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ilern Kolonislgenei'slslsk. 7V0VV farbige Soldaten mehr für Frankreich. anzerwag" xeuer. -eidung- DNB.) Di- chinesische fahren w«!' Stadt selb!' netzen. mit, datz di« nten Stt^ ;e still, d> n an sech' ird der A«' 0 Mann g«' Paris, 17. Mai. Die französische Regierung hielt am Dienstag einen Ministerrat ab, in besten Mittelpunkt ein Meral des Außenministers Bonnet über die gegenwärtige Me stand. Ferner wurden Kolonialfragen beraten. Wie „Temps" dazu zu melden weitz, hat Kolonialminister la adel in Ergänzung der vom Ministetrat vorgesehe- -I " allgemeinen Matznahmen die Eeneralgouverneure von Dachina und von West- und Aequatorial-Afrika auf- >a diesem Jahre zusätzliche Aushebungen unter den Eingeborenen vorzusehen, und zwar in Indochina in Hohe von 20 000 Mann und in Afrika in Höhe von 50 000 Mattn. . Wie der „Temps" weiter mitteilt, nimmt man in Pa- sttt politischen Kreisen an, daß ebenfalls Maßnahmen zur . Men Verteidigungsausrüstung sowie zur Einrichtung Mler Verkehrsmöglichkeiten innerhalb des französischen "wnialreiches vorgesehen seien. 2n parlamentarischen Kreisen verlautet, datz Kolonial- nnifter Mandel beschlossen habe, in den französischen "lonien, und zwar insbesondere 'n West- und Aequatorialafrika, einen Werbefeldzug la unternehmen, um die Beziehungen der Eingeborenen zu Frankreich zu festigen. Kolonialminister soll den Negerabgeordneten Ealan- Diouf, der Senegal in der französischen Kammer ver- mit dieser Aufgabe betrauen und ihm einen Stab von klierten Negern zu diesem Zweck beigeben wollen. Die richten ch die AE g aus h von.Hstl' . Mit :r RichtuE ch vorläiO von Westi" japanis^ Widerst^ chnen ha>^ Verlauf erwarten e chinesiM er Tientsi". >er ob sied« au versE st düngen l'" bevorsteh««' liebe, Geld und Gangster Kriminalroman von HansHeuer «Nachdruck verbalen.) Erstes Kapitel etwas nervösen Fingern griff Claus Hartmann . Zigarettendose. hat alles keinen Zweck, Mensing", sagte er und >ij§ °>e Bücher mit einer müde wirkenden Bewegung zu- rechnen und rechnen, und das Resultat ist dasselbe!" ^d'i, "" es möglich wäre, irgendwo einen langfristigen ""^»nehmen, Herr Hartmann", wagte Mensing ^kch s?den "nd fuhr mit den langen mageren Händen schütteres, graues Haar. In dem eingefallenen Gesicht erschien ein Zug der Besorgnis. „Wir kön- uicht einfach aufhören... jetzt, da sich auf dem "ne allgemeine Belebung bemerkbar macht, an der auch wir teilhaben werden!" ^us Hartmann lachte kurz auf. '>h nützt mir die schönste Belebung, Mensing, wenn "*ehr durchhalten kann, bis sie sich zu mir her- 'li Aen hat! Und Kredit? Ein Mensch, dem das Messer stehle sitzt, hat keinen Kredit! Ich wüßte auch gar Molche Sicherheiten ich geben sollte. Die letzten Jahre zu schwer, Mensing ... immer hat man geglaubt, müsse es besser werden, und hat die Zähne zu- Ibissen, hat durchgehalten, hat Maschinen ver- ^»xM wenn es nicht anders mehr ging — und nun, Besserung endlich kommt, ist uns die Luft aus- . Hundert Meter vor der Wendung!" V?" wüsten dreißig Mann auf die Straße setzen, §kM°rtmann!" sagte der Prokurig Mensing stockend. . stM Familienväter..." 'aus Hartmanns Blick glitt zum Fenster hinaus. Da de von den Scheiben ein Baum. An braunen, 'W>, Zweigen keimte das erste zarte Grün des neuen M. soll ich tun, Mensing?" sagte Claus Hartmann K , ? langen Pause, und in seiner Stimme war ein Mb n Klang. „Ich kann die Verantwortung meinen n " gegenüber nicht mehr tragen. Wenn die letzte i. "ach Rumänien glattgegangen wäre..." M H^ngs hagere Finger spielten mit dem Bleistift in : rätsclho!' n flüchtig rgershaust : des,Sau ste ebenso^ r biegA" nen Erpest m DieE >en Kläff., n VerdL Zch entsA s war E e es ist rben Mner wo» s war , - " »«"st- ein biß^ ungen daß 2 i in eine" essen FraA -somtgel»^ winden e«. 'te sich ein Wag^ wrden. >ehör ge!"«' ber Cerbe" zen", fas'" en gerichl^ u betrüge"' n Sie, w<"« i, die nebe" lchen — "st nir geivar" Das tut f" rir jetzt eü" k auf Mal" wr TaE meinige ar nicht eu, atsachen DNB.) D a weiteW en von dB sind die As bis aus l« haben die lückzug sieb' er Südost«« Zerteidigu^ japanisch'' tz guch dB uzuschrejbe" cht. . Teilkämpl' inden. üe Chinese« haben, die zu sprengen - Stadt ei«'' Staatssekretär Dr. Schlegetberger schwer verunglückt. Ministerialrat Dr. Wilke seinen Ver letzungen erlegen. „ Wien, 17. Mai. Am Dienstag um 18 Uhr verun- «lkte ein Kraftwagen, in dem sich Staatssekretär im ^.'Ajustizministerium Dr. Franz Schlegelberger und "Aerialrat im Preußischen Justizministerium Dr. Gu- "Wilke befanden, auf der Grazer Bundesstratze. Bei der ^'chast Erlaa, wenige Kilometer vor Wien, überquerte Kraftradfahrer bei einer Straßenkreuzung mit Lber- A'ger Geschwindigkeit die Vundesstraße. Der Lenker des ^"wagens versuchte auszuweichen, riß sein Fahrzeug «A und fuhr dabei gegen eine Brüstung. Hierbei wurde Wagen schwer beschädigt. Ministerialrat Dr. Wilke nm Anzeichen eines Schädelbruches und anderen Dren Verletzungen, Staatssekretär Dr. Schlegelberger «Mem Schienenbeinbruch und vermutlich inneren Ver- ^«zen in das Franz-Joseph-Spital gebracht. Dort ist M'sterialrat Dr. Wilke seinen schweren Verletzungen kurz "»f erlegen. * Zwei Londoner U-Bahn-Züge zusammengestotzen. der Toten bisher nicht ermittelt. — Verunglückte noch unter den Trümmern. ^London, 17. Mai. Am Dienstagvormittag hat sich im Herzen Londons ein folgenschweres Untergrund- LUnglück ereignet. In der Nähe des Charing-Croß- ^"doses sind zwei vollbesetzte Untergrundbahnzüge zu- gestoßen. In aller Eile wurden Nettungsmann- han die Unglücksstelle entsandt. Bisher sind rund ^schwerverletzte in die nächstgelegenen Krankenhäuser IiMefert worden. Die Zahl der Toten steht noch nicht ' Ach konnten drei Todesopfer sisher geborgen werden. ^.^«hrere Wagen sind so schwer beschädigt, daß es noch Holungen ist, bis zu den verunglückten Fahrgästen vor- 'Sen ' in ihnen eingeschlossen sind. Vier Fahrgäste N .unter den Wagentrümmern begraben und konnten geborgen werden. Abordnung soll mit erheblichen finanziellen Mitteln aus gerüstet werden und in Zentralafrika eine rege Tätigkeit entfalten. Der Ministerrat faßte weiter den bemerkenswerten Be schluß einen besonderen Kolonialgeneralstab zu schaffen, der neben die Eeneralstäbe der drei Hauptwehrmachtsteile tritt. Damit ist die Verteidigung der französischen Kolo nien nun einer besonderen Stelle zugewiesen, wobei diese Stelle naturgemäß unter der entscheidenden Oberleitung des Kriegsministers und des Chefs des Wehrmachtsgeneral stabes steht. Zum Chef des neuen Kolonialgeneralstabes wurde der Divistonsgeneral Bührer ernannt und gleich zeitig in den obersten Kriegsrat berufen. Frankreich bestellt Flugzeuge in USA Die Materialbeschaffung hat nicht geklappt. Paris, 16. Mai. Wie das Luftfahrtministerium mit teilt, hat der Luftfahrtminister den Ankauf von 100 Flug zeugen in den Vereinigten Staaten angeordnet. Der erste Abschnitt der vom Obersten Luftrat und dem Oberkommando der Luftwaffe vorgesehenen Erweiterungen und Modernisierungen der Luftflotte sei wegen der Mäte- rialschwierigkeiten unzureichend gewesen. Daher sei die Be stellung von 100 Maschinen in Amerika notwendig gewor den. Dem zweiten Teil soll die französische Industrie unter allen Umständen gerecht werden können. Man rechnet nicht damit, noch einmal eine ähnliche Bestellung ins Ausland vergeben zu müssen. Omnibus gegen Lastzug. — 17 Verletzte. Friedrichshafen, 17. Mai. Am Montag, gegen 10 Uhr, ereignete sich am sogenannten Wasserburger Bühl in der Nähe von Wasserburg am Bodensee ein schweres Auto unglück. Ein mit 23 Reisegästen aus Thüringen besetzter Omnibus wollte einem zweiten Lastzug überholen. Dabei stieß der Omnibus mit einem zweiten Lastzug zusammen. Der Zusammenprall war so heftig, daß der Kühler und der Motor des Omnibusses zertrümmert und in das Wageninnere geschoben wurde. 17 Omnibusinsassen wur den verletzt. Von sechs Schwerverletzten schweben zwei in Lebensgoefahr. * Zigeuncrschlacht in Nordböhmen. Reichenberg (Böhmen), 18. Mai. Zu einer blutigen Schlägerei zwischen Zigeunern und Dorfburschen kam es im Gasthaus „Semmering" in Kriesdorf (Böhmen) am Fuße des Jeschken, als Mitglieder der Zigeunergesellschaft Ru- sicka Mädchen aus dem Ort zum Tanze holten. Die Gegner gingen mit Viergläsern, Tisch- und Stuhlbeinen aufeinan der los, und in kurzer Zeit war der Saal in einen Trüm merhaufen verwandelt. Verschiedene an der Schlägerei be teiligte Personen wurden mehr oder weniger schwer ver letzt. Schließlich wurden die Zigeuner aus dem Saal hin ausgedrängt. Sie flohen in den nahen Wald, kamen aber bald mit Knüppeln und kopfgroßen Steinen bewaffnet zu rück und zertrümmerten fast sämtliche Fenster des Gast hauses. Erst die herbeigerufene Gendarmerie konnte dem Zerstörungswerk Einhalt gebieten. Acht Zigeuner wurden verhaftet. * Acht Jahre Zuchthaus für jüdischen Bolksschädling. Frankfurt a. M., 18. Mai. Die große Strafkammer in Frankfurt verurteilte am Dienstag den 53jährigen Juden Arno Wormser wegen fortgesetzten Devisenverbrechens zu acht Jahren Zuchthaus und 120 000 Mark Geldstrafe I Wormser hatte in einem Koffer mit doppeltem Boden nach : und nach über 100 000 Mark nach Holland geschmuggelt. In - der Urteilsbegründung heißt es, der Angeklagte habe ge wissermaßen gewerbsmäßig gehandelt. Auch habe der Verdacht des Vergehens gegen 8 1 des Gesetzes wegen Wirtschaftssabotage nahegelegen, worauf bekanntlich die Todesstrafe steht. Wormser war erst vor kurzem wegen Rassenschande zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt worden. „Zu dem Geschäft habe ich Ihnen geraten, Herr Hart mann... ich konnte nicht wissen, daß wir dabei so viel Geld verlieren würden..." Hartmann winkte ab. „Ist schon gut, Mensing. Sie können nichts dafür. Wenn wir immer alles vorher wüßten, und man könnte allem Unangenehmen immer aus dem Wege gehen..." Er vollendete den Satz nicht. Stand langsam auf. „Lassen Sie mich allein, lieber Mensing... ich werde mir noch einmal alles durch den Kopf gehen lasten. Viel leicht ..." Der Prokurist nahm die Bücher, schob sie unter den Arm und schlich auf lautlosen Sohlen zur Tür. Er ver schwand so behutsam, daß man es gar nicht bemerkte. Claus Hartmann trat ans Fenster. Die Hände in den Hosentaschen, stand er und sah auf die Straße hinaus. Hier zumacheu und von vorn anfangen? Ganz von vorn? Das wäre nicht das Schlimmste an der Sache. Er war jung, hatte zwei gesunde Hände — und würde sicher schon einen anderen Wirkungskreis finden. Schlimmer war, was Mensing vorhin sagte. Da waren dreißig Arbeiter, dreißig tüchtige Arbeiter, mit denen er in gemeinsamem Schaffen seit Jahren verbun den war. In den letzten schweren Jahren hatten sie treu zu ihm gestanden, hatten