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Ottendorfer Zeitung : 11.09.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193609114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19360911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19360911
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-09
- Tag 1936-09-11
-
Monat
1936-09
-
Jahr
1936
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 11.09.1936
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t. i'tcitagsgcM" )00 MännU n Spaten eN sührer. reu abgczoge»' rfern lebendig iuinen. Man»' penabteilunge" ertig gemach» lenbündel Z»»' märchenhaft^' itpoldarcna A .Generalprobe i Gange. Tel mg durch,ser" en der Remp' dient der M legrainme a»I » bereit. ZoE ast als „DiE üt die Phol^ sie dann M dangen' W»f, rnd sogar ch jlerberkehr" '' n durch ei"' inneren tev wphmleitung', M. sind des Amtes zört, daß E en können. d untergebE' erung des U nze Ansage' tet zur baue' nen... nal- a Willen des esondere lürnverg. blätter der'« r .Daily ter Führer ls in der v- ,, d Koininun'^ß n der L«!^ chen aus die seinen »arten. erwurzelt iß> itaat und ßL rrtei und Aufgaben W rte, aber ß'. tische Füh- erde sind saL den. Del d je des Sta^ tungsschuled, zur polit Lc nalsooziatz') le Zeit nG"» rd. durch sie,) Nttät von r" Nicht. Worten von ^, öirklichkeit rv -i emeins«" < ,e Organi!"'^ elungen ist, üllung zu gc), für meniE;, virklichen. >en Sozialist er Leistung A ! 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Was sich in der gewaltigen Kongreßhalle am Luit- chldhain alljährlich zu tagelang währenden Beratungen versammelt, ist die Auslese des Führer tums ''"cs gläubig gebliebenen und stark gewor fenen Volkes. Die Wucht der Halle mit ihrem Wichten, in der Farbenbuntheit und Helle aber doch so lchcnsfreudigen Schmuck ist Sinnbild dieser Gemeinschaft, mr sich hier um ihren Führer schart. Sie ist auch Sinn- Ad der Wucht des Willens, in der ihm diese Gemein schaft folgt. Wie ein gewaltiger Block liegt im freundlichen Hellen «allstem die langgestreckte Halle da. Ueber dem Haupt- Mal ist die Führerstandarte angebracht. In langen Mahnen hängen die Hakenkveuzbanner vom First herunter ms fast zum Boden. Wie ein feines Gespinst schlängeln sich goldene Bänder von den Fahnenspitzen herab. Fanfare» künden die Ankunft des Führers. Fanfaren ertönen, Heilrufe werden von außen hör bar; sie Pflanzen sich brausend durch die Halle fort. Der aührer betritt die Kongreßhalle und nimmt in der ersten Auhlreihe mit den führenden Männern der Bewegung, des Stabes und der Wehrmacht Platz. Unter den Klängen des Nibelungenmarsches, gespielt vom Musikzug der Leib standarte, marschieren 600 Standarten der SA. und SS. in den weiten Raum, an ihrer Spitze die Blutfahne, getragen von SS.-Standarten- führer Grimminger. Sie nimmt vor dem Führer Aufstellung, während die Standarten in neunfacher Reihe die ganze Breite der Stirnseite der Halle einnehmen. Heller leuchten die Scheinwerfer auf; sie lassen das Rot der Standarten erglühen und brechen sich blitzend an den goldenen Adlern. Jetzt ertönt die Stimme von Rudolf Heß, der den Kongreß als eröffnet erklärt und dem Parteitag von 1S3K den Namen „Parteitag der Ehre" gibt. Dann spielt die riesige Orgel, die größte, die Deutschland kennt, das Altniederländische Dankgebet. Mit gewaltigem Brausen ertönen die Schlußakkvrde und lassen die Tau sende im Innern erschauern. Sie leiten über zu der traditionellen ergreifenden Ehrung der vielen Hunderte von Blutzeugen der Be wegung. Dumpfer Trommelwirbel erschallt leise, währen- der Stabs chef der SA. die endlose Reihe der Namen der Männer und Jünglinge verliest, die im Glauben an die Wieder geburt des Vaterlandes fielen. Unter den Toten des Jahres 1936 befindet sich der Name von Gust Io ff, dem ermordeten Schweizer Gauleiter, dann die ermor deten Danziger SA.