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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erjcheimmgstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 cmichlikßiich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Leitung, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- preis«. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 H/. Alles weitere üb« Nachlaß usw. laut aufliegcndcr Anzcigenpreisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor mittags des Erscheinungslages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlai anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die Postscheckkonto: Dresden 18488. amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Druck und Verlag: Buchdruckers Hermann Stühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 581. — Fernruf: 231. Nummer 94 Sonnabend, den 1!9. August 1939 38. Jahrgang —n 's "11 117 ' 1111 1' "1111 17—4 M1 Wü 11 MUMMEN MU. 11 .1 .... 11.Z11..1. .mm »I «' HIM1W IMI Polnische Amtsßellen Prämien sür Anzeigen gegen Deutsche . Der maßgeblichen Warschauer Regierungsstellen nahestehende berüchtigte Westmarkenveröand wird svstematisch auf die Volks- beutschen gehetzt: In Bielitz wurden die einzelnen Mitglieder dieser Organisation zur ständigen Bewachung je eines Deutschen berpflichtet. Es wurden Prämien für Anzeigen gegen Deutsche in Höhe »on 5 bis 508 Zloty ausgesetzt. Die Teilnehmer wurden unter Eid oerpslichtet, über den Gegenstand der Abmachungen Still schweigen zu bewahren. PoienpoNM übeMM die Grenze Unweit Michalkowic bei Friedet an der polnischen Grenze »erfolgte ein polnischer Polizist eine tschechische Frau, die ur dar Protektorat fluchten wollte. Da die Frau einen ziemlich lswßen Vorsprung hatte und von dem Polizisten nicht mehr ^geholt werden konnte, gab ein zweiter polnischer Polizist auf die flüchtende Frau mehrere Schüsse ab. Der polnische Poli- M überschritt dabei die Protektoratsgrenze, wobei er von der deutschen Grenzpolizei festgenommen wurde. UlrainWe Kinder von Bolen zu Lode geprügelt In der Woiwodschaft Tarnopol in Osigalizien sind im Zuge der jetzt durchgeführten Mafienverhaftungen von Ukrainern Uns Ortschaften des Bezirkes Zborow von Gruppen des berua)- Wen Erenzschutzkorps nach dem Muster der bekannten pottn- MN „Pazifizierungen" heimgesucht worden. Beim Herani-a.M der Polizcitruppe Waren die Bewohner der fünf Ortschaften >N die Wälder geflüchtet. Zur Bewachung der Häuser hatten sie nur einige Kinder lurückgelallen, die sie gegen die Brutalitäten der Polizei gest att glaubten. Die im Ort verbliebenen Kinder wurden aber don der Polizei so furchtbar verprügelt, daß eines von ihnen Pi folgenden Tage starb und drei weitere in hoffnungslosem öustand darniederliegen. Einige Mädchen im Alter von 12 18 Jahren wurden von den Polizisten vergewaltigt. Zahlreiche Kinder wurden verletzt. Die Polizei hat die Ein- Mtungen der Häuser verwüstet "und die Lebensmittel in den Vorratsräumen vernichtet Die Polen gehen gegen die Volksdeutschen in Pommerellen M immer schärferen Mitteln vor. Anscheinend steht die Auf- ^iung aller Volksdeutschen Organisationen in Posen und Pom- Htteuen bevor. Tiner Meldung der „Gazeta Pomorska" zufolge ist bereit« b» Ortsgruppe der Jungdeutschen Partei in Dombrowa Vis- supia im Kreise Hohensahza jede Betätigung untersagt worden. Der kürzlich aus der Grenzzone ausgewiesene Volksdeutsche «tuertzel aus Nakel ist jetzt noch zu drei Monaten Gefängnis Und zu einer Geldstrafe von 1000 Zloty verurteilt worden, weil H»n bei ihm eine