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Ottendorfer Zeitung : 03.05.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193805034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19380503
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19380503
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-05
- Tag 1938-05-03
-
Monat
1938-05
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 03.05.1938
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und de» » solche» ung und mehr er- der Pakt : die E»- n>g gebe» erpflichtel fche Lache ches Bor in FleO itik daher g liege i» ates. Reihe! cn. u meldet, er Lenin- r. Gleich- iloffs und Sämtliche r in der» :wirkt. r: LS. Spazier- dell' Jin- etzung bis mnderunü zigartige» m Monu- raße zu>» sen wurde rlief, Las chmückunß flammte» tagheller» von Licht des ar» Zeichen nd bilde» r Bortage n Schilde rwürdige,» und M»t' ichen der ruf dene» znen, neh- ^eitauffati war, der nterstiitzte agerechte» > Mische» en Band - Riickgra' >ern Aus; uch Adoll rtwicklung allen. fuches des ilienische» spressechel deutschen hrt wurdr r von de» eten So,»' hen Hisi^ ndig ei»s ephona>» ten Koi»- irfindiing ün könnc> : indessen s Vater' en Preis c brachte wung. teilunge» e flatterte ber Rael!' ich in der m Augen auf de" Zeit über von Zie aus erwartete noch niM .Ihne"? fallen. § war geb» nruhigen- Kgenube g in de» ^scheh- n Sre e" ln?!" ..a weiß, war, nb nun Lugan^ ilten u"s it sic re Barbara entdeckt ihr Herz Äi Die Feiern der Deutschen im Ausland. Die deutsche Kolonie in Paris beging schon am -onnabend im Kolonie-Heim unter außerordentlich zahl reicher Beteiligung den Nationalen Feiertag. Der schei dende Landesgruppenleiter Frankreichs, Schleier, schilderte die mannigfachen Sorgen und Schwierigkeiten, die dank der beWelhaften kameradschaftlichen Zusammenarbeit aller gemeistert wurden, und wies auf die erreichten Erfolg hin. Der deutsche Botschafter inWarschau , v. Moltke, Me die Angehörigen der reichsdeutschen Kolonie War schau zu einer Feier in den Deutschen Klub geladen, der be- Mers zahlreich auch die aus Oesterreich stammenden Msgenossen Folge geleistet hatten. — Der Nationale 'vertag des deutschen Volkes wurde in derSchweiz »on allen deutschen Volksgenossen feierlich begangen. — Äe Maifeier der reichsdeutschen Kolonie in Belgrad Md am Sonnabend im überfüllten Festsaal des Deut schen Verkehrsbüros statt, während zur gleichen Zeit deutsche Volksgenossen in Agrams das Föst der Natio- mlen Arbeit zusammen mit einer aus Graz gekommenen kunstlertruppe feierten. Der Redner des Belgrader Abends "ar SA.-Eruppenführer Prinz August Wilhelm »en Preußen. — Rund 1000 Festteilnehmer füllten den Roman einer großen Liebe Von Willi Reese «Nachdruck verboien.) Etunden echter Kameradschaft im Hause des Reichspräsidenten. Die Sieger des Verufswettkampfes aller Schaffenden und eine österreichische Arbeiterabordnung beim Führer. Berlin, 1. Mai. Der Führer und Reichskanzler empfing M Nachmittag des Nationalen Feiertages des Deutschen Kolkes wie alle Jahre einen Teil der Sieger des Reichs- "erufswettkampfes aller Schaffenden, die als Ehrenabord- Mgen der Arbeiter der Stirn und der Faust des deutschen Mes aus allen Teilen des Reiches zu den Maifeiern nach Min gekommen waren. Zum ersten Male war bei diesem Empfang auch eine Arbeiterehrenabordnung aus öster- 'Mschen Gauen anwesend. Gleichzeitig erstattete der