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Lokalanzeiger und AnzeigeblaLt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. krscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der üeitung, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 Alles wettere üb« Nachlaß usw. laut cmflicgender Anzeigcnpreisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor mittags des Erscheinungstagcs. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlab- anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Postscheckkonto: Dresden 15488. Druck und Verlag: Buchdruckers Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 551. — Fernruf: 231. Nummer 110 Dienstag, den 26. September 1939 38. Jahrgang Aes Inßrers Dank an die Slowaken ost, Der MMe Außenminister in Moskau Am Montag abend traf der türkische Außenminister Sa- racoglu mit seiner Begleitung aus dem Kiewer Bahnhof in Moskau ein. Der Bahnsteig war mit den Flaggen der Sow jetunion und der türkischen Republik geschmückt. Nie- : die ' nenStämmlagern, in denen sie einer gründlichen Rztltchen Dank für die entschlossene Haltung und treue Waffen brüderschaft des slowakischen Volkes Ministerpräsident Dr. Josef Tiso erhielt am Mon- M vom Führer nachstehendes Telegramm: „Herr Ministerpräsident! Bei Abschluß des Pol - > schen Feldzuges ist es mir ein Bedürfnis, Ihnen, Herr Ministerpräsident, der slowakischen Wehrmacht und °eni slowakischen Volk für die entschlossene Haltung und °'e bewiesene Waffenbrüderschaft zu danken. Seien Sie überzeugt, daß das deutsche Volk und seine Regierung diese Anstellung voll würdigt und die damit bewiesene Gesin nung irr vollem Umfange erwidern wird. (gez.) Adolf Hitler." »»PoiensWirtschaststtösteimLiensteDeutschiands" „Breme", Belgrad, stellt in einem Leitartikel über „Po lens Wirtschaftskräfte im Dienste Deutschlands" fest, daß Po len eine große Menge Rohstoffe besitze, die Deutsch land sonst aus neutralen Ländern beziehen müßte. Umgekehrt sei Deutschland jetzt in der Lage, den ausfallenden Handel Englands auf den Märkten verschiedener neutraler Länder an sich zu reißen. Insbesondere komme Kohle als deutscher Aus fuhrartikel in Frage. Die nordischen, aber auch die Balkanlän der hätten dafür Bedürfnis. Die bisher in Polen hergestell ten Jndustrieerzeugnisse könnten gleichfalls m größeren Men gen m diesen neutralen Ländern untergebracht werden. Arbeitseinsatz von Kriegsgesangenen Anforderung nur bei den Arbeitsämtern LU KrieaSöMNüenen werden von ven KriegsaefgNM- Panamerilanistze Konferenz Die panamerikanische Konferenz, die zur Beratung über die durch den Europa-Krieg entstandenen panamerikanischen Probleme einberufen wurde, trat zusammen. Präsident Aro- semena wies in seiner Ansprache darauf hin, daß nicht ein mal ein Jahr seit der Konferenz von Lima verflossen sei Jetzt solle aus Grund der Lima-Resolution eine kontinentale Kol lektivität organisiert werden, die mehr darstelle als eine geo graphische Einheit. Pan-Amerika werde, so hoffe er, sich der Kulturaufgabe, die ihm zugefallen sei, würdig erweisen. Wenn man Unglücklicherweise den Brand auch nicht löschen könne, so könne man doch versuchen, sich davon zu isolieren. Dieses Bestreben sei kein krasser Egoismus, sondern gehe dar auf hinaus, für die Menschheit eine hoffnungsvolle Zukunst zu retten. In diesem Sinne, so betonte Arosemena, „inter pretieren wir die amerikanische Neutralität, zu deren Erhaltung wir hier zusammengekommen sind." Berteilerorganilatton für Vergaser Md DielettraMM Die Reichsstelle für Mineralöl teilt mit: Zur Beantwor tung vieler Fragen wird darauf hingewiesen, daß der allei nige Vertrieb von Vergaser- und Dieselkraftstoffen sowie von Flüssiggas in Händen der Zentralbüro für Mineralöl-GmbH., Berlin-Charlottenburg 9, Adols-Hitler-Platz 7/11, liegt (Fern- spreche! 936901). Die Zentralbüro für Mineralöl GmbH, un terhält im Reich Vertriebsabteilungen, deren Grenzen sich mit denen der Wehrwirtschaftlichen Abteilungen decken. Die B-r- trtesabteilung Dresden befindet sich in DreSden-A-, Pirnaischer Platz, Fernsprecher 24216, 20929, 32501. Die Lage im Protektorat Neutrale Journalisten dementieren Londoner Lügen Lom 22. bis 25. September fand eine Reise von sechs Isländischen Korrespondenten führender neutraler Blätter in Protektorat Böhmen und Mähren statt. Nach ihrer Rückkehr faßte einer der Teilnehmer die dort Kwonnenen Eindrücke in einem Vortrag vor der ausländischen Presse zusammen. Er erklärte, daß man im Falle einer Span ung hätte erwarten müssen, daß aus ungefähr zwanzig Zivi- Mn ein Soldat gekommen wäre, um Weiterungen dieser even« Westen Spannung zu verhindern Die neutralen Journalisten MUen sich jedoch durch eigenen Augenschein davon überzeu- d!» können, daß es im Protektorat Böhmen und Mäh- keine besonderen Maßnahmen gäbe. Dabei Monte der Vortragende ausdrücklich, daß man ungewöhnliche .Mbereitungen unter allen Umständen hätte bemerken müssen, ^ine außerordentliche Lage lasse sich ja unmöglich verheimli- Wn, auch wenn die unruhigsten Tage schon vorüber seien, ^r habe im Protektorat natürlich insofern eine gewisse Stim mung angeirofsen. wie diese überall in der Welt infolge des Sieges zu finden sei. Aber abgesehen von diesem unbestimm- "U Truck habe man nichts beobachten können, was auf irgend- ungewöhnliche Ereignisse schließen lasse. Es sei in den 'wdien des Protektorats nicht nur alles im gewohnten Gleise Hauken, sondern es habe außerdem — wenigstens für die Mlralen Beobachter — eine furchtbare Langeweile ^herrscht Der Korrespondent betonte, daß die ausländischen Jour- ^listen an allen Orten gewesen seien, wo nach „Reuter"-Mel- °hngen Unruhen stattgesunden haben sollten. Es seien wohl !wige Verhaftungen vorgekommen, allein nichts deute darauf daß es sich um eine „gewaltige Verhaftungswelle" ge adelt habe, wie dies das englische Lügenministerium wis- °n wollte. Der Korrespondent betonte, daß sich die Journalisten Mi bewegen konnten und mit jedermann, sei es beim Friseur ."der woanders, zu sprechen Gelegenheit halten. Sie alle stimm- M in ihren Berichten darin überein, als dies von London aus /khguptet werde. In weitesten Kreisen habe man immer Wie ser gehört, wie verhältnismäßig gut es das Protektorat gcirof- seu habe. Gerade durch die letzten Ereignisse sei Präsident Vacha und seine Regierung in den Augen der Bevölkrung M ungewöhnlichen Matz rehabilitiert worden. Seine Volks« 'ü>nlichkeit sei ständig im Wachsen. Der allgemeine Druck, den M Krieg überall aufgebe, sei im Protektorat sogar am wenig en fühlbar, weil es dort keine Familien gebe, die einige Mit- Meder an der Front hätten. , Auf Anfragen erklärte der Korrespondent, daß er und Me Kollegen, was den angeblichen Mangel an Lebensmitteln Md Gebrauchsgegenständen im Protektorat betreffe, nur habe Mellen können, daß bei Seife und Zucker die Nachfrage et- M größer sei als das Angebot. „Buhe und Ordnung im Protettorat" Holländer widerlegt Lügenmeldungen „ Das Amsterdamer „Allgemeen Handelsblad" bringt einen Gericht seines Berliner Korrespondenten, in dem die Lngen- Mduugen des britischen Reklameministcriums über angeb- M Unruhen und schwere Zusammenstöße im Protektorat Milien und Mähren in klarster Form widerlegt werden. - Der Korrespondent hebt hervor, er habe im Lause von drei Men eine Reihe von Städten im Protektorat besucht Uno sich 'm hervorragenden Deutschen und Tschechen un! er« "auen können. Er habe Gelegenheit gehabt, mit Vertretern "mr Berufsstände des tschechischen Volkes, und zwar ohne ^eeu zu uno habe seinen Reisewcg selbst bestim- können Es herrsche vollkommene Ruhe und Oronung im /Pnektarat Ein bekannter tschechischer Journalist hatte, so be« 'miet ver hollänvische Vertreter, wörtlich erklärt: „Hier ist Ms vorgeiallcn. Es ist hier völlig ruhig und nor« § a> Sw können sich selbst davon überzeugen." Ueberall, so der holländische Korrespondent fort, werde normal ge« . Nirgends