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Ottendorfer Zeitung : 01.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193803019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19380301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19380301
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-03
- Tag 1938-03-01
-
Monat
1938-03
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 01.03.1938
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ber- 2orea chnahmeii !B.) M lorea be- >e, die si^ die Nord- a 26. Fe- t, bliebe» ück. Zwei ie Grenze ägen und ng von a. - r? ;esucht. ; GeheiM- ien Tage» zegen die eckt. Pre is den be- use eines lte unter- >berst Bat r Provin nstes wul- chaftet, so- . SonutaS Hungen i» lecher Or- Munitio» Materials^ nwandfrei g geplante Zettelt und digung Sonntag- Zen Para- chdem Se; inmal aut r b eits- rrpräsident Ohne lb"- ine Po- iirledigung t beabsiE- bschisdete» , daß eine > werde, p n. Keiner Ichast eine e ein, und ikala Er könne der Regie re sie vo» Zenat ver- enat dann en Artikel lichen Ad- dann del r Arbeit hlichtungs- t es über- gemacht? ch von del nur eine» zen. Fra» Mühle gs n den Kol ¬ lrade, wo- r?" 'n Sie, röt verdiene» , wie moN ubnis »ick . Was ft , von Sri- ich augeN aber ei anze Man nden MuU eine ganze ? bald dos oh len NN? rschen no>- 1 mir einer ühle, dN rade muü- uietschtöne der Stube e pasiora'- igen Fra» de, die ei» getragen rhand de» hlüssel Nb' us'm Kel gen. Du ller is'/ zoa d' ^osksuei' Vlutgenivkt «ierlei' sm Neuer Theaterprozeh gegen ehemalige Sowjetgrötzen angekündigt. Moskau, 28. Februar. Soeben wird ein neuer fenfa- ltoneller Hochverratsprozeß gegen Bucharin, Rykow, Ja goda, Krestinski, Rakowski, Rosenholz und andere frühere hohe Parteifunktionäre angekündigt. Nähere Angaben lie gen im Augenblick noch nicht vor. Es handelt sich bei allen in der Moskauer Meldung benannten um ehemalige „Größen" des Bolschewikenstaa- So war Rykow zu Lenins Zeit sogar Vorsitzender des -Mtes der Volkskommissare. Er fiel bei Stalin in Ungnade, ^urde zum Postkommissar degradiert und dürfte jetzt feine Laufbahn unter dem Beil des Henkers beschließen. Bu- Mrin^war zuletzt Chefredakteur der „Jswestija". EPU.- Nef Jagoda hat sich mit Blut eingetragen in die Ee- Wchte der unmenschlichsten Greuel als der Henker des rus- thchen Volkes. Krestinski, ehemals Botschafter in Berlin, »>rr nachher stellvertretender Außenkommissar. Rakowsky Aar Botschafter in London, Rosenholz Außenhandelskom- "üssar. Sowjetbonzen fressen sich gegenseitig auf! Irrsinn als Methode! Haarsträubende Anklagen im neuesten Moskauer Schau- prozeß — Die „Begründung" für die Abschlachtung von 21 Sündenböcken. Moskau, 28. Februar. Zu den neuen sensationellen Hochverratsprozeß wurde hier eine amtliche Verlautbarung Asgegeben, derzufolge das Jnnenkommissariat und die ?W. nunmehr die Untersuchung gegen eine neue Ver- Hwörergruppe des sogenannten „rechtsoppositionellen hchkistischen Blocks" beendet haben. Des Hoch- und Lan- desverrats seien angeklagt: Bucharin, früheres Mitglied des Polit-Büros der bol- ^ewistischen Partei und erster Präsident der Komintern; Rykow, früherer Vorsitzender des Rates der Volks- !?