Volltext Seite (XML)
schau IN IN ;e n id d- en. Noch iten aus ngliM rn Haus sie an- üterifche rr offen- irbrechen «ß auch sie auch Berk ist. ines, der r um die und die en Neu- -st r! morduuß iürohaus Zukarests Die bei- (Polizei- - Haupt' und die hmittags icht. D- ter Ko»' sich a^' is furcht' irreguO den V»' e an del timmu»^ nach ischen ge' irgt «er! iglände^ um der EE rch E ießen. feitigli"i nescus der aline^' it ' gedauel -sicht,^ cherb'' >en se>^ q R>< sie de" ren ir dafiit' ind'Ä „ §0^ Wald-' ebt dl^ i°F'S auf tige ö" cht-n^ och »habe) t Di< könnA hinw^L 'i-h L I h gckÄ muß» i Verl»' eue« sA scho» V V-z „Lieber bescheidenere, dafür gesicherte Rationen" Berlin, 22. September. Amtlich wird über die neue Lebensmittelkarten-Regelung mitgeteilt: Die englischen Kriegshetzer und Plutokraten versuchen heute, die deutschen Frauen und Kinder auszuhungern. Dieser Versuch wird an der Tatkraft des Führers und der Entschlossenheit des deutschen Volkes zerbrechen. Eine vorsorgliche Staatsführung hat in den vergangenen Jahren große Vorräte angelegt. Unsere Eetreidereserve setzt »ns in die Lage, auch bei geringeren Ernten Mindererträge auf Jahre hinaus auszugleichen. Der deutsche Bauer wird mit Hilfe aller Volksgenossen das letzte aus der Scholle holen. . Die vorhandenen Vorräte nehmen uns die wefentlich- M Sorgen für die Zukunft. Der Staat sieht es als seine Mcht an, das Vorhandene gerecht zu verteilen. Die Wer des Weltkrieges, nämlich die zu späte Durchführung l^er geregelten Verteilung, werden diesmal vermieden, ^er Grundsatz der jetzigen Ernährungswirtschaft lautet: »Lieber bescheidenere Rationen, aber dafür aus weite Sicht WHerte Rationen." Am 24. September 1939 verlieren die bisherigen Be- iMscheine ihre Gültigkeit. Ab 25. September 1939 treten neuen in Kraft. Die ab 25. September 1939 anlaufende ^zugsregelung hat gegenüber der alten Regelung zwei wesentliche Vorzüge: l. Die Zuteilung erfolgt nach den Bedürfnissen des ein zelnen'. Schwer- und Schwerstarbeiter sind dabei ganz besonders berücksichtigt. 2. Es gibt in Zukunft für jede Lebensmittelart eine besondere Karte, zum Beispiel für Fleisch Fleischkarten, für Brot Brotkarten usw- Schwer- und Schwerstarbetter erhalten Sonderzulagen Fett, Fleisch, Brot und Mehl. Die Karten für Schwer- und Schwerstarbeiter sind besonders gekennzeichnet (8 und 8st). Die Einführung der Brotkarte ist ausschließlich eine Folge de» Planung auf lange Sicht. Die große nationale Brotgetreidereserve soll erhalten bleiben, damit sie uns das tägliche Brot sichert, wenn wir einmal geringere Ernten erleben sollten. Die für Brot und Mehl vorgesehenen Ra tionen entsprechen dem friedensmäßigen Durchschnittsver brauch. Vollmilch erhalten in Zukunft noch Kinder, wer dende und stillende Mütter und Kranke. Entrahmte Frisch milch kann auch weiterhin ohne Karten bezogen werden. Diese Einschränkung des Vollmilchverbrauches ist notwen dig, um die Buttererzeugung zu steigern und um dadurch Ersatz für ausfallende Auslandsbutter und andere bisher eingeführte Fette zu schaffen, soweit dieser Ausfall durch Einschränkung des Fettverbrauches nicht ausgeglichen wird. Nicht zuletzt müssen auf diesem Wege die für unsere kämp fenden Soldaten und für die Schwer- und Schwerstarbeiter benötigten Buttermengen gesichert werden. Wegweiser durch das neue Lebensmittelkartensystem Wofür gibt es Bezugsscheine? . Für Butter, Schlachtfette (Schmalz, Speck, Talg), Marga- Me oder Pflanzenfett oder Kunstspeisefett oder Speise- N Käse, Zucker, Marmelade, Nährmittel, Kaffeersatzmittel Nd Zusatzmittel, Mehl, Brot, Backwaren, Kindernähr- Mel, Kartoffelstärkeerzeugnisse, Fleischwaren und alle sonsti- M Waren, die regelmäßig oder unregelmäßig auf jeweilige Xartenabschnitte abgegeben werden. Welche bekommt der Normalverbraucher? k Der Normalverbraucher erhält pro Woche 2400 Gramm W oder 1900 Gramm Brot und 375 Gramm Mehl; 500 Namm Fleisch oder Fleischwaren, 80 Gramm Butter, 125 Namm Margarine (oder Pflanzenfett usw.), 65 Gramm Schweineschmalz oder Speck oder Talg (insgesamt also 270 Namm Fett), wozu noch 62,5 Gramm Käse oder 125 Gramm ^u»rk kommen; 100 Gramm Marmelade, .250 Gramm Zucker. Und der Schwerarbeiter? 3800 Gramm Brot oder 2800 Gramm Brot und 750 Gramm Mhl; 1000 Gramm Fleich oder Fleischwaren, 80 Gramm But- N und 187,5 Gramm Margarine usw. und 125 Gramm Schmalz Aw. (insgesamt also 392,5 Gramm), sowie 62,5 Gramm Käse 125 Gramm Quark, 109 Gramm Marmelade und 250 Wnm Zucker wöchentlich. Wieviel der Schwerstarbeiter? 4800 Gramm Brot oder 3800 Gramm Brot und 750 Gramm Ml: 1200 Gramm Fleisch oder Fleischwaren: 80 Gramm Vut- N, 250 Gramm Margarine usw., 410 Gramm Schmalz usw. Mgesamt also 740 Gramm Fett), sowie 62,5 Gramm Käse oder A Gramm Quark, 100 Gramm Marmelade und 250 Gramm Mer wöchentlich. Welche Mengen erhalten die Kinder? , Kinder bis zu 6 Jahren (die eingeklammerten Zahlen gel- M für Kinder von 6 Lis 10 bzw. 14 Jahren) erhalten 1100 Namm Brot (1700 Gramm) oder 600 Gramm Brot und 375 Namm Mehl (1200 und 375 Gramm), 250 Gramm Fleisch oder Mischwaren (über 6 Jahre normal): 80 Gramm Butter, 65,5 Namm Käse oder 125 Gramm Quark (80 Gramm Butter, 125 Namm Margarine, 62,5 Gramm Käse ödere 125 Gramm Quark), Mich 0 75 Liter Vollmilch (0,25 Liter), Marmelade und Zucker > "°rmal. Wer bekommt überhaupt Milch? ^ Grundsätzlich sei bemerkt, daß Magermilch ohne Bezugs- Mn frei zu erhalten ist, ebenso auch Buttermilch, geschlagene Buttermilch, saure Magermilch, Joghourt und Kefir aus Mager milch, Mischgetränke aus entrahmter Frisch- oder Buttermilch. Versäumen Sie nicht, umgehend Ihrem Milchhändler die Men gen Magermilch anzugeben, die Sie zu beziehen wünschen. Vollmilch dagegen bekommen außer den Kindern werdende und stillende Mütter sowie Wöchnerinnen (täglich einen halben Liter) sowie einige besondere Berufe. Darf man „tauschen"? Ein wahlloser Bezug von anderen Lebensmitteln auf Ab schnitte, die für eine bestimmte Lebensmittelgruppe gelten, ist nicht möglich. Für Bayern, Württemberg und Vaden, die Ost mark und das Sudetenland ist jedoch die Regelung getroffen, daß auf die Abschnitte 5, 6, 7 und 8 an Stelle von Brot von Nor malverbrauchern 375 Gramm Mehl und von den Schwer- und Schwerstarbeitern je 750 Gramm Mehl bezogen werden können. Auf den Abschnitt 1^ 32 der „Lebensmittelkarte" können unbe schadet dieser Regelung die Verbraucher dieser Gebiete 750 Gramm Mehl beziehen. Was gibt es auf die Abschnitte der Reichsbrotkarte? Die folgenden Zahlen beziehen sich auf den Normalver braucher. Die in Klammern hinzugefügten Ziffern gelten für Schwerarbeiter und für Schwerstarbeiter. Es gibt auf die Abschnitte 1 bis 4 je 1000 Gramm Brot (1000, 2000): 5 bis 8 je 500 Gramm (1000, 1000): 9 bis 12 je 500 Gramm Brot oder je 375 Gramm Mehl (1000 Gramm Brot oder 750 Gramm Mehl — Schwerstarbeiter ebenso); auf die mit und i; bezeichneten Abschnitte bekommt der Normal verbraucher je 50 Gramm Brot, der Schwer- und der Schwerst arbeiter je 100 Gramm Brot. Und die Kinder? Kinder bis zu 6 Jahren erhalten auf die Abschnitte 1 bis 4 je 100 Gramm Brot, auf 5 bis 8 je 500 Gramm Brot oder je 375 Gramm Mehl, ferner auf die mit einem Kreuz bezeichneten Abschnitte je 125 Gramm Kindernährmittel. Diese Abschnitte gelten abweichend von dem Aufdruck vom 25. 9. bis 22. 10. Kin der von 6 bis 10 Jahren bekommen auf die Abschnitte 1 bis 8 je 500 Gramm Brot, 9 bis 12 dasselbe oder je 375 Gramm Mehl, auf o und K je 100 Gramm Brot, auf die mit einem Kreuz bezeichneten Abschnitte zunächst nichts. Was gibt es auf die Reichssleischkarte? Jeder Verbraucher, mit Ausnahme der Kinder bis zu 6 Jahren, erhält auf die Abschnitte 1 bis 3, 5 bis 7, 9 bis 11 und 13 bis 15 je 100 Gramm Fleisch oder Fleischwaren. Der Der russische Heeresbericht Moskau, 21. September. Amtlich wird folgende Ver lautbarung des Eeneralstades der Roten Armee über die Kampfhandlungen in Polen vom 21. September bekannt- gegeben: „Die Truppen der Noten Armee haben im Laufe des 21. September auch die Linien befestigt, die am Vor tage erreicht wurden. Die besetzten Gebiete im westlichen Weißrußland und der Westukraine wurden von den Neste» der polnischen Armee im Süden der Linie Kobrin — Luninez gesäubert. Abteilungen der Noten Armee be setzten um 19 Uhr am 21. September die Stadt Pinsk und säubern die Nayons von Lemberg und Sarny von polnische» Offiziersgruppen." Demarkationslinie zwischen deutschem Heer und der Roten Armee festgelegt Berlin, 22. September. Die deutsche Negierung und die Regierung der UdSSR, haben die Demarkationslinie zwischen dem deutschen Heer und der Roten Armee fest gelegt. Die Demarkationslinie verläuft entlang den Flüs sen Pisia, Narew, Weichsel und San. Rumänien setzt die bisherige Politik strenger Neutralität sort Ministerrat unter Vorsitz Argesanus Bukarest, 22. September. Donnerstag spät abends hielt die Regierung unter Vorsitz des neuen Ministerpräsidenten General Argesanu einen Ministerrat ab, der einen Aufruf an das Land erließ. In diesem Aufruf wird die Persönlich keit des ermordeten Ministerpräsidenten Calinescu gewür digt. Weiter hebt der Ausruf hervor, daß die Regierung die bisherige Politik der strengen Neutralität Rumäniens unverändert fortsetzen wird. Finnischer Dampfer, belgisches Getreide, englische Piraten Helsinki, 22. Dezember. Die Zeitung „Ajan Suunta" meldet, «daß der 5000 Tonnen große finnische Dampfer „Ella" von den Engländern im Kanal aufgebracht und noch Plymouth eingeholt worden fei: Der Dampfer war mit einer Eetreideladung auf dem Wege nach Antwerpen. Professor Madel gefallen. Der Direktor des Instituts für Aufbereitung und Bergbaukunde, Professor Hans Madel, ist bei den Kämpfen an der Ostfront als Hauptmann d. R. gefallen. Professor Madsl, der Inhaber des EK. I war, war vom April 1935 bis August 1937 Rektor der Bergakademie Freiberg. Normalverbraucher bekommt auf die Abschnitte a i> o ä je 50 Gramm Fleisch oder Fleischwaren, der Schwerarbeiter für n und b je 50 Gramm Fleisch oder Fleischwaren, der Schwerstarbeiter auf a bis o je 250 Gramm und <1 150 Gramm. Zuteilung für die übrigen Abschnitte bleibt vorbehalten. Kinder bis zu 6 Jahren bekommen auf 1 bis 4 und a bis Z je 125 Gramm. Wozu verwende ich die „Lebensmittelkarte"? Die besondere „Lebensmittelkarte" ist in zahlreiche Ab schnitte unterteilt. In der Zeit vom 25. September bis 22. Okto ber gibt es auf die Abschnitte 1 bis 10 je 25 Gramm Nährmit tel (um die wichtigsten zu nennen: Graupen, Grieß, Reis, Ha ferflocken, Teigwaren usw.), in der Zeit vom 9. Oktober bis 22. Oktober auf die Abschnitte 17 bis 26 die gleiche Menge. Sago, Kartoffelstärkemehl oder ähnliche Erzeugnisse werden in Mengen von je 25 Gramm nach näherer Weisung der zustän digen Hauptvereinigung aus die Abschnitte 11, 12, 27 und 28 zngeteilt. In der Zeit vom 