete Politik überprüfen. Wir haben vor sieben Iakren Hindenburg gewählt, weil er der Sache des nationalen Deutschlands dienen wollte. Er hat das Gegenteil getan. (Unruhe, Rufe „Unerhört!" aus der Deut schen Volksvartei.) Den Aufruf des sogenannten Sahmausschusses (Lachen rechts) bat auch der Industrielle Bosch unterzeickmet, der im April 1925 in der „Frankfurter, Zeitung" schrieb, die Auf stellung Hindenburgs hätte ihn wie ein Schlag vor den Kopf aetrofsen: er könne sich nicht Helsen, das sei ein Verbrechen an unserem Volke. (Lebh. Hört-, Hört-Rufe b. d. NS.) Das ist die demokratisch« Heuchelei, die wir aus Deutsch land mit Stumpf und Stiel entfernen wollen. '"Beifall.) Der Sahmausschuß stellt In der Tat einen Ausschuß dar. (Beifall b. d. NS.) Nicht die nationalsozialistische Bewe- gung hat Hindenburg im Stich aelassen, nein, Hindenburg bat sich einseitig auf die Seite der Mitte und der Linken gestellt. Pebh. Rufe b. d. Volkspartei: „Das ist ganz unerhört!") Für 'eine Wahl wirbt jetzt die Berliner Asphaltpresse und die Partei der Deserteure. DH« Worte, die der Redner mit einer Handbewsgung zu den Sozialdemokraten begleitet, rufen stürmische Lärm szenen hervor. Die Nationalsozialisten klatschen minutenlang Beifall und rufen Heil. Don den Sozialdemokraten kommen stürmische Protesttufe: „Dieser Kriegsdrückeberger will Kriegs teilnehmer beschimpfen!" Präsident Löbe fraHt den-Redner, ob er tatsächlich di« Sozialdemokratische Partei, in der sich viele Kriegsteilnehmer und Kriegsverletzte befinden, als Partei der Deserteure be zeichnen wolle. Abg. Dr. Goebbels antwortet darauf nicht und lehnt dann — während der laute Streit zwischen Sozialdemo, kraten und Nationalsozialisten sich fortsetzt — die Zurücknahme seiner Bemerkung ab. Darauf erteilt ihm Präsident Löbs unter «oßer Urmche des Hauses «inen Ordnungsruf war. Im übrigen fragt man sich so nebenbei, ob die Ent- rüstung der Leute gerechtfertigt ist, in deren Parteipreffe der Führer der größten deutschen Partei täglich als Deserteur und als von der französischen Rüstungsindustrie bestochenes Sub- jekt hingestellt wird. Man fragt sich auch, ob Herr Löbe sich nicht ein wenig seines Genossen Grzesinski schämt, der Adolf Und der Genosse Löb» «4! Hitler mit der Hundepeitsche au» Deutsch!«»» -»Mn will? D»