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Ottendorfer Zeitung : 09.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193911096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19391109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19391109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-09
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 09.11.1939
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r voim Deutsch- >s Ver- ts dem >lge die m übri- rgieren. stunden inifchen e Poli- tMtssai, i<it und 5ie So lei!, sie i t die e b er- us neu- ederum Üse zur Liga ist erschär- hon die deutige Glotows n Welt erhöhen rindruck d mehr daß die en Um- m Jta- ielleicht or dem »fang öring bben- us An- -oziali- mpsang !w teil. LN" de anderer runter- e Vor- Macht deutsche ". Mit n einer nete in Nusters jskraft" Folgen ivand räuber- stischen Oktober Schisse, t12, so ge von 1938, terdanl erkehrs atsachc 'offen". PUM0I ! Mei- ie ent- >m die r Dok- >it der !« bin meinte rt ihn, -igent- te, die lt hat. ie ihn Ueber- h dal' spitzen lereits hrt sie s auch den mden- urück- de an it, die idruck, b säb gold- lb sin- Die y^elt mnk; es p^nsehen: »Spekulieren auf deutsche Uneinigkeit ist zwecklos" Mehrere belgische Zeitungen veröffentlichen Sonder- Urichte über die Lage in Deutschland. In der »Ädependance Belge" stellt deren Chefredakteur Nislaire U, einem Berliner Bericht zunächst fest, daß in Deutschland 'einerlei kriegerische Atmosphäre herrsche und daß alle Welt Wg ihr gewöhnliches Leben verfolge. Zwischen dem Berlin von heute und dem vor drei Monaten bestehe nur ein einziger ernstlicher Unterschied, Eiimlich die Einschränkung des Kraftwagenverkehrs. 2m Origen habe Berlin fein friedliches Gesicht bewahrt. 2n M Straßen spielten die Kinder wie in der Vergangenheit, M Geschäft sei geschlossen, ebenso kein Cafe, keine Wirt- chaft und kein Hotel. Die Schaufenster böten denselben Einblick wie zuvor und die öffentlichen Denkmäler seien Ur höchst selten durch Sandsäcke geschützt, wie das in Paris und London der Fall sei. Er betont, daß derKraft- vagenverkehr trotz Verdunklung infolge der Regelung der ^raftwagenbeleuchtung weniger gefährlich fei wie in Paris, trotz der Verdunklung seien auch die Wirtschaften und Mes ebenso voll wie in Friedenszeiten, ebenso stehe das Mater-, Variete- und Lichtspielwesen in höchster Blüte. Vie Theater seien jeden Abend ausverkauft und die Pro- Eramme seien dieselben wie in Friedenszeiten. Dasselbe Äse für das Konzertleben zu. Der Berichterstatter stellt /!s besonderes Merkmal fest, daß die Pferderennen nicht Einziges Mal unterbrochen worden waren. Auch die führende flämische Zeitung „Standaard" ver- Uentlicht Eindrücke ihres Sonderberichterstatters bei einer Mse durch Deutschland. Der Berichterstatter stellt zunächst !§t, daß von einem Fremdenhaß wie in anderen kriegs- 'iihrenden Ländern in Deutschland keine Rede fei. Zeder Mtrale Ausländer werde mit Zuvorkommenheit unter- Uht, wo es nur möglich sei. Der Korrespondent schreibt Unn. daß auf ibn eine Aufschrift, die er in Naumburg s d. Saale gefehen habe, einen besonderen Eindruck gemacht Mbe: „Wir kapitulieren nie!" Er schreibt dazu wörtlich: „Das bedeutet, daß Deutschland fest entschlossen ist, nicht zu kapitulieren." alles zusammenzufassen, was darüber zu sagen ist, kann Elan nichts Besseres tun, als diesen Satz wörtlich wieder- Mben. Für den Durchschnittsdeutschen ist der Krieg ein Verteidigungskrieg gegen die englische Weltherrschaft. Das Zutsche Volk scheint vollkommen einig zu sein in dieser Auf- Mung und in dem Willen, es bis zum Ende durchzufechten. Letzt noch auf Uneinigkeit zu spekulieren ist zwecklos. Ueber °as Kricgsziel herrscht volle Klarheit: „Man will dieses Ml einen deutschen Friede», denn jedermann auch in Deutschland hat genug von der bisherigen Lage, und ein Zutscher Friede bedeutet hier den Frieden kurzweg. So, E>>e die Dinge liegen, kann gar nicht daran gedacht werden, Elit Flugblättern oder ähnlichen Mitteln das deutsche Volk Unihfg und unwillig zu machen. Zur Frage der eng lischen Blockade schreibt der Berichterstatter, es seien Ein holländisch-belgischer Schritt Amsterdam, 7. November. Der König der Belgier Ud die Königin der Niederlande haben bei ihrer Kreits gemeldeten Zusammenkunft im Haag beschlossen, Ä Telegramm an die Staatsoberhäupter von England, Frankreich und Deutschland zu richten, um, wie in einer Eierlautbarung des niederländischen Negierungspressedien- Us otuv.a '"Td, gegebenenfalls Frieden smög- ^ichkeilen zu ermitteln. In dem. Kommunique heißt es: „In einer für die sllnze Welt schicksalsschweren Stunde, bevor der Krieg in Westeuropa in seiner ganzen Gewalt beginnt, haben wir « Ueberzcugung, daß cs unsere Pflicht ist, unsere Stimme Uermals zu erheben. Schon vor einiger Zeit haben die Mgführenden Parteien erklärt, daß sie nicht abgeneigt Men, redliche und sichere Grundlagen für einen gerechten Mieden zu untersuchen. Wir haben den Eindruck, daß es Ulen unter den gegenwärtigen Umständen schwer fällt, Ästung zu nehmen zur genaueren Darlegung und zur An- Eiiherung ihrer 2 » Mm .te. Als Souveräne zweier neu- kaler Staaten, die mit allen ihren Nachbarn gute Bezie- > Mgen pflegen, sind wir bereit, ihnen unsere guten ! nicht nur die Zeitungen, die erklärten, daß die bisher un bekannte Waffe Deutschlands gegen England auf die Dauer für die Engländer gefährlicher werden könnteals umgekehr t eine englische Hungerblockade für das deutsche Volk. Jedermann sei davon überzeugt, daß die Lebensmittelrationen im heutigen Umfange jahrelang aufrechterhalten werden könnten. Objektiv betrachtet sei, was die Ernährung betreffe, der Stand Deutschlands stark, vielmehr als es die andere Partei zu glauben scheine. Das sei gerade der große Unterschied zwischen der Volksverdum mung auf der anderen Seite und der Wirklichkeit, wie man sie in Deutschland erleben könne. Das deutsche Volk habe sich jetzt auf den Krieg eingerichtet und lebe danach. Es sei nicht erfreut, daß es soweit gekommen sei, aber nachdem der Krieg da sei, sei man entschlossen, bis zum äußersten auszuhalten. