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Ottendorfer Zeitung : 14.05.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193805146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19380514
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19380514
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-05
- Tag 1938-05-14
-
Monat
1938-05
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 14.05.1938
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HHumpk 6en kssikpolitik. Sieg der Vernunft über Genfer Verstocktheit. Genf, 12. Mai. Der Nat der Genfer Liga be gann am Donnerstagvormittag in Gegenwart des Ex- negus Haile Selassie, der am Ratstisch Platz ge nommen hatte, die Aussprache über den englischen Antrag, die Folgerungen aus der Lage in Abessi nien zu ziehen. Zuerst sprach der englische Außenminister Lord Hali fax. Er erinnerte unter Hinweis auf die Genfer Ent schließung vom 4. Juli 1936 daran, daß die Ligamitglieder keine ausdrückliche Verpflichtung zur Nichtanerkennung hin sichtlich Aethiopiens übernommen hätten. Die britische Re gierung hoffe, daß andere Ratsmitglieder ihre Meinung hinsichtlich Aethiopiens teilen werden, wonach die Frage der Anerkennung der italienischen Stellung in Aethiopien so geartet sei, daß jedes Ligamitglied das Recht habe, für sich selbst unter Berücksichtigung seiner eigenen Lage und Ver pflichtungen zu entscheiden. Die britische Negierung wünsche keineswegs, sich in die freie Entscheidung der Staaten in dieser Angelegenheit einzumischen. Nach Ansicht der englischen Regierung ständen im Falle Aethiopien zwei Ideale miteinander im Streit: einerseits das Ideal der unerschütterlichen und praktischen Ergeben heit an einen höheren Zweck, anderseits das Ideal einer praktischen Sicherung für den Frieden. Von beiden sei un zweifelhaft der Friede das stärkere Ziel. Die wohlüberlegte Ansicht der britischen Regierung sei es, daß die italienische Kontrolle über ganz Aethiopien eine vollendete Tatsache geworden sei. Diese Tatsache müsse früher oder später anerkannt werden, es sei denn, man wäre bereit, sie mit Gewalt zu ändern oder man wolle ewig in einer unwirklichen Welt leben. Obwohl die britische Regierung diese Ansicht vertrete, gebe sie in keiner Weise die Grundsätze des Genfer Ligapaktes auf. Haile Selassie ließ dann durch einen Vertreter eine Erklärung verlesen, in der die englischen Argumente lebhaft, wenn auch mit großer Zurückhaltung gegenüber der britischen Regierung, bestritten werden. Der französische Außenminister Bonnet schloß sich dem englischen Vorgehen in vollem Umfange an, da, wie er sagte, Frankreich in Europa eine Atmosphäre des Ver trauens und der internationalen Zusammenarbeit herzu stellen wünsche. Gleichzeitig betonte Bonnet, daß Frank reich dem Ideal der Liga treu bleibe. Litwinow-Finkelstein äußerte sich sehr resi gniert. Die Sowjetunion sei bereit, das Problem allein im internationalen Interesse unter dem Gesichtspunkt der kollektiven Sicherheit und der Unteilbarkeit des Friedens zu prüfen. z ' Der rumänische Außenminister unterstützte nachdrücklich die realistische Politik Englands und Frankreichs. Zuerst müsse der Friede und erst dann die Genfer Institu tion gerettet werden. Der polnische Vertreter betonte, daß der Ausgang der Aussprache nicht im geringsten die Hal tung Polens in der vorliegenden Frage beeinflussen werde. In dieser Angelegenheit habe die polnische Regierung sou verän zu entscheiden, wie sie es bereits getan habe. Der schwedische Außenminister verwies darauf, daß seine Regie rung die britische Initiative begrüßt habe. Er teilte dann mit, daß der schwedische Gesandte in diesen Tagen in Nom seine Tätigkeit aufnehmen werde. Der belgische Vertreter erinnerte daran, daß Belgien seine diplomatischen Beziehungen zu Italien kürzlich normalisiert habe und den Wunsch anderer Länder verstehe, das Problem gleichfalls zu