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Wolldsnund «»«sachsm. «uz«i»««-«»»ad«« lllr dl« ««ach»»«« irsch,I,«nd« «Iimmir dl» vormUlag» S Uhr l» t« Lauplatschis«- st,ll«n. Sin« «mehr sllr dl« «usnah«, d«r »nz«la«n an, oora«schrl«d«nin Lag« sowl« an »«Mm«!«» SKI« wird Ml,«o«d«n, auch nlchl lllr dl, llllchNa»«» d«r durch F«nilpr,ch«r auk»„d«n«n «nj^a«n. — Für Rackgot« un- »«klang! ,lng«!andl«r Schrlllslüch« lld«rnlm«l dl« Schrlsl- l«Iluna »«In« Viranlwarlung. — Unl«rdr»chu»a«n d«s S»- Ichaft-delrl.i«, d«,r»nd«n »«IniAnlvrach«. Bis Zahlung,- v«iug und Nontur« g«Il«n Rabon« als nicht mrrlndart. -an»t-«sch1ft»»«a«» I»! Ilu«, Loßnitz, Schn«d«rg und Schwarz«nb«rg. Nr. 10. SS. Iahrg. Dienstag, den 12. Januar 1S32. Amtliche Anzeigen. Mittwoch, den 13. Januar 1932, vorm. 9 Uhr sollen im gerichtlichen Dersteigerungsraum öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden: 1 Lastkraftwagen Dinos mit Pritschenaufbau, 1 Personenkraftwagen Adler, 1 Lastkraftwagen Vomag, 1 Warenschrank und 1 Autoschlauch. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Aue. Mittwoch, den 13. Januar 1932, nachm. 2 Uhr sollen in Neustädtel 1 Kleiderschrank und 20V Zigarrenwickelformen meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Vammelort der Dieter: Hotel Karlsbader Haus. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schneeberg. Mittwoch, den 13. Januar 1932, vorm. 10 Uhr sollen in Schwarzenberg 1 Schreibmaschine, 1 Schreibtisch, 1 Piano, 1 Posten Filzschuhe und Pantoffeln öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Q 4476/31 Sammelort der Bieter: Hof des Amtsgerichts. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Mittwoch, den 13. Januar 1932, mittag 12 Uhr soll in Grünstädtel 1 Piano öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Q 4426/31 Sammelort der Bieter: Gasthof zur grünen Wiese. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht« Schwarzenberg. Der 1. Nachtrag zum Ortsgesetz, die Einführung einer Kontrollbesichtigung des in den Stadtbezirk Aue zur gewerbs mäßigen Verwertung eingeführten frischen Fleisches von Schlachttieren usw. betr. vom 23. Februar 1906, ist von der Kreishauptmannschaft Zwickau genehmigt worden. Er liegt im Stadthause, Zimmer 18, zur Einsichtnahme aus und tritt mit dem Erscheinen dieser Bekanntmachung in Kraft. Aue, 9. Jan. 1932. Der Rat der Stadt, Polizeiamt. SIM SMellMMMWIe, SMliWe ISr TeMMW Weebers I. ö«. Praktische und zeichnerische Ausbildung von Zeichnern und Zeichnerinnen für die Spitzen, und Textilindustrie und kunst gewerbliche Berufe. Nach erfolgreichem dreijährigen Besuch der vollen Lehr gänge wird das Zeugnis der mittleren Reife gegeben. Anmeldungen erbeten an die Direktion: Pros. Lorenz. Hebammentätigkeit im Stadtteil Schwarzenberg-Neuwelt bet«. Die Hebamme Frau Elisabeth Ficker im Stadtteil Neu welt ist in den Ruhestand getreten. Mit Rücksicht auf den Geburtenrückgang soll von einer Wiederbesctzung der Stells abgesehen werden. Der Dienst im Stadtteil Neuwelt wird von den übrigen drei Schwarzenberger Hebammen, und zwar: Frau Ida Landgraf, Annaberger Straße 2, Frau Frieda Müller, Vorstadt 11, Frau Liddy Süß, Sachsen seid, Querstraße 1, mit versehen. Wir bitten die Einwohnerschaft des Stadtteils Neuwelt, sich nötigenfalls an eine dieser Hebammen zu wenden. Schwarzenberg, am 11. Jan. 