Eh- ^»ausschuß der „Stiftung für Opfer der Arbeit" den MMschaftsbericht über die ersten fünf Jahre des Be chens dieser großen sozialen Einrichtung. Im Empfangssaal im Hause des Reichspräsidenten Mren uni 16 Uhr die geladenen Gäste aus dem Größdeut- Mn Reich versammelt. An ihrer Spitze sah man 32 öster- ^chische Arbeiter, unter ihnen die fünf Salzburger Wald- ?rbeiter, die den Maibaum für Berlin gefällt hatten. Dann Men 1Z2 Reichssieger und -siegerinnen des Wett- Mpfes Mer Schaffenden, unter ihnen 44 Jugendliche. Es war der Höhepunkt des Berliner Aufenthaltes für "'e Arbeitergäste, als der Führer unter ihnen erschien, als 5 jeden einzelnen mit Handschlag begrüßte und sich mit Mn über ihre Heimat, ihre Arbeit und ihre Reiseeindrücke ^erhielt. In diesen Stunden kam wiederum die enge Ver- Mdenheit zwischen Führer und Volk zu beglückendem Aus- Unverbrüchliche Treue sprach auch aus den Grüßen M Bestellungen, die die Arbeitervertreter dem Führer aus Heimat überbrachten. Genau so schlicht wie ihre Me waren die Geschenke, die einzelne Arbeiter dem Füh- überreichten, ob es nun eine Photographie der Heimat Ze oder eine Schale aus Kärntner Keramik, gefüllt mit "elveiß und Enzian. Mit Heller Stimme gaben die Jun- und Mädel strahlenden Auges die Antworten auf die nach ihrem Herkunftsort oder ihrem Beruf. . Nach der Begrüßung ließ der Führer alle im Kreise ."'.sich treten und sprach in überaus herzlichen und kame- Achaftlichen Worten zu ihnen über den Sinn des 1. Mai "»die großen Ziele, die durch den Berufswettkampf er- werden sollen. Mit großer Aufmerksamkeit folgten ! ? Arbeitervertreter der Ansprache, und man merkte bei von ihnen die innere Ergriffenheit dieser für sie alle Ä^geßlichen Stunde. Begeisterte Heilrufe begleiteten den Meer, als er sich von den Vertretern des Volkes mit den Wünschen für ihren weiteren Aufenthalt in der Mshauptstadt verabschiedete. -. Die Arbeiter aus allen Gauen des Reiches hatten dar- Ä Gelegenheit, in den festlichen Räumen des repräsenta- Hauses ihre Gedanken auszutauschen über die großen , »drüüe, die sie während ihres Berliner Aufenthaltes er- M haben. Dem Empfang der Ehrenabordnung der deutschen Ar- "r wohnten bei Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, die --."Nichts ist aus!" ereiferte Brack sich leidenschaftlich, werden zu ihr gehen, sie um Verzeihung bitten, und > bin überzeugt, daß dann alles noch werden wird, wie sich wünschen." Mrgang verzog das Gesicht schmerzlich und schüttelte bbe den Kopf. ^..»Nein, das werde ich nicht tun, mein Lieber! Ich Sie meinen es herzlich gut mit mir, Ralf, aber es ist Ä? zwecklos. Ich weiß, daß Barbara diesem Tarben tznAb Jmeresse entgegenbringt, als mir, und ich will ihrem ""nicht im Wege stehen. d-, Ach bin da ganz anderer Ansicht! Ich glaube nicht, Sa» Ma jemals Tarbcns Frau wird, ich halte es so- wr ausgeschlossen!" ei -Vorgang schaute den Freund starr an. Dann lächelte wieder. "Na, warten wir es ab", meinte er dann leidenschafts- Das NM soll ^in Glück nicht gewaltsam erobern wollen. ejMut nie gut, glauben Sie es mir! Das Glück muß zu sÄÄ kommen, muß einem freiwillig die Hand entgegen- s^, u, und wenn es das nicht tut, soll man sich geduld- B sein Schacksal fügen..." Zwck machte große Äugen. gen Sie mal, welcher Methodistenprediger ist denn Mr gewesen, he?" Und mit einer mißbilligenden ^"ede: „Nee, mein «Lieber, ich kenne Sie nicht wieder! ja zu, daß