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Nr. SO SS. Jahrg. Der Rat der Stadt. Aue, 23. Februar 1932. Schneeberg. Im MSrz 1932 werben fällig am Eine „Mehrheit" von 2S Stimmen bewahrt das > Sonnabend, den 27. Februar 1S32. 1 .: Musikinstrumentensteuer für Marz 1932; 5 .: Aufwertungs-(Mietzins-)Steuer für März 1932; 19.: Dürgersteuer, 3. Termin 1931 (für Wochenlohnemp- fänger je zur Hälft« am 10. und 24. März); 15.: Gewerbesteuer, 4. Termin 1931; 31.: Biersteuer f. März 1932 (äußerste Zahlfrist 10.4.32), Zahlstelle: Stadtsteuerkasse, Zimmer Nr. 2. Kaffenstunden: Täglich ^8—^1 Uhr. »«r,^»Ir,Nch, «»»»fnmch« ««Uni I»,«» mid" So«», Nist,»,» Lor Pro» «r dl« »1 mm drUI« In, »ImI,dla»d,»Ir» 1k 10 »ud SI»a«ng-Iu-< Bidürstlim 1»), ouiwirl, »I Nr dl« I>0 mm dr«ll, P«III- R<KIam»z«U« 00, ourwlri« 10», Nr dl« 10 mm dr«lle mi». Lolmelz«!!« «« ourwirl, »» A«I-,pl«nnlz. V»Ksch««^a»nl» > ÜNp,I« Nr. IS»«. S«»«l»»«-Slr»-S»««»> Nu», S«»l«n, Nr. W. Vertag E. M. Gärtner» «ue» Sachse«. 3«mNr««„! »u« »1 md »L «»nltz i«ml Nur) 140, vcha^«r§ 1», S4»«r^ii»«r, »»1» vr-dlms-rlk! »«lNfmmd Vorsochsm Die MltzlrauensanlrSge im Reichstag abgelehnt. Reichspräfldentenwahl am 13. MSrz und 10. April. Berlin. 26. Febr. Im Reichstag wurden heute nach mittag die Abstimmungen über die Mißtrauens- anträge vorgenommen. Zunächst kam der Mißtrauensan- trag gegen das Gesamtkabinett zur Abstimmung. Die Regierung erhielt eine Mehrheit von 25 Stimmen. Den 289 Stimmen der Mittelparteien und Sozialdemokraten standen die 264 Stimmen der Rechtsopposition, der Den Wen Volks partei, des Landvolkes und der Kommunisten gegenüber. Ent haltungen gab es keine. Der Mißtrauernsamtrag gegen Minister Dr. Groener wnrde mit einer Mehrheit von 55 Stimmen abgelehnt. Für den Minister stimmten 305, gegen ihr 250 Abgeordnete. Der deutschnationale Mißtrauensantrag gegen den Reichs-' sinanzminister Dr. Dietrich wurde mit einer Mehrheit von 41 Stimmen abgelehnt. Für Dietrich stimmten 291, gegen ihn 250 Abgeordnete. Dem Vorschlag des Reichsinnenministers, als Wahltag für die Reichspräsidenten wähl den 13. März und den 10. April festzusetzen, wurde z « gestimmt. Der Antrag auf Auflösung des Reichstages wurde mit 299 gegen 228 Stimmen abgelehnt. Unter großer Unrube des ganzen Hauses verläßt darauf die nationalsozialistische Fraktion den Saal, während Lie Kom munisten im Thor rufen TribuMechte! Die Zitlerpartei ist für Lohnsklaverei! Abg. Leicht (Bayr. Dp.) erklärt, es seien jetzt nach dem Auszug der Rechtsradikalen keine Affen mehr hier. (Händeklatschen.) Ein christlichsozialer Antrag, die ungestörte Durch, fii hru.no des Wahlkampfes für die Präsidentenwahl in jeder Weise sicherzustellen und gegen Versammlungsstörer die Machtmittel des Staates rücksichtslos einzuseßen, wird angenommen. Abgelehnt werden kommunistische Anträge auf Aus tritt Dou'schlands ans dem Völkerbund und Einstellung -er Zahlung von Posszeikostevzuschüssen an die Länder allgemein. Dagegen wird mit 232 geoen 162 Stimmen bei 43 Ent haltungen der kommunistische Antrag angenommen, die Zah lung der Polizeikostenznschüsse an Braun- schweig mit sofortiger Wirkung einzustellen. Ueber 100 Anträge der verschiedenen Parteien über soziale Maßnahmen, Zölle, Steuer-, Wirtschaits-, Verkehrs-, Landwirtschaftsfragen usw. werden den zuständigen Aus- schlissen überwiegen. Eine weitere namentlich« Abstimmung wird vorgenommen über den kommunistischen Antrag, den Erlaß desW « hr - Ministers über Einstellung in die Reichswehr unrer-üglich auk-ubeben. Hierbei wollt« ein Teil der sozialdemokratischen Fraktion zunächst gegen den Antrag stimmen, bis -er Fraktionsführer Dr. DreitscheiL sich deutlich Nir ihn entschied. Darauf wurden unter lebhaften Rufen der Kommunisten: „Schiebung!" dis roten Nein-Karten wieder aus den Urnen entfernt und durch weiße ersetzt. (!) Die Abstimmung wurde schließlich wiederholt und ergab die Annahme des Antrages mit 226 gegen 173 St'mmen bei 38 Enthaltungen. Mit den Stimmen der Sozialdemokraten und Kommu nisten wurde ein Antrag angenommen, die Verordnung über Erhöhung des Butterzolles sofort rückgängig zu machen. Der Zeitpunkt der Einberufung der nächsten Sitzung wird dem Präsidenten überiaEen. Damit wurde die Sitzung ge- schlösse Kabinett vor dem Sturz. Der Reichstag ist wieder nach Kaufe geschickt worden TaasblaH * Ea««- die u«iNch«u ««»«UIN»««»«»,«, der «»Ishauplmannschaft und des Bezirksverband, Schwarzenberg, der «mlaguichl« in Au« (Lößnitz). Schneeberg, Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt, der StadlrSt« in Srünhaln, Löbnitz, Neustädlel und Schneeberg' der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem veröffentlicht r Bekannlmachungeu der StadlrSt« zu Au« und Schwarzenberg. Nach Fristablauf muß das Mahn- und Dektreibungsver« uhren auf Kosten der Säumigen einqeleitet werben. Schneeberg, den 27. Februar 1932. Der Stadtrat. — Steueramt. Amtliche Anzeigen. Das im Grundbuchs für Lößnitz Blatt 1665 auf den Na men des Kaufmanns Iohannes Bruno Friedel in Lößnitz ein getragene Grundstück soll am Domlabend, dem 16. April 1932, vormittag« A9 Uhr an der Gcrichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver- steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 3,7 Ar groß und nach dem Verkehrswert auf 20690 RM. geschätzt. Die Brand versicherungssumme betrügt 21600 NM.; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914 (8 1 des Ges. v. 18.3. 1921, GBl. S. 72). Das Grundstück liegt in Lößnitz, Zkegerstraße, Ortsl.-Nr. 24 E Abt. 0 (Flurstück 1738). Es ist bebaut mit einem dreistöckigen Wohnhaus. Der jährliche Mietzins beträgt 1090 NM. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins- besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 46). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so- weit sie zur Zeit der Eintragung des am 31. Juli 1931 verlautbarten VAsteigerungsvermerks aus dem Grundbuchs nicht ersichtlich waren, spätestens im Dersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Ge bots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Der« steigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder dis einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widri« eine Ermittlung -er in der Zeit vom 1. Dezember 1931 bick 29. Februar 1932 geborenen Kälber statt. Die Zählung wird durch Beamte vorgenommen. Die Viehbesitzer sind zur größ ten Genauigkeit der Angaben verpflichtet. Tierhalter, bei denen «ine Aufnahme der der Zählung unterliegenden Schweins durch den Zähler nicht erfolgt ist, sind verpflichtet, spätestens bis zum 3. März 1982, nachm. 5 Uhr Meldung in der Haupt« kanzlei, Stadthaus, Zimmer 13, zu erstatten. Wer vorsätzlich eine Anzeige, zu der er auf Grund der die Zählung betreffenden Ministerialverordnung bzw. dieser Be kanntmachung aufgefordert wird, nicht erstattet oder wissent- lich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 10000 RM. bestraft, auch kann Vieh, dessen Vorhandensein verschwiegen worden ist, im Urteile für dem Staate verfallen erklärt werden. I Der. kommunistisch« Antrag wird mit 368 gegen 75 Stimmen bei 1W Enthaltungen abgel^hnt, Anträge der Opposition, sämtliche seit Juli 1930 erlasse- n-n Notverordnungen außer Kraft zu setzen, werden mit den Stimmen der Regierungsparteien und der Sozialdemokraten dem Hauchaltausschuß überwiesen. Ein Antrag der Nationalsozialisten, die Grundrechte der Verfassung über d-ie freie Meinungsäußerung für die Zeit des Wahlkampfes wiederherzustellen und insbesondera die Redeverbote gegen Abgeordnete aufzuheben, wird gegen Nationalsozialisten, Deutschnationale und Kommunisten ab- gelehnt. (Lebhafte Rufe rechts: „Severing! Das ist di« freieste Republik!) Mg. Straßer (Nat.-Soz.) glaubt nunmehr feststellen zu können, Laß auch diese Reichstagstagung verlaufen sei wia die vorangegangenen. Er empfiehlt den Mittelparteien, heute noch einen Ausschuß „zur sinngemäßen Verwertung von Pa pier" einzusetzen und diesem alle vorliegenden Anträge zu überweisen. (Händeklatschen bei den Nationalsoz.) Wir lehnen es ab, so erklärt er weiter unter großen, Lärm -er Linken, uns an diesem Affentheater weiter zu beteiligen. niederzu legen, kommt es zu einer Geschäftsordnungs- aussprache. Abg. Koenen (Komm.) wendet sich gegen Len national sozialistischen Antrag. Es mute seltsam an, wenn die Natio nalsozialisten, die selbst zu Bürgerkrieg hetzten, ihren Antrag damit begründeten, daß der Reichstagspräsident in einer Kundgebung der Eisernen Front in Kiel zum Bürgerkrieg gehetzt habe. Die Kommunisten würden daher diesen Antrag ablehnen. Diese Erklärung ruft bei den Nationalsozialisten stürmisch« Entrüstungskundgebungen hervor. Die Kommu nisten antworten zunächst mit Zurufen und singen dann di« erste Strophe der Internationale. Vizepräsident Esser unterbricht daraufhin die Sitzung fiir kurze Zeit. Bald darauf erscheint er wieder im Saale und eröffnet von neuem die Sitzung. Er erteilt dem Abg. Koenen (Komm.) nochmals das Mort, woraus wiederum ein ungeheurer Lärm entsteht, den Koenen vergeblich zu überschreien versucht. Schließlich verläßt er die Tribüne. Abg. Dr. Weber-Potsdam (Staatsp.) erklärt, er wolle bemessen, daß die Nationalsozialisten auf dem Wege des poli tischen Mordes vorangcgangen seien. Die ersten großen poli tischen Morde in Deutschland, die Morde gegen Erzberger und Rathenau, seien von rech'sradika'er Sei!« begangen und von den NationalGzwIssicn berverrlicht worden. Nach Feststellung e'nes deutschen Gerichts sei ein Landarbeiter, der fälschlich Les Wassenverra's an die Polizei beschuldigt war. im Jahre 1920 durch zwei Pistolenschüsse hingen erdet worden. Abg. Geschke (Komm.) ruft: Herr Groener, was sagen Sie zu Ihren jüngsten Rekruten? Ein Hundsfott, wer diese Mörder nicht in die Reichswehr aufnimmt! (Heiterkeit bei Len Kommunisten.) Es folgten dann die Abstimmungen über die Mißtrauens anträge. Es wird dann namentlich darüber abgestimmt, ob die beiden Anträge, die sich aegen den Reichstagspräsidenten rich ten, geschäftsordnungsmäßig zulässig sind. Die Zulässig keit'der Anträge wird mit 321 gegen 226 Stimmen abge- lehnt. Es wird dann abgesiimmt über einen kommunistischen Antrag, der in seinem ersten Teil die so'orttge Einstellung der Tributzahlungen verlangt und im zweiten Teil die A nnullierung aller privaten Schulden an das Ausland fordert. Abg. Dr. Frick (Nat.-Soz.) erklärt, daß seine Fraktion für die sofortige Einstellung der Tributzahlungen eingeireten wäre, den zweiten Teil aber abgelehnt hätte. Die Fraktion werde sich bei der Abstimmung über den Antrag als Ganzes der Stimme enthalten. Abg. Döbrich (LandvoM gibt gleichfalls die Erklärung ab, daß seine Fraktion bereit gewesen wäre, den ersten Teil nnzunehmen, daß sie dagegen den zweiten Teil abg«. lehnt hätte. Abg. Hergt (Dntl) schließt sich dicken Erklärungen an. Seine Fraktion werde nunmehr gegen den Antrag stimme" Die Tlbftimmunqsma chine in TAigksit. Schluß der Debatte. Der Nekchstagspräsident teilte bei Eröffnung der gestrigen Sitzung mit, daß Abg. Dr. Glatzel (DVp.) sich wegen Krankhiet auf zwei Tage hat beurlauben lassen. (Hört, hört und Heiterkeit.) Abg. Gotheiner (Dnat.) protestiert dagegen, daß trotz entgegenstehender Erklärungen der Negierung der Rund funk die Neichskanzlerrede nach der Schallplattenaufnahme verbreitet hat. — Präsident Löbe erklärt, für die Genehmi gung dieser Uebertrngung sei er allein verantwortlich. Er habe sie angeordnet, weil es ihm Spaß gemacht habe. (!) (Beif. bei der Mehrheit.) Abg. Dr. Frick (Natsoz.) beantragt die Herbekrufung des Neichsfinanzministers Dr. Dietrich. Im Hammelsprung wird der nationalsozialistische Antrag mit 180 gegen 210 Stimmen bei drei Stimmenthaltungen abgelchnt. Vor der Beendigung der Abstimmung war der Minister Dietrich an seinem Platz erschienen. Als der Präsident die Ablehnung des nationalsozialistischen Antrages verkündet, erhebt sich der Minister und verläßt den Saal wieder, wäh rend die Mehrheit in stürmische Heiterkeit ausbricht (!!)). Vor Ler Abstimmung über den nationassozialistsschen An trag, der Lem Reichst agspräsidenten das Ver trauen entziehen will, und über den dentschnaiionalen Aissraa. Lev den Reickstaasvräsidenten ersucht, sein Amt ««1,«.«««»« ft« u,«.«Uchu.«», kL-L «A L'L.VKEM S«ml»««»«r ««««. — m« «Uck,,»« o«N«^ M,Ü«dt«r SchUM«, 0d«l-ümU dl» Strlft- j-Um« «U— v«nm!worlw«. - Unl«rtn»im,m d«, «» IchlfUdüüid«, dtzrlndtiiH«ilulprl»«. «A -«»,», md Nondor» «eUni N-d-Il, al, al«« viUnbail. la i LHnl». «ad Schoarz«ad«ra. gcnfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stell« des versteigerten Gegenstandes tritt. Za 4/32 Amtegericht Aue, den 25. Februar 1932. Montag, den 29. Februar 1932, vorn,. 9 Uhr sollen in Rittersgrün 4 Grabstein« öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Q 5300/31 Sammelort der Dieter: Gasthof Erzgeb. Hof. Der Gerlchtsvollzieber des Amtsgerichts Schwarzenberg. SIMA Mm MdelsieSnmW Aue I. Sa. Einjähriger wissenschaftlicher Fachkursus mit vollem Schul unterricht für Abiturienten und Schüler und Schülerinnen mit Obersekundareife bzw. mit entsprechender Bildung. Einjähriger Höherer Lehrlings..Fachknrsu« für kaufmän nische Lehrlinge mit Obersekundareife bzw. mit entsprechender Bildung. Höhere Handelsschule. Dreistufige Abteilung mit vollem Tagesunterricht, deren Reifezeugnis demjenigen der Ober sekundareife gleichwertig ist. Ausgenommen werden Knaben oder Mädchen nach 8jähvigem Dolksschulbesuch oder nach Be such der Quarta. Gut Vorbereitete können bereits nach 7jäh- rigem Schulbesuch Aufnahme finden. Dreistufige Lehrlings-Handelsschule. Zweistufige Mädchen-Handelsschule. Anmeldungen werden im Schulgebäude an Werktagen von 10—11 Uhr entgegengenommen. Oberstudiendirektor Prof. Schulz. Am 1. Mörz 1932 findet eine Zählung der Schweine und nichtbeschaupflichtigen Hausschlachtungen von Ferkeln sowie