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Nus der Heimat. — Am Sonntagabend in der 7. Stunde brach in dem KieSwerk von Alscher in einem Holzschuppen, in dem die Siebanlage untergebracht war, wahrscheinlich durch Kurzschluß Feuer aus. Das aus Holz errichtete Gebäude wurde voll ständig vernichtet. — Wie wir erst jetzt erfahren, hat ein Kind unserer Gemeinde, der Radeburger Straße wohnhafte Heinz Meinert für sein tapferes Verhalten im Polenfeldzug das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhalten. Wir gratulieren. Sächsische Nachrichten Weihnachts- und Neujahrsausnahmen für Bäckereibetricbe Nach einer im Sächsischen Verwaltungsblatt veröffentlichten Verordnung des Reichsstatthalters in Sachsen — Ministerium für Wirtschaft und Arbeit — darf am Sonntag, dem 17. Dezem ber. in allen Bäckereien, Konditoreien und in den mit Kuchen bäckereien verbundenen Brotfabriken von 6 bis 12 Uhr Weih nachtsgebäck bergestellt werden. Am Sonntag, dem 24. Dezem ber, dürfen die handwerksmäßigen Bäckereien und Kondito reien von 6 bis 10 Uhr im Betrieb sein. Am Mitwoch, dem 27. Dezember, und Dienstag, dem 2. Januar, darf in mehrschich tig arbeitenden Brotfabriken um 0 Uhr, in einschichtig arbei tenden um 2 Uhr mit dem Betrieb begonnen werden. — Die Arbeitsbedingungen (insbesondere Lohnzuschläge) regeln sich nach den einschlägigen gesetzlichen und tariflichen Bestimmungen. Expreßgut und beschleunigtes Eilgut In der Annahme von Expreßgut und beschleunigten Eilgut- stücken treten folgende Aenderungen ein' ' 1. Vis auf weiteres werden Möbel und Möbelteile aller Art, Hahrräder Motorräder, Nähmaschinen, Lampenschirme von mehr als 80 Zentimeter Durchmesser als Expreßgut und be schleunigtes Eilstückgut nicht mehr angenommen. 2. Expreßgut, beschleunigtes Eilstückgut und Reisegepäck, das ohne Vorlage von Fahrausweisen aüfgeliefert wird, wird in der Zeit vom 22. bis 24. Dezember 1939 nicht angenommen: von allen Stationen der Deutschen Reichsbahn nach den Statio nen Berlin (sämtliche Hern- und Vorortbahnhofe), Bremen, Breslau, Dorlmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt a. M., Fürth (Bayern) Hbf., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln (Hbf., -West -Süd, -Ehrenfeld, -Deutz), Leipzig, Magdeburg, Mannheim, München (sämtliche Bahnhöfe), Nürnberg (sämtliche Bahnhöfe), Stuttgart. Wien (Franz-Josephs-Bf., -Heinaenstadt. -Meidling, -Nordbf., -Nußdorf, -Ostbf., -Südbf., -Westbf) Das Annahmeverbot nach einzelnen oder allen der vorbe zeichneten Stationen kann auch schon vom 20. Dezember 1939 an ausgesprochen, auch kann die Annahme noch nach weiteren Stationen gesperrt werden. Auskünfte hierüber erteilen die Bahnhöfe. Expreßgutabsertigungen, Eilgut- und Güterabferti gungen. Wehrmachtgut und Vrivatgut für die Wehrmacht können an den Tagen vor Weihnachten aufgeliefert werden Das für das ganze Reichsgebiet bereits angeordnete Verbot der Annahme von sperrigen und unhandlichen Gütern sowie von Gütern im Einzelgewicht über SO Kilo als Expreßgut und be schleunigtes Eilstückgut bleibt bestehen. Das Verbot gilt auch für die Aufgabe als Reisegepäck ohne Vorlage eines Fahr ausweises. Können alte Frachtbriesvordrucke weiter verwendet werden? Die am 31. Dezember 1939 ablaufende Frist für die Ver- wendung von Frachtbriefen und Frachtbriefdoppeln nach den mit Verordnung vom 21. Oktober (937 eingefuhrten Mustern wird bis zum 31. Dezember 1940 verlängert. Dagegen ist die Ausbrauchsfrist für die älteren Frachtbriefe und" Frachtbrief, denen sich die Spalten für Freivermerk, Barvor- schup, Nachnahme usw. statt wie jetzt unten auf der Vorderseite noch oben auf der rechten Frachtbriefseite befinden, nicht wieder verlängert worden. Solche Frachtbriefe und Doppel dürfen somit vom 1. ^anuar 1940 ab nicht mehr verwendet werden KM fs-mM Dienstag, den LS. Dez. abends 8 Uhr Adventsseier im Gasthof zum Hirsch. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten. Wohnung 2 Zimmer, baldigst getucbt. Ang. a. d. GeschäfiSst. d. Bl. LIE- bäume empfiehlt Arras Lomnitzer Str. el» xnler Vropke» . . . den kann man zu den Festtagen immer brauchen. Besonders das männliche Geschlecht ist ihm nicht abgeneigt, noch dazu, wenn ihn der Weihnachtsmann in der Kreuz-Drogerie Fr. Jaekel holt. Kot- u. Weissweine, Liköre, Meinbr-mch ^lrnac, Sekt in der W«r Drogerie frist Jaekel. Kriegsbüchrrei der deutschen Jugend Im Auftrage des Jugendführers des Deutschen Reiche» und im Einvernehmen mit den Oberkommandandos des Heeres und der Kriegsmarine und dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe herausgegeben von Hauptbannführer Günter Kaufmann v. d. Reichsjugendführung Oberstleutnant VoelckerS vom Oberkommando des Heeres Korvettenkapitän Narath vom Oberkommando der Kriegsmarine Dr. Peter Supf für das Reichsluftfahrtministerium Preis SU Pfg. »üMv, AlÜdlstrasse LS Rechtzeitige Martenverwcndung in der Invalidenversicherung Die Landesversicherungsanstatt Sachsen teilt mit: Betriebs führer. entrichtet stets rechtzeitig und in richtiger Höhe dis Jn- validcnmarken Sonst schädigt Ihr Eure Gefolgschaitsmitglieder und macht Euch strafbar Beitragskontrollen finden auch wäh rend des Krieges statt. Das Einklsben und Entwerten der 2n- validenmarken hat bei der Lohnzahlung zu erfolgen. FesttagS-Rückfahrkarten ans den Staatlichen Kraftwagenlinien Anläßlich des Weihnachtsfestes und Neujahrtages könne» auf den Staatlichen Kraftwagenlinien Rückfahr- und Sonn tagsrückfahrscheine gelöst werden, die zur Rückfahrt bis ein schließlich 8. Januar 1940, 24 Uhr, Gültigkeit haben. Weiter gelten die in der Zeit vom 22. bis 30. Dezember 1939 gelöste» Arbeiterwochenhefte 14 Tage. Aufnahmeprüfungen für die höheren Schulen Die Aufnahme in die erste Klasse der öffentlichen höheren Schulen findet, wie im Verordnungsblatt des Sächsischen Mini steriums für Volksbildung mitgeteilt wird, auf Grund eines Gutachtens der Volksschule sowie einer schriftlichen, mündlichen und körperlichen Eignungsprüfung statt, die im ganzen Lande am 16. und 17. Januar 1940 abMhalten ist. Lebensmittelbcitellscheine sofort abgeben! Das Landesernährungsamt Abteilung B, beim sächsischen Minister für Wirtschaft und Arbeit weist nochmals aus folgen des hin: Um die erforderlichen Lebensmittelmengen für die Weihnachtswochen rechtzeitig heranbringen zu können, ist es nötig, daß die versorgungsberechtigte Bevölkerung die Bestell scheine der für die Zeit vom 18. Dezember 1939 bis 14. Januar 1940 gültigen Lebensmittelkarten sofort bei ihren Lieferanten abgibi Aus diesem Grund sind auch die Karten jetzt schon vor zeitig an die Bevölkerung ausgegeben worden. Freigabe vonGewiirzen Um den Bedarf an Gewürzen für die Herstellung des Weihnachtsaebäcks zu decken, werden mit sofortiger Wirkung Gewürzmischungen mr Weibnachtsgebäck und Zimt zum Ver kauf durch den Einzelhandel an den Verbraucher sreigegeben. Als Gewürzmischungen für Weihnachtsgebäck gelten die Mi schungen, die zur Herstellung von Lebkuchen, Printen, Honig kuchen. Spekulatius und anderem Weihnachtsgebäck Verwen dung finden. Weiter werden Einmachmischgewurze zum Ein machen von Obst und Gemüse sowie Kümmel'zum Verlauf durch den Einzelhandel an Verbraucher freigegeben. Die Einzelhänd ler dürfen die genannten Gewürze nur in beschränkten Mengen, wweit der Vorrat reicht, ausgeben, damit nach Möglichkeit alle Kunden versorgt werden können. Verschiedene Gewürze, z B Ingwer, Anis, Koriander, Kar damon, Muskat, Vanille, Thymian, Fenchel, Lorbeerblätter, Bohnenkraut sind nicht bewirtschaftet und können daher frei aus gegeben werden. Die Einzelhändler sollen ihre Vorräte an die sen Gewürzen so gerecht wie möglich an ihre Kunden verteilen. Die Verteilung von Gewürzen für Hausschlachtungen ist neu geregelt worben. Für diesen Zweck werdet.Pfeffer, Piment, Paprika. Nelken. Körnersens, Kümmel und Majoran auf Grund von Berechtigungsscheinen für Hausschlachtungen. die die Kar- tenausgabestcllen auf Antrag ausstellen. ausgegeben. Morgen Mittwoch öffentlicher Tanz! Anfang 7 Uhr. Schneidige Kapelle. E» laden freundlichst ein k. Mager U. srau. Moüeme8riefpapieke u. WMarten in Kassetten und Reisepackungen ürlelblocks verschied. Qualitäten Füllfederhalter u. Drehstifte Foto-Amateuralben, Poesie-Albe« in sehr schöner Auswahl Adressen- und Geburtstagbücher Gaste- und Tagebücher SesMchaNWest k. Jung u. M Kinder-Druckereien Modellier- und Aufstellbogen, Krippen Puppenstuben-Tapeten, Küchen, Fußboden, Dach Mundharmonikas Orchester, Saxonia, Deutsche Turn u. Sport usw. Christbaumschmuck Glaskugeln, Eistau, Spitzen, Glocken, Sterne, Lichter, Lichthalter, Wunderkerzen Herm Wie, Ottenüorl-Okrilla 840 Mark geraubt und durchgebrannt Dieser Tage machten sich zwei Burschen im Alter von 16 und 18 Jahren in einem Dresdner Lokal durch größere Geldausgaben verdächtig. Sie wurden von Polizeibeamien festgenommen, weil sie über die Herkunft des Geldes unwahre Angaben machten. Bei der Vernehmung wurde festgestellt, daß es sich um zwei in Berlin wohnende Burschen handelt, die am 5. Dezember nach Dresden zugereist waren. Beide sind gestän dig, am gleichen Tag in Berlin eine Frau in deren Wohnung überfallen und 840 Mark geraubt zu haben. Nach Ausführung der Tat fuhren sie nach Dresden, wo sie das geraubte Geld bis zu ihrer Festnahme fast restlos verjubelten. Sie wurden der Staatsanwaltschaft zugeführt. Ob die Fesigenonumnen auch zu anderen Straftaten in Frage kommen, wird noch nach geprüft. Bautzen. Großmästerei wird errichtet. Da die jetzt benutzte Stallung der EHW.-Schweinemästerei in Bautzen nicht ausreicht, um den Futteranfall an Haushalt abfällen voll verwerten zu können, wird die Stadt Bautzen eine neue große Schweinemästerei des EHW. errichten. Die Ratsherren gaben diesem Plan ihre Zustimmung. Nach einer Schilderung von Stadtbaudirektor Dr. Nagel wird auf einem Grundstück im Südwesten der Stadt, auf dem sich bereits die Stallungen der städtischen Schafhaltung be finden, ein neues Gebäude errichtet, das aus einem Mittel bau und Seitenflügeln bestehen wird. Die EHW.-Mästerei wird mit neuzeitlichen Einrichtungen versehen. Außer den Stallungen und Futterräumen wird der Neubau auch noch Räume für den Aufenthalt des Personals enthalten. Die neue Mästerei wird für das Halten von 240 Schweinen Raum haben. Bisher wurden nur siebzig Schweine je weils gemästet. Der rechte Weg Da klingelte die Flurglocke so stürmisch und heischend, wie sie seit vielen Wochen nicht mehr geklungen hatte. Die Mutter erhob sich vom Stuhl und erschreckte schier, so ein seltsames Gefühl glücklicher Unruhe floß jäh durch sie. Nur einer klingelte so. ihr Junae, wenn er früher just um die gleiche Stunde von der Arbeit kam. Jetzt stand er schon seit vielen Wochen als Soldat in Polen . . . Die Mutter hatte einen Gedanken . . . Wenn er jetzt plötzlich auf Urlaub ge kommen wäre! Im letzten Brief hatte er ja davon geschrie ben... Nein, das nicht denken! Vielleicht hatte die Nachba rin geklingelt und dann war die Enttäuschung doppelt grob. Sie strich über die Stirn, als ob sie den Gedanken ' wieder