Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 14.04.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193804143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19380414
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19380414
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-04
- Tag 1938-04-14
-
Monat
1938-04
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 14.04.1938
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
se an He"' Verwaltung en erfolge" Vorspie/ ommuniste» r Art v°« -n". -publik fche Heeles- ionale bargorza»»' ie Truppe« er von l>e> i Laufe der > Kleinst der Zweig' LergsteM' teten, üben ner wiebel' sses mit och konnte" d zahlrE alspaniM nhe bolfche' Front v»» ihren gl»»' eder auf. hen Haup» iruppen de- fche Stell»»' den From' ma dränge" zten EtaB :. Die ne»' ü Meinu«S tlung. )NB.) m MittivoZ h denen!>, habe, NZ' Zanuar osi, ierung >e, ein ne^' mischen Z" Das Wir^ rneuervE man mit jcupaniE ichnen kiM n vor, dn ' und LH'"" n Kriegs- schewisten- >" veröffe»" >er die E ien, das ß' ische Ere»E )ork Time- adt Perth» können, ionnen-Lae ibe ihm er vagen, d. Ladung »e Tanks. E> hrere M gt zu habe"^ Maschine« »New N'' >ner Krelfe" n die sp°" ^inlenUoken klloksvkisg UkenMUnelen. Der Tiefstand der Vorjahrs - Arbeitslosigkeit schon fast erreicht. Bedeutender Fortschritt gegenüber 1837. — Das Bild der Einsatzfähigkeit. Berlin, 12. April. Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung teilt mit: ->e Arbeitslosigkeit ging im März — wie bereits mitge- M — um 439 000 zurück. Durch diese augergewöhnlich starke Abnahme erreichte die Zahl der Arbeitslosen schon i" Beginn des Frühjahres mit 508 000 denselben Stand, m im Borjahre erst im August erreicht wurde. Innerhalb weniger Wochen ist also die winterliche Ar- beitslosigkeit überwunden worden. Der Tiefstand der vor- tbbrigen Arbeitslosigkeit (September 1937: 4K8 0VV) dürfte °''ies Zahr schon im April unterschritten werden. . Fünf Landesarbeitsamtsbezirke (Nordmark, Rhein- Westfalen, Hessen und Südwestdeutschland) lagen be- "<ts im März unter dem vorjährigen Tiefstand. Die Aigen Landesarbeitsamtsbezirke, deren saisonmäßige De- Mng allerdings durchweg stärker war, liegen nur noch über dem vorjährigen Tiefstand. Lediglich Bayern A Schlesien weisen noch eine stärkere Belastung auf. Der große Rückgang der Arbeitslosigkeit im März wurde er möglicht durch das milde Wetter, das von allen witterungs abhängigen Wirtschaftszweigen bei dem vorliegenden großen Auftragsbestand benutzt wurde, die Arbeiten früher als sonst üblich in Gang zu bringen. Infolgedessen entfällt auf die Saisonaußenberufe allein ein Rückgang von 278 000; daran ist das Baugewerbe einschließlich der Bau hilfsarbeiter mit 204 000 beteiligt. Hinsichtlich der Arbeitseinsatzfähigkeit und Ausgleichs- sähigkeit der Arbeitslosen ergibt sich dasselbe Bild wie bei dem entsprechenden Stand der Arbeitslosigkeit im Vor jahre. Ende August 1937 waren bei einer Gesamtzahl von 509 000 Arbeitslosen 81000 voll einsatzfähig und aus- gleichsfähig, im März 1938 bei 508 OM Arbeitslosen rund 87 000. Nicht voll einsatzfähig waren damals 167 000, jetzt 171 MO; das ist etwa ein Drittel aller Arbeitslosen. Ab gesehen von den Bauhilfsarbeitern betrug der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den ungelernten Arbeitern 91000. Die Beschäftigungslage der Angestellten hat sich weiter gebessert. Die Zahl der Arbeitslosen ging im März um 9000 zurück, wovon über die Hälfte auf die Berufsgruppe der kaufmännischen und Büroangestellten entfallen. Aus aller Welt. y ' Glückwunschtelegramm Daranyis an den Führer uno "kichskanzler. Der ungarische Ministerpräsident Daranyi M dem Führer und Reichskanzler das nachstehende Tele- AMm übersandt: „Aus Anlaß des überwältigenden ein- Mmigen Ergebnisses der deutschen Volksabstimmung AW xs