-Männer, und unsere Brüder, die in Spanien von den Bolschewisten gemeuchelt wurden. Dann ergreift Rudolf Heß das Wort zur großen Er öffnungsrede, die in dem Satz gipfelt, daß Deutschland sich auf diesem Parteitag als die anti bolsche wistische Vormacht erweist. Die Proklamation -es Führers. Ein neuer Vier-Jahres-Plan. (Nachdruck verboten.) Nürnberg, 9. September. Die auf dem Parteikongreß Arch Staatsminister Gauleiter Wagner verlesene Prokla mation des Führers hat folgenden Wortlaut: Parteigenossen! Parteigenossinnen! Nationalsozialisten! Wieder ist das nationalsozialistische Deutschland zur Katzen Heerschau angetreten. Zum 8. Reichsparteitag tref- W sie sich, die politischen Kämpfer, Kämpferinnen und Sol lten aus diesem für uns Nationalsozialisten so heiligen Wden von Nürnberg. Wenn aber die Tagungen der Par- Ae» einer vergangenen Zeit einst erfüllt waren von den «ämpfen miteinander ringender Jnteressentengruppen ?der Machtklüngel, dann sind die Tage unserer national- Mzialistischen Bewegung Wochen des heißen Bekenntnisses i" unserer Idee, zu unserer Bewegung und — seit vier Wen — zu unserem deutschen Volk im nationalsoziali- When Dritten Reich. Noch stets hat die Richtigkeit unserer Lehre und W Bewegung ihre stäerkste Bekräftigung erhalten durch Sherer Grundsätze bei diesen größten Demonstrationen A immer wieder sichtbaren Erfolg. Und daher schien auch Ws, was auf diesen Tagungen immer die Zukunft an Wigaben stellen müßte, gemessen an dem bisher Erreich- weiter erreichbar, ja selbstverständlich sein. Wann aber fluten wir auf das zurückliegende Erreichte zufriedener »Wen als an diesem vierten Reichsparteitag seit unserer Machtübernahme? Da wir in dieser Stunde den Kongreß der Ehre er- Men, erfüllen uns zwei Empfindungen: l. Mit welchem Stolz könne» wir nicht zurücksehen W die nun hinter uns liegenden vier Jahre und beson- auf das letzte! 2. Solche Rechtfertigung erhält unser ganzes Handeln ^kadc heute bei einem Blick in diese zerrissene und haltlos Nordens Umwelt! Die Probleme unserer national- wirtschaftlichen Erhaltung Ad unendlich schwere. . Der Zufall will es, daß in diesem Augenblick das Aephon klingelt. Dieter Natzlaff muß hingehen; sie Aren ihn aus dem Nebenzimmer sprechen. „Ich habe Angst", flüstert Christa, und es stehen ^änen in ihren Augen. > Heino legt seine Hand auf die ihre. „Warum Angst, ^änlein Christa?" . „Ich weiß nicht: Es ist . . ." Ihre Augen hängen U der Tür, aber die bleibt geschlossen. „Ich muß einen Wuschen haben, mit dem ich rede . . . Ich kann es hier 7 keinem sagen. Die — die hier — die werden ihn nie "erstehen. Aber Sie, Vetter Heino" — zum ersten Male Ahnt sie seinen Vornamen —, „Sie gehören doch zu uns! ?>e kennen uns, und Sie kennen die Welt. Ist es denn furchtbar?" Er begreift nicht. „Was denn?" „Sie müssen zu jedem Menschen schweigen! Sie Wssen mir das versprechen! Versprechen Sie mir das?" Wd, als er nickt: „Ich — ich glaube nicht, daß er gestern ? der Nacht hinter einem Wilderer her gewesen ist. Er W das Tier geschossen, weil — Gott, weil er nicht will, A Tante Alma merkt, wie schlecht es um uns steht. .'elleicht ist das nicht jagdlich gewesen — ich verstehe da- kW nicht viel. Und als es nun drüben im Staatsforst "endet ist, da mußte er doch " L. Das Telephongespräch scheint zu Ende zu sein. Hastige dritte nähern sich der Tür. b>, "Für Sie wird Pommern ja nur eine Episode st» müht sich, ruhig zu sprechen, als Dieter nun "der eintritt —, „eine kleine Episode . . tz.. "Ich weiß nicht, Kusine." Bald darauf schützt er die d. dU nach Danzig vor, die er am nächsten Morgen nun H antreten müsse, und verabschiedet sich. »wch einen Augenblickstcht er dicht neben Christa; ihre W. bitten. „Ich weiß Ihr Vertrauen zu schätzen!" 