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VVVWW^ «»»insnimntt^ GemMt-Gtzo« Konto ti Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates MU den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und »Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-OLrilla. Md WWM amtlichen Bekanntmachungen Ku Ottendorf-Okrilla. ü Di« »Ottendorf« ZeUuna' erscheint Dien«« « tag, Vonneretag mib Sonnabend. - v« »Preis wird mit Beginn " jede« Monat» bekannt gegeben. - Ja, Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. « «- kgendwelcher Stkrunses dr« Betriebe« der " A Zeitung, d. Lieferanten od. d. Befördern»?»» Z » Ttnrichtunge») hat der Beüeh« Keinen Ln- " »» sprach auf Lieferung oder NaKNesrrvng der » s Zettnng od. Nück»ahl»ig d. Bezog«preise». L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer M Freitag, dell H. September ^Y25 24. Jahrgang. Oertliches und Sächsisches. Vttendorf.ivkrilla, den 3. September (92s. — Am 31. August fand eine öffentliche Sitzung der Gemeindeoerordniten statt, zu der sich auch zahlreiche Zu hörer eingefunden hatten. Nach Eröffnung der Sitzung durch Herrn Vorsteher Barthel beantragte Herr Löblich eine Angelegenheit, die Ottendorfer Zeitung brlr., noch zu be handeln und Herr König wies auf einen seiner Meinung nach ungesetzlichen Zustand hin, den er darin erblicke, daß Herr Barthel trotz seines Verzuges nach Dresden noch als Gemeindeverordueter fungiere. Die kommunistische Fraktion schloß sich der Ansicht des Herrn König an. Herr Barthel erklärte, daß er sich zur wetteren Ausübung seines Mandats berechtigt halte, da er noch in seinem Grundstück wohne. Herr Köutg beantragte Beschlußfassung darüber, ob Herr Barthel die Wählbarkeit noch besitzt. Gegen 7 Stimmen stellte sich das Kollegium auf den Standpunkt, daß Herr Barthel die Wählbarkeit verloren und daher auszuschetden habe. Dieser stellte Beschwerde in Aussicht Eine Anfrage des Herrn Wirth an Herrn Bürgermeister Richter über die Versorgung der kommunistischen Presse mit amtlichen Mit teilungen wurde von diesem beantwortet und gleichmäßige Behandlung zugefichert. Herr Bürgemeister Richter berichtete hierauf über die Entschließung de» Pürsungsausschuffes für die Turnhallen-Eatwürfe und die Sachverständigen Gutachten Er wurden hierauf die Preise wie folgt zuerkannt: 1. Preis Architekt Löffler in Dresden, 2. Preis Architekt Schwemmle in Hellerau, 3. Preis Architekt BLrbig Dresden. Der Entwurf des Architekten Lüddecke in Hellerau soll für 200 Mark angekaust werden. Der Bauausschuß verstärkt durch die Mitglieder de« Prüfungsausschusses und andere Interessenten wurde mit Weiterbearbeitung der An- gelegenheit beauftragt. Auf Vorschlag de« Herrn Bürger. Meisters wurde beschlossen, im nächsten Jahre weitere 50 Obstbäume anzupflanzen und den Bauaurschuß zu ersuchen, eine Vorlage über den Verkauf von Siedlungrland einzu- bringen, nachdem einige Baulufttge außerhalb des bebauten Orte« sich anbaue.: woll:u. Dcr 2. Nacht-ag zur Ortsver- fassung über die Anstellung der Beamten etc. wurde gegen 7 Stimmen angenommen und dabri sestgestellt, daß die An nahme von vorübergehend einzustellenden Hilfskräften auch künftig Aufgabe des Bürgermeisters ist. Wegen der Wahl de« Herrn Lehrer Dittrich in den Schulausschuß war von bürgerlicher S ite Einspruch erhoben worden. Die Ent scheidung de« Bezirksausschußes, die der Beschwerde stattgab, wurde bekanntgegeber. Nach längerer Au«sprache wurde gegen 7 Stimmen beschlossen, die