seien die Meldungen aus London über ssmaßenknmpse usw. bestätigt worden In sozialer Hinsicht sei m Lage des Protektorats nicht ungünstig: die deutsche Ver- uPMng^ habe durch me Einsetzung eines Pretskommtssars i"! sIIelgerunüen im Protektorat verhindert. > d,, Berich« schließt sich der Widergabe der Rede, die Präsi« m -vacha vor den ausländischen Pressevertretern hielt und Mh b " die völlige Ruhe und Ordnung im Protektorat her- Untersuchung, insbesond- aus Seuchenfreiheit, unterzogen werden, für den Arbeit" atz zur Verfügung gestellt. Bei welchen Arbeiten und in welchen Orten Kriegsgefangene ein zusetzen sind, muß unter Berücksichtigung der-allgemeinen Ar« heitseinsatzlage und der besonderen Erfordernisse der Kriegs wirtschaft entschieden worden. Deshalb ist der Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen den Arbeitsämtern übertragen worden, die mit den Kriegs, angenen-Slammlagern eng zusammen arbeiten. Betriebe, d ^ Kriegsgefangene beschäftigen wollen und über geeignete Uni anfte verfügen, müssen ihre Anforderung an ihr zuständiges Arbeitsamt richten. Anforderungen bei an deren Stellen sind zwecklos und bedeuten lediglich eine Ver zögerung in der Zuweisung von Kriegsgefangenen. Mit Rücksicht auf die besondere ernährungswirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft in Kriegszeilen werden Kriegsgefangene in erster Linie der Landwirtschaft zur Verfü gung gestellt. Der Kräftebedarf der Landwirtschaft ist im Hin blick auf die Hackfruchlernte besonders groß und muß zunächst voll besriedigt werden. Gewerblichen Betrieben können Kriegs gefangene erst zugewiesen werden, nachdem der Bedarf der Landwirtschaft gedeckt ist. Entsprechende Anforderungen wer den von dem für den Betrieb zuständigen Arbeitsamt schon jetzt entgegengenommen. „Stimmung des deutschen Baltes lehr gut" „Keine Rede von Knappheit in Deutschland" Die „Libre Belgique", Brüssel, veröffentlicht die Eindrücke eines soeben aus Deutschland zurückgekehrten Belgiers der u. a. die im Ausland umlaufendn törichten Gerüchte über eine angebliche Lebensmittelknappheit in Deutschland wider legte. Er betonte, daß man nicht besonders unter den Ein schränkungen leide und daß in den Gaststätten eine Menge von guten Mahlzeiten aufgetischt würde. Das Essen sei reichlich, und es sei keine Rede davon, datz das deutsche Volt Hunger leide, am wenigsten die Arbeiter. Von der Bevölke rung werde allgemein anerkannt, daß die rechtzeitige Einfüh rung des Bezugskartensystems eine Gewähr dafür sei, daß Deutschland auch ernährungswirtschastlich einen langen Krieg aushalten könne. Im Weltkrieg sei die Rationierung der Lebensmittel viel zu spät eingesührt worden. Der Berichterstatter weist darauf hin, daß die Stim mung des deutschen Volkes sehr gut sei. Das deutsche Volk habe auch seine Wertschätzung für das französische Volk bewahrt. Der Berichterstatter weist daraus hin, daß jedermann in Deutschland den deutsch-sowjetrussischen Pakt begrüße, weil er den deutschen Interessen diene, und hebt schließlich die gute und wohlwollende Behandlung der in Deutschland lebenden Belgier hervor. Zer Führer bei der Hin-Amer Die Weichsel ein toter Strom — Der Festungsgürtel um Warschau Der Führer begab sich in den Raum östlich der Bzura. in dem vor wenigen Tagen die Schlacht in Polen ihren sieg reichen Abschluß fand. Der Flug über die Weichsel auswärts zeigte mit überzeugender Eindringlichkeit, wie sehr die Polen diesen Strom vernachlässigt haben, der angeblich für sie von solcher Lebcnswichtigkcit war, daß sie ohne den Be sitz seiner Mündung als Staat nicht existieren zu können immer wieder behaupteten. In Wirklichkeit haben sie den gesamten St omlnuf so vollkommen versanden und verkommen taffen, daß jeder Schiffsverkehr durch Hunderte und tausende großer und kleiner Sandbänke, die sich in der Weiches gebildet haben- unmöglich gemacht worden ist. Während des Fluges sahen wir an keiner Stelle der Weichsel irgendeinen