gewußt um sein Ringen für sich und für sie... und was der alte Meister Kruse einmal zu ihm sagte, war der Ausdruck dessen, was sie alle dachten. Vor ein paar Wochen war es gewesen. Er war durch die Fabrik gegangen und bei Kruse stehengeblieben. Hatte ihm eine Weile zugeschaut. Und Kruse, mit seinen pfiffigen, lustigen Augen, hatte aufgesehen zu ihm. „Man merkt's, Sie haben einen dicken Kopp, Chef! Ist verdammt schwer, was?" Kruse, von Claus' Vater her schon in der Fabrik, durfte sich diesen vertraulichen Ton erlauben. Er kannte seinen Chef in- und auswendig. „Verdammt schwer, Kruse!" hatte Claus Hartmann geantwortet. „Es wird schon wieder besser werden, Chef...und, Sie wissen ja, wir hier, wie hallen zu Ihnen." Ja, sie hielten zu ihm. Keiner von ihnen hatte ge murrt, als in den letzten Wochen ein paarmal die pünkt liche Lohnzahlung stockte. Sie hatten geduldig gewartet, bis sie den Rest bekamen... nicht einer war gekommen und hatte gemahnt. Und nun... Aus aller Wett. * Glückwunsch des Führers an den 75jährigen Admiral a. D. Schmidt. Der Führer und Reichskanzler übermittelte dem Admiral a. D. Schmidt, München, anläßlich seines 75. Geburtstages telegraphisch seine besten Glückwünsche. * Der italienische Staatssekretär Professor Tastinari in Berlin. Der Staatssekretär des königlich italienischen Land wirtschaftsministers, Prof. Tassinari, traf am Dienstag, kurz nach 20 Uhr, auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin ein. Er war begleitet von seinen engsten Mitarbeitern Comm. Fratari und Prof. Perini, sowie von Staatssekretär Milli kens, der dem Gast des Reichsernährungsministers bis zur deutsch-italienischen Grenze entgegengefahren war und ihn auf der Fahrt über München und Nürnberg begleitet hatte. * Brasiliens Botschafter im Neichsaußenamt. Der brasi lianische Botschafter hat am Dienstag dem Auswärtigen Amt einen Besuch abgestattet und eine eingehende Unter redung über die Vorgänge der letzten Zeit in Brasilien ge habt, soweit sie die deutschen Interessen besonders berühren. * Reichsminister Dr. Frick in Innsbruck. Reichsminister Dr. Frick traf am Dienstag in den frühen Nachmittags stunden, aus München kommend, mit seiner Begleitung in Innsbruck ein. Der Minister besichtigte am Nachmittag die Stadt und hatte abends eine Besprechung, an der Gauleiter und Landeshauptmann Christoph teilnahm. Der Minister unterrichtete sich über die wirtschaftliche Lage und die Ver hältnisse in der Selbstverwaltung Tirols und besprach jene Maßnahmen, die zur Gesundung beitragen könnten. * Schwerin-Krosigk und Seldte in Wien. Der Reichs minister der Finanzen Graf Schwerin von Krosigk besich tigte am Montag in Linz das Hüttengelände der Hermann- Eöring-Werke und begab sich dann über Steyr nach Eisen erz, um dort den Erzberg und die steirische Eisenindustrie in Augenschein zu nehmen. Von Eisenerz begibt sich der Minister nach Wien. Reichsarbeitsminister Seldte sprach am Dienstagabend auf Einladung des österreichischen In genieur- und Architektenvereins und der übrigen Spitzen verbände der Vauwirtschaft und des Wohnungswesens im Zeremoniensaal der Hofburg über die Siedlungs- und Wohnungspolitik der Reichsregierung. * Der Reichsverkehrsminister in Oesterreich. Vom 9. bis 16. Mai unternahm Reichsverkehrsminister Dr.