Entscheidung der Gemeiuoe- kammer anzurufen. In einem neuzubildenden Bibliothek- aurschuß sollen Vertreter dcr Fraktionen und Bibliothekare vertreten sein. D>e Wahl wird auf die nächste Sitzung ver tagt. Die Bausache der Firma Walther L Söhne, Hütten- Neubau, lag zur nochmaligen Beschlußfassung vor. Ler Vorschlag des Bauausschusses ging dahin, das Bauvrrfahren zu befürworten, nachdem die Firma mitgetetlt hatte, daß es sich um einen Reserveosen handele durch dessen Bau ein Zu zug von Arbeitern nicht zu erwarten steht. Bekanntlich war die Bedingung gestellt worden, auf 100 qm Fabrikraum eine Wohnung hrrzuftellsn. Segen 2 Stimmen wurde dem Aus- schußvorschlag betgetreten. Herr Wirth brachte hierbei da» Verhältnis de« Herrn Bürgermeister Richter zur Firma Walther zur Sprache worauf ihm erwidert wurde, daß die Aufrechterhaltung guter Beziehungen zur Industrie durchaus im Interesse dec Gemeinde liege. Die Fa. Türpe beab sichtigt den Bau eine« Gebäudes für die Biegeret und eines Kesselhauses. E« wurde, einstimmig Befürwortung unter den üblichen Bedingungen beschlossen. In der Wegestreitsach» mit Herrn Hanta wurde beschlossen, einer Verlegung de» Weges unter verschiedenen Bedingungen zuzustimmrn. Ver schiedene Beschlüsse de« Bauausschusses über volle Aus zahlung der Handwerkecrechnungen Krim Neubau, Anbringung einer Wegeweiser« an der Kreuzung der Königsbrücker- und DreSduerstraße, Vergebung der Arbeiten beim Bau der Staatsbeamtenwohnhauses wurden gutgeheißrn. Segen 5 Stimmen wurde der Ankauf von 60000 Stück Ziegel be- schloffen, die beim Turnhallenbau Verwendung finden sollen. Ueber die Krastpostlinie nach Radeberg lag der Vertrag vor. Obwohl er in einigen Punkten der Aenderung bedarf wurde er angenommen, um die Eröffnung des Betriebes nicht zu verzögern. Der Vertrag gilt zunächst nur bis Ende ds«. Jr. Hierauf beschloß man noch dem Kreditausschub in seiner brr- herigen Zusammensetzung zu belassen. An die Stelle de« Herrn Barthel soll Herr Robert Tamme treten. Herr Barthel sprach dann über die verschiedenen Artikel in der Ottendorfer Zeitung und stellte fest, daß der Artikel über den roten Ochsen Beleidigungen gegenüber Herrn Lehmann enthalte. Der Verleger der Zeitung hätte recht wohl die beleidigenden Stellen auslaffen oder eine Richtigstellung im Interesse des Herrn Lehmann bringen können. Seine Partei könne sich ein derartige« Verhalten der Ottendorfer Zeitung in aller Anerkennung der Rechte« der Kritik nicht länger bieten lassen, weshalb beantragt wurde, der Zeitung für die Aufnahme der amtlichen Bekanntmachungen keine Vergütung mehr zu bezahlen. Herr König wandte sich gegen diese Stellung und meinte, daß direkte Beleidig ungen in diesen Artikeln nicht erblickt werden könnten. Man solle den Verleger nicht schädigen, da er doch die Zeitung allen Parteien zur Verfügung stellte. Herr Bürgermeister Richter führte au«, daß nicht Herr Lehmnnn allein sondern der gesamte Bauausschnß unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung des Ortes die betr. Planung bearbeitet hätten und daß das al« Eckgebäude gedachte Haus erst bei fort schreitender Bebauung auf betr. Gelände zur rechten Wirkung käme. Auf diesem Standpunkte ständen auch die gutachtlich befragten Bausachverständigen. Segen 7 Stimmen wurde im Sinns der Ausführungen des Herrn Barthel beschlossen. Hieraus geheime Sitzung. — Wir auch aus dem Bericht über die letzte Sitzung der Grmcindeverordnrten zu ersehen ist, ist uns