mich, Euerer Exzellenz meine aufrichtigsten M wärmsten Glückwünsche auszudrücken, (gez.) Minister- Uident von Daranyi." Der Führer hat dem ungarischen Misterpräsidenten telegraphisch seinen Dank für die M'dschaftlichen Glückwünsche zum Ausdruck gebracht. . * Fräulein Primo de Rivera vom Führer empfange». Führer und Reichskanzler empfing die zur Zeit aus M Deutschlandreise in Berlin weilende Führerin der «Aenschaft des nationalen Spanien (Falange Feminina), Mulsin Pilar Primo de Rivera, die Tochter des verstor ben früheren Regierungschefs Spaniens. Fräulein Primo Rivera überbrachte dem Führer als Ehrengabe der Mischen Frauen einen nach alten Modellen handae- Miedtten Toledaner Degen und einen ebensolchen gold- Alesten Dolch. Im Anschluß an den Empfang begrüßte Z Führer die Begleitung: die Herzogin von Tetuar, Mlem Mnamata, Herrn Dr. Conde, Herrn Pardo, Orts- ^Wnleiter der Falange von Berlin, und Fräulein Paul "" der Reichsfrauenführung. Hannes Schneeberger beim Führer. Gestern meldete L beim Führer und Reichskanzler Parteigenosse Hannes Akeberger aus Matrei (Tirol), der am 16. März mit ?! TA.-Kameraden auf dem 3800 Meter hohen Grvß- Mer, dem höchsten Berge Großdeutschlands, die Haken- Whne hißte. ' Hermann Göring Ehrenmeister des deutschen Hand- Der Reichsstand des Deutschen Handwerks hat dem Mkrpräsidenten Generalfeldmarschall Göring als Aus- der Verehrung und Verbundenheit zum Ehrenmeister deutschen Handwerks ernannt. Der kunstvoll ausge- Ele Ehrenmeisterbrief, der insbesondere auf die För- »M» hinweist, die der Feldmarschall auch dem Hand- «"gedeihen ließ, ist am 9. April vom Reichshand- AkWeister und von Vertretern der Reichsinnungen über- A worden. - Sterbend das Ja für den Führer gegeben. Aus Mbisch-Hall wird gemeldet: Ein leuchtendes Beispiel Mster Pflichterfüllung gegenüber Führer und Volk gab sz -rag der Volksabstimmung der Metallschleiser Karl aus Untermünkheim. Ter brave Mann lag ster- i^Mk im Diakonissenhaus. Als er um 10 Uhr morgens -. Ende herannahen fühlte, bat er die diensthabende ^"'"nschwcster, man möge ihn noch, bevor er sterbe, ? «timme abgeben lassen. Die Wahlkommissivn des Krankenhauses begab sich daraufhin sofort an das Lager des Sterbenden, der dann unter Aufbietung seiner letzten Kraft durch sein Ja dem Führer Treue bis zum Tode bekundete. 10 Minuten später war der wackere Schwabe tot. * Die Korrektur durch die Ohrfeige. Während eines „politischen Streites" in einer Wirtschaft in Heidelberg äußerte sich ein Mann abfällig über General Ludendorff. Ein anwesender Frontsoldat erboste sich darüber so sehr, daß er dem „Kritikaster" eine Ohrfeige versetzte. Die erste Instanz ahndete das mit einer Geldstrafe von 8 RM. Der Frontsoldat legte Berufung ein und erreichte einen Freispruch. In der Begründung des Gerichtes heißt es: „Wer einen toten General angreift, muß darauf gefaßt sein, daß die Korrektur durch einen lebenden Volksgenossen vorgenommen wird, und sei es durch eine Ohrfeige." * Der Storch im Wahllokal. In Berlin im Wahllokal in der Markthalle Andreasplatz gab es am Abstimmungs sonntag eine besondere Uebervaschung. Der Storch über fiel dort eine Frau beim Wählen. Eine Wählerin schenkte einem gesunden Mädchen vor der Wahlurne das Leben. Die Mutter befindet sich Wohl in der Klinik, wohin man sie gebracht hat, und wiegt nun stolz die denkwürdigste „Wahlplakette", die am Sonntag verteilt werden konnte. * Todessturz beim Fensterln. Aus Worms meldet man: Der Tatendrang eines stürmischen Liebhabers einer verheirateten Frau endete in Frankental auf sehr tragische Weise. Er versuchte abends in die Wohnung seiner frü heren, jetzt verheirateten Geliebten einzudringen. Da der auf Nachtschicht arbeitende Ehemann mißtrauisch gewor den War, schloß er die Frau ein. Der Liebhaber mußte da her über das Dach klettern und gelangte auch