Sie mit dem, was Sie mir soeben SjM. haben, in gewisser Beziehung recht haben, aber es ? Frauen, die erobert werden wollen, um die man ö» nT- muß. Zu diesen scheint Barbara Hallermann mir Abölen! Mensch, Irrgang, Wachen Sie auf! "liij/'M", er strich sich nervös über die Stirn, „ich bim ssch "geworden, und ich wollte, ich hätte sie nie gesehen! bls^wollte, ich wäre der kleine, unbedeutende Mann ge ilen, der ich war, ehe ich sie sah, der sich, wenn er Be- fachen wollte, erst einen Ueberrock entleihen mußte, «ij^Wtimdig äuszusehen. Ich hätte aus dem Sanatorium auskneifen sollen, denn ich fühle mich noch sehr ^iuw werde wohl gezwungen sein, in ein Sana- m zurückzukehren. Ich bin gekommen, um mich von mit den Fahnen des Reiches, der l et t l ä nd i s ch e n Staatsfahne, sowie dem deutschen Hoheitszeichen geschmück ten großen Saal des Rigaer deutschen Vürgervereins. — Die deutsche Kolonie in Lissabon beging bereits am Sonnabendabend den Nationalen Feiertag, Die Grüße der Heimat überbrachte Generalarbeitsführer Decker. — Die mit Flaggen geschmückten Gebäude der deutschen Botschaft in Tokio, der Konsulate und deutschen Häuser grüßten den Feiertag, während unter den Maibäumen ein Fest treiben wie in der Heimat Herrschte. Eine besondere Be deutung erhielt der Tag durch die Anwesenheit' zahlreicher japanischer Gäste, darunter des Außenministers Hirota, Graf Mufhakojis, und von Vertretern der Wehrmacht und des Kulturlebens.— Die Deutschen in Teheran ver sammelten sich im Park des Sommerfitzes der deutschen Ge sandtschaft, um gemeinsam den Nationalen Feiertag zu be gehen. — An dem Nationalen Feiertag des deutschen Vol kes der reichsdeutschen Kolonie Washington, der zu sammen mit Deutschenfreunden aus Washington und Bal timore begangen wurde, nahm Botschafter Dieckhoff mit seinen Mitarbeitern teil Er konnte in seiner Ansprache auch viele Gäste aus der Heimat begrüßen, die sich zur Zeit ! auf Studienreisen in Amerika befinden. Reichsminister Dr. Goebbels, Kerri und Funk, der Reichs jugendführer Baldur von Schirach, der Schöpfer und Lei ter des Reichsberufswettkampfes, Obergebietsführer Ax mann, Reichsstudentenführer Scheel, der Adjutant des Füh rers Obergruppenführer Brückner und Eauleiterstellver- treter von Berlin, Staatsrat Görlitzer. Vor der Begrüßung der deutschen Arbeiter erstattet der ehrenamtliche Geschäftsführer der „Stiftung für die Opfer der Arbeit", Ministerialrat Dr. Ziegler im Beisein des Ehrenausschusses, Staatsrat Schuhmann und Staatsrat Dr. von Stauß den Rechenschaftsbericht über die ersten fünf Jahre des Bestehens der Stiftung, die beim Reichsmiüi- sterium für Volksaufklärung und Propaganda verwaltet wird. Danach sind von den 10 Millionen RM. Spenden bis her 5 Millionen zur Verteilung gelangt. Etwa 20 000 Fa milien wurde durch diese soziale Einrichtung über eine be sonders schwierige Notlage hinweggeholfen. Der Ehrenaus schuß überreichte dem Führer in einer von oberschlesischen Waisenkindern hergestellten künstlerischen Mapps tausend Dankschreiben von Volksgenossen, die durch die Stiftung be treut wurden. Bei diesem Empfang wurden ferner dem Führer Ar beiten aus Leder, Elas, Silber, Keramik und anderem überreicht, die von Siegern aus früheren Reichsberufswett kämpfen hergestellt worden waren und Zeugnis ablegten für den hohen Stand deutscher Werkmannsarbeit. * Oesterreichs erste Maifeier im Groß- deutschen Reich» Wien, 