1932. Der Rat der Stadt. Bekanntmachung. Die am 4. Januar 1932 verfügte Sperrung des Weitz- bachtalweges und des Grundweges wird ab Donnerstag, den 14. Januar 1932, wieder aufgehoben. Forstamt Hundshübel, am 11. Januar 1932. Di« amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Erzgebirgischen Dolksfreunds" in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingesehen werden is. D* durchfechten. Sie legten mir gestern die Frage vor, wie fich^die Deutsch, nationale Volkspartei zu Revanche? Berlin, 11. Jan. In einem Berliner Blatt ist behauptet worden, das Rcichsministerium des Innern beabsichtige, neue Ausführungsbestimmungen zur letzten Notverord. nung über die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung zu erlassen. Im Reichsinnenministerium ist von derartigen Plänen nichts bekannt. Parlamentarismus gegen Parlament. Berlin, 12. Ian. Die von den Kommunisten beantragte vorzeitige Einberufung des Reichstags wurde heute mittag vom Aeltcstenrat erneut abgelehnt, da außer den Antragsteller-, nur die Deutschnationalen und Nationalsozialisten dafÄ stimmten. Scharfe Antwort Kugenbergs. Berlin, 12. Ian. Dr. Hugenberg hat dem Reichs^ kanzler folgendes Schreiben übermittelt: Schr geehrter Herr Reichskanzler! Neuer Mißerfolg Brünings. Der Plan, die Wiederwahl des Reichspräsidenten nach einer Verfassungsänderung Lurch den Reichstag vornehmen zu lassen, ist mißglückt, da die Rechtsopposition sich dagegen er klärt hat. Somit bleibt es bei dem verfassungsmäßigen Zu stand: der Reichspräsident wird durch das ganze Volk gewählt. Es handelt sich hier um eins der wichtigsten Volksrechte, seine Preisgabe wäre nur zu rechtfertigen gewesen, wenn es sich um die Lebensfrage des deutschen Volkes gehandelt hätte. Eine solche liegt, soweit cs sich um die Parlamentswahl des Reichspräsidenten handelt, nicht vor. Die Lebensfrage ist vielmehr die Aenderung des Systems, das durch die in der Re gierung vertretenen Parteien und ihre rote Hilfsmannschaft aufrecht erhalten wird, und durch eine Zustimmung der Oppo sition gerade gestützt worden wäre. Es wäre tatsächlich mehr wie politische Selbstentüußerung gewesen, wenn die natio nalen Parteien sich als Träger in einem zusammenstürzenden Bau hätten einziehcn lassen. Das hätten die an der Aktion beteiligten Regierungsleute eigentlich in Rechnung stellen sollen. Ihr politisches Ansehen wird sich durch den neuen Mißerfolg schwerlich heben, denn sie haben das Minimum des Gefühls für politische Möglichkeiten, das den „Staatsmann" zieren möchte, nicht gehabt. * Die notwendigen Folgerungen aus den Niederlagen zu ziehen, ist nicht Mode im Parlamentarismus. Deshalb schei nen uns die Gerüchte über einen Rücktritt des Kanzlers zu nächst nicht glaubhaft zu sein. Es sei denn, daß der „alte Herr", dem er einen sehr schlechten Dienst erwiesen hat, die Geduld und das Vertrauen zu Ratgebern verliert, die nun schließlich auch ihn in eine Lage gebracht haben, deren sach gemäße Bezeichnung in den Zeiten der Presseunfreiheit nicht gestattet ist. Wenn das geringe Geschick, mit dem die An gelegenheit im Kabinett und in der Umgebung des Reichs- Präsidenten behandelt worden ist, Hindenburg nunmehr ver anlassen würde, auf eine Wiederaufstellung als Präsident schaftskandidat überhaupt zu verzichten, so wäre das durchaus verständlich. Dann würde es