schließlich in die Wohnung seiner Angebeteten. Als er am anderen Morgen auf dem gleichen Wege sich auf den Rückweg machte, stürzte er aus dem dritten Stockwerk ab und blieb mit schweren Verletzungen bewußtlos auf dem Bürgersteig liegen. Die Hausbewohner, von denen einige den Vorfall bemerkt hatten, ließen unbegreiflicherweise den Verun glückten liegen. Seine Verwandten zogen ihm sogar noch die Schuhe an, die er zurückgelassen hatte. Erst später wurde der Verunglückte von einer Polizeistreife auf der Straße bewußtlos aufgefunden. An den erlittenen schweren Verletzungen ist der 31jährige dann im Krankenhaus ge storben. * Zwölf Opfer der Nordseestürme in Dänemark. In den Stürmen der letzten Woche sind zwölf jütländische Fischer ums Leben gekommen. Außer dem Untergang des Kutters „Ellen" aus Frederickshavn mit vier Mann ist auch der Verlust eines ebenfalls mit vier Mann besetzten Kutters aus Esbjerg als sicher festgestellt. Ferner ist die Rückkehr der vier Mann eines zweiten Fischerbootes aus Esbjerg nicht mehr zu erwarten. — Ein schweres Unglück ereignete Finger. rgigen und ließ ', : Masch'»^ Mit grE 'es Inters so mnv.I eder enO" vor sich ß''' ra sich, abzustatte"' «lund veE sie Tür vH viederhom einzutrEH verkroch .orausah""', 'vrizont "" beabg-M plante T--" aber o viel lieb" für morS > ein andern »te sich s«h, wie ß Barbara entdeckt ihr Herz Roman einer große« Liebe Von Willi Reese < Nachdruck verboten.) Bote meldete dem Herrn Generaldirektor, der sein Hologramm soeben beendet hatte und sich behaglich in den breiten Sessel zurücklehnte: „Herr Tarben wünscht gr^enn Kommerzienrat zu sprechen in dringender An- ^"Jch lasse Herrn Tarben bitten", sagte Hallermann die Zigarre aus der Aschschale. „Sie können Fräulein Schmitt, ich danke Ihnen. Die Unlerschrift- i^^möchte ich heute gern eine Stunde früher als sonst ^S^bhr wohl, Herr Kommerzienrat", erwiderte das Akn und entfernte sich. ihj^"llermann schaute durch das hohe, breite Fenster. Regen rieselte hernieder und schien sich zu ver- dachte an die Autotour, die Barbara mit ihren Hw, vorgehabt hatte, und die nun ins Wasser war. ^bens verstörter Gesichtsausdruck war das erste, Generaldirektor bekm Auftauchen des Besuchers Tarbens Gesicht war aschgrau, seine Augen ""d verrieten hohe Aufregung. Mit aufgeregten n näherte er sich auch dem Kommerzienrat, der ihm die Rechts entgegenstreckte und ausrief: „Mein Sie etwa krank, lieber Tarben? Sie sehen L Ur schlecht aus.' Schreckliches, Unerhörtes ist geschehen, Herr WW^enrat!" stieß der Besucher statt aller anderen Wi-, „heiser hervor und ließ sich schwer in den Sessel Men. Wermanns Augen weiteten sich erschrocken. "Mio — was? Ich verstehe Sie nicht!" , M bin bestohlen worden!" ?r andere wurde bleich, ritz die Augen ungläubig .w und schien zunächst keine Worte finden zu können. . "Möglich!" ich bin bestohlen worden! Soeben, als ich mein rwm aufsuchte, machte ich diese fürchterliche Ent» Meine Papiere, meine Zeichnungen sind ver- Der kleine Safe, der sich hinter der großen ^"8 in der Wand verbirgt, ist leer! Darin befan den sich sämtliche Papiere, die sich auf meine Torffaser bezogen. Ich muß jetzt ganz von vorn wieder anfangen. Es ist schrecklich!" „Das ist doch nicht möglich!" „Es ist die Wahrheit, Herr Kommerzienrat, der Safe ist leer, und meine Dokumente sind weg! Gestern abend, als ich ging, habe ich sie noch neugeordnet hineingelegt. Ein Irrtum meinerseits ist also vollkommen ausge schlossen." „Ich habe Ihnen damals ja dringend geraten, sich nicht mit dem kleinen Geheimtresor in der Wand zu be gnügen", antwortete Hallermann, „sondern einen großen, sicheren Eisenschrank hereinzunehmen. Das wäre ohne Schwierigkeiten möglich gewesen. Vielleicht wäre dieser verfluchte Diebstahl dann nie geschehen! Brack ist in dieser Beziehung viel vorsichtiger gewesen, als Sie. Seine aus drückliche Bedingung war ein diebessicherer Tresor." „Ich erkenne jetzt, daß es ein Fehler von mir war, aus den Tresor zu verzichten. Ich glaubte ja auch nicht, daß jemals ein Diebstahl in meinem Laboratorium aus- geführt würde, zumal Sie mir erklärten, datz unberufen in den Cheminag-Werken bis heute in dieser Hinsicht noch nicht das geringste vorgekommen sei. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, daß ich bestohlen worden bin und nun ganz von vorn wieder beginnen muß!" stieß er zer knirscht hervor. „Haben Sie Verdacht?" „Nein!" „Haben Sie Spuren bemerkt?" „Nein. Ich bin aber Hals über Kopf zu Ihnen ge stürmt, als ich die gräßliche Entdeckung gemacht habe." „Kommen Sie, wir wollen hinübergehen. Und dann müssen wir wohl vor allen Dingen die Kriminalpolizei benachrichtigen." Tarben nickte trübe. Hallermann eilte aufgeregt mit seinen kurzen Beinen voran. Der Tresor war leer, und beide Herren vermochten irgendwelche Spuren nicht zu entdecken. Hallermann starrte kopfschüttelnd vor sich hin. „Wie gesagt, die Polizei muß sofort benachrichtigt werden. Vielleicht findet sie Spuren und kann die Ver folgung dann erfolgreich aufnehmen. Aber ich möchte nicht, daß von dieser schrecklichen Geschichte irgend etwas in die Oeffentlichkeil dringt." „Es lieg: natürlich auch in meinem Interesse, Herr Kommerzienrat, die Sache möglichst geheim zu halten." Hallermann nickte und eilte davon, um zu tele phonieren. sich in der Sonntagnacht im Kopenhagener Hafen Leim Einholen eines über Göteborg aus Neuyork kommenden 10 OOO-Tonnen-Dampfers. Beim Heranholen an den Kai kam infolge des plötzlichen Anziehens einer Trosse der Hin tere der beiden Schlepper zum Kentern. Während der Ka pitän und ein Mann der Besatzung mit dem Leben davon kamen, konnten sich der Maschinist und ein Heizer aus dem Innern des sofort untergehenden Schleppers nicht mehr retten. * Todessturz beim Essenbau. Aus Warnsdorf (Böh men) wird gemeldet: Durch zwei gleichartige Unfälle hat der Turmbauer Anton Fliegel aus Philippsdorf zwei seiner Söhne verloren. Vor zehn Jahren war bereits einer in einer Fabrikesse in Kreibitz tödlich abgestürzt. Als nun am Dienstagnachmittag in der Warnsdorser Seidenweberei Neubauer beim Anstrich einer 33 Meter hohen Esse das Gerüst abgebaut werden sollte, stürzte der 46 Jahre alte Robert Fliegel aus 16 Meter Höhe ab. Er fiel in den Hof, wo er tot liegen blieb. Der Verun glückte hinterläßt drei Kinder. * Ein Hotelkauf und seine Hintergründe. Der tsche chische Touristenklub hat in Steingrün bei Kupferberg ein Hotel angekauft, um damit einen neuen tschechischen Stütz punkt in einem rein deutschen Gebiete zu schaffen. Diese Maßnahme hat naturgemäß bei der deutschen bodenstän digen Bevölkerung Empörung hervorgerufen. * Frost in der Schweiz. — Oefen für die Obstplanta gen. Die Schweiz, vor allem in ihrem französischen Teil, leidet augenblicklich unter einer Kältewelle. Das Thermo meter sinkt nachts bis auf 9 Grad unter Null. Um die Aprikosen- und die Kirschbaumplantagen in der Rhone niederung vor dem Nachtfrost zu schützen, sind nicht weni ger als 30000 Schwerölöfen in Betrieb genommen, die Tag und Nacht unterhalten werden. Trotzdem erscheint es fraglich, ob es gelingt, großen Schaden zu vermeiden. So wird jetzt schon berichtet, daß die Apfel- und Birnen ernte sehr in Frage gestellt ist und daß auch in den Wein bergen der Frost schon erheblichen Schaden angerichtet hat. * Der Vesuv im Winterkleid. Eine für Mitte April ungewöhnliche Kältewelle hat nicht nur in Nord- wie auch in Mittelitalien zu einem starken Temperatursturz mit Schneestürmen in den höheren Gebirgslagen geführt, son dern ist bis an die Südspitze von Kalabrien vorgedrungen. Im ganzen südlichen Apennin sind starke Schneefälle zu verzeichnen, teilweise bis zu 20 Zentimeter. Auch der Vesuv zeigt noch