-Jng. e. h. Dorpmüller eine Besichtigungsreise durch das Netz der ehe maligen österreichischen Bundesbahnen, die nun ein Be standteil der Deutschen Reichsbahn sind. Im Verlaufe der Reise wurden alle Fragen eingehend besprochen, die sich aus der Eingliederung der Bundesbahnen in die Deutsche Reichsbahn ergeben. * Moskau jagt spanische Kinder in den Krieg. — Zwölf jährige werden zum Militärdienst gepreßt. Wie aus Barce lona verlautet, sind die Jahrgänge 1925 und 1926 für den 18. und 19. Mai zu den Waffen gerufen worden. Für den 20. und 25. Mai sollen die Seedienstpflichtigen des Jahres 1940 einberufen werden. * Großfeuer zerstört französische Konsulatsgebäude. Aus Bathurst (Gambia) wird gemeldet, daß ein Großfeuer einen ganzen Häuserblock zerstörte, wobei sich auch die fran zösischen Konsulatsgebäude befinden. Der Sachschaden ist sehr groß. * Vier Tote bei einem Verkehrsunglück in der Nähe von Turin. — Lastzug rammt Kraftwagen. Ein schweres Unglück ereignete sich auf der Eisenbahnstrecke zwischen Aosta und Turin. Ein Lastzug stieß bei einem Straßen übergang mit einem Kraftwagen zwischen den Stationen St. Marcel und Quarto Pretoria zusammen, wobei vier Insassen des Kraftwagens getötet wurden. Der Krast- wagenführer und eine 33jährige Frau waren sofort tot, zwei der außerdem im Wagen befindlichen Kinder starben auf dem Wege zum Krankenhaus, während das dritte Kind in schwerverletztem Zustand eingeliefert wurde. * Polen duldet keine Zersetzung der Armee. Aus War schau wird gemeldet: Nach sechstägiger Verhandlung wurde in der südostgalizischen Stadt Colomea ein Prozeß gegen dreizehn Kommunisten abgeschlossen. Elf der Angeklagten waren bezeichnenderweise wieder Juden bzw. Jüdinnen. Sie erhielten als Hauptangeklagte mit sieben, fünf und drei Jahren Zuchthaus die höchsten Strafen. Den Angeklagten konnte nachgewiesen werden, daß sie kommunistische Flug blätter in den Kreisen der polnischen Wehrmacht verteilt hatten. Nun sollte er es sein, der ihnen gewissermaßen davon lief? Der Fahnenflucht beging? Claus Hartmann drehte sich um und ging in dem Zimmer auf und ab. Und dachte weiter an das, was werden würde, wenn er Schluß machte hier, weil harte Notwendigkeit es forderte. Renate war ja auch noch da! Renate, die seit zwei Jahren ihm zur Seite stand und ihn so oft tröstete, wenn er den Mut verlieren wollte. „Was macht es aus, Claus, wenn's ein Jahr länger dauert bis zu unserer Heirat! Gewiß, es wär' schön, wenn wir heute schon zum Standesamt gehen könnten. Aber wenn's noch nicht ist, werden wir uns deswegen keine grauen Haare wachsen lassen. So jung, wie wir sind!" Und sie ging weiter in ihre Ghmnastikschule und brachte Zweizcntnerkolossen die Grundbegriffe der an mutigen Körperbewegung bei. Wenn man von vorn anfangen müßte... Ein zaghaftes Klopfen an der Tür ließ Claus Hart mann auf seiner ruhelosen Wanderung durch das Zimmer innehalten. Er kannte diese Ari von Klopfen. Fräulein Bern hardt, die junge, im persönlichen Verkehr sehr schüchterne Stenotypistin, pflegte sich so anzumelden. „Herein!" Sie trat ein. „Ein Telegramm, Herr Hartmann!" sagte sie leise und hielt ihm das Formular entgegen. „Danke!" Sie war offenbar froh, sich so schnell wieder zurück ziehen zu dürfen. Claus Hartmann mußte trotz seiner ge drückten Stimmung über die Eile, mit der sie es tat, ein wenig lächeln. War eine so tüchtige Arbeiterin, die kleine Bernhardi... und hatte so gar kein Selbstvewußtsein. Wenn man sie ansprach, wurde sie rot wie eine Sechzehn jährige und gab mit Mühe und Not Antwort. Er blickte auf das Telegramm. Oeffnete es zögernd. In den letzten Wochen besonders waren ein paar Telegramme mit unangenehmen, geschäft lich nachteiligem Inhalt gekommen, seitdem hatte er eine gewisse Abneigung dagegen. Er faltete es auseinander. Suchte gewohnheitsgemäß den Absendungsort und las: „Chikago." (Fortsetzung solgt.)