25. September bis 22. Oktober gibt es auf 13: Kaffee-Ersatz oder Zusatzmittel (125 Gramm) und 14: 25 Gramm. In der Zeit vom 2. Oktober bis 22. Oktober gibt es auf 29, in der Zeit vom 9. Oktober bis 22. Oktober auf 30 je 125 Gramm. Was gibt es sonst noch? Einzelne Abschnitte der Lebensmittelkarte werden außer dem von Fall zu Fall für den Bezug von Eiern, Kunsthonig und Tee aufgerufen. Es sei erwähnt, daß Zuckerwaren und Zwiebeln ohne Karten abgegeben werden können. Für den Bezug von Hülsenfrüchten, Trockengemüsen, Gewürzen und Kakaobohnen ergehen von Fall zu Fall ebenfalls besondere Anweisungen. 30s »Nachdruck verboten.) Und wenn er sich tausendmal sagt: Regine war schuld, Xe Hai sich ihm fast an den Hals geworfen, er kann seine Äene Schuld nicht verkennen: ein Mann, der eine Erika acht und zur Frau nehmen will, hätte niemals so handeln Dürfen. Hinzu kommt noch, daß ihm immer wieder Peter fwnig einfällt. Der Mann hat ihm immer nur Gutes getan Nsher, und dies ist nun sein Dank. Er weiß, wenn er Nute vor Herrn König hintreten würde, um zu sagen: ^eben Sie mir Ihre Tochter zur Frau, dann würde der "eiche Mann die Arme ausbreiten und sagen: Willkommen "ls Schwiegersohn, bei Ihnen wird meine Tochter gut "xsgehoben sein. Und er würde erleichtert aufatmen. So Nel hält er von Curt Schmidt, seinem Nechtsbeistand. Es ist doch ein unangenehmes Gefühl, wenn man xierkl, daß die Leute besser von einem denken, als man ist. Und, daß man selbst besser von sich gedacht hat, als Witz war! Hai er sich nicht immer ein bißchen aufs hohe Pferd Nsetzi und den Tugendhelden gespielt. Dabei kann er Nuie ruhig sagen: Es war keine Tugend, sondern Mangel Versuchung, auch Zeitmangel. Wenn man strebt und Nbeitet, kommt man nicht so leicht auf dumme Gedanken. Und wie erhaben dünkte er sich gerade über Regins ?°nig! Nun wird er sein Lebtag das drückende Gefühl ^Xer Schuld ihr gegenüber nicht loswerden können, wenn N sie nicht heiratet. Daran ist aber gar nicht zu denken, denn er liebt Erika Gattern und will keine andere Frau als sie heiraten; er xnn doch nicht mir sehenden Augen ins Unglück rennen, ^il ihm Regine gefährlich geworden ist. . Hätte er doch an jenem Abend Erika als seine Braut ^gestellt, dann wäre die Sachlage ganz klar und ein- °"utig. Das betrisft Regine, aber Erika! Wie soll er ihr Mer die Augen treten. Verschweigen kann er nicht, wie Wne sich verhält, und wenn Erika von jemand anders von ihm selbst etwas erfährt, ist ihr berechtigtes Miß- (Men noch größer. Wie soll sie ihm jetzt nur noch glauben MNen, daß er sie liebt? Alles spricht gegen ihn: der merk würdige Abschied, und daß er ihr keinen erklärenden Brief aus München geschrieben hat, daß er so lange ausblieb, viel länger als er gedacht hatte. In Koblenz muß Curt umsteigen. Er hat eine Stunde Zeit bis zur Abfahrt des Zuges, er geht in die Stadt, durch die Stadt hindurch an den Rhein. Während er so geht, weiß er ganz genau, daß er nicht rechtzeitig zurück sein kann, aber es drängt ihn plötzlich gar nicht mehr, mit dem nächsten Zug nach Cochem zu kommen. Und so geht er weiter am Strom entlang, und die Gedanken gehen mit ihm. Lächerlich, was er tut, ist seiner unwürdig. In München gehl er einer offenen Aussprache aus dem Weg, er flieht, und jetzt schiebt er die Unter redung mit Erika hinaus, weil er sie fürchtet. Er, der immer für reinen Tisch war und klare Verhältnisse! Stundenlang geht er durch die schöne Gegend, ohne etwas zu sehen. Er hat nur das unklare Empfinden, daß es sich gut geht hier, daß dies ein schöner Tag ist, daß die Abendluft milde ist und angenehm. Er geht früh zu Bett und schläft trotz seiner schweren Sorgen rasch ein. Tröstliche Gedanken an Erika erfüllen ihn vor dem Einschlafen: es wird gut sein, ihr zu beichten, Sie wird ihm volles Verständnis entgegenbringen, sie kennt ihn ja gut und weiß, daß er sie liebt. Und er sehnt sich nach ihr und freut sich auf morgen, wie sich ein kleiner Junge auf die großen Ferien freut. Dennoch klopft sein Herz in rasendem Tempo, als er am anderen Morgen Cochem zufährt. Erika wird betrübt sein über das, was er ihr zu sagen hat, und er schwört sich im stillen, daß er ihr in Zukunft keinen Kummer mehr machen will. * Aus der Haustreppe sitzt Georg. Er ist in trübes Sinnen versunken und wartet auf Mutti, die doch ver sprochen hat, ihn mit zu Heidenreich zu nehmen, um ihm das Bild zu zeigen. Und nun ist sie schon so lange oben und läßt ihn warten. Da ist es wie eine Erlösung, daß wenigstens Onkel Curt zurückkommt von seiner Reise. Obwohl er sonst eine Scheu vor ihm hat, springt Georg jetzt von seinem harten Sitz auf und begrüßt ihn begeistert. „Na, kleiner Mann, wie geht es?" fragt der Rechts anwalt und bemüht sich um einen liebenswürdigen Ton. Der Junge scheint sich wirklich über sein Kommen zu freuen! Das ist ein gutes Vorzeichen, Curt wird es warm ums Herz, so warm, daß er bei dem Kinde stehenbleibt, ganz gegen seine sonstige Art. „Ooch", sag, Georg, „nicht gut! Gut, daß du da bist, Onkel Curl, jetzt wird Mutti auch wieder mit uns zusammen sein." „Was soll das denn heißen, Georg? Ist denn eure Mutti immer fortgegangen?" „Immer ist sie oben beim Onkel Heidenreich wegen des dummen Bildes. Und Onkel Heidenreich kommt nicht mehr in meinen Garten, und die Röhren rosten. Sie haben viel Geld gekostet, und Mutti muß doch immer sparen." „Nun erzähle aber einmal ordentlich, Georg, wenn ich es verstehen soll. Warum geht die Mutti zum Onkel Heidenreich hinauf?" „Der macht ein Bild, auf dem die Mutti drauf ist." Curt runzelt die Stirn: merkwürdige Idee von dem Maler! Und was fällt Erika ein, ihm zu sitzen, gerade in der Zeil, in der er nicht hier ist! Zum mindesten hätte sie ihn fragen können, ob es ihm recht ist. „Wo ist Mutti jetzt?" „Oben in der Dachkammer. Ich warte schon soo lange auf sie." „Sie wird bald kommen!" tröstet Curt das Kind und sich selbst. Dann geht er hinaus auf sein Zimmer, es ist zu seinem Empfang bereit. Das Wasser ist frisch, sie hat wohl täglich das Wasser erneuert. Auch die Blumen sind frisch, er ist gerührt über ihre zarte Sorge. Also ist sie nicht gekränkt! Rasch hat er sich zurechtgemacht, den Reiseanzug mit einem anderen vertauscht, und nun sitzt er und lauscht aus ihren Schritt. Sie muß ja an seinem Zimmer vorbei, wenn sie herunterkommt. Aber es vergeht lange Zeit mit Warten, und Erika kommt nicht. Was sie nur da oben so lange tun mag? Zum ersten Male kommt ihm der Ge danke, daß es doch eine Eselei ist, eine« Freund mitzu bringen und ihn mit der Liebsten allein zu lassen. Künstler sind leicht entbrannt und ohne Hemmungen, wenigstens stellt Curt sie sich so vor. Hat nicht Heidenreich ihm wiederholt zu verstehen gegeben, daß ihm Erika über alles gefällt, und daß er den Freund um ihren Besitz beneidet? Aber er kann sich doch auf Erika verlassen, sie wird ihm niemals Grund zur Eifersucht geben. Wenn er ihr Vorhaltungen machen muß, dann nur deshalb, weil es sich doch eigentlich nicht schickt, daß sie dem Maler zu einem Bilde sitzt. Wenn Waldemar sie gemalt hat, dann kauft er das Bild, ganz gleich, wie hoch der Preis ist, denn er wünscht auf keinen Fall, daß das Gemälde in Aus stellungen hängt. (Fortsetzung folgt.)