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Der Hausarzt' Gesundheitspflege im Januar. Schne« und Lis geben im Januar zumeist er wünschte Gelegenheit die Freuden des Winters auS- z «kosten. Eine lustige Schneeballschlacht unserer Kinder, eine Wanderung durch die leuchtende Schneelandschaft, ein Stündchen Schlittschuhlaufen auf dem Eise, eine Fahrt im Rodelschlitten oder, wo geeignetes Gelände vorhanden ist, eine Skitour, alles dies ist nicht nur erfreulich, sondern auch der Gesundheit förderlich in jedem Betracht. Allein damit sich Freude und Nutzen nicht in Leid und Schaden verwandeln, gilt es ein wenig fürsorgliche Borsicht walten zu lassen. Wer empfindlich« Augen hat, setze bei längerem Wan- oern durch den sonnenbeglänzten Schnee ein« Schutz brille auf, um einer oft schmerzhaften Augenentzündung wirksam vorzubeugen. Die ultravioletten Strahlen der Sonne, wie wir sie bei der „künstlichen Höhensonne" mit so gutem Erfolg zu Heilzwecken uns nutzbar machen, werden nämlich von der weißen Schneefläche zurückgewor fen und können dann, genau wie bei der Höhensonne, wenn wir sie ohne Augenschutz auf uns einwtrken lassen, zu Augenentzündungen führen. Die Schneebrille muß da bei aus runden, rauchgelben oder grünlichen Glä sern bestehen, die im Gegensatz zu den fälschlich vielfach noch verwandten blauen Gläsern, für ultraviolette Strahlen nicht durchlässig sind. In seltenen Fällen kann es sogar zur Schneeblindheit kommen, die aber unter geeigneter ärztlicher Behandlung meist in einigen Tagen heilt. Schnee ist auch die Borbedingung für viele Arten des Wintersports, und auch hier gilt es vorsichtig zu sein, damit nicht durch mangelnde Uebung, Unachtsamkeit oder kind lichen Uebermut Unfälle, wie schmerzhafte Verletzungen, Verstauchungen oder gar Knochenbrüche, entstehen. Ist trotz dem ein Unglück geschehen, so suche man bis zum Eintreffen des Arztes möglichst zweckmäßige erste Hilfe zu bringen. Dazu gehört vor allem Ruhigstellung des verstauchten oder gebrochenen Gliedes und evtl. Anlegen eines Schienew- verbandes, wofür unter Umständen ein mit Laubwerk ge polsterter Stock, ein Skier oder dergleichen dienen kann. Gegen Kälteschaden wird vor allem beim Sport wie im Berufsleben zweckmäßige Kleidung Schutz gewähren. Dor allem trage man stets weite, bequeme Schuhe und am besten wollene Strümpfe und Handschuhe, die den Zehen und Fingern genügend Spielraum lassen und den Blut umlauf nicht behindern. So wird es neben einer ver ständigen, das ganze Jahr hindurch geübten Hautpflege und Abhärtung leicht gelingen, das Auftreten von Frost beulen zu verhüten. Ganz abwegig ist's, wenn man friert, sich durch kräf tigen Alkoholgenuß aufwärmen zu wollenl Der Körper wird zwar dadurch scheinbar erwärmt, verliert aber dabei leicht das heilsam-warnende Kältegefühl, und so kommt es dann bisweilen zu völligem Abfrieren der Glieder. Wer so einem Schwer-Erfrorenen Hilfe leisten will, der muß wissen, daß erfrorene Glieder brechen wie Glas; also vor allem vorsichtig anfassenl Man schaffe den Erfrorenen zu nächst in einen geschützten, aber ungeheizten Raum und sorge durch vorsichtiges Abreiben der erfrorenen Glied maßen mit Schnee oder kaltem Wässer für ein langsames Auftauen. Erst nach einiger Zett ist die Ueberführung in ein geheiztes Zimmer und, bei ungestörtem Bewußtsein, das Einflößen von etwas heißem Kaffee oder Tee erlaubt. Wandeln Eis und Schnee sich, wie so oft in den Groß städten, nur zu bald in schmutziges, braunes Schneewasser um, dann ist