einmal ein Winterkleid, das in eigen artigem Kontrast zu der Blütenpracht und dem frischen Grün ringsum am Golf steht. Leider haben die schweren Stürme die in voller Blüte stehenden Mandel- und Pfir sichbäume ihres Schmuckes fast völlig beraubt und nicht unerheblichen Schaden angerichtet. Roter Mob überfällt Deutsche in Buenos Aires. Während der Treuekundgebung. Der deutsche Botschafter protestiert. Buenos Aires, 12. April. Während die deutsche Kolonie in Buenos Aires anläßlich der Volksabstimmung in Deutschland zu einer würdigen und disziplinierten Treue- kundgebung versammelt war, haben durch die argentinische Presse aufgehetzte Elemente, die vorwiegend aus kommuni stischem Mob bestanden, sich zu üblen Angriffen Hinreißen lassen. Hierbei ist es wiederholt zur Verunglimpfung der deutschen Flagge, zu körperlichen Belästigungen deutscher Neichsangehöriger und Zertrümmerung der Fenster deut scher Geschäfte gekommen. Weitere Ungesetzlichkeiten der kommunistischen Demonstranten konnten nur durch die ener gisch eingreifende argentinische Polizei verhindert werden. Wegen Beleidigung der deutschen Flagge und der An griffe gegen die deutsche Kolonie hat die deutsche Botschaft in Buenos Aires unverzüglich im argentinischen Außen ministerium mündlich und schriftlich nachdrücklichst prote stiert. Unter Vorbehalt von Schadenersatzforderungen hat die deutsche Botschaft um Einleitung einer Untersuchung, Bestrafung der Täter sowie um Ergreifung von Maßnah men zur Verhütung der Wiederholung ähnlicher Zwischen fälle ersucht. Der Kriminalbeamte, ein großer, hagerer, älterer Herr mit klugen Augen und vollendeter Ruhe und Geduld, er schien, ließ sich den Sachverhalt kurz schildern und stellte alsbald seine Nachforschungen an. Er bat die Herren, ihn allein zu lassen und im Direktionszimmer auf ihn zu warten. Hallermann und Tarben mußten sehr lange warten und wurden immer ungeduldiger. Nach fast zwei Stunden erschien Fenner, so hieß der Kriminalist. Die beiden Herren fragten wie aus einem Munde: „Nun, haben Sie etwas entdeckt?" Ihre Gesichter verrieten ungeheure Spannung. Als Fenner Platz genommen hatte, sagte er, beide Herren sorgsam anschauend: „Ja. Richt viel, aber immer hin etwas. Ich habe dieses hier gefunden." Es war ein sorgfältig in weißes Papier eingehülltes winziges schwarzes Klümpchen, das er gefunden hatte. „Was ist das?" fragte Hallermann gespannt. „Wachs! Ich fand diese winzigen Spuren im Schlüssel loch des nicht allzu komplizierten Safeschlosses. Der Dieb stahl ist also mittels Nachschlüssels ausgefühn worden." „Und — Fingerspuren?" heischte Tarben. „Sind genügend vorhanden, aber sie nützen nichts, da sie wirr durcheinander laufen. Und in der Hauptsache dürf ten diese Spuren ja auch von Ihren Händen herrühren, Herr Tarben", lächelte Fenner. „Ja, gewiß wohl. Hoffen Sie, den Täter ausfindig machen zu können?" Der Beamte wickelte bedächtig oas Wachsklümpchen wieder ein und schob das Papier in die Tasche. „Sie dürfen überzeugt sein, datz ich alles aufbieten werde. Darf ich nun einige Fragen an Sie richten, meine Herren?" „Bitte, fragen Sie, soviel Sie wollen!" erwiderte Hallermann. Es wurden an die hundert Fragen, die die beiden Herren zum Teil leicht verstimmten, denn nach ihrer An sicht hatten sie mit dem Diebstahl der Dokumente gar nichts zu tun. Fenner machte sich in sein Notizbuch viele Auf zeichnungen, klappte es endlich zu und empfahl sich. „Das ist ja eine unerhörte Schweinerei!" fatzte der Kommerzienrat seinen ganzen Aerger und seine tiefe Em pörung zusammen, aufgeregt im Zimmer mit gesenktem Kopfe umherlaufend. „Es ist das erstemal, daß ein Dieb stahl in den Cheminag-Werken geschehen ist! Natürlich kann ich nicht umhin, das ärgerliche Vorkommnis höheren Orts zu berichten." (Forljeyung iolgl.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)