1er. Und den festen Druck ihrer Hand spürt er noch, d"end das Auto durch die Nacht jagt. FünftesKapitel. WkW« Danzig wird aus dem Heino von Karzin, der mit V,. Pommern vervettert ist, rasch wieder der Mister UM aus USA., hinter dem Williamssches Geld steht. Mens halten ihn die Geschäftsleute in Danzig dafür. 1. Die 13K Menschen auf den Quadratkilometer in Deutschland können — selbst bei den größten Anstrengun gen und genialsten Ausnutzung des vorhandenen Lebens raumes — ihre vollkommene Ernährung aus dem eigenen nicht finden. Was der deutsche Bauer gerade in diesen letzten Jahren geleistet hat, ist etwas einziges und einmaliges. Was der nationalsozialistische Staat geleistet hat in der Kultivierung der letzten Heide und des letzten Moores in Deutschland ist nicht zu übertreffen. Allein trotzdem wird auf einigen Gebieten in unserer Ernährung stets ein Mangel vorhanden sein. Diesen Man gel durch einen Import von außen zu decken, ist um so schwieriger, als wir leider auch eine Anzahl wichtigster Rohstoffe in Deutschland nicht besisitzen. 2. Die deutsche Wirtschaft ist daher gezwungen, die fehlenden Lebensmittel und Rohstoffe durch eine« indu striellen Export zu decken, der, weil es sich besonders bei den Lebensmitteln um unabwendbare Importe handelt, ebenfalls unter allen Umständen stattfinden muß. Es ist dabei bedauerlich, daß die übrige Welt für das Wesen und die Grüße dieser Aufgaben, dank einer ebenso leichtfertigen wie geistlosen, ja unnötig gehässigen Behand lung dieser Probleme kein Verständnis besitzt; denn um eine Werteinheit Fett für Deutschland zu kaufen, muß eine Wertmehrheit an Export geleistet werden. Da es sich aber in Fragen der Ernährung nicht, wie leider auch manche fremde Staatsmänner zu meinen scheinen, um boshafte Absichten handelt, sondern um lebenswichtige Aufgaben, muß der Export als Voraussetzung für diesen Import unter allen Umständen stattfinden. Es zeugt daher nur von einer wahrhaft bedauerns werten Unvernunft, einem Volke einen Vorwurf Uber seinen billigen Export machen zu wollen, das mangels eines lebensfähigen eigenen Wirtschaftsgebietes den Export unter allen Umständen braucht zur Hereinnahme der ihm fehlen den eLbensmittel. Wenn daher ein englischer Politiker erklärt, Deutsch land benötige keine Kolonien, denn es könne seine Roh stoffe ja ohnehin kaufen, so ist der Ausspruch dieses Herrn Daß es ein gewaltiger Unterschied ist, ob man Geld er heiratet oder ob man sich mit Hilfe des erheirateten Kapitals aus eigenem eine feste Existenz schafft, geht ihnen noch nicht auf. Und aus dieser falschen Einstellung ergeben sich die Fehler der anderen Seite. Die Dinge liegen nämlich so: Selbstverständlich ist Sam Williams ein schwerreicher Mann, und Mary war sein einziges Kind. Er ist aber auch Stockamerikaner und hat als solcher eine unbegrenzte Hochachtung vor dem persönlichen Erfolg. Ein Mann, der einen Sommerflirt auf Camp Scott und die Liebe der Tochter ausgenützt hätte, um sein Schwiegersohn zu werden, wäre rasch in eine Nebenrolle hineinmanövriert worden. Man weiß in Amerika, daß Millionärstöchter manchmal aus einer Laune heraus heiraten. Die verschiedenartige Gesetz gebung in den einzelnen Staaten versperrt aber durchaus nicht die Möglichkeit, eine solche romantische Eskapade ebenso rasch wie schmerzlos zu beenden. Derartige Fragen hätte die Western Bank, das Finanzinstitut Williams', den Umständen nach entweder mit einem Scheck oder mit einer jährlichen Rente — die erste Lösung wäre vorgezogen worden — bald erledigt. Dieser Heino Karzin aber hat auf Camp Scott einen Augiasstall vorgefunden und hat mit einer Sachkenntnis und Energie durchgegriffen, die niemanden mehr ver wunderte als den alten Williams selbst. So sind die Dinge nach einem Jahr aus Camp Scott erträglich gelaufen, und im dritten ist es eine Musterwirtschaft und die Zentrale eines Grundbesitzes gewesen, gegen den pommersche Güter Bauernstellen sind. Die Danziger haben ein wunderschönes