sich deutlich zeigen, daß das Parlament in seiner jetzigen Zusammensetzung ein Zerrbild des Volkswillens ist, und es könnte schon heute voransgcsagt werden, daß die Kandidaten des Zentrums und der Sozial demokratie keine Aussichten auf einen Erfolg hätten. Die Verärgerung über den Mißerfolg, die nationale Op position zu „machen", bringen die Blätter der Rcgierungspar- teien und der SPD. dadurch zum Ausdruck, daß sie sich von neuem schwer anstrengen, ernstliche Verstimmungen zwischen den Trägern der Opposition zu konstruieren. Mag dort auch nicht alles in dem wünschenswerten Lote sein, man wird doch der Zuversicht sein dürfen, daß der nationale Ge danke gewisse Meinungsverschiedenheiten überbrückt, und daß die nationalen Parteien und Bewegungen den nun kommen den, erschwerten Kampf gemeinsam und in Waffenbrüderschaft Die Aktion Brüning-Groener gescheitert. Die nationale Oppofiiion lehnt die Wahl -es Reichspräsidenten durch den Reichstag ab >rem Vorschläge der Parlw München, 12. Ian. Der „Völk. Beob." schreibt: Die überraschende Hereinziehung der Person des Feldmarsckalls von Hindenburg in die innerpoltlsche Atmosphäre habe einen un- günstigen Eindruck gemacht. Mit gutem Grunde Hütte sich das Blatt während der Verhandlungen absolut zurückgehalten und es tue das auch heute noch. Lediglich derjenigen Presse gegen über, die jetzt aus agitatorischen Gründen gegen die National- sozialiste» Lürm schlage, müsse gesagt werden, daß die Verant wortung für den Mißerfolg der Aktion von den Urhebern dieser Aktion selber zu tragen sei. Deren Sache sei es, die Konsequenz aus ihrer Niederlage zu ziehen. Gotha, 11. Jan. Auf einer Führertagung des Stahlhelms, Gau Thüringen, erklärte Düsterberg zur Reichspräsidenten, frage u. a.: Der Stahlhelm lehnt eine parlam-- " Verlängerung der Amtszeit de» Reichspräsidentc- S», Hett MiMkanzler, könnten Mse Frage »W aüfgeroltt haben, wenn Sie dabei nicht des Einverständnisses des Zen- trums und der SPD. sicher gewesen wären. Es find dies die Parteien, die seinerzeit die Wahl des Herrn Reichspräsident«» aus bas Schärfste bekämpft haben. Mit dem Rückhalt dieser Parteien treten Sie jetzt an uUs heran, die wir einst seine Wahl angeregt und durchgeführt haben. Sie begründen Ihr Vorgehen mit der außenpolitischen Notwendigkeit einer Stär, kung der Stabilität der deutschen Negierungsaewalt. Gleich zeitig schwachen Sie aber selbst diese Stabilität empfindlich durch die zähe Aufrechterhaltung einer Regierung im Reiche und in Preußen, hinter der keine Mehrheit des Volkes steht. Sie begründen die Notwendigkeit Ihres Schrittes «etter mit der außenpolitischen Wirkung einer einheitlichen Vertrauens kundgebung für den Herrn Reichspräsidenten. Demgegenüber sind wir der Auffassung, daß die außenpolitische Stellung Deutschlands am meisten durch einen Rücktritt der jetzigen Regierung gestärkt wird, deren Vergangenheit es ihr erschwert, dem verändertenWillendesVolkes dem Auslands gegenüber glaubhaft Ausdruck -n geben. Sie, Herr Reichskanzler, erstreben die Wiederwahl auf dem Wege der Beschlußfassung des Parlaments. Nach der Verfassung geht di« Wahl des Reichspräsidenten unmittelbar vom Volke aus. Dieses Recht auf den Reichstag zu übertragen, liegt um so weniger Anlaß vor, als der Reichstag der wahren Volksmeinung nicht mehrentspricht. Als die alte» Anhänger