Hausapotheke gefunden hatte. Diese Haus apotheke stelle, io heißt es in der Begründung des Urteils, einen Zerstoß gegen das „Gesetz über den Handel mit Eilten" dar. , „Gazeta Polska Kosztyn" meldet nach Schließung der deut- Mn Bäckereien in Szcmpin jetzt auch die Schließung der deut- Mn Bäckereien von Rißmann und Höppner und der deutschen Fleischerei von Eockfch in Schurigel In Thorn wurden zwei Klassen des dortigen staatlichen Gymnasiums mit deutscher Unterrichtssprache auf Anordnung bes Thorner Schulkuratoriums geschlossen. Terrorbanden machen PottzeNeW Die Einsetzung des polnischen Aufständischcnverbandes für Polizeipslichtdienst ist jetzt für ganz Ostoberschlesien erfolgt. In amtlichen Ortschaften Ostoberjchlesiens versehen seit Freuag bewaffnete Ausständischengruppen, die auch in besondere Uni- wrmen gesteckt worden sind, Polizeipflichtdienst. Mne gegen dar deutsche Konsulat? Neue Pläne der Deutschenhasser» Eraczynski . In Teschen verdichten sich nach einer Meldung des „Ham- Wfler Fremdenblattes" die Gerüchte, wonach der berüchtigte Woiwode Graczynski beabsichtigt, gegen die Existenz des deut- 'Aen Konsulats anzugehen. „Tempo Dnia" schreibt, das deutsche Konsulat in Teschen solle stch aus der Grenzzone zum Teufel Heren. VerschiedenUuhe Ausschreitungen und Störm: sver- mche gegen Beamte des deutschen Konsulats lassen die G ächte von Eraczynskls Vorhaben nicht gegenstandslos «scheinen. Ein GremmWensall bei SaarlanLern „ , Am 16. August zwischen 16 und 17 Uhr ereignete sich bei Zwingen westlich Saarlautern zwischen zwei Heeresbeamten, versehentlich die deutsch-französische Grenze überschritten ?Pien und einem französischen Zollbeamten ein Erenzzwischeu- »M Eine amtliche Untersuchung iU. sofort eingeleitet worden. fördern Deutschenhetze ^-Semmehr Lauri« tritt au „Lieber sterben, als polnisch werden« — Gewaltige Kund gebung der Heimattreue Danzig erlebte am Freitag einen stolzen Tag. Unter freu diger und begeisterter Anteilnahme der Bevölkerung trat zum erstenmal Danzigs ^-Heimwehr an. die jetzt zum Schutz der alten Hansestadt gegen die ständigen polnischen Drohungen ge- bildet wurde. Bei ihrem eindrucksvollen Aufmarsa) auf dem Maifeld übergab Gauleiter Albert Forster der Truppe die Fahne, die künftig dem jungen Aufgebot der Danziger Freiwil ligen vorangetragen wird. . An die hunderttausend Danziger säumten das weite Feld, aus dem in einem großen offenen Rechteck die zz-Heimwehr angetreten war. Der Appell, den Gauleiter Forster an die --- Freiwilligen richtete, fand bei den Hunderttausend stürmischen Widerhall. Der Gauleiter führte u. a. aus: Nachdem die deutschen Truppen im Januar und Februar 1920 die deutsche Stadt Dan- zig unter den Tränen der zum Abschied herbeigestromten Be völkerung verlassen mußte, wurde die Stadt unter den „Schutz" der Genfer Liga gestellt, die wieder Polen zur besonderen „Schutzmacht" berief. Nun hat sich aber besonders in den letzten Monaten die politische Lage so entwickelt, daß Danzig von dem Staat, der es laut Beschlug schützen soll, ständig bedroht wird, und damit rechnen muß, eines Tages von Polen überfallen zu werden. Aus dem polnischen Staat, der von der Eenser Liga dazu ausersehen war, Verteidiger Danzigs zu sein, ist plötzlich der allein mögliche Angreifer geworden. Knapp vor acht Wochen wäre Danzig und seine Bevölkerung einem polnischen llebersall ausgeliesert gewesen. Wir hatten damals keine Möglichkeiten, einen polnischen Angriff abzuwch- ren und Danzig zu schützen. Die Genfer Liga aber wäre zu einem nennenswerten