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irkungen -er deutschen Tribut-Verweigerung. Die eugttsch-sranzSstfchen Verhandlungen gescheuert. Pari«, 12. Ja«. „Petit Parifien" schreibt, da« gestern abend »am Finanzministerium über dl, französisch- englische« Sachverständigenverhandlnngen auagegeben« Kommunique« enthalte da« Eingeständui«, daß Frankreich «ad England sich über «ine Formel, die die Be stimmungen de« Youug-Plane« aufrechtzurrhalten nnd dennoch Deutschland «in Moratorium zu bewilligen erlauben würde, nicht Hütten einigen könne«. Schwierigkeiten seien «egen der Dauer diese« Moratorium« entstanden. England «oll», um die Prlvatkredtte zu begünstigen, ein mög lichst lange» Moratorium bewilligen, war Frankreich nicht zu- lassen könne, ohne in Zukunft die Boungzahlungeu umd die Verbinduna der Voungzahlungen mit den Schulbenzahlungen an die Vereinigten Staaten zu gefährden. Der englische Sach- verstündig« Leith-Roß reist heute nach London zurück. „Matin" stellt den Verlauf der Verhandlungen wie folgt dar: Sir Leich-Notz hat dieselbe Begründung, die er vor etwa einem Monat vertreten hatte, wieder ausgenommen und seinen franzöfischen Kollegen die Vorteile, die eine französisch-englische Verständigung über den Antrag auf allgemeine Schulden- streichnna mit sich bringen würde, vor Augen zu führen ver- sucht. Aber man hat ihn daran erinnert, daß, wenn auch das Ergebni, der Konferenz für England negativ wäre, das gleiche nicht für Frankreich gelten könne. Gin« allgemeine Schulden streichung, die jeden Versuch einer Kom- merzlalisierung der Reichsbahn-Obligatio nen ausschlietzt, würde für Frankreich ein großes Opfer be deuten. Deshalb könne Frankreich die Diskussion unter diesem Gesichtspunkt nicht in Angriff nehmen. Die Meinungsver schiedenheiten über die Daner des Moratoriums, das Deutschland bewilligt werden soll, sind, so erklärt „Malin" weiter, nicht beseitigt worden. England verlangt ein fünf jähriges Moratorium, während die französischen Sachverstän digen der Interpretierung des Baseler Berichts für ein ein- oder zweijähriges Moratorium plädierten. * * Ruhige Auffassung in Berlin. Berlin, 11. Ian. In politischen Kreisen wird das Echo, das die Erklärung des Reichskanzlers über die deutsche Zahlungsunfähigkeit in der Weltöffentlichkeit ge sunden l;at, sehr aufmerksam verfolgt. Die Erklärung stützt sich auf die objektive Unfähigkeit Deutschlands, Reparations zahlungen zu leisten, und weiter auf die Schlußfolgerungen des Baseler Gutachtens. Offenbar scheint aber der zuerst sehr erregte Ton in der französischen Oe ffen tli chke i t einer ruhigeren Ueberlegung Platz gemacht zu haben. Die zunächst aufgetauchten Drohungen, Frankreich habe nun- mehr keine Veranlassung, nach Lausanne zu gehen, dürften wohl kaum ernst gemeint sein. Auch hinsichtlich der weiteren Drohungen, Frankreich werde den Rediskontkredit nicht verlängern, ist man in hiesigen politischen Kreisen der Auffassung, daß die Entscheidung darüber nicht allein bei Frankreich liegt, da Frankreich ja nur ein Viertel des insge samt 400 Millionen betragenden Rediskontkredits zur Ber- fitgung gestellt ^t. ' » Wilde Setzgerüchle. Aachen, 11. Ian. Das „Echo der Gegenwart" schreibt u. a.: Tie „Libre Belgique" ist am Montagabend von einem ihrer Leser angerufen worden, der sich erkundigte, ob es richtig sei, daß die Gendarmerie Auftrag erhalten habe, dieGrenze zu besetzen, und ob Hitler wirklich die Herrschaft in Deutschland an sich gerissen habe. Weiterhin waren Gerüchte verbreitet, die von einer Mobilmachung der belgischen Armee wissen wollen. Allen Ernstes ist in Brüssel, in Lüttich, aber auch au der Grenze behauptet wor- ).n, daß bereits einige Reserncllasseu ihre Einberufung er halten hatten, da Frankreich und Belgien wieder das Ruhr gebiet besetzen wollten. Der „Peuple" hat sich dieserhalb an den Minister für Landesverteidigung gewandt, der allen diesen Gerüchten ein entschiedenes Dementi entgegengesetzt hat and die Bevölkerung dringend bittet, ihren gesunden Sinn and ihre Ruhe nicht zu verlieren. Die Tatsache, meint „Echo der Gegenwart", bleibe bestehen, daß man in Belgien stellen weise sehr nervös geworden sei oder daß gewisse belgische Kreise ein Interesse daran haben, absichtlich falsche Nachrichten aus Kosten Deutschlands zu verbreiten. England ist fehr zufrieden. Losdon, 12. Ian. Unter Bezugnahme auf die gestrige Kabinettssitzung, auf der auch die Erklärung Brünings zur Reparationsfrage zur Sprache kam, schreibt „Times": Die Minister sind keineswegs der Meinung, daß die Erklärung des deutschen Reichskanzlers als eine Drohung oder ein Ultimatum ausgelegt werden könne. Min betrachtet sie lediglich als die Wiedergabe der Auffassung der deutschen Re. gierung über die Lage, die durch den Bericht des Baseler Sach verständigenausschusses enthüllt worden ist. Die Erklärung des Premierministers, daß die Ereignisse des Wochenendes die Ab haltung der Lausanner Konferenz notwendigerdenn j e gemacht haben, ist nach Beratung mit Sir John Simon und Neville Chamberlain abgegeben worden und hat die volle Unterstützung des ganzen Kabinetts ge funden. Die einzige Sorge der Minister ist jetzt, daß die Kon- ferenz nicht noch einmal über den 25. Januar hinaus ver schoben wird. London, 12. Jan. Im finanziellen Teil der „Morningpost" heißt es: Die Erklärungen Dr. Brünings mögen dazu beige tragen haben, eine Erwägung des ganzen Problems der Re- parationen und internationalen Schulden in einer praktischeren Art und Weise und in einem schnelleren Tempo herbeizuführen, als bisher zu verzeichnen war. Dies war offenbar auch die Ansicht, die gestern auf Lem Geldmarkt herrschte, wo die deut- schen Wertpapiere nach vorübergehender Schwäche ungefähr mit den Eröffnungskursen schlossen. Matten wühle Bescheid. Rom, 11. Ian. Der Vorsitzende des Baseler Sonderaus schusses, Beneduce, hatte heute vormittag mit dem ita lienischen Außenminister Grandi eine längere Unterredung. Beneduce begibt sich heute abend nach Paris, wo in den nächsten Tagen Vorbesprechungen über das Reparations problem zwischen den Sachverständigen Frankreichs, Eng- lands und Italiens stattfinden. In hiesigen unterrichteten Kreisen wird es als nicht ausgeschlossen betrachtet, daß auch noch ein Gedankenaustausch zwischen Italien und deut- schen Sackverständigen erfolgen wird. Die Entwicke- lung, die die Reparationsfrage mit dem Interview des Reichskanzlers an das WTB. genommen hat, war — wie weiter erklärt wird — von der italienischen Außenpolitik seit einiger Zeit in den Bereich des Möglichen gezogen worden. Man verweist darauf, daß Italien stets großes Ver ständnis für die Deutschland aus dem Reparationsproblem entstandenen Schwierigkeiten aufgebracht hat. Die Erklärun- gen des Reichskanzlers seien infolgedessen ohne Nervo sität ausgenommen worden. Italien habe immer die Not wendigkeit einer großzügigen Lösung des Repara- tions- und Schuldenproblems verfochten und sei trotz der da mit verbundenen Opfer für eine mutige Lösung dieser Frage. Das Echo in Amerika. Neuyork, 11. Ian. Unter der Ueberschrift „Ein Hieb auf den Knoten" betont Herold Tribune, die deutschen Er klärungen über die Unmöglichkeit, weiter politische Schulden zu zahlen, seien durch zu viele Anzeichen angekündigt gewesen, um als völlige Ueberraschung zu kommen. Wende man sich von dev französischen Poje verletzter .Gutgläubigkeit zu der Aufnahme, die die Erklärungen Brünings bei den Baseler Finanzsachverständigen gefunden hätten, so sei offenbar, daß oie nunmehr eingetretene Entwicklung nicht außerhalb von deren Berechnungen gelegen sei. Die Vertretern des Schatz amtes der Vereinigten Staaten zugeschriebene Aeußerung, daß der deutsche Schritt schon im letzten Jahre irgend wann einmal hätte kommen können, lege die Vermutung nahe, daß man auch in diesen Kreisen vorbereitet gewesen sei. So gut vorbereitet allerdings die Finanzwelt auf die Erklärungen Dr. Brünings gewesen sei, so dürfe doch nicht angenommen werden, daß die amerikanische Ansicht der deutschen Annahme zustimmc, daß nunmehr das Ende der Reparationen gekom men sei. — New Port Times schreibt, Brünings Er klärung in der Reparationsfrage sei nicht so zu verstehen, daß Deutschland nicht zahlen wolie, sondern daß es nicht zahlen könne. Demgegenüber müsse Frankreich eine Lösung fin den, die die Rechte, die auf dem Reparationsanspruch bestehe, und die Linke, die geneigt sei, die Reparationen gegen gewisse Konzessionen zu beenden, einige. Genf, 11. Ian. Das vom Genfer Staatsrat errichtete Gebäude für die Abrüstungskonferenz wurde heute nachmittag dem Völkerbund übergeben. Prestestimmen. Berlin, 12. Jan. Die Börse uztg. spricht vou eiuem schweren politischen Mißerfolg Brünings. — Der Tag äußert, daß cs für di« nationale Opposition unmöglich gewesen sei, in Kiier so wichtigen Frage eine Aeuderung Ler Erfassung vor zunehmen und damit noch eine Vertrauenskundgebuug für die Politik Les Reichskanzlers zu verbinden, worauf praktisch di« Pcrlänqeruug der Amtsdauer des Reichspräsidenten durch den Reichstag hinausgelaufen wäre. — Die D. A. Z. will wissen, daß die Antworten nicht an den Kanzler, sondern an den Reichspräsidenten gerichtet seien. Das Blatt bezeichnet es als „höchste Zeit", daß die Frage der Präsidentenwahl vor weiteren abgeschmackten parteipolitischen Auseinandersetzungen I>ewahrt werde. — Die Germania schreibt, es ist auf keinen Fall stichhaltig, wenn sich die Führer der Oppositionsparteien auf verfassungsrechtliche Bedenken zurückziehcn, da Loch die bis- hörigen Bemühungen des Kanzlers, eine parlamentarische Basis zu schaffen, bekanntlich gerade darauf hinausliefen, ein« qualifizierte Zweidrittelmehrheit im Reichstag zu schaffen, die allo in keinem Falle gegen die Verfassung verstößt. Es liegt Lach hier wohl ein EnMständnis vor, daß für di« Führer der Opposition taktische Erwägungen maßgebend gewesen sind. Jedenfalls wird auch die Volkswahl, wenn sie unter, der ein heitlichen Parole „Hindenburg" erfolgen wird, dem deutschen Volke die große und verantwortungsvolle Gelegenheit bieten, vor aller Welt zu manifestieren, Laß es über alle Meinungs verschiedenheiten hinaus gerade in dieser Frage nur einen deutschen Willen gibt. — Di« Doss. Ztg. ist der Auffassung, daß Hugenberg und nicht zum geringsten unter dessen Einfluß auch Hitler, diese Aktion nur aus einem engen parteipolitischen Gesichtspunkt beurteilt hätten. Es sei erstaunlich, wie wenig Hugenberg es zu verhüllen vermocht habe, daß er die parlamentarische Lösung nur deswegen bekämpf«, weil sie von Brüning angeregt worden sei. — Das Berl. Tag« bl. be- zeichnet die Ablehnung als nicht überraschend. Es sieht in ihr Das Endergebnis von Lippe. Der Sieg der nationalen Opposition. Detmold, 11. Jan. Der Wahlausfall iu Lippe-Dclmold hat dcu Erwartungen entsprochen. Nicht