wegwischen wollte und ging zur Tür. Sie öffnete nur einen Spalt, und dann mußte sie sich am Türrahmen sesthalten Er stand wirklich vor ihr, umfaßte sie, ehe sie sich besinnen konnte und stammelte zwischen Streicheln und Kosen: „Urlaub... Mutter!" Dann saß er der Mutter gegenüber und mußte in einem fort erzählen. Sie fad immer wieder das Gesicht ihres Jungen an. Die Züge schienen ihr härter und ent schlossener geworden zu sein, und um seinen Mund standen Falten... Sicher... Er hatte im Krieg mancherlei erlebt. Das war wohl auch der Grund, weshalb seine Augen ost unvermittelt in Fernen bänaenblieben... Oder lag hier ein anderer Grund vor? Die Mutter forschte vorerst nicht, sie ließ ihren Jungen erzählen und erzählen, dann deckte sie ihm den Tisch, und erst als er satt im weichen Stuhl saß, begann sie ganz vorsichtig: „Du bist anders geworden." „Der Krieg macht das, Mutter..." Sie fuhr fort: „Oder quält Dich doch etwas?" Sie umfaßte ihn: „Sag mir's doch. Junge!" „Ich kann es nicht... Mutter". Das kam tief aus einem unglücklichen Herzen, „Kannst Du Deiner Mutter nicht alles sagen...?' Sie lächelte ganz wenig. „Jst'S eine Mädelgeschichtc?" Er gab keine Antwort. „Also ein Mädel", nickte die Mutter. „Hattest Du sie sehr lieb und ging sie mit einem andern?" , , , . „Die!" Er lachte auf, „die geht mit jedem..." „Dann ist es doch nicht schlimm..." ^ „Ich kann es nicht sagen", ächzte der ^unge... Tue : Mutter erschrak jetzt. „Was hat sie Dir getan?', fragte sie langsam... . . Da fand er Worte. In einer kleinen Stadt wäre eS gewesen, nach Tagen voll Kämpfen und Marschierens hätte man endlich einmal Ruhe gehabt. Da wäre sie ihm über den Weg gelaufen, jung, lockend, schlank... „Ach Mutter, weißt Du, wenn man wochenlang kein Weibsbild gesehen hat..." , „Und Du hast Dich mit ihr eingelassen?' „Ja..." Der Atem des Jungen ging schwer. „Ich bin krank... Und melden mochte ich das nicht. Ich habe mich so geschämt..." Nun war es heraus, jetzt würde sich die streichelnde Hand erschreckt zurückzieheu, die Stimme der Mutter hart werden... Nein, die Hand strei chelte weiter, die Stimme wurde noch zärtlicher. „Eiu Leichtfuß bist Du, mein Junge..." „Eine Schande ist es von mir", brach er aus. „Keine Schande... Du bist jung, bist Mann, und Blut hast Du auch in den Adern... Aber melden hättest Du es müssen. Je eher Du zum Arzt gehst, desto schneller bist Du wieder gesund." , „Ich maa nicht zum Arzt gehen, Mutter" , Du mußt es. Junge! Oder willst Du siech werden oder, was noch schlimmer ist, später einmal kranke Kinder Haven .." Das hatte die Mutter mit aller Obhut gesagt. Doch diese Worte trasen den Jungen wie Keulenschläge. Er sprang auf, sein Atem sprengte fast die Brust... „Die ses Frauenzimmer!" , Nein, nein", zog ihn die Mutier m den Stuhl zurück, „Du 'bist krank. Deshalb mußt Du wie jeder andere Kranke zum Arzt.. Versprich es mir, nicht hinhängen lassen, »nd keine Kurpfuschereien... Ich will doch wieder memen kerngesunden Jungen habe« ..' Da legte er den Kops auf dre Arme... „Mutter, ich dachte, Lu würdest mich verachten..." „Verachten? Kind! So lieb habe ich Dich vtt in Heiner Jungenzeit, als Du mit dem Scharlach lagst. Da habe ich auch nur an eins gedacht, daß Du wieder gesund werden sollst, an nichts anderes... Und heute mache ich das genau so. Nicht wahr, morgen schon gehst Du zum Arzt... Und dann ist alles wieder gut, und wir sprechen nie mehr darüber..." „Verzeih mir, Mutter", bat der Junge, „daß ich so wenig Vertrauen zu Dir hatte... Ja, morgen gehe ich zmn Arzt.. Mutter! Und Du bist wirtlich nicht bo,e? „Dummer Junge", lachte die Mutter, „ich bin nichts lUS Mutter! Wie kann ich Dir da böse lein..,* . -