Schutz weder willens noch fähig gewesen. Wir haben dafür gesorgt, daß Danzig und seine Bevölke rung nicht mehr wehrlos sind. Wir haben die ^-Heimwchr gegründet. In solchen Zeiten wie augenblicklich sind nicht tote Buchstaben aus irgendeinem Vertrag oder einer Versüssung maß- gebend, sondern der Selbsterhaltungstrieb von 400 000 Menschen. Aus Euch, genau wie auf Eure Kameraden in der Landes- wlizei, fetzt die Bevölkerung von Danzig alle Hoffnungen. Ihr eid dazu berufen, die schöne alte deutsche Stadt und ihre Men- chen im Falle eines polnischen Uebergriffes zu verteidigen. Die Bevölkerung von Danzig baut auf den Mut und die Tapferkeit ihrer Söhne. Die Fahne, die ich Euch heute übergebe, trägt Symbole, die Euch heilig und teuer sind! Neben dem Hakenkreuz, dem alten germanischen Sonnenrad, trägt die Fahne die Runenzeicben der und das Danziger Wappen. Der Totenkopf, der in der Mitte der Fahne angebracht ist, mag Euch noch eine besondere Mahnung zur Unerschrockenheit und Tapferkeit sein. Der Gauleiter wandte sich sodann an den Kommandeur der Danziger ^-Heimwehr und überreichte ihm die kurz vorher enthüllte Fahne. Nun trat ^-Obersturmbannführer Goetze, der Komman deur der Danziger U-Heimwehr, vor die Mtkrophone und er klärte: „ um erstenmal steht diese Einheit geschlossen vor uns. aber sie ist keine Paradetruppe. Die Heimwehr Danzig will sich einsetzen für alles, was ihr heilig ist, für deutsches Blut und deutsche Heimat." In musterhafter Ordnung marschierte sodann die ^-Heim- wehr Danzig an Gauleiter Forster vorbei. Die breite Hinden burg-Allee war aiü beiden Seiten dicht besetzt mit der begei sterten Danziger Bevölkerung, die ihre Heimwehr mit Jubel überschüttete. 3« KM gettete» Die Nichtangriffsverträge Deutschlands mit Estland und Lettland Die am 7. Juni 1839 zwischen 1. dem Deutschen Reich und der Republik Estland und 2. dem Deutschen Reich und der Republik Lettland abouchlossenen Nichtangrisssverträge sind mit Zeichnungspro tokoll im Reichsgesetzblatt Nr. 32, Teil II, vom 9. August 1939 veröffentlicht worden. Nach Austausch der Ratifikationsurkunden am 24. Juli in Berlin sind beide Verträge an diesem Tag in Kraft getreten. Era! Csaly in Rom Der Ungarische Außenminister Graf Csaky ist um 15.80 Uhr in Rom eingetroffen. Er hatte sich von München aus im Flugzeug nach der italienischen Hauptstadt begeben. MPwmereBaßMeMrSerTrEe von llkvungen bei Wittenberg Wir haben uns daran gewöhnt, die Pioniertruppe als die Repräsentantin der Technisierung im Bereich der Wehrmacht zu sehen. Daß sie mehr ist, nämlich Bahnbrecherin und Weg bereiterin der and-reu Waffen, zeigten Uebungen ostwärts der Lutherstadt Wün ^erg. Der angem - .>enen 8. Armee der roten Partei war es, so nahm die Lage e -n gelungen, die in der Linie Kottbus—Bran denburg verlau ade blaue Front im Abschnitt des lV. AK. bei Luckenwalde zu ourchbrechen und den Gegner nach Süden zurückzuwersen 2n der Verfolgung kann es für Rot nur ein Ziel geben: ol.ne Rücksicht auf die Nachbarn am Gegner bleiben, um — in der allgemeinen Richtung auf Leipzig vorstoßend — das Loch in der Einbruchstelle aufzureißen. Zum Glück ist das Gelände hier dem Verteidiger ziemlich günstig. Elbe und Elster sind starke Abschnitte: die Ueberqänge stehen Blau zur Verfügung. Seine ersten schnellen Einheiten — durch Pioniere verstärkte Kompanien des MG-Bataillons 7 — können in später Abendstunde noch bei Pretzfchen über die Elbe setzen. Etwas stromabwärts entstehen zugleich, als Reserve für den etwaigen Ausfall der großen Wagenfähre, zwei Ponton fähren. Bei dieser Arbeit in tiefster Finsternis bewährt sich ein methodischer Ausbildungsdrill: Die schweren geländegängigen Zugmaschinen der Brückenkolonnen werben zu den Baustellen hart am Ufer dirigiert, und rasch, lautlos saft, werden die sechzehn Zentner schweren Pontons abgeladen. „Wasserwiirts zu-gleich!' Halblaute Kommandos leiten die Arbeit. Streckenträger, Unter- züge, Bohlen sür den Belag. Rödelballen und Scherhaken — all das raffiniert ausgeklügelte, in jahrzehntelanger praktischer Er fahrung entwickelte Gerät zum raschen Bau robuster Kriegs- ! brücken und betriebssicherer Fähren hat seinen Platz. Jeder Handgriff, Hunt rtmal geübt, fitzt. Unb das muß so sein! Denn Flußübergänge sind Nachtausgaben. Was sie am Hellen Tage denen blauen Sicherungen, bis zum Morgen aufgehalten, benen blauen Sicherungen bis zum Morgen aufgehalten, erfahren. Bei Eoredorf ist der Widerstand stark, doch einige Kilo meter oberhalb, bei Hemsendorf, und auch bei Jessen haben schwache rote Kräfte Erfolg. In großen und kleinen Schlauch booten können ihnen Verstärkungen folgen, und bald ist auch der auf Schlauchbooten über den Fluß gelegte Jnfanteriesteg für den Uebergang frei. Auch eine Reiterstreife kreuzt die Elster, i Inzwischen beginnt der Widerstand des Gegners sich zu versteifen, so daß beim Angreifer größere Verluste eintreten. Das Nachziehen der schweren Waffen und des Nachschubs macht den Bau einer Acht-Tonnen-Vrücke notwendig. Die Männer der aus Reserveeinheiten gebildeten Brückenkolonne haben es bei dieser Arbeit zunächst leichter als am Vorabend die Pioniere der blauen Partei. An mehreren Stellen zugleich entstehen rasch die Pontonfahren, die später zur Brücke zufammengesührt wer den sollen. Kradschützen eines feindlichen Spähtrupps stören dann aber die Arbeiten mit ihren MGs. Die Maschinengewehre der Pioniere treten in Tätigkeit, zwischen ihr Tack-Tack belfern Flaks, die hier im Erd beschuß eingesetzt sind. Eine zweite Störung erfolgt durch plötzlich auftauchende Sturzkampfflieger, die kühn zum Angriff übergehen, aber nur Teilerfolge haben, so daß der Brückenbau weitergehen kann. Zum befohlenen Termin fährt ein LKW. zur Probelastung über die fertige Brücke. Mit den Feldhaubitzen beginnt der Uebergang der schweren Wassen. Und damit sind die Voraussetzungen für das weitere Vortragen des Angriffes, für die Erzwingung des Elbüberganges, ge- ! ^"^ot ist inzwischen mit seinen Spähtrupps und vorderen Sicherungen gut vorangekommen. Am Nachmittag hält es mit den 2R. 31 auf dem »rechten Flügel bei Klöden hart an der Elbe. Und hier stellt es sich bei strömendem Regen zum Ueber gang bereit. Während schwere Waffen die am jenseitigen Ufer erkannten Teile des MG.-Bataillons Niederhalten, gehen auf Schlauchbooten und mit starken schnellen Sturm booten — sie fassen 18 bis 12 Mann — über den Fluß, die blauen MG.-Nester überrennend. Noch ist der linke Flügel der Division zurück, al r am nächsten Morgen wird auch in Pretzschen die Lage für "lau unhaltbar. Die Flankenbedrohung durch das weit nach Si oesten vorgestoßene 2R. 31 ist so stark, daß feine Widerstandsn :r dem hartnäckigen Kampf des 2R. 32 erliegen, das schließlich sein Ziel die Höhen westlich von Pretzschen erreicht. Die Pioniere schlagen für das Nachziehen der schweren Waffen u"d der Nachschubdienste noch eine Acht- Tonnen-Vrücke bei Pretzfchen und eme große Sechzehn-Tonnen- Brücke bei Wartenburg. Dann beendet das Signal: „Das Ganz« balt!" die Uebuna. in so ßliteiAaiickaffee wie äer ist zmuMsckeliwie ßesckaffen/