nur die Zunahme der NSDAP-, auch das bedeutungsvolle Anwachsen der D e u t s ch u a t i o n a l e n (die gestrige offizielle Meldung hatte es ins Gegenteil verkehrt) ist ein Beweis für den Vor marsch der Parteien der nationalen Opposition. Daß die So zialdemokraten schwere Verluste erlitten haben und die Parteien der bürgerlichen Mitte weiter dezimiert wur den, zeugt davon, daß das deutsche Volk au der Kompromiß politik nach außen und der Fortsetzung der bisherigen Wirt schaft im Innern immer weniger Gefallen findet. Bemerkens wert ist auch die Zunahme der Kommunisten. Das Ergebnis ist folgendes: Nationalsozialisten 28 450 Stimmen (Reichstagswahl 1930: 7004), Deutsch- nationale 8600 (7250), Bürgerliche Gemeinschaftsliste 13250 (0), Sozialdemokraten 25 400 (30 200), Kommunisten 9600 (5850). einen Affront gegen den Reichspräsidenten, wie er kcküm schwerer denkbar sei. — Der Vorwärts nennt Hitler und Hugenberg „hindenburgischer als Hindenburg, republikanischer als Lie Republikaner". Das Blatt teilt außerdem mit, daß Lic Sozialdemokratie jetzt eine übereilte Festlegung in der Kandi datenfrage vermeiden müsse. Würden die neuen Hüter der Verfassung jetzt Hindenburg zum Reichspräsidenten wählen,... so würden sie damit nur ihr: Schwäche und ihre Verlegenheit verraten. „Das ErsüUungslystem hat vor sich selbst Der „Völkische Beobachter" zu BrLning» Tributanstünbiguug. Der „Dölk. BevL." schreibt zu der Absage Brünings an die Erfitllungspolitik: Die nationalsozialistisch« Freiheitsbe wegung muß di« Erklärung Brünings als solch« mit der größten Genugtuung zur Kenntnis nehmen. Die Erklärungen Brü nings sind allerdings noch nicht die Einleitung «iner neuen außenpolitischen Epoche. Noch vor wenigen Wochen hat d«r gleiche Kanzler geäußert, Deutschland könne seine politischen Schulden nur dann zahlen, wenn man ihm gestatte, seine Aus- fuhr zu steigern. Danials noch hat also Brüning seine grund- süßliche'Tributbereitschaft bekannt, wenn auch unter Vorbehalt, und damals hat er den Standpunkt vertreten, daß jede andere Art von Außenpolitik illusionistisch sei, ganz im Sinn« seines Finanzministers Dietrich, der heute noch in Tributverweigerern extreme Illusionisten sieht. Daß aber der Reichskanzler jetzt in letzter Stunde sich gezwungen sah, di« Argumente seiner inner politischen Gegner zu übernehmen und damit das ganze schwarz-rote Crfüllungssystem in vernichtender Weise bloßzu stellen, auf Las er sich machtmäßig wie geistig heute noch stü-t. diese Tatsache ist eine ungeahnte Bestätigung der Richtig keit dessen, was die Nationalsozialisten seit Jähr und Tag immer wieder gefordert haben, obwohl man st« dafür als Ka tastrophenpolititer und Verbrecher beschimpfte. Und weiter ist die Erklärung des Reichskanzlers ein zwingender Beweis für den zunehmenden politischen Druck der SiSDAP. Wir wollen hier offen behaupten: ohne das Dasein dieser NSDAP., ohne das gewaltige Werk Adolf Hitlers wäre diese Erklärung nie mals abgegeben worden. Das Erfüllungssystemhat vor sich selbst kapituliert. Das Ende des Tribut- wahnes ist allein das Ergebnis der seelischen Umstellung, Li« das deutsche Volk durch Lie nationalsozialistische Aufrüttelung erfahren hat. Wenn es jetzt so ausstcht, als wollten anders ernten, was sie nicht gesät haben, so muß demgegenüber festgc- stellt werden. Laß das jetziae System nicht Lie innere Kraft besitzt, um Len ungeheuren Widerstand durchzuhalten, ohne den die "Erklärungen nur Worte wären. Diese Kraft und Ziel- richtigkeit besitzt allein der Nationalsozialismus, der sich an schickt, zu vollenden, was er begonnen hat. Laval in