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M SchrMeitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, ONendorf-Okrilla. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 80 Mittwoch, den §2. ^uli ^922 2 s. Jahrgang Mtr.IM-ll.krLlt^»lLAii hier und in Die nächste abgehalten Punkten jedoch keine Einigung erzielt werden. Tagung soll im Januar 1923 in Prag werden. Dresden. In den letzten Tagen sind Bei einem Gewitter unterlasse man also lieber das Baden, so schön es auch sein maa, wenn der niederprasselnde Regen wie ein natürliches Brausebad den Körper herabrieselt. — Das sächsische Kultusministerium veröffentlicht eine Verordnung über das Verhältnis der Hochschulen zum re publikanischen Staat, in der es u. a. heißt: Es ist den Studierenden der Hochschulen verboten, an Vereinen Ver sammlungen, Kundgebungen teilzunehmen, in denen Er örterungen stattfinden, die zur Beseitigung der republikanischen Staalsform oder zu Gewaltaten gegen Mitglieder der jetzigen oder der früheren republikanischen Regierung des Reiches oder des Landes ausreizen, solche Handlungen billigen oder verherrlichen oder die republikanischen Einrichtungen des Staates verächtlich machen, auch wenn ein Verbot dieser Veranstaltungen gemäß § 1 der Reichsoerordnung zum Schutze der Republik nicht erfolgt ist. Gegen Zuwider handelnde kann die sofortige Wegweisung von der Hochschule verfügt werden. Allen Dozenten, Beamten, Assistenten, Studierenden, Angestellten und Arbeitern ist es untersagt, in den Räumen der Hochschulen schwarz-weiß-rote und sonstige politische Abzeichen (Hakenkreuze, Sowjetsterne usw.) zu tragen. Zuwiderhandelnde haben, wenn sie Professoren oder Beamte sind, die Einleitung eines Disziplinarverfahrens unter sofortiger Suspendierung vom Amte, im übrigen so fortige Entlassung oder Wegweisung von der Hochschule zu gewärtigen. Eine ähnliche Verordnung ist für alle Schulen ergangen, die dem Kultur- oder Wirtschaftsminiflerium unter stehen. Da heißt es u. a.: Alle Lehrkräfte haben die unbedingte Pflicht ihre Berufstätigkeit im Geiste und im Interesse der neuen republikanischen Staatseinrichtung aus zuüben und die ihnen auvertrautcn Schüler und Schülerinnen in diesem Sinne zu bilden und zu erziehen. Das gilt in- besondere für den geschichtlichen, volkskundlichen und staats bürgerlichen Unterricht. Jede diesem Zwecke zuwiderlaufende Beeinflussung der Schüler und Schülerinnen durch Wort und Schrift ist verboten. Jede Herabsetzung und Verächt lichmachung von Angehörigen einzelner Bekenntnisse und Raffen muß unterbleiben. Vielmehr soll Sachlichkeit, Bildung Versöhnlichkeit und Verständigung das Leitmotiv aller Lehr kräfte sein. Lehrer und Lehrerinnen, die diese Aufgabe in ihrem Amte nicht erfüllen, haben die daraus sich ergebenden Folgen auf sich zu nehmen. Die Verordnung des Kultus- Ministeriums über das Trage« von politischen Abzeichen findet auch auf Lehrkräfte Anwendung. Die Schüler bibliotheken sind von solchen Büchern zu reinigen, die die Republik zu schädigen geeignet find und insbesondere eine Verherrlichung der Monarchie oder verfassungsfeindlicher Ein richtungen erhalten. Lehrkräfte, die der Verordnung zu- wider^andeln oder Vereinigungen (wie oben geschildert) an gehören, haben Entlassung aus dem Schuldienste zu ge wärtigen. Schüler oder Schülerinnen, die den bezeichneten Vereinigungen angchiken oder sich an antirepublikanischen Veranstaltungen beteiligen, sind mit den strengsten Schul strafen zu belegst! und unverzüglich von der Schule zu kNt- fernen. — Die Internationale Elbekonferenz in Prag hat ihre Arbeiten beendet. Er wurde festgestellt, daß sowohl in Deutschland als auch in der Tschecho-SIowakei bereits ein einhbitliches Eichuugsiyüem für die Elbeschiffi bestehe. Die