>nmissare der Sowjetunion und späterer Volkskommissar »ir Post und Telegraph; . Jagoda, bis 1936 „Jnnenkommissar" (EPU.-Ches) und Mn bis zu seiner Verhaftung im April 1937 Postkom- ^issar; Krestinski, bis 1937 Erster Stellvertreter des Außen- Mmissars, dann stellvertretender Justizkommissar; Iwanow, bis 1937 Volkskommissar für Holzindustrie; Tschernow, bis 1937 Volkskommissar für Landwirtschaft; Erinko, bis 1937 Volkskommissar für die Finanzen; . Bessenow, bis 1936 Erster Botschaftsrat an der Sow- Motschaft in Berlin; w Rakowski, bekannter Trotzkist, früher Vorsitzender des Mes der Volkskommissare in der Ukraine, ab 1923 Bot- Mster in London, 1926 bis 1927 in Paris; Rosenholz, bis 1937 Außenhandelskommissar; Selenski, früher Sekretär der Bolschewistischen Partei ^Wjetmittelasiens; ... Jkranow, früher Präsident des Rates der Volkskom- "Mre in der Tataren-Sowjetrepublik; . .. Echarangowitsch, früher Generalsekretär der bolsche- ^itifchen Partei Weißrußlands; , ferner die Aerzte Lewin, Chef des Kreml-Kranken- Pletnjow, Herzspeziialist; Kasakow, Subarew, Vu- ^°w, Maximow, Krjutschkow sowie Winogradow. ; Auf „Anweisung der Spionagedienste ausländischer ^aten", heißt es in der Mitteilung, habe die genannte Alippe sich organisiert, um „Spionage" zu Gunsten aus- Mischer Staaten zu treiben sowie „Schädlingsarbeit, Sa- .Mge und Terror auszuüben, die Militärmacht der Sow- Mion zu untergraben, einen militärischen Ueberfall die- U Staaten auf die Sowjetunion, die Niederlage der Sowjetunion, die Zerstückelung der Sowjetunion, die Ab- MlMng der Ukraine, Weißrußlands, der mittelasiatischen Metrepubliken, Georgiens, Aserbeidschans und der fern- ^jchen Küstengebiete zu Gunsten derselben Staaten und ^schlich den Sturz der Sowjetregierung herbeizuführen »wie die Wiederherstellung des Kapitalismus und der der Bourgeoisie zu verwirklichen." » Der „oppositionelle trotzkistische Block" werde, wie das Kommunique, offenbar in dem Bestreben, möglichst viele Fliegen mit einem Schlage zu erledigen, bemerkt, nicht nur von den unterirdischen Gruppen der Trotzkisten und der „Rechtsoppositionellen", sondern auch von Sinowjew-An- hängern, Menschewisten, Sozialrevolutionären und bour geoisen Nationalisten aus fast allen Sowjetrepubliken ge bildet. Der „Block" habe alle feine Hoffnungen auf die „bewaffnete Unterstützung" ausländischer Angreifer gesetzt und ihnen dafür einzelne Länder der Sowjetunion als Beute versprochen. Leo Trotzki wird wieder als Hauptan stifter der Verschwörung genannt. Trotzki sei, so wird nebenbei bemerkt, schon im Jahre 1921 (!) mit einer und im Jahre 1926 mit einer zweiten ausländischen Spionage organisation in Verbindung gestanden! Was die angebliche terroristische Tätigkeit der Ange klagten anbelangt, so hätten diese, wie nunmehr „erwiesen" sei, bereits den früheren Leiter der Staatsplankommission, Kuibyschew, der im Jahre 1935 gestorben ist, den früheren EPU.