durch Be schluß der linken Mehrheit die Eigenschaft als amtliche« Ver- kSndungsorgaK -entzogen wordm. Durch diese finanzielle Schädigung will man uns wahrscheinlich zwingen, die Ver- öffentlichung von Zuschriften aus der Einwohnerschaft, die sich gegen da« Programm der linken Mehrheit wenden, zu unterlassen. Leider war die „Bezahlung" der amtlichen Be kanntmachungen aber eine derart schäbige, daß wir diese Maßnahme verschmerzen können und uns nicht hindert, Ein- sendungen die das Allgemeinwohl fördern helfen, auch weiter- hin Raum zu gewähren. Die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen in unserer Zeitung geschieht genau in derselben Weise wie bisher. Stolpen. Am Sonnabend eröffnet die Reichrpost die Autobuslinie Stolpen—Amsdorf. An regelmäßigen Fahrten sind täglich je drei Hin- und Rückfahrten vorge sehen. Außer in Stolpen und in Arnsdorf sind Haltestellen in Aussicht genommen in Reunersdorf, Wilschdorf und Fischbach, im letzteren Orte am Schwarzen Roß und am Ecbgericht. Pirna. Bei der Firma Pretzschner L Wagawa im Stadtteil Neundorf ist am Dienstag vormittag, vermutlich bei der Entnahme einer Pechprobe, Teer in Brand geraten. Dabei sind ungefähr 20000 Liter Oel mit verbrannt. Der Gebäudeschaden ist nicht groß, so daß der Betrieb weiterge- führt werden kann. Gegen */» 12 Uhr war der Brand ge löscht. Die Feuerwehren von Dresden, Pirna und der Um gebung waren zur Hilfeleistung erschienen. Radeburg. Auf Grund von Z 23, Abs. 1, der Reichsoerordnung vom 15. März 1923 wird der Durch gangsverkehr mit Kraftfahrzeugen auf der hiesigen Schulstraße untersagt- Schirgiswalde. Ein surchtbarcs Unglück ereig nete sich hier beim Sommerfest des Katholischen Jüngling«. Vereins. Der 13 jährige Schulknabe Benno Zobel las Arm brustbolzen auf; dabei drang ihm ein mit eiserner Kappe versehener Bolzen durch die Schädeldecke ins Gehirn. Der Schwerverletzte wurde sofort in« Krankenhaus Callenberg übergeführt, wo der Arzt eine eitrige Gehirnhautent zündung feststellte. Am Aufkommen des Unglücklichen wird gezweifelt. Zittau. Die Einstellung des Kraftwagen-Stadiver- kehrs, der erst seit kurzen hier probeweise eingesührt wurde, haben die Stadtverordneten in ihrer letzten Sitzung be schlossen. Es kommen drei Linien in Betracht. Sie wurden so wenig benutzt, daß jetzt schon ein erhebliches Defizit zu verzeichnen ist. Gul rentiert sich dagegen die nach dem Nachbarort Höruitz errichtete; st« soll bestehen bleiben und weiter autgebaut werden. Auch ist die Schaffung einer neuen Linie nach Herwigrdorf ins Auge gefaßt worden. Chemnitz. Unterhalb der Markersdorfer Straße versuchten am Sonntagmittag drei Männer etwa süns Meter vor einem stadtwärtsfahrenden Straßenbahnzug den Gleiskörper zu überschütten. Während die« zweien gelang, blieb der Dritte, der auf der Zietenstratze wohnhafte 37 jährige Eisendreher Rausch, mitten auf dem Gleise stehen, wandt« dem herankommenden Straßenbahnzuge den Rücken'zu und gab mit dem Arm unverständliche Zeichen. Erst im letzten Augenblick sprang er zur Seite, wurde aber von den Wagen erfaßt und unter diesen gezogen. Dem Unglücklichen wurde der linke Arm zermalmt und die Schädeldecke vollständig zertrümmert, sodaß er der Tod auf der Stelle eintrat. Erst die herbeigerufene Feuerwehr konnte den Toten durch Heben des Straßenbahnwagen« aus seiner furchtbaren Lage befreien. — Als ein städtischer Leichenwagen am Montag früh stadtwart« fuhr, lief plötzlich ein 5 jährige« Kind an« einem Hause über dis Straße. Um da« Kind nicht zu überfahren, mußte der Lenker stark bremsen, wodurch der Wagen in« Schleudern geriet und gegen einen Straßenbaum geworfen wurde. Während das gefährdete Kind mit dem Schrecken davon kam, wurde der Wagen so schwer beschädigt daß er abgeschleppt werden mußte. — Der Kaufmann Winkler au« Chemnitz, Theaterstraß« 47 wohnhaft, verunglückte am Montag in Zwickau mit seinem Auto. Winkler befand sich mit seiner Braut, einem Fräulein Müller, und deren Bruder, auf der Rückfahrt au« Bayern. Aus dem Brückenberg bei Zwickau begegneten sie einem Lastkraftwagen und einem anderen Geschirr. Da« Chemnitzer Auto wollte zwischen den beiden Wagen durch fahren, stieß dabri mit dem Geschirr znsammen und wurde gegen eine Telegraphenstange geschleudert. Fräulein Müller erlitt eine schwere Beinverletzung, die den Verlust eine» untereren Sch-nkels zur Folge haben wird, und ihr Bruder mehrere Rippeubrüche. Winkler wurde nur leicht verletzt. Leipzig. Vergangenen Montag früh dreivierte! > Uhr fprang ein 25 jähriger Mann von der Zeppelinbrück« in d«n Flutkanal. Er hatte vorher mit einer Frauenipersou ein« Droschkenfahrt unternommen, konnte aber da« Fahrgeld nicht bezahlen. Der Droschkenkutscher hatte ihm al« Pfand Jackett und Weste «»«gezogen, aber ohne diese Kleidunga stücke wollte der noble Fahrgast nicht nach Hause gehen und sprang deshalb in« Wasser. .Ein hilfsbereiter Mann zog ihn mit den Zügeln des betr. Droschkengeschirre» an da« Ufer. Er wurde zunächst nach der Sanitätswache auf dem Meß platze und später in da« Krankenhaus St. Jacob gebracht. — In den letzten Tagen sind in Leipzig gut nachge« machte Zwanzig-Rrichsmarknoten in Verkehr gebracht worden. Der Täter benutzt offenbar den regen Meßverkehr, um sein« Falsifikate besser absetzen zu können. Di« angehaltenen Scheine tragen die Nummern: Buchstabe T. 1970178. Der eingrprägte Kontrollstempel auf der rechten Seite ist nicht wie den echten Noten rund, sondern hat eine liegende ovale Form. Der aus der rechten Seite befindliche Blinddruck (geprägtes Muster) tritt schwächer al« bet den echten Noten hervor. Das Wasserzeichen ist undeutlicher. Das Frauen- btldnis ist nicht so scharf und gut ausgeführt, wie bei den echten Scheinen. Rützengrüu i. V. Nach Zeiten de« Warten« zeigt fich jetzt ein« wachsende kirchliche Unternehmungslust. In dem kleinen vogtländischen Dorfs Rützengrüu, da« von seinem Kirchort Auerbach durch zwei im Winter besonder» schwer gangbare Berge getrennt ist, wurde ein neue» Kirch lein durch den Superintendenten Liz. Dr. Kühn feierlich eingeweiht. Die herzliche und begeisterte Teilnahme der ge samten Bevölkerung, die sich in und um da« Gottethau« drängte, war ein Beweis wie stark trotz mancher politischen Grgnerschaft auch in industriereichen Gegenden Sachsen« da» Verlangen nach dem Dienst der Kirche ist. Plauen. Auf dem Bahnhof Herlasgrün versucht« der aus Auerbach stammende 30 Jahre alte Händler Schlansky trotz der Warnungen de» Fahrdienstleiter» auf den bereits im Fahren begriffenen Zug nach Plauen aufzu springen. Der Mann, der rin Paket in der Händ trug, kam zu stürzen und so unglücklich, daß die Räder des vor- letzten und letzten Wagens ihm über die Beine hinweg« fuhren. Er lebte noch etwa eine Viertelstunde und wurde dann durch den Tod von feinem Schmerzen erlöst. McksiWAHG »aa S«rr»>nn » Lo., N-ä-deul I,t Sie d«t» «L» 1»Ne, »«!»« in« dl«ack»n<> »rdSoi» — Üd«»N ru k»d«o> Hierzu ein« Peijate.