Bürohaus mit weichen Klubsesseln, guten Zigarren und einer Buch haltung, in der Zahlen figurieren, an denen man seine reine Freude haben könnte, besonders an denen in den Voranschlägen für die nächsten Jahre, wenn nicht. . Es gibt da aber eben Faktoren, die man kritisch beleuchten muß, und Fragen, die kitzlig sind. Solche Fragen spart man sich aus die Frühstücke auf, und diese Frühstücke sind glänzend. Wären noch glänzender — wenigstens für das Unternehmen —, wenn der massive Pommer nicht einen so unverschämt klaren Kopf behalten wollte und wenn diese pommersche Dickfelligkeit nicht mit einer amerikanischen Geschäftspraxis verbunden wäre, die einfach nicht zu erschüttern ist. So sitzt man vier, fünf Tage, holt immer neue Reserven heran, besonders einen ganz gewiegten Litauer, von dem die Sage geht, er beherrsche die Baltische Bucht ungefähr genau so geistreich als die Frage jener bekannten bourbonschen Pinzefsin, die angesichts des nach Brot brül lenden revolutionären Haufens verwundert meinte, wes halb denn die Menschen, wenn sie schon kein Brot besäßen, nicht Kuchen essen wollten. Allerdings: dieser staunenswerte und geschichtlich ein malige Empörstieg ist uns nicht als unverdientes Glück in den Schoß gefallen, sondern er ist das Resutat unerhörter Anstrengungen und nervenaufreibender Sorge. Was eine dumme und gedankenlos nörgelnde Umwelt in einer ver meintlich geistreichen Kritik so oft glaubte an uns in unver hohlener Schadenfreude feststellen zu können, traf ohne weiteres zu. In diesen vier Jahren hat die Regierung des deutschen Volkes mehr Sorgen gehabt als andere Regierun gen vielleicht in einem halben Jahrhundert. Und ich stelle dies nun heute als das neue Vierjahresprogramm auf: In vier Jahren muß Deutschland in allen jenen Stof fen vom Ausland gänzlich unabhängig sein, die irgendwie durch die deutsche Fähigkeit, durch unsere Chemie- und Ma schinenindustrie, sowie durch unseren Bergbau selbst beschafft werden können! Dex Neuaufbau dieser großen deutschen Rohstossindu strie wird auch die nach Abschluß der Aufrüstung freiwer denden Menschenmassen nationalökonomisch nützlich beschäf tigen. Wir hoffen damit die nationale Produktion auf vie len Gebieten erneut steigern zu können, und zwar im inne re« Kreislauf unserer Wirtschaft, um damit die aus unserem Export stammenden Eingänge in erster Linie für die Lebens mittelversorgung bzw. für die Versorgung mit den uns dann noch fehlenden Rohstoffen zu reservieren. Die notwendigen Anordnungen zur Durchführung die ses gewaltigsten deutschen Wirtschaftsplanes habe ich soeben erlassen. Die Ausführung wird mit nationalsozialistischer Energie und Tatkraft erfolgen. Unabhängig davon kann Deutschland aber nicht auf die Lösung seiner kolonialen For derungen verzichten. Das Lebensrecht des deutschen Volkes ist genau so groß, wie die Rechte der anderen Nattonen! Als Nationalsozialisten haben wirdasW 0 rt „u n - mögli ch" nie gekannt und wollen es daher auch in Zukunft nicht als eine Bereicherung unseres Wortschatzes aufnehmen. In vier Jahren werden wir der Nation über diese Riesenarbeit der Sicherung ihrer Ernährung und da mit ihres Lebens und ihrer Unabhängigkeit wieder Rechen schaft ablegen. Vielleicht wird aus dem Munde westlicher Demokraten bald erneut die Klage zu vernehmen sein, daß wir nun auch der Wirtschaft keine Freiheit der eigenbeliebigen Betäti gung geben, sondern sie in die „Zwangsjacke" unserer staat lichen Planung nehmen. Allein Sie werden, meine Volks genossen, verstehen, daß es sich hier nicht um Demokratie oder Freiheit, sondern um Sein oder Nichtsein handelt. Nicht die Freiheit oder der Gewinn einiger Industriel ler steht zur Debatte, sondern das Leben und die Freiheit der deutschen Nation. Wer glaubt, im Jnteressenkreis dieser Freiheit und dieses Lebens nicht bestehen zu können, hat keine