des uns nach wie vor verehrungswürdigen GmeralfeldmarschaUs glau ben wir zu der Bemerkung berechtigt zu sein, daß die Art seiner Hineinziehung in parteimäßige »nd par. lamentarische Erörterungen de« verfassungsrecht lichen Stellung und dem hohen Ansehen nicht gerecht wird, das der Herr Reichspräsident im deutschen Volke genießt. Diese Tatsache wird durch die öffentliche Behandlung der Angelegen heit bedauerlich verstärkt. Der parlamentarisch« Wahlakt würde als ein« Vertrau enskundgebnng weniger für den Herrn Reichsvräsidenten. als für die von uns bekämvfte Po litik und insbesondere Außenpolitik der jetzigen Reichs- reglerung wirken. Unter diesen Umständen muß ich Ihnen nunmehr end gültig mitteilen, daß eine Billigung oder Unterstützung Ihres Vorhabens für uns nicht in Frage kommen kann. Berlin, 11. Ian. Der Reichspräsident empfing heute den Botschafter in London, Freiherr von Neurath, Zutschen Gesandten in BMnoL Aceas, n KEsr. Gemeinsame Aeberzeugnng. Berlin, 11. Jan. Di« Unterredung zwischen Hugen- ber« und H itlo, Sb«r den Brüning, eine Verlängerung oer Amtszeit des Reichspräsidenten durch den Reichstag vor nehmen zu lasse«, führte zn der gemeinsamen Ueberzeugung, daß diese Maßnahme ans verfassungsrechtlichen Bedenkenabzulehnensei. E« wurde daher beschlossen, eine gleichlautende Erklärung dem Reichskanzler zu über- mitteln. Der Vorschlag, Hindenburg durch den Reichstag neu wählen zu lassen, ist damit gescheitert. (Bereits durch Sonderblatt bekanntgegeben.) Wie wir erfuhren, werden dieNationalsozialisten und die Deut sch nationalen die Antwort auf die Frage des Kanzlers wegen der. Amtszeit des Reichspräsidenten getrennt erteilen. Die beiden Schreiben stimmen in der Ab lehnung des parlamentarischen Weges der Verlängerung über ein, dagegen ist anzunehmen, daß die Frage derVolkswahl taktisch verschieden behandelt wird. In Lsutschnationalen Kreisen stellt man sich auf den Standpunkt, daß der Kanzler nur eine konkrete Frage gestellt hat, nämlich die nach der par lamentarischen Lösung und daß deshalb auch nur hierauf eine Antwort zu geben sei. Dagegen ist mit Sicherheit darauf zu rechnen, Laß in dem Schreiben Adolf Hitlers die Möglichkeit der Volkswahl berührt wird, so daß damit ein direkter An knüpfungspunkt für weitere Verhandlungen nach dieser Rich- tung hin gegeben sein dürfte. Wie die Dinge sich weiter entwickeln werden, läßt sich erst übersehen, wenn der Wortlaut der beiden Schreiben bekannt geworden ist. Die Veröffentlichung hat sich bisher verzögert, weil die Nationalsozialisten länger an der Formulierung ihres Briefes zn arbeiten hatten. In politischen Kreisen spricht man auch von der Möglichkeit, daß der Faden nun auch vielleicht von den Parteien selbst oder einzelnen parlamentarischen Per sönlichkeiten weitergesponnen werden kann, zumal die Deutsch nationalen grundsätzlich dagegen sind, -aß die Verhandlungen von der Reichs- regierung geführt werden. Dann würde die ganze Frage also in eine neue Phase treten. Ob die Entwickelung so und wann sie weitergeführt wird, muß aber, zunächst abge- wartet werden. Im Laufe des Tages hat übrigens auch Staatssekretär Meißner verschiedentlich mit der Füh. rung der. Nationalsozialisten gesprochen, und darauf dürfte wohl auch die konziliantere Fassung der natio nalsozialistischen Antwort mit zurückzuführen sein.