die Zeit der nassen Füße angebrochen. Sie stellen nicht nur für die Entstehung von Frostbeulen, sondern auch für die der Erkältungen, vom einfachen Schnupfen angefangen bis zur schweren Grippe, einen wich tigen Gefahrpunkt vor. Neben einem bequemen, wetterfesten Schuh mit starker Sohle empfiehlt sich vor allem das Tragen von Neber- schuhen aus Gummi oder dergleichen, die beim Eintreten in geheizte Räume aber baldigst ausgezogen werden müssen. Ist der Fuß trotzdem naß geworden, so sorge man dafür, baldmöglichst Schuhe und Strümpfe zu wechseln, aber nicht ohne vorher den feucht gewordenen Fuß mit einem Hand tuch abgetrocknet zu haben. Dr. C. K. Die Ursache für die Zunahme der Zuckerkrankheit Man wir- nicht krank vom Zuckerefsen. Der Lale schließt nicht selten aus dem Namen der „Zucker krankheit", daß sie vom Zuckeressen komme; aber dies ist ein Irrtum. Die Wissenschaft weiß dies längst und es gibt kaum einen Kliniker von Bedeutung, der es nicht in Wort oder Schrift klipp und klar ausgedrückt hätte. Dennoch ist eine Arbeit von Professor Dr. Leschke-Berlin, über die er kürzlich in der Medizinischen Gesellschaft referiert hat, von größter Be deutung. Er hat nämlich die Frage, ob der Zuckergenuß Ein fluß auf die Zuckerkrankheit hat, statistisch untersucht und er kommt, wie gleich bemerkt sei, auch auf diesem-Wege zu dem Ergebnis, daß der Genuß von Zucker keinesfalls als die Ursache der Zuckerkrankheit angesprochen werden kann. Seine Unter suchungen zeigen, daß unabhängig vom Zuckerverbrauch die Diabetissterblichkeit in fast allen Kulturländern feit dem Kriege zugenommen hat. So stieg die Sterblichkeit Lurch Zuckerkrank heit in Preußen von 59 auf 153 je eine Million Lebende, in England von 105 auf 142, in Amerika von 150 auf 190. Wir sehen also, daß in Deutschland und besonders in Preußen die Sterblichkeit der an Zucker Erkrankten verhältnismäßig ge stiegen ist und annähernd das Zweieinhalbfache der Dorkriegs- ziffern beträgt. Der Zuckerverbrauch in den beiden anderen Ländern ist aber mehr als doppelt so groß. In Deutschland zeigte die Sterblichkeitsziffer in den Krkegsjahren eine geringe Abnahme; sie ist in den Nachkriegsjahren ständig gestiegen und hat im letzten Jahre eine außerordentliche Steigerung erfahren. Dabei änderte sich der Zuckerverbrauch in all diesen Jahren in Deutschland nur ganz unwesentlich; er hat sich in geringen Schwankungen auf fast der gleichen Höhe gehalten: etwa 22 bis 25 Kilo je Kopf und Jahr. Auch in England und Nord amerika blieb der Konsum fast unverändert: dennoch finden wir auch in diesen Ländern ein erhebliches Ansteigen der Sterb- lichkeitsziffern. Vergleichende Untersuchungen verschiedener anderer Länder zeigen, daß zwischen der Diabetessterblichkeit und dem Zucker genuß keinerlei Zusammenhang besteht. Kuba und Argentinien sind Länder mit dem stärksten Zuckerverbrauch und sonderbarer weise mit der geringsten Sterblichkeiisziffer an Diabetes erkrankten. Sie beträgt fast nur den fünften Teil der Sterb- lichkcitsziffer in Deutschland. — Besonders stark ist die Zu nahme der Sterblichkeit unter den weiblichen Kranken. Das Verhältnis zeigt sich ungefähr so, daß in Preußen 146 Todes- fälle männlicher Erkrankter etwa 160 weiblicher auf eine Million Lebende gegenllberstehen. Die Ursache der ansteigendcn Sterblichkeitsziffer ist. in den gesteigerten Ansprüchen zu suchen, die das Nachkriegsleben an die Nerven der Menschen stellt. Die hochgespannte Erwerbs tätigkeit, die Depressionen infolge der abfallenden