lösen. Nachdem noch einige außereuropäische Länder zum englischen Abessinienvorschlag gesprochen und sich teils dafür, teils dagegen, teils unbestimmt geäußert hatten, faßt der Präsident das „Ergebnis" der Aussprache zusammen. Dann wurde die Aussprache geschlossen. Stoßseufzer aus Paris: „Hitlers Politik siegreich." Nur schwere Trennung von Genfer Ideologien. Paris, 13. Mai. Die Liquidierung der Abessinienan gelegenheit, in der Frankreich so stark engagiert war, wird von der großen Mehrheit der Pariser Frllhzeitungen mit einem Stoßseufzer der Erleichterung verzeichnet. Man unterstreicht, daß die gestrige Aussprache zwar ohne Zwi schenfall vorüber gegangen sei, dennoch aber die ganze Atmosphäre höchst peinlich gewesen sei. Das wichtigste des ganzen Genfer Palavers für Frank reich kommt in den Schlagzeilen aller Blätter zum Aus druck: „Daß nunmehr das italienische Imperium anerkannt werden kann und daß Frankreich in kürzester Frist wieder einen Botschafter nach Rom entsenden wird." „Figaro" sagt, alle Welt habe große Fehler gemacht. Ein einziges Land habe alles bei dem ganzen Spiel gewonnen: Deutschland! Hitler sei der große Sieger. Der „Matin" schreibt, der gestrige Tag habe den tota len Mißerfolg der gefährlichen Politik der Sowjets ge- London, 12. Mai. Die seit langem mit Spannung er wartete Unterhausaussprache über die britische Lust au frü st ung begann am Donnerstag mit einem scharfen Angriff des Oppositionsliberalen Abg. Seeley. Er er klärte, in England herrsche allgemein Besorgnis darüber, daß die Luftaufrüstung nicht schnell genug erfolge. Die Tatsache der Entsendung einer Lustfahrtkom- mifsion nach den Vereinigten Staaten habe England einen Schreck versetzt. Sie sei nur ein Beweis mehr dafür, daß das gegenwärtige System der Aufrüstung ein völliger Fehlschlag sei. Das gelte auch für die zivile Luftfahrt. Es kümmerten sich vielzuviele Abteilungen um die Aufrüstung, so daß Entscheidungen nur schwer getroffen werden könnten. Baldwin habe erklärt, daß die britische Luftwaffe ebenso stark wie die eines jeden anderen Staates werden müsse. Es fehle in England aber nicht nur an einer ausreichenden Anzahl neuer Flugzeuge, sondern man müsse auch bedenken, daß die in Dienst stehenden Flugzeuge des Hurricane- und des Spitfire-Typs sehr bald veraltet sein würden. Auch der Zustand der Flugzeuge und die Ausbildung der Mann schaften sei unzureichend. Auch in den Dominions würde jetzt die Luftwaffe ausgebaut werben. In seinen Angaben sei daher die Stärke der künftigen Luftwaffe der Domi nions und auch die Luftwaffe Aegyptens noch nicht einbe zogen. Gegenwärtig betrage die Zahl der Angehörigen der Luftwaffe 70 000. Man wolle aber die Zahl auf 110 000 erhöhen. Es würden 1500 bis 2000 Ausbildungsoffiziere eingestellt und zwei neue Fliegerschulen eingerichtet wer den. Die Fortschritte in der Anlage neuer Flughäfen seien beträchtlich. Es würden jedoch weitere 30 Flug - Häfen benötigt werden. Die vorhandenen Flugzeugtypen seien äußerst befriedigend und hielten einen Vergleich mit den Typen anderer Länder durchaus aus. Winterton behandelte schließlich die Frage der Ent sendung einer Abordnung nach den Vereinigten Staaten und die Aussichten, in Kanada eine große Basis für die Luftrüstung zu schaffen. Gleichzeitig mit der Erklärung Lord Wintertons im Unterhaus gab der Luftfahrtminister Lord Swinton im Oberhaus eine Erklärung ab, die sich inhaltlich zum Teil mit der Unterhauserklärung deckte. Swinton legte bei seiner Erklärung besonderes Ge wicht darauf, daß durch das neue Aufrüstungsprogramm der Negierung nicht nur die Heimatluftflotte Englands mehr als verdreifacht werde, sondern darüber hinaus auch eine bedeutsame Beschleunigung des bisherigen Programms eintreten soll. Er wies sodann ganz besonders auf die Vergrößerung der Zahl der in der Flugzeugindustrie Beschäftigten hin, die von 30 000 im Jahre 1935 auf über 90 000 zu Anfang dieses Jahres gestiegen sei. Für die Regierung erklärte Lord Winterton, er hoffe, das Mißtrauen und die Besorgnis zu zerstreuen, die sich infolge der vielen Anklagen gegen das Lustsahrtministe- rium erhoben hätten. Er wolle daher über das britische Programm offen sprechen. Winterton gab nunmehr die bereits gemeldete Er höhung der englischen Flugaufrüstung auf die Zahl bracht. „Epoque" schreibt, trotz der vergeblichen Vertei digung des Negus werden Frankreich und England das ita lienische Weltreich anerkennen, doch sei die ErobeMS Abessiniens „nicht de jure anerkannt" und Genf habe not nicht dem Verschwinden eines seiner Mitglieder zugestimmi Rechtlich bestehe also das Problem noch weiter und dn Negus könne sich im September bei der Vollversammlung der Liga wieder vertreten lassen: Dann werde es abu an dem Vollmachten-Prüfungsausschuß liegen, zu erklä ren, daß die Beglaubigungsschreiben der abessinischen Dele gierten nicht mehr gültig seien, da sie von einem nW mehr souveränen Staat herrühren. „Jour" meint, es musst jetzt der Zusammenbruch der Liga durch die Rückkehr Ita liens „in den normalen diplomatischen Kreislauf" ausge glichen werden. „Petit Journal" spricht von einer dop pelten Beerdigung in Genf: Grablegung des Negus um das Begräbnis des Vereins, der seine Gesetze, Phantaste reien und Hirngespinste freien und souveränen Staate« diktieren wollte. von 3500 Flugzeugen in der Frontlinie offiziell be kannt. Er müsse darauf Hinweisen, daß die britische Frontlinienstärke von Monat zu Monat zunehme, weil die Flugzeuge auch einen größeren Aktionsradius hät ten und bedeutend mehr Bomben aufnehmen könnten. Die Unterhausaussprache wurde eingeleitet von dB Oppositionsanführer Attlee, der eine Untersuchung M derte. damit man endlich wisse, was die Regierung tue Der Konservative Boothby erklärte, wie auch andere Abgeordnete, die Schaffung eines Munitionsministerin«" für unvermeidlich. Das sei die letzte Lösung aller oW- stehenden Fragen der Aufrüstung. Die Aussprache wurde von Lord Winterton abge schlossen, der nochmals erklärte, daß eine allgemeine Ver besserung nicht nur in der Flugzeugherstellung, sonder' auch in der Ausrüstung eingetreten sei, daß die Anwer bungen ständig stiegen und man immer bessere Mascha" herstelle. Welche Kritik auch immer geübt werde, m«» solle deshalb doch die Regierung unterstützen. Der Aufrüstungsplan stelle eine der größten Mah nahmen eines Kriegsministeriums dar, die je in Frk' denszeiten getroffen worden seien Der Mißtrauensantrag der liberalen Opposition ward schließlich mit 299 gegen 131 Stimmen abgelehnt. Kurz vor Mitternacht haben auch die Abgeordnete« der liberalen Opposition sowie 20 konservative AbgeA"' nete unter der Führung von Winston Churchill Antrag im Unterhaus eingebracht, in Lenen die Einsetzung eE Untersuchungsausschusses über die Organisierung der AE rüstung zur Luft gefordert wird. Der Regierung ist also heute noch nicht gelungen, die Bedenken der LM sition und auch eines Teiles der Regierungsanhänger i beschwichtigen. * „Angriff einer europäischen Luftflotte. Große amerikanische Luftmanöver an der AtlantikkM- Neuyork, 12. Mai. Am Donnerstag begannen an dei Atlantikküste Manöver eines großen Teiles der ameE nischen Luftflotte. Als Eefechtslage wird angenommen, ^ eine europäische Luftflotte, unterstützt von zwei feindliche etwa 300 Kilometer von der Küste entfernt befindliche« Flotteneinheiten, einen Angriff versucht. 217 der moder«, sten und schwersten Bombenflugzeuge mit 300 Offiziere und Mannschaften sowie mehrere Kriegsschiffe sind esir^ setzt. Die für die Verteidigung zu lösende Aufgaben W ßen die Annahme einer F a l l sch i r m l a ndu" gegnerischer Kräfte im Rücken der Küste'. Verteidigung ein. Bei den Manövern werden M ersten Male neue LoLheed-„Substratosphüren-JagdM, zeuge" sowie mit Flugzeugkanonen ausgerüstete neue W Maschinen praktisch erprobt. Verdreifachung der englischen Heimatluftflotte ,, ^->8. 12. l Mordnelenhc erosfiziersgc >nchen K °Mer Kun Z Stellungen M erklärte -Michis t Miet zu die N die im oerf /Mchastsvoi .Morlage eir 'praktisch uw ZMerstaatl Mellen und z? dem Sudei Mnalitätens U°r Nechtsr ».Irrung noch Ostung ! L sowie u» L und ernc Spannun Die Regier > entspreche L bestrafe « auch Gem Mdoch, daß Mndeutschen Kleien. Die tzlsundt stell iz 'n der La- urungskreisi baß L und es i ftrategij E auch, daß M erlangte, eine bei Frontverk iL auch eine und 2 vor über <bes Konfli -..Sung gewa Zusamr Ä' den Wi vielme Leidenden L Mrken. Erbittert Hongkong, vorln 'Mwsiang i, Mn. Die El k"klo eri sü Konzent, KiLEo, 13 . Mern wird ^Sumpfe »^Norden al Japaner u !>r Zeit Mr von Sut M des jax -Lungh a Lschien Mukau-Bal den Ko dieser ko »»!!!>!»>!»» — Barbara entdeckt ihr Herz Roman einer großen Liebe Von Willi Reese 41s »Nachvruck verboten.» Sie liebte ihn und hatte um seinetwillen den Antrag eines anderen ausgeschlagen, und Brack — Brack, dieser prachtvolle Freund und Mensch, hatte Herrn Wüllner im Einverständnis mit Barbaras Vater eigens auf den Weg geschickt, um ihm das zu sagen, um ihn zurückzuholenl Er glaubte zu träumen. Er konnte es nicht fassen und mutzte sich alle Gewalt antun, um nicht jubelnd hin auszuschreien, was ihn bewegte. Minutenlang hockte er ganz bewegungslos. Dann legte er über den Tisch hinweg die Rechte auf den Arm Wüllners, der sich eine neue Zigarre angezündet hatte und unbekümmert paffte. „Wissen Sie noch mehr — haben Sie mir noch mehr zu erzählen, Herr Wüllner?" fragte er. „Vielleicht das noch: da Fräulein Barbara sehr, sehr traurig ist, daß Sie von ihr gegangen sind, weil Sie sie letzthin, als Sie in Berlin waren, nicht besucht haben, und Latz sie, wahrscheinlich aus großem Kummer, zu Verwandten nach Hamburg gefahren ist. Daß die junge Dame mit heißer Sehnsucht auf Sie wartet, ist Ihnen nach dem Wenigen, was ich Ihnen zu berichten hatte, wohl ganz klar geworden, Herr Irrgang. Und deshalb emp fehle ich Ihnen, möglichst noch heute abzureisen!" — „Ich kann nicht — es kommt zu plötzlich — ich muß mich erst ein wenig sammeln. Ich kann mich von dieser Stadt auch nicht so plötzlich trennen . . . Sie werden das vielleicht nicht begreiflich finden können, Herr Wüll ner .. . aber es ist so", fügte er mit verzerrtem Lächeln hinzu und ließ seine Äugen versonnen und verträumt über die Dächer von Venedig schweifen, hinweg über die großen Plätze und Dogenpaläste in die azurfarbene Unendlichkeit. Wüllner erwiderte nach einer Pause ganz ernst: „Doch, ich kann das schon verstehen — ich kann das schon verstehen, Herr Irrgang. In der venetianischen Sonne träumt sich's schön vom großen Glück und von der son nigen Zukunft... Mich aber entschuldigen Sie vielleicht." „Was wollen Sie?" „Zurück nach Berlin. Ich bin dort dringend nötig, und ich muß Ihnen sagen, daß ich diese Ihre Verfolgung nur recht ungern übernommen habe, da ich in Berlin viel wichtigere Dinge zu erledigen habe." „Ich glaube es Ihnen, Herr Wüllner." „Nein, Sie können das gar nicht wissen, Herr Irr gang, denn die Dinge, mit denen ich mich seit geraumer Zeit beschäftige und die auch jetzt meine Anwesenheit in Berlin erfordern, sind Ihnen gänzlich unbekannt, obwohl sie auch Sie mit betreffen!" „Auch mich? Wieso? Ich wüßte wahrhaftig nicht!" „Vielleicht ist es schon so weit, wenn Sie nach Berlin zurückgekehrt sind. Jedenfalls empfehle ich Ihnen, sich auf eine Ueberraschung gefaßt zu machen!" Irrgang starrte sein Gegenüber unbegreiflich an. „Ich verstehe Sie wirklich nicht, Herr Wüllner! Ich wüßte auch nicht, welche Dinge mich überraschen könnten." „Doch, doch! Aber schweigen wir jetzt davon! Sie werden abreisen?" Der andere lächelte versonnen und erwiderte leise, wie zu sich selbst: „Natürlich werde ich abreisen." „Nun, dann sehen wir uns ja in Berlin bald wieder. Ich habe meine Mission erfüllt und kann mich also wieder auf den Heimweg machen. Mein Zug fährt" — er warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr — „in einer knappen Stunde." Neunzehntes Kapitel „Kennen Sie die Kläffer-Werke in Köln, Peter?" fragte Brack und rührte mit Sorgfalt und Ausdauer mit einem dünnen Messingstab in dem Kupfertiegel, der eine zähe, breiige Masse enthielt, ohne von seiner Ättbeit auf zublicken. „Freilich, ich habe mich früher bei den Kläffer-Werken sogar einmal beworben und habe da auch einen Freund und Studiengenossen, der seit vielen Jahren Assistent bei Professor Bergmüller ist. Wie kommen Sie ausgerechnet jetzt auf die Kläffer-Werke in Köln, Ralf?" wunderte Ohnsorg sich, einen flüchtigen Blick von seiner Arbeit nach dem Kollegen werfend. „Waren Sie dort?" ,^za, und ich kenne auch Professor Bergmüller ganz gut. Ein außerordentlich tüchtiger Mann, dessen Vor lesungen an der Universität sich der denkbar besten Be liebtheit erfreuen, weil er nicht so dozierend spricht und über ungeheure Kenntnisse verfügt. Das gleiche traf ja auch auf Professor Lungershausen zu, ebenfalls ein über aus tüchtiger Gelehrter, Forscher und Dozent in einer Person. Sie haben Professor Lungershausen doch sicher auch, wenigstens dem Namen nach, gekannt?" „Freilich, er gehörte, wie heute Bergmüller, ja zu den allerersten Chemikergrößen. Ich entsinne jetzt. Lungershausen ist auf ziemlich tragische Weise rE Leben gekommen, nicht wahr? Wie war das damals do^ gleich? Ungefähr zwei Jahre müssen das her sein. Ach l^ So war das: Lungershausen hatte man seine Erfindung stöhlen; als er den Diebstahl entdeckte, ist er glattweg Schrecken und Entsetzen umgefallen und war mausetot, Se' Assistent — ich habe den Namen vergessen — war und wurde selbst halb krank vor Entsetzen. , „Es handelte sich um ein ganz neuartiges Eleinen- um eine Ärt neues Radium, das neben mancherlei an deren Vorteilen vor allem den der Billigkeit hatte: ,Sa^ thorium' hatte Lungershausen sein Element genannt. wissen: neunzehnhundertsieben entdeckte Professor Ha- vom Kaiser-Wilhelm-Jnstitut für Chemie sein thorium', das er aus dem indischen Monazitsande S wann. Wie das Mesothorium' soll sich auch das thorium' Professor Lungershausens auch vor allem du» seine Härte ausgezeichnet haben, die dem Radium diesem Maße fehlt. Radium kostet heute noch immer hundertdreißigtausend, Mesothorium hundertvierzig' Sasothorium sollte für die Hälfte, für siebzigtausend,, v» zustellen sein, hatte Lungershausen noch kurz vor seG^ Tode auf dem Chemikerkongreß in Hamburg erklärt, an er hatte sein Element aus dem Saharafande gewönne x Die Herstellung des Sasothoriums sollte auch nur d wenig Zeit in Anspruch nehmen — fünf Monate. einen großen Nachteil haben Mesothorium und thorium: zu viel Thorium-X, also zu viel Zerfall. „Sie wissen ja ziemlich genau Bescheid, Ralf, aber' entsinne mich jetzt wieder, das alles gelesen zu ha" Und Lungershausens Assistent war nicht genügend uw richtet, um seinerseits die Sache wieder aufzunehmen? „Nein, er konnte es leider nicht, aber veruwM experimentiert er heute noch daran herum. Haben Sie M davon gehört, Peter, daß man ein neues Element eE haben soll?" „Rein, es ist das erste Wort", staunte Ohnsorg. „Ja. Ich glaube es Ihnen. Man soll es auch ' > geheimhalten. Aus Gründen, die ich zu kennen glan^ „Nicht möglich! Wieso denn?" „Wett man es sehr wahrscheinlich damals Prost" Lungershausen gestohlen hat! Verstehen Sie jetzt, Pp-' Der riß die Äugen auf. (Fortsetzung folgt.) ft. iq "Ich weiß als ich End ^^rack sch< „Lieb unsere: Mh, richt« "Ünmögln ich h Sie/ d L Asi der tvie?« Dhnsorg ^"Nein, da Mn Sie d ^ack schv b Plötzl am wei 'i, M legte if iiMem ftltsc b^er ander ^Md auf d "Wieso? ^stäupt, 3 M ist los?" -^"Vielleicht -Mi bas mm liL Ich hat fchc "Nas soll dh "Ruhe, S M angeb
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