Verlegenheit. Bleibt Briand? Paris, 12. Ian. „Petit Parisien" bestätigt, daß Briana sich bedeutend erholt hab«. Er, habe gestern mit Paul-Boncour eingehend über die Vorarbeiten der Abrüstungskonferenz ge sprochen. Unter diesen Umständen, meint das Blatt, sei cs nicht ausgeschlossen, daß Briand das Außenministerium bei- behalren werde. Dies wäre auch angesichts der gegenwärtigen Lage die einfachste Lösung, denn wenn die Regierung dis Ver antwortung übernehmen wollte, Frankreich der großen Auto- ritüt Briands in der Stunde -er Entscheidung zu berauben, so würde Laval nur die Gesamtdemission Ubrigbleiben. Laval habe aber gestern abend die sichere Hoffnung gehabt, daß er sich heute vormittag mit Briand werde einigen können. Unter diesen Umständen brauche er nur Maginot zu ersetzen. Das Portefeuille Maginots sei Tardieu angeboten worden, der sich zur Annahme bereit erklärt habe. * Botschafter von Hoesch bei Laval. Paris, 11. Ian. Der deutsche Botschafter von Hoesch hatte heute nachmittag nach seiner Rückkehr von Berlin eine längere Unterredung mit Ministerpräsident Laval. Polnische Luflspionage. Iohannisburg, 11. Ian. Heute mittag stattete ein pol nischer Doppeldecker Lex Stadt Iohannisburg einen Besuch ab. Er kam aus südöstlicher Richtung und steuerte ziel- bewußt nach dem Bahnhof. In außerordentlich niedriger Höhe, etwa 75 bis 100 Meter, flog er vom Bahnhof Iohannisburg aus in östlicher Richtung über die Eisenbahnbrücke hinweg, wendete und wiederholte Len Flug zweimal. Er machte dabei, wie ge n au festgestellt wurd e, Aufnahmen. Beim Rückflug nach Iohannisburg schwenkte der Flieger in süd licher Richtung, umflog einige Riale den großen Grbüude- koinplex Les Kreiskrankenhauses nnd entfernte sich dann hoch auffliegend in südlicher Richtung der polnischen Grenze zu. 8 Millionen Arbeitslose in Amerika. Washington, 11. Inn. Die amerikanische Gewerkschafts- Vereinigung schätzt die Zahl der A r b ei ts l o s en in den Vereinigten Staaten auf 8 Millione n. Fluchl -er chinesischen Regierung aus Nanking. London, 11. Inn. „Dnily Expreß" meldet NUS Nattv king, daß die führenden chinesischen Minister ihr« Posten verlassen Hütten und nach Schanghai abgefahren seien. Vor ihrer Abreise hätten sie noch den chinesischen Ge sandten in Washington angewiesen, dem Staatssekretär Stim- svn den Dank der chinesischen Regierung für die Note an Ja pan auszusprechen. Die Gründe für diese Flucht der chine sischen Negierung lügen in der Hilflosigkeit Chinas gegenüber der japanischen Politik in der Mandschurei, in der Weigerung der nordchinesischcn Gencrüle, ihre Truppen gegen die Japaner zu führen und in der Tatsache, daß Amerika den Chinesen nur die moralische und keine militärische Unterstützung gegen Japan gewähren wolle. Auch Gandhis Frau verhalle!. Bombay, 11. Ion. Gandhis Frau und die Tochter Les Präsidenten des Nationalkongresses Vollabhai Patel sind verhaftet worden. Ein Erlaß der obersten Behörde der Präsidentschaft Vom- bay verbietet für die Dauer von 2 Monaten in der Stadt Bombay Umzüge, Versammlungen und jede andere Bekundung des zivilen Ungehorsams. Bombay, 11. Ian. Es läuft hier das Gerücht um, daß di« Regierung Gandhi gegen Ehrenwort aus der Haft ent. lassen würde, allerdings mit Aufenthaltsbeschränkung an einen bestimmten Ort. Berlin, 11. Ian. Im Reichstagsausschuß für Beamten- angelegcnheiten wurde heut« ein Antrag angenommen, der verlangt, daß di« geltenden Dienstdaueryorschriften sofort auf- gehoben werden und die Arbeitszeit auf 7 Stunden täg lich und 40 Stunden wöchentlich mit vollem Lohn- und Ge- Haltsaus-Ieich verkürzt wird.