Wirtschafts kurve, Lie psychischen Folgen der Erwerbslosigkeit usw. haben das Nervensystem der GroWtadtbewohner derartig in Mitleiden schaft gezogen, daß eine verstärkte Geneigtheit zur Zuckerkrank heit gegeben ist. Hiermit erklärt sich auch das verhältnismäßig besonders starke Anschwellen der Sterblichkeitsziffer in der weiblichen Bevölkerung. Durch den Krieg und die Nachkriegs zeit ist sie viel stärker als vorher in das Erwerbsleben hinein gestellt worden und hat infolgedessen auch mehr unter Ler übermäßigen Inanspruchnahme der Nerven zu leiden als vor dem. Deutlich wird diese Annahme von nervösen Ursachen auch durch die Vergleiche zwischen der großstädtischen und länd lichen Bevölkerung als richtig dargelegt. Bayern mit seiner überwiegend ländlichen Bevölkerung hat in den Jahren 1926 bis 1929 einen Zuwachs der Todesfälle an Zuckerkrankheit von 76 auf 96 aufzuweisen, Preußen dagegen in denselben Jahren von 117 auf 155. In den ländlichen Bezirken Nordamerikas bewegt sich die Sterblichkeitsziffer in fast den gleichen Grenzen wie in Bayern, während Neuyork 318 und Chicago 295 Todes fälle zu verzeichnen hat. In Berlin beträgt die Sterblichkeits ziffer an Diabetes etwa 180 jährlich auf eine Million Lebende. Jedenfalls sind Liese vielsagenden Vergleichsziffern auch kür den Laien überaus lehrreich. F. T. Vitaminarme Wochen. Wenn die Tage des Weihnachtsfestes vorüber sind, dann ist gewöhnlich auch das letzte heimische Gemüse, das letzte deutsche Obst vom Markt verschwunden. Obst und Gemüse sind aber, wie heut« in Deutschland wohl jede Hausfrau weiß, die Hauptträger der Vitamine, jener Ergänzungsnähr- stoffe, deren Fehlen besonders beim Kinde, aber auch beim Er wachsenen, allerlei Mangelkrankheiten auszulösen vermag. Zwar sind auch Butter und Milch neben der Kartoffel, die uns auch hier über manches hinweghelfen muß, wertvolle Vitamin spender, aber ihr Gehalt ist in den Wintermonaten bei der not wendigen Stallfütterung wahrlich nicht allzu erheblich. Dazu kommt, daß Milch und Butter im Winter meist recht teuer sind. Eine wichtige und billige Hilfe stellen die verschiedenen Obst säfte dar, sonst aber kommen im allgemeinen nur noch Apfel sinen und Zitronen als Nothelfer in Betracht. Allein, beides sind ausländische Früchte, deren man sich im Interesse der deut schen Volkswirtschaft nur in möglichst geringem Ausmaße be dienen sollte. Wie vermag sich da die denkende Hausfrau zu helfen in der „vitaminlosen, der schrecklichen Zeit"? Die Antwort da- rauf lautet: Eßt Seefisch! Der Seefisch stellt eine billige, schmackhafte, abwechselungsreiche und noch viel zu wenig ge- würdigte Ditaminquelle dar, deren Qualität das ganze Jahr hindurch gleichmäßig gut ist. Por allem die zur Dolksernäh- rung geeigneten, billigen, fetten Fische, der Hering, die Sprotte, die Flunder, aber auch Schellfisch, Kabeljau und Scholle sind hier zu nennen. Sehr wichtig ist es zu wissen, daß durch Kochen, Braten, Backen, durch Räuchern, Marinieren, wie überhaupt durch alle Arten der Konservierung, die Seefische von ihrem Vitamingehalt nichts einbüßen. Gerade die deutsche Fisch- Konservcnindustrie hat in den letzten Jahren einen weiteren erfreulichen Aufschwung genommen und vermag in jeder Be- riebung mit ausländischen Firmen zu konkurrieren. Deshalb I sollten unsere Hausfrauen deutsche Fisch-Konserven weit I mehr als bisher in ihren Küchenzettel aufnehmen und damit deutsche Arbeit und deutsche Arbeiter werktätig unter stützen. Diesem Gedanken hat auch ein vom Reichsseefisch-Ausschuß veranstalteter Werbeabend in Berlin beredten Ausdruck ver liehen. Mt staunendem Interesse hörte man bei dieser Gelegen heit, daß im Jahre 1930 die Einfuhr zubereiteter Fische "aus dem Ausland nach Deutschland nicht weniger als rund 14 Mill. Zentner betrug! Es liegt daher nicht nur im gesundheitlichen, sondern auch im volkswirtschaftlich-vaterländischen Interesse, wenn wir uns angelegen sein lassen, stets die der ausländischen Ware mindestens gleichwertigen deutschen Fischkonserven zu kaufen. „Wozu in die Ferne schweifen, seht, das Gute liegt so nahe." Für die kommenden „vitaminarmen Wochen" kann man den deutschen Hausfrauen daher nur den Rat geben: „Kauft und eßt Seefisch, kauft und eßt deutsche Fischkonserven! Da mit werdet Ihr nicht nur der Gesundheit Eurer Familie die nen, sondern gleichzeitig auch wertvolle, praktische Winter hilfe leisten. Gummibün-er an -en Armen find schS-Nch. In der „Medizinischen Welt" zieht Sanitätsrat Feilchen- feld gegen die Unsitte des Tragens von stark umschnurenden Gummibändern an den Hemdärmeln zu Felde. Diese Klei- dungssitte ist heute besonders bei jungen, im Sport tätigen Leuten zur Vermeidung der Verschiebung des Aermels üblich. Durch die Bänder aber wird eine starke Stauung der Vorder- arme und Hände verursacht, die auf die Dauer sicherlich zu nachteiligen Folgen in der Blutversorgung führen muß. Der durchaus überflüssigen Verwendung dieser abschnürenden Armbänder ist also dringend ru widerraten. Tin neuer Keilsloff gegen -an Atter«. Das Altern, eine wohl niemandem angenehm«, ab«v leider nun einmal unvermeidlich« Erscheinung, wird von der neueren Medizi« darauf zurückgeführt, daß der Or ganismus allmählich gewisse lebenswichtige Stoffe verliert, die vornehmlich in den sogenannten Hormon««, den Ab sonderungen der endokrinen Drüsen, bestehen. Sobald es gelingt, nach Erschöpfung dieser Drüsen die erwähnten Stoffe anderweit dem Körper zuzuführen, müssen folge richtigerweise auch die Alterserscheinungen verschwinden, jedenfalls aber verzögert oder gemildert werden. Der be kannte Verjüngungsspezialist Woronoff sucht dies Ziel durch die Uebertragung bestimmter Drüsen von Affen auf Men schen zu erreichen. Ungeachtet der von dem Genannte« er zielten Erfolge ist es nun nicht jedermanns Sachs, mit einer Affendrüse im Leibe herum zu laufen. Man Mrd daher mit Interesse vernehmen, daß es dem Londoner Arzte Dr. Vincent Nesfield neuerdings gelungen ist, di« Regeneration der Drüsen durch eine einfache Einspritzung mit ejnem von ihm erfundenen Hetlstoff, dem Vit-Alextn, zu bewerkstelligen. Daß es sich um eine ernsthafte Ange legenheit handelt, geht daraus hervor, daß die angesehen« englische Fachzeitschrift „Medical World" sich mit dem Nesfieldschen Verfahren beschäftigt. Das Dit-Alexin wird danach aus den embryonischen Geweben des tierischen Organismus ausgeschieden; es ver mag, in den Blutkreislauf einer alternden Person gebracht, das durch die Erschöpfung der endokrinen Drüsen gestört« Gleichgewicht der inneren Sekretion wtederherzustellen. Die Drüsen arbeiten nach der Behandlung wieder wie im ju gendlichen Körper, gleichzeitig wird die Widerstandskraft des Organismus gegen Alterserscheinungen sowohl als auch gegen die verschiedenartigsten Krankheiten erhöht. Denn nicht nur das Altwerden bekämpft der neuent deckte Stoff, das Mittel hat sich auch bei zahlreichen Leiden der verschiedensten Art als außerordentlich wohltuend und heilkräftig erwiesen, so bei Zuckerkrankheit, Lungenentzün dung, Epilepsie und Neurasthenie. Wenn auch ein endgültiges Urteil über den Wert des Bit-Alexins begreiflicherweise erst nach längerer Zeit gesprochen werden kann, so lassen doch schon di« bisherigen Erfolge hochgespannte Erwartungen gerechtfertigt er scheinen. H.F.