deutsche und die tschechische Regierung wurden ersucht, mit- zutsilen, in welchen die Schiffahrt betreffenden Fragen eine einheitliche Gesetzgebung zu err-ichen wäre. Tie in Dresden unterzeichnete Elbealte vom 22 Februar sollen spätestens bis 1. März 1923 ratifiziert werden uno drei Monate nach dem Abschluß der Protokolle in Gültigkeit treten. Die Konferenz beschloß, das Ratiftkalionprotokoll dis zur Genehmigung durch die beteiligten Parteien in Paris aufzubcwahren. Den Hauptgegenstand der Beratung bildete ein Vertrag über die Errichtung von Elbegerichten. Hier könnte in verschiedenen der Umgegend im Zusammenhang mit der Untersuchung der Tatumstände der Ermordung des Ministers Rathenau einige weitere Personen verhastet worden. Es handelte sich durch weg um Angehörige der Organisation C. — In der Nacht zum Sonnabend ist ein 19 Jahre alter Kaufmann von der Wafferrutschbahn auf der Vogel wiese herabgestürzt. Dabei erlitt er schwere Kopf- und Fleischverbrauch, der gegenüber dem Frieden schon wesentlich eingeschränkt war, in den letzten Monaten andauernd stark weiter gesunken. In Dresden z. B. ist der Gesamtverbrauch von 1914600 Kilogramm im Januar auf 1703900 im Februar, auf 1583000 im März und auf 1427800 im April zurückgegangen. Auf den Kopf der Bevölkerung ent fielen im Januar^ nur noch 3,16 Kilogramm, im Februar 2,81 Kilogramm, im März 2,61 Kilogramm und im April 2,35 Kilogramm, also nicht fünf Pfund Fleisch im ganzen Monat. — Der Fahrpreis der hiesigen Straßenbahn wird ab 17. Zuli von 3 auf 4 Mark erhöht. — Am Sonntag abend machte sich ein 20 jähriiger Reisender M. W. von der Johann-Meyer-Straße trotz wieder holter Verwarnungen beim Fahren auf dem Kettenkaruffel im Vergnügungseck der Ausstellung übermäßig lustig. Dabet stürzte er ab und riß zwei Schwestern Gr. im Alter von 17 und 15 Jahren mit hinab. Alle drei erlitten Verletzungen — der Reisende hatte da« Nasenbein gebrochen und die ältere der Schwestern innere Verletzungen davongetragen — und wurden dem Krankenhause Johannstadt zugeführt. Bad Schandau. Beim Kraxeln im vorderen Schrammsteingebiet kürzte am Sonntag nachmittag der in der Polierstraße wohnhafte 21 Jahre alte Maschinenbauer Alfred Böhme von einer Wand in die Tiefe. Er wurde schwerverletzt geborgen. Kameraden brachten ihn naHSchandau und von da mit der Bahn nach Dresden wo er im Kranken- Johannstadt untergebracht wurde. Porschendorf. Bei dem Gewitter am Mittwoch traf ein Blitzstrahl den Gutsbesitzer Max Köner. Dieser wurde betäubt und erlitt schwere Verletzungen am Kopf, die seine Ueberführung in die Landesanstalt Arnsdorf zur Folge hatten. Hennersdorf. In der Holzschleiferei von Leistner brach Sonnabend früh ein Grobfeuer aus, dem das Säge werk zum Opfer fiel. Dem angestrengten Bemühungen von acht Feuerwehren aus Chemnitz und der Umgegend gelang es den Brand auf seinen Herd zu beschränken und das übrige Werk zu retten. Sämtliche Maschinen des Sägewerks find verloren. Der Schaden ist bedeutend. Stürza. Bei dem am Mittwoch nachmittag hier niedergegangenen schweren Gewitter wurde ein noch nicht 16 Jahre altes Mädchen, das beim Gutsbesitzer Miersch al« Stütze tätig ist, vom Blitz erschlagen. Das Mädchen wollte den auf dem Felde beschäftigten Leuten Essen bringen. An derselben Stelle wurden vor einigen Jahren zwei Männer ebenfalls vom Blitz erschlagen. Gersdorf. Tödlich verunglückt ist auf dem Pluto schacht der verheiratete 30 jährige Kunstwärter Mehner au» Hohndorf. Abgabe von Brennholz. Diejenigen Einwohner, welche von der ReichSetnkommen- steuer befreit find und sich in die HolzverteilungSltste haben eintragen lassen, werden aufgefordert Mittwoch, de« 13. AM vorm. 8—1 Uhr und nachm. 3—5 Uhr ihre Holzzettel gegen Bezahlung im Rathause in Empfang zu nehmen. Die Empfänger de: Holzzettel haben sich Donnerstag, den 13. Juli, vorm. 8 Uhr am Gasthof zum Ring, zwecks Anweisung des Holze», eiuzufinden. Httendorf-Hkrilla, den 10. Juli 1922. — Der Gememdevorstand. --Elsterberg. Lin außerordentlich gemeiner Buben streich hätte hier große» Unheil anrichten können. Ein Rad fahrer der von Plauen kam und sich auf einer Geschäftsreise befand, wurde durch einen quer über die Landstraße ge spannten 2 bis 3 Millimeter starken Draht vom Rade über die Straße und in den Straßengraben geschleudert. Der Radfahrer trug stark blutende Verletzungen und eine Schulter- Verstauchung davon. Markneukirchen. In einer Schleuse wurde hier am Sonntag früh eine 50 Kilo schwere Kiste gefunden, in der sich 40 Mehrladepistolm und 1100 Patronen im Werte von etwa 40000 Mark befanden; sie wurden polizeilich be schlagnahmt. Wie die schwere Kiste an den ungewöhnlichen Aufbewahrungsort gekommen ist und wie lange sie sich schon dort befand, harrt noch der Aufklärung. Nicht bet Gewitter baden! Die Erfahrung hat gelehrt daß Badende häufig während eine» Gewitter» vom Blitze getroffen worden sind. Da» ist verständlich, weil alle Wasser flächen den Blitz anziehen und oft von Wetterschlägen be- troffen werden, ohne das die« bemerkbar hervortritt. Be finden sich nun Badende im Wasser, deren Kopf und Ober körper über die Fläche hervorragen, so bieten diese nur zu vertlicheS «»d Sächsisches. Vttnid.rt-VkrMa, den io. Inti >922. — Eine neue Erhöhung der Postgebühren dürste schon heute al» völlig unvermeidlich angesehen werden. Obwohl eine Erhöhung der Gebühren erst am 1. Juli in Kraft ge treten ist, zeigt sich doch jetzt schon, daß diese letzte Erhöhung bei weitem nicht ausreicht, den Postrtat in» Gleichgewicht zu bringen, wie es von der Entente verlangt wird. Es steht fest, daß sich für da» lausende Rechnungsjahr bei der Retchspoflverwaltung ein Fehlbetrag von mindestens 11 Milliarden Mark ergeben wird. Ein solcher Fehlbetrag kann nicht ohne weiteres gedeckt werden. Da» Reichrkabinelt wird sich bereits in allernächster Zett mit dem Erforderlichen der Postgebühren zu besoffen haben. Der zuständige Post- gebührenausschuß des Reichstags wird aller Voraussicht nach während der Sommerpause zur Beschlußfassung über die zu erwartenden Vorlagen einberusen werden. — Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Post erfolgt in der Woche vom 10. bis 17. Juli zum Preise von 1700 Mark für «in Zwavzigmarkstück, 850 Mark für ein Zehnmarkstück. Für ausländische Gold münzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichsstlbermünzen durch die Reichsbauk und Post «r- folgt vom 10. bis 17. Juli dss. Js. bis auf weiters zum vierzigfachen Betrage de« Nennwerte«. Amtlicher Teil. Berkaus von getragenen Militärschnürschuhe«. Der Gemeinde steht ein großer Posten von getragenen Mililärschnürschuhen zur Verfügung, welcher Donnerstag, de« 13. Intt, vorm. 8—1 Uhr und nachm. 3—5 Uhr, im hiesigen Rat haus verkauft wirk. Der Preis für ein paar Schuhe beträgt 115 und 130 Mark. Httevdorf-Hkrilla, den 10. Juli 1922. Der Gememdevorstand. lt j-l tag, Donnerstag and Sonnabend. ß !> B«i»g»»Pr«i»: Monatlich ,50 Mark, ü bet saftcSnng durch die Voten ",— Mark. K -- Ir» Fall« höherer Gewalt (Krieg »d. sonst, p !' irgendwelcher Störungen de» Betriebe, der js -t Hrvnnq, der Lieferantin od. d. Beförderung»» p t! Ftnr!ch!«ngrn> Hal der Bezieher keinen An» L - . . _ . . .! Rückenvsrletzungen, denen er erlegen ist. leicht einen besonderen Treffpunkt für den elektrischen Funken, i — Infolge der Steigerung der Fleischpreise ist der tüUrt Lu biUiMteu DaAesxreiseu aus die coucess. ka. M KUMM M.. NM, ttwxsw. 4, lei. NUS» u. 12III 1-ili-l-- Mm, gn«,z,rt.gM, ^.ueustr. 3o. jÄOtor- unä LslsuevtunZskörpsr - IsSZsr.