-Chef Menschinfki sowie den Dichter Maxim Gorki ermordet, und zwar mit Hilfe der gleichfalls zu der Ver schwörung gehörenden Aerzte Lewin, Kasakow, Winogra dow und Pletnjow. Natürlich wird den Angeklagten auch von neuem der Mord an Kirow in die Schuhe geschoben. Weiter habe die Untersuchung erwiesen, daß Bucharin und Trotzki bereits im Jahre 1918 eine Verschwörung an gezettelt hätten mit dem Ziele, Lenin, Stalin und den damaligen Präsidenten des Zentralvollzugsausschusses Swerdlow „zu verhaften und zu ermorden". In dieser Beleuchtung müsse man, so heißt es am Schlüsse der Verlautbarung, auch die späteren Verbrechen der Angeklagten sehen. Der Theaterprozeß gegen die genannten 21 Angeklag ten soll am 2. März vor dem Militärgericht in Moskau beginnen. Elf frühere Volkskommissare unter den Moskauer Angeklagten. Die Hintergründe des großen Prozesses. Moskau, 28. Februar. Der neue Schauprozeß gegen die 21 des Hochverrats angeklagten früheren Sowjet- gewaltigen (unter ihnen befinden sich nicht weniger als elf frühere Volkskommissare) ist bereits der fünfte in der Reihe der großen sowjetrussischen „Hochverrats"-Prozesse der letz ten Monate. Während der Gegenstand der Anklage im wesentlichen init den früheren Vorbildern übereinstimmt, stellt doch das Ausmaß der Anschuldigungen und die Schwere der an geblich von den Angeklagten begangenen Verbrechen alles bisher Dagewesene weit in den Schatten. Man darf in der Tat gespannt fein auf die Einzelheiten der „Geständ nisse" der Angeklagten, die mit derselben Bereitwilligkeit und Ausführlichkeit ihre Mordpläne gegen Lenin aus dem Jahre 1918 entwickeln dürften wie ihre angebliche landes verräterische Tätigkeit aus dem Jahre 1937. Wenn die neuen gegen den sogenannten „Oppositions block" erhobenen Anschuldigungen ungeheuerlich zu nennen sind — dies trifft besonders zu auf die angebliche Ermor dung Kuibyschews, Menfchinskis und des Dichters Gorki, an deren natürlichem Tod niemand bisher gezweifelt hat, — so mutet die gegen ausländische Staaten (zunächst werden keine Namen genannt) in diesem Zusammenhang vorge- brachten Anwürfe fast noch abenteuerlicher an. Diese sind nur die Erklärung einer furchtbaren Psychose der Sowjet- gewaltigen, die, wie man glauben kann, jeglichen Sinn für Maß und Ziel verloren haben. Ein großer Teil der Angeklagten ist bereits seit vielen Monaten in Haft, ein Zeitraum, der für die GPU. erfah rungsgemäß genügt, um jeden etwaigen Widerstand zu brechen. Daß sogar der frühere GPll.-Cbef Jagoda selbst, der seinerzeit wie erinnerlich, wegen krimineller Verbrechen verhaftet wurde, nunmehr als Landesverräter in einem öffentlichen Prozeß auftreten wird, entbehrt nicht des be sonderen Interesses. Natürlich sind nicht alle gestürzten Sowjetkoryphäen unter den 21 Angeklagten zu finden. Man vermißt insbe sondere die bisherigen Volkskommissare Rudsutak, Anti nodckan vo» OLv/äl.0 mcttickr. «Rachoruct verboten.» „Uebrigens hab' ich auch gedacht, daß ich vem Herrn Mser sonst noch behilflich sein kann" äußerte Herr Lötsch fischen zwei Kohlenladungen, die er säuberlich unter M Küchenherd und in der Kohlenkiste verstaute. „Ich Me doch durch das gute Zeugnis, das mir der Herr ge igen hat, die schöne Gärtnerstelle bei Bankier Hoffmann Pfunden. Der ist nun gerade ohne Chauffeur und ft dachte ich — — wenn der Herr Heuser wollte — — M er kann ja doch'n Auto fahren — — denn —" Aber Frau Anna fiel ihm ins Wort: „Wie kannste so'n dummes Zeug reden, Paul. Der gnädige Herr .'rd doch nicht zum Herrn Bankier Hoffmann