-O. Gibt es einen Kredsbazittus? Keine Krankheit ist in ihren Ursachen derartig stark um stritten wie Ler Krebs. Es gibt eine Reihe von Theorien über seine Entstehung. So werden unter anderen als Ursachen an. genommen: Postembryonale Lösung organischer Verbindungen durch Bindegewebswucherung und Epithelausschaltungen bei der embryonalen Entwicklung. Auch die Theorie von der Ent stehung des Krebses durch mechanische und chemische Reize hat noch ihre Anhänger. Nun gesellt sich zu allen diesen An nahmen eine neue, deren Verfechter die beiden englischen Aerzte Dr. Gye und Purdy sind. In einem soeben erschienenen Werk bringen die beiden Mediziner die Ergebnisse ihrer sechsjährigen Untersuchungen zur Kenntnis der Fachwissenschaft und Oeffent. lichkeit. Dr. Gye und Purdy sind auf Grund ihrer Forschung«« zur Ueberzeugung gelangt, -aß alle bisherigen Theorien über die Kcebsursachen nicht länger aufrechterhalten werden können. Sie nehmen dagegen mit Bestimmtheit an, daß die Krankheit auf einen bisher unbekannten Parasiten zurückzuführen ist, der sich in das Zellgewebe einbohrt. Die Zellen wehren sich gegen den Eindringling, und diese Reaktion kommt durch Neubil- düngen innerhalb der Gewebe zum Ausdruck. Bei krebs- kranken Hühnern gelang es Dr. Gye und Purdy, den Krank heitserreger — bezw. den Parasiten, den sie dafür halten — festzustellen. Bei krebskranken Säugetieren war ihnen dies dagegen bisher nicht möglich. Diese Tatsache schließt aber nicht die Möglichkeit aus, daß es sich bei Säugetieren um einen winzigen Bazillus handelt, -er vielleicht seiner Kleinheit wegen nicht vom Filter aufgefangen wurde. Kunstdüngerfabrik als Vorstufe für Menschenbehandlung. Sitzt da irgendwo in Deutschland ein früherer Drogist, der eine Zeitlang eine Kunstdüngerfabrik betrieb. Das Anwesen mußte auf dem Zwangswege versteigert werden. Nun kehrte er reumütig zu dem Handelsstoff seiner Drogerie zurück, legte sich aufs Kräutersammeln und nannte seinen Betrieb .Heil mittel-Laboratorium". Daß es nur aus einem dürftig einge richteten Zimmer bestand, das zugleich als Büro und Fabri- kationsraum dient« und nur.eine Vorrichtung zur Anfertigung von Tabletten sowie einige Standgläser, Reagenzgläser und Kräuter vorhanden waren, konnte einen großen Geist natür lich nicht stören. Frauen-Tabletten, für die in einem Flugblatt weitgehende Reklame gemacht wurde, die alle Keime vernichten sollen, -ir die Ursache zum Siechtum der Frauen seien, leiteten das Geschäft angenehm ein, danach tauchten bald ein Lebens- Elixier, eine Heilpaste, köstliches Badesalz auf und schließlich wurde ein Zerstäuber hergestellt, der neben Ozon „keinerlei gesundheitsschädliche Gase" entwickeln sollte. Außerdem er bietet er sich dreist und gottesfürchtig, solchen Aerzten, die seinen Apparat verwenden, die Patienten aus ihrem Bezirk zur Behandlung zuznweisen. — Nach -er Standesauffassung der deutschen Äerzteschaft ist ein solches Anerbieten eine unbe dingt« und schwere Beleidigung des Aerztestandes. Wer aber mit derartigen Dritteln arbeiten zu müssen glaubt, kann es auch mit den Kranken nicht aufrichtig meinen. Darum Dor- sicht gegenüber allen solchen Anpreisungen. so dslvbf öen Ksffss. vesksid ist Ksffee mitlzL^e-L ein