Dampser oder auch nur eine Dampferanlegestelle. Wie landen auf einem Flughafen in der Nähe von Warschau und sind mitten im Bereich derjenigen deutschen Truppen, die vor wenigen Tagen die größte Vernichtungsschlacht aller Zei ten siegt eich beendeten und die polnische Armee zwischen Bzura und Weichsel in einem überraschend geführten Kamps restlos zertrümmerten. Noch letzt ziehen lange Gesangenenkolonnen aus den Straßen nach Süden und Westen, wird das erbeutete Material gesammelt, gesichtet und abgefahren. Mit brausendem Jubel empfangen die siegreichen deutschen Truppen ihren Obersten Befehlshaber Unübersehbare Kolon nen füllen die Straßen des Weichselbogcns, Infanterie, Flak Artillerie und Panzerformationen im bunten und doch wohl berechnetem Wechsel. Immer wieder bereiten die Truppen dem Führer jubelnde Kundgebungen. Ihre Haltung ist so frisch wie am ersten Tag. Es ist die stolze Haltung einer siegreichen Armee die neuen, unvergänglichen Ruhm an ihre Fahnen ge heftet hat Neben den truppenerfüllten Straßen aber hat bereits wie der der friedliche Alltag des Bauern seinen Einzug ge halten. Die Felder werden gepflügt, Kartoffeln gebuddelt, da und dort geht auch schon ein Bauer über sem Feld und streu: die Wintersca« in den Boden. In den kleinen Städten sind die Läden geöffnet. An einer Stells wo wir die Bahnlinie Lodz—Warschau kreuzen, müssen wir halten. Die Bahnschranken sind heruntergelassen, und mit lautsm Pfeifen dampft ein langer Güterzug an uns vorüber, ein überzeugendes Bild des eingekehrten Friedens. — Nur in der Festung Warschau sind noch die letzten Kämpfe im Gang. Von einem besonders günstigen Aussichtspunkt eines Warschauer Vorstadtviertels aus können wir uns mit eigenen Augen davon überzeugen, daß diese Stadt in keiner Weise eine offene Stadt ist, wie die Polen es heute plötzlich behaupten. Schon ein Blick auf die Karte zeigt, datz Warschau im Gegenteil eine starke Festung ist, von einem Kranz zahlreicher Forts umgeben. Nun lernen wir diese Forts kennen und finden sie schwer betoniert und mit Waffen aller Art ausgerüstet. Vor wenigen Stunden ist wieder eines dieser Forts durch einen blendenden Hand streich eines jungen Offiziers in deutsche Hände gefallen. Nicht nur polnisches Militär kämpft hier, man hat auch Zivilisten in die Front geholt und hat die verbarrikadierten Stratzenmün- düngen mit entlassenen Zuchthäuslern und den Ange hörigen der Warschauer Unterwelt besetzt; ja, man ist schließlich dazu übergegangen, Formationen von Flinten weibern gegen die deutschen Truppen mobil zu machen. Einige dieser Weiber fielen in den letzten Tagen in die Hand unserer Truppen, die nun planmäßig daran gehen, die Stadt von diesen Elementen gründlich zu säubern, die ein verbreche risches Regime unter Waffen rief und sie neben den regu lären Truppen einsetzte. Im Laufe des Tages haben wir dann Gelegenheit, die Kampfstätten zwischen Bzura und Weichsel zu besichtigen. Wir erleben noch einmal im Geist die groß artigen Laten unserer Truppen, ihr siegreiches Vorwärtskom men, mit der sie den einmal geschloffenen Ring um das pol nische Heer immer enger und enger zogen, um ihm schließlich den völligen Untergang Zu bereiten. Die Abkösuny der deutschen Truppen in BinWoL Ein Sonderkorrespondent der Moskauer Zeitung „Praw- da" schildert die Uebergabe der Stadl Bialystok, wo die sow jetischen Truppen die dort befindlichen deutschen Truppen ab lösten. Am 22. September, so schreibt ver Korrespondent, um 7 Uhr morgens hätten sich deutsche und sowjetische Offiziere bei Bialystok getroffen und genau die Uebergabe der Stadt besprochen. Der Vertreter des deutschen Kommandos habe den sowjetischen Regimentskommissar mit allen Einzelheiten der Lage bekannt gemacht; um 2 Uhr nachmittags hätten die sowjetischen Wachtposten die deutschen in der Stadl ab, damit die wichtigen Objekte von Sabolageakten geschützi ; ben. Dann habe sich der Einmarsch der Sowjritruppen in Stadt vollzogen.