als Chaus- ?Ur gehen, wo doch der Bankier Hoffmann früher oft M Gast war —" Frau Johanna fühlte, wie ihr alles Blut aus dem ,^sicht wich, aber sie nahm sich zusammen und sagte Rundlich: . . „Aber Frau Lötsch, Ihr Mann hat's doch gut ge- „Ach was, n alter Dussel ist er", und ganz rot vor ^regung beugte sich Frau Lötsch wieder über den Wasch- „ Als Familie Lötsch nach Stunden Frau Johanna ver- fragte Anna ihren Mann: „Wo haste denn die Pa- Ze gelassen?" Er gebot ihr mit dem Finger auf dem Md Schweigen und flüsterte ihr aus der Treppe zu: Sch habe den letzten Eimer nicht gefüllt. Unter der ^iten Brikettschicht liegt das Papier mit den Hüh- g. „Das haste fein gemacht, Vater, da wird sich die fS^dige freuen." Sie drückte seinen Arm, in den sie " eingehängt hatte, zärtlich und zufrieden. * * * . Als Walter und Johanna am nächsten Morgen beim ^Mück saßen, brachte der Postbote einen eingeschriebe- Bries. Erstaunt drehte Walter ihn zwischen den K^ern. Er ^ug die richtige Adresse, war alfo keine K.jchsendung aus der alten Wohnung. Ein Absender »M nicht daraus. Wer konnte ihm hierher schreiben? >ese waren hier an sich nichts Seltenes, aber meist brachten sie nur Absagen aus seine Bewerbungen und der gleichen. Wer sich unter „Einschreiben" an ihn wendete, hatte schon etwas Besonderes zu sagen. Was war es — Gutes? Ach, kaum! — Schlechtes? Das verhüte Gott. Endlich nahm er ein Messer vom Tisch und schnitt den Umschlag vorsichtig aus, indetz sich Frau Johanna über seine Schulter neigte: „Sehr geehrter Herr Heuser! Verzeihen Sie, daß ich mich in Ihre selbstgewähtte Einsamkeit dränge. Ich hätte es nie gewagt aus Äch tung vor Ihrem Entschluß, wenn ich nicht selbst in Ver legenheit wäre. Der bisher von mir geleitete gemischte Chor wird dadurch, daß ich anderweitigen Verpflichtun gen Genüge leisten muß, wenn ich mir selbst nicht im Licht stehen will, führerlos sein. Nun verlangt der Vor sitzende des Gesangvereins „Robert Schumann", daß ich dem Chor einen Ersatzmann stelle, wenn ich mein Amt als Dirigent niederlege. Ich kenne Ihre Musikalität, verehrter Herr Heuser, weiß, daß sie gründlich beim alten Halm Musik studiert haben, was schon an sich eine gute Empfehlung wäre, außerdem aber waren Sie auch längere Zeit als Theater- kapellmeister tätig. So wüßte ich keinen besseren und ge eigneteren Nachfolger für mich, als gerade Sie. Ich habe Sie daher in Vorschlag gebracht und es bedarf nur noch Ihrer eigenen Zustimmung, damit die Sache in Ordnung geht. Es handelt sich hierbei um keine vollamtliche Tätig keit. Vielmehr wären an fünf Abenden der Woche die Hebungen der einzelnen Gruppen zu leiten und die mu sikalischen und für die öffentlichen Konzerte auch die ge schäftlichen Vorbereitungen zu treffen. Es ist für diese Tätigkeit ein festes Monatsgehalt von 150 Mark ausge setzt; gelegentliche Chordarbietungen im Rundfunk wer den extra honoriert. Ich weiß nun natürlich nicht, verehrter Herr Heuser, ob Sie in der Lage sind, neben Ihrer jetzigen geschäft lichen Tätigkeit noch dieses Ihnen angetragene Amt zu übernehmen. Wenn Sie es ermöglichen könnten, so würde mich das außerordentlich freuen und mein Gewissen dem von mir schnöde im Stich gelassenen Chor gegenüber sehr entlasten. Falls Sie meinen Vorschlag ernsthaft in Er wägung ziehen, bitte ich Sie, gleich morgen Herrn Dr. Gedicke anzurufen und mit ihm einen Tag zu vereinba ren, an dem Sie den endgültigen Vertrag schließen. Ich selbst kann mich leider um die Sache nicht mehr kümmern, da ich meine italienische Tournee fünf Tage pow, Meschlauk, Bubnow, Kaminski sowie zahlreiche ver haftete Sowjetdiplomaten. Aber es dürfte zunächst den Veranstaltern dieses Schauspieles weniger darauf ankom men, nunmehr mit einem Schlage mit all den gestürzten, verschollenen oder verhafteten ehemaligen Spitzenfunktio nären aufzuräumen. Der Zweck des bevorstehenden Prozesses dürfte es viel mehr sein, der SoWjetöffentlichkeit eine Art von „Recht fertigung" für die furchtbare Säuberung der letzten Mo nate zu liefern, die dem Ausmaß dieser Aktion entsprechend auch die nötigen bombastischen Anklagen ins Feld führen muß. Selbst wenn man die Frage beiseite lassen wollte, ob diese ungeheuerlichen Anschuldigungen gegen die bis herigen Vertrauten des Kreml im Partei- und Staatsappa rat der Sowjetunion begründet oder erfunden sind, wird man zu dem Ergebnis kommen, daß die fürchterliche mora lische Erschütterung des Sowjetstaates unbestreitbar ge worden ist. Aus «Ker Welt. § Glückwünsche des Führers zum Unabhängigkeitstag der Dominikanischen Nupublik. Der Führer und Reichs kanzler hat dem Präsidenten der Dominikanischen Republik zum Unabhängigkeitstag drahtlich feine Glückwünsche über mittelt. * Ehrung einer Hundertjährigen. Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Katharina Becker in Klein- Englis aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein Glückwunschschreiben und eine Ehrengabe zugehen lassen. * Reichsminister Dr. Goebbels besuchte die Ausstellung „Entartete Kunst". Reichsminister Dr. Goebbels besuchte am Sonntagmittag im Hause der Kunst am Königsplatz die Ausstellung „Entartete Kunst", die gut besucht war. Der Minister besichtigte eingehend die Dokumente der Verfalls zeit, die nach München nun auch in Berlin der Oeffentlich- keit zugänglich gemacht werden sollen. * 1Ü2 0VÜ Schaulustige besuchten am Sonntag die Internationale Automobil- und Motorvadausstellung Ber lin 1938. Schon bis 14 Uhr wurden bereits 70 000 Besucher der 10 Hallen und des großen Freigeländes unter dem Funkturm gezählt, von denen ein großer Teil in 60 Son derzügen aus allen Gauen nach Berlin gekommen war. Außerdem trafen am Sonntag früh etwa 65 Sonderomni busse mit Reisegesellschaften ein. In der ersten Woche haben also bereits 374 000 Besucher die Autofchau besichtigt. * Baldur v. Schirach im Ruhrgebiet. Zur Einweihung eines neuen Heimes der Hitler-Jugend und zur Weihe von 20 Fahnen weilte Reichsjugendsührer Baldur von Schirach am Sonntagnachmittag in Castrop-Rauxel. In seiner An sprache beschäftigte sich der Reichsjugendsührer vor allem mit den Fragen der Heimbeschaffungsaktion und setzte sich ausführlich mit deren technischer und finanzieller Seite auseinander. ° Hochschulen und höhere Schulen in Graz geschlossen. Nachdem am Freitag die Grazer Hochschulen gesperrt Worden sind, wurde jetzt die gleiche Maßnahme auch für alle höheren Schulen getroffen. Raubmord bei Suhl. Suhl, 27. Februar. Auf der Straße zwischen Mäben dorf und Albrechts ist am Sonntag der 66 Jahre alte Fabrikant Gustav Bachmann aus Albrechts ermordet wor den. Der Täter brachte ihm mit einem Schraubenschlüssel tödliche Kopfverletzungen bei. Als ein herannahendes Auto den Mörder bei der Beraubung seines Opfers störte, flüch tete er in den nahen Wald. Die Verfolgung blieb ohne Erfolg. Der Tat verdächtig ist ein 27jähriger Mann aus Zella-Mehlis. Die Fahndung der Kriminalpolizei nach dem Mörder des Fabrikanten Gustav Bachmann aus Albrechts führte am Sonntagabend zur Festnahme des der Tat dringend verdächtigen Hermann Brohm aus Zella-Mehlis. Obwohl der Festgenommene hartnäckig leugnet, den Mord begangen zu haben, wollen ihn einige Zeugen als den Mann wieder erkennen, der von ihnen um die Zeit des Ueberfalles in der Nähe des Tatortes gesehen worden ist. Auch einige andere Umstände, für die er bisher keine Erklärung geben konnte, sprechen gegen ihn. früher als vorgesehen, also bereits heute abend, antre ten muß. Mit den ergebensten Empfehlungen für Ihre Frau Gemahlin und meinen besten Grüßen für Sie selbst, ver bleibe ich stets Ihr dankbarer Joachim von der Roon." Langsam ließ Walter die Hand mit dem Blatt auf den Tisch sinken und wandte den Kops zu Johanna. Es war noch ein Zögern in ihm, er wußte nicht, wie er sich zu diesem Angebot stellen sollte. Irgendwie hatte er das undeutliche Gefühl, daß von der Roon ihn nicht wegen seiner besonderen Eignung für diesen Posten gewählt hatte, sondern daß dieses Angebot aus der Kenntnis sei ner Notlage entsprungen war. Als aber seine Blicke Johannas Augen trafen, sah er in ihnen eine solche Angst, er könnte ablehnen, sah so viel Hoffnung für die Zukunft, so viel Freude über diesen Glücksbrief, daß alle Bedenken und alles Zögern ausgelöscht ward. Er stand aus und schloß sie in seine Arme, küßte sie und sagte ruhig: „Das ist Gottes Fügung, Liebste, und nun soll sich doch mein mir vorbestimmtes Schicksal erfüllen. Ich yabe meine Laufbahn als Musiker begonnen, und wo ich sie mit dem Tode meines Vaters unterbrochen habe, will ich heute wieder anknüpfen. Die schwerwiegende Frage" — er lächelte wie ein kleiner Junge — „ob ich das Amt eines Dirigenten neben meiner jetzigen geschäftlichen Tätigkeit übernehmen kann, überlasse ich dir zur Ent scheidung." Johanna, selig auf diesen scherzhaften Ton einge hend, zog die Brauen hoch: „Es wird sehr schwer hatten, deine vielseitigen Geschäfte, deine Konferenzen, Verhand lungen, Direktionssitzungen und so weiter und so wei ter dabei durchzuführen aber —" „Aber der reale Spatz von 150 Mark in der hohlen Hand ist immer noch besser als der geträumte Adlerslug in die Großindustrie — — also nehmen wir huldvollst an, Wecken wir die schlummernden Fähigkeiten in mir und dann na, du wirst vielleicht staunen, Johanna!" „Jetzt möcht ich nur staunen, wenn du es fertig brächtest, in fünf Minuten die Tür von draußen zuzuma chen, um vom Postamt aus den sangesbeflifsenen Dr. Gedicke anzuklingeln — sonst findet sich am Ende noch ein anderer mit schlummernden Fähigkeiten!" Bevor Walter das Haus verließ, umarmte Johanna ihn innig. (Fortsetzung folgt.)
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