Existenzberechtigung in unserer Gemeinschaft. Die Nachwelt wird uns einmal nicht die Frage vor legen, ob wir in dieser kritischen und bedrohlichen Zeit die demokratische „Freiheit" — sprich Zügellosigkeit — hochhiel ten, sondern nur, ob es uns gelang, ein großes Volk vor dem wirtschaftlichen und politischen Zusammenbruch zu be wahren. Im übrigen haben wir vor uns eine Millionen masse anständiger, arbeitender Menschen in Stadt und Land. Sie schenkt uns ihr Vertrauen, sie erwartet von uns, daß wir für die Erhaltung ihres Lebens die richtigen Entschlüsse treffen. Wie lächerlich und bedeutungslos ist dagegen das Gerede einiger unbelehrbarer Demokraten oder jüdischer Journalisten. Die nationalsozialistische Staatsführung ist eine so sou veräne und eine so über allen wirtschaftlichen Bindungen stehende, daß in ihren Augen die Kennzeichnungen" „Arbeit nehmer und Arbeitgeber" belanglose Begriffe sind. Es gibt keinen Arbeitgeber, und es gibt keine« Arbeit nehmer vor den höchsten Interessen der Nation, sondern nur Arbeitsbeauftragte des ganzen Volkes. Der soziale Friede schafft allein die Voraussetzungen, um die großen Aufgaben unserer nationalwirtschaftlichcn Lage zu erfüllen. Wo wäre« wir heute hingekommen, wenn so, wie in anderen Ländern, Streiks und Aussperrungen ihren gegenseitigen Wahnsinn trieben? samt ihren buntgewürfelten Häfen einfach souverän und wisse nebenbei auch die Wege, die nach Moskau und in das weitverzweigte System der Sowjetunion führen. Der Litauer hat östliche Manieren und deutet in einer Zweierkonferenz die Möglichkeit einer geheimen Neben gesellschaft an, eines Systems von Gesellschaften gewisser maßen, mit Dach-, Mantel- und sonstigen Verträgen, aus denen sich kein Steuerbeamter und kein Finanzsach verständiger je herausfinde. Die Dinge liegen doch gold klar: man hat eine Reederei, man hat Beziehungen zum Direktor der Zölle in Helsingfors, Finnland ist trocken, aber es gibt so ein Ding, das man Hoheitsgrenze nennt, es gibt einen Jachtklub mit klingendem Namen und sehr schnellen Schiffen und Am sechsten Tage hat Heino von alledem genug und fährt nach Königsberg. In Königsberg sitzt nämlich der — vorsichtig ausgedrückt — ehrliche Teil der Gesellschaft: Reedereikontor, Verladegesellschaft, deutsche Vertretung eines finnischen Großsägewerks, und das alles ist ver bunden mit einer Flußschiffahrt sowohl in Finnland als auf Oder und Rhein — letztere unter holländischer Flagge — und einer Grubenholzverwertungs-A.-G. Ein Unternehmen, über das sich schon eher reden läßt, be sonders wenn man es den Klauen des Litauers entzieht. Eine Arbeit nach dem Muster des Augiasstalles, die Heino reizen könnte. Hier wird auch weniger gefrühstückt und mehr mit Zahlen jongliert, deren absoluten Wert man bei Durch arbeitung langer Exposes daheim im Hotelzimmer er gründen kann. Daraus ergibt sich eine anstrengende Zeit für Heino, die nur durch private Informationsbesuche an einzelnen Stellen unterbrochen wird. Als Abschluß ist eine Reise nach Finnland und eine Besichtigung der dor tigen Waldgebiete wahrscheinlich. Die Brücken zu Amerika sind abgebrochen, das Kapital ist frei; mit Sam Williams ist man freundschaft lich, aber nicht mehr geschäftlich verbunden, denn dir Ebe mit Mary ist kinderlos geblieben. Heino will ein ganz neues Leben aufbauen, von Grund auf, mrd er will sich auch von seinen Erinnerungen frei machen. In den zwei Jahren seit Marys Tode hat er es deutlich erkannt: Camp Scott, Williams Park in Santa Cruz, San Franzisko — alles ist angefüllt mit Mary. Um ein Erinnerungsdasein zu führen, dazu ist Heino zu lebensfroh; und eine zweite amerikanische Ehe — Mary ist bei allem Amerikanertum ganz Mary von Karzin geworden, und das kann nichi jede Amerikanerin —, diese Möglichkeit kommt nicht in Frage. «Fortsetzung sois«.,
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