2. Mai. Wie in Wien wurde auch in den öster reichischen Gauen der Nationale Feiertag des deutschen Volkes festlich begangen. Besonders, eindrucksvoll gestalte ten sich die Kundgebungen in den Hauptstädten. Großes Wecken, Jugendkundgebungen, Teilnahme der gesamten Be völkerung an dem Eemeinschaftsempfang des Staatsaktes im Berliner Lustgarten und nachmittags die Volksfeste ließen auch dort die Teilnahme an dem ersten National feiertag des geeinten deutschen Volkes für jeden einzelnen zu einem hinreißenden Erlebnis werden. Üeberall festlich geschmückte Städte und Dörfer, Kinderjubel um den Mai baum und von Begeisterung und tiefster Dankbarkeit gegen über dem Führer getragene Ansprachen der führenden Männer der Bewegung. In Graz war es Landeshaupt mann und Gauwahlleiter Ingenieur Helfrich, in Klagen furt Eauwahlleiter Kutschera, in Linz der Bürgermeister und Kreisleiter Sepp Wolkersdorfer, in Steyr der Landes hauptmann und Eauwahlleiter von Oberösterreich Eigruber, in Salzburg Gauleiter Wintersteiger, die im Namen der Zehntausende österreichischer Volksgenossen, die an den Feiern teilnahmen, dem Führer Dank sagten, daß durch ihn der 1. Mai zu einem Fest des geeinten deutschen j Volkes geworden ist. Nm Namen der Ostmark gelobten sie , seinem Beispiel zu folgen. In ihrer Schlichtheit und Innigkeit eindrucksvoll waren die Festlichkeiten in Braunau am Inn, der Eeburtsstadt, und in LeoNding, dem Heimatort des Führers. Heraufsetzung des Zugendschutz- aLters auf 18 Jahre. Berlin, 1. Mai. Die Reichsregierung hat ein Gesetz über Kinderarbeit und über die Arbeitszeit der Jugend lichen (Jugendschutzgesetz) beschlossen. Das Gesetz berücksichtigt die Erkenntnis des nationalsozialistischen Staates, daß ein Volk nur dann zu höchsten Leistungen be fähigt und berufen ist, wenn es eine an Leib und Seele gesunde Jugend hat. Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Menschen sind in starkem Maße abhängig von seiner Be anspruchung während des Wachstums. Kinder und Jugend liche bedürfen deshalb der besonderen Fürsorge des Staa tes, damit Wachstum, geistige Entwicklung, Berufsaus bildung und die Beanspruchung durch die Arbeit in Ein klang gebracht werden. Während bisher die Vorschriften über den Schutz der Kinder und Jugendlichen in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen verstreut waren, und in ihrem sachlichen In halt den heutigen Anforderungen des Jugendschutzes nicht mehr entsprachen, faßt das neue Jugendschutzgesetz alle Schutzvorschriften für Kinder und Jugendliche einheitlich zusammen und bringt auch sachlich wesentliche Verbesse rungen. Das neue Gesetz dehnt den bisher weitgehend einge schränkten Geltungsbereich des Jugendschutzes auf alle in einem Lehr- und Arbeitsverhältnis oder mit ähnlichen Dienstleistungen beschäftigten Jugendlichen aus. Es läßt Ausnahmen nur noch für bestimmte Eewerbegruppen zu, z. V. für die Hauswirtschaft, die Landwirtschaft, die See- und Binnenschiffahrt und die Luftfahrt, für die besondere Regelungen in Aussicht genommen sind. Entsprechend dem Punkt 21 des Parteiprogramms wird Kinderarbeit grundsätzlich verboten. Nur in beschränktem Umfang wird die Beschäftigung von Kindern unter Be dingungen gestattet, die auch dem empfindlichen Organis mus des Kindes einen genügenden Schutz gewähren. Ein wesentlicher Fortschritt im Jugendschutz ist durch die Heraufsetzung des Schutzalters von 16 auf 18 Jahre erreicht worden, wodurch die Jugendlichen in Zukunft zwei Jahre länger im Genuß der besonderen Schutzvorschriften bleiben. Für Jugendliche unter 16 Jahren ist jegliche Mehr arbeit verboten. Nachtarbeit wird für Jugendliche grund sätzlich verboten. Erstmalig wird durch das Jugendschutz gesetz in der deutschen Gesetzgebung für die Jugendlichen all gemein ein erweitertes Wochenende von Sonnabend 14 Uhr ab eingeführt. Von Sonnabend nachmittag 14 Uhr bis- Montag morgen 6 Uhr dürfen Jugendliche nicht beschäftigt werden. Diese Zeit soll der körperlichen und geistigen Ent spannung und der staatspolitischen Erziehung dienen. Die aufgeführten Verbesserungen des Jugendschutzes wären aber unvollkommen, wenn nicht dafür gesorgt würde, daß die Jugendlichen wenigstens einmal im Jahre ihre Kräfte durch einen längeren Urlaub auffrischen können. Der Urlaub der Jugendlichen wird deshalb als Arbeitsschutz vorschrift im Gesetz festgelegt. Jugendliche unter 16 Jahre erhalten 15 Werktage, Jugendliche über 16 Jahre 12 Werk tage Urlaub. Ohne Rücksicht auf das Alter erhöht sich der Urlaub auf 18 Tage bei der längeren Teilnahme an einem Lager oder einer Fahrt der Hitler-Jugend. Entsprechend der Bedeutung des Jugendschutzes werden für die Ueber- tretung der Schutzoorschriften scharfe Bestrafungen ange droht. Das Gesetz tritt am 1. Januar 1939 in Kraft. Nur die Vorschriften über den Urlaub erhalten sofort Gültigkeit. Flugzeugunglück in Italien - 19 Tote. Nom, 1. Mai. Auf der Strecke Tirana—Brindisi - Rom ereignete sich ein schweres Flugzeugunglück. Ein am Sonnabend von der albanischen Hauptstadt abgeflogenes Flugzeug ist in der Nähe von Formt« in Italien abge stürzt. An Bord des Flugzeuges befanden sich 19 Per sonen, zumeist Journalisten und Photographen, die von den Hochzeitsfeierlichkeiten nach Italien zurückkehrten. Sämtliche Insassen, neun Ausländer, darunter der albanische Gesandte in Rom, Djafer Villa, fünf Italiener und fünf Mann Besatzung, haben den Tod gefunden. Die Identifizierung der Verunglückten, unter denen sich mög licherweise auch ein Deutscher befindet, gestaltete sich außer ordentlich schwierig. Die Toten sind in dem Dorf Mara- nola im Haus des Fascio aufgebahrt worden. Faschistische Miliz hält die Totenwache. Ihnen für immer zu verabschieden, denn ich Werve nicht in Berlin bleiben. Es schmerzt mich wahrhaftig, einen lieben, guten Freund verlieren zu müssen, den ich auf so ab sonderliche Weise gewonnen habe." Brack machte ein ganz erschrockenes, bleiches Gesicht. „Wo wollen Sie hin?" ' «Ich sagte doch schon: in ein Sanatorium, damit man mir meine Nerven wieder ein bißchen in Ordnung bring:. Aber vielleicht sehen wir uns späterhin noch einmal wieder, obwohl ich die Absicht habe, ins Ausland zu gehen, irgendwohin, wo's recht einsam ist. Da will ich dann schreiben..." Brack sprang auf und rang beschwörend die Hände. „Sie müssen hier bleiben, Raimar!" „Ich muß ins Sanatorium, — wenn ich nicht in die Irrenanstalt kommen soll!" „Sie sind verrückt!" „Ja, ich glaube, ich bin ein wenig verrückt." Er er hob sich und streckte Brack die Rechte entgegen. Ein merk würdiger Glanz war in seinen Augen, Schmerz zuckte in den Minen auf. „Leben Sie wohl! Und ich wünsche Ihnen in Ihrer Liebe mehr Glück, als ich hatte, lieber Freund! Ich werde Sie nie ganz vergessen. Und noch eins: versprechen Sie mir, bitte, Baba nie etwas von diesem Besuche zu verraten!" Bracks Augen sprühten. „Das verspreche ich Ihnen nicht, Raimar! Ich be schwöre Sie, bleiben Sie in Berlin!" Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich will fort! Leben Sie Wohl!" Noch ein Händedruck — und er griff hastig nach Mantel, Hut und Handschuhen und eilte hinaus. Brack stand wie erstarrt. Er konnte es noch immer nicht fassen, daß Irrgang ihn soeben für immer ver lassen hatte. Plötzlich stürzte er zum Fenster. Da sah er, wie der große, schwere hechtgraue Wagen mit lautem Geräusch wie ein aufgeschrecktes wildes Tier dahin sauste ... Die Frage, die Brack beschäftigte, war die, ob er Barbara von dem Besuch Irrgangs und dem, was er zu ihm gesprochen, berichten sollte. Er hatte Raimar ja nicht versprochen. Stillschweigen zu wahren, nur wußte er nicht, ob es in diesem Augenblicke, wo sich das Mäd chen offenbar stark mit Tarben beschäftigte, recht war. Ob sie Irrgang tatsächlich ganz vergessen hatte? Oder war sie etwa empört und beleidigt, daß er so gar nichts von sich hören ließ? Auf diese Frage konnte Brack sich selbst keine befriedigende Antwort geben. Schließlich ent schied er sich aber doch dazu, es ihr morgen oder über morgen zu sagen, weil er es für richtiger hielt. Auf seinen telephonischen Anruf am nächsten Tage in Raimars alter Wohnung wurde ihm von der Wirtin der Bescheid, daß Irrgang gestern abend seine sämtlichen Sachen hätte abholen lassen und sich für immer von ihr verabschiedet hätte. Nein, wohin er ginge, habe er ihr nicht gesagt, jedoch vermute sie, ins Ausland, da er ein paar solche Andeutungen gemacht habe. Sie aber hätte ihm angeraten, einen Arzt aufzusuchen, denn er hätte schrecklich gelb und krank ausgesehen. Am andern Vormittag hatte Brack mit dem Kommer zienrat eine längere Besprechung. Wiederholt bekundete Hallermann seine Sorge mit den nachdenklichen Worten: „Hoffentlich klappt das!" „Es wird klappen, Herr Kommerzienrat!" erwiderte Brack mit großer Zuversicht leuchtenden Auges. „Meine Berechnung wird sich als richtig erweisen! Ich habe keine Bedenken! Die Sache ist nur eine Frage der Zeit. Ich werde noch ein paar Hilfsmaßnahmen einleiten, die ich mir ansgedacht habe, um die Angelegenheit recht bald zum Klappen zu bringen. Ich glaube sogar schon einige Beweise dafür zu haben " Er stockte, als bereue er es, die Worte gesagt zu haben, aber damit hatte er Hallermann natürlich sehr begierig gemacht. „Wofür?" „Daß sich der Stein im Rollen befindet!" Der Kommerzienrat riß weit die Augen auf und starrte den jungen Chemiker heftig erschrocken an. „Das — das ist doch nicht möglich! Sprechen Sie doch weiter!" „Ich möchte die Sache aus bestimmtem Grunde noch ein wenig für mich allein behalten und weiterverfolgen, — bitte, verübeln Sie es mir nicht, Herr Kommerzienrat, ich habe, wie gesagt, meinen ganz bestimmten Grund dafür..." Hallermann durchmaß mit seinen kurzen Beinen auf geregt das Zimmer. Er war wütend. Mit rotem Kopf blieb er plötzlich dicht vor dem Besucher stehen und schnaubte ihn in einer bösen Art an, die Brack sonst gar nicht an ihm kannte: „Sie immer mit Ihrer verfluchten Geheimniskrämerei! Sie bringen mich damit noch in des Teufels Küche! Ich habe die ganze Verantwortung auf mich genommen, ich habe alles getan, was Sie von mir gewünscht haben. Ich habe die Geschichte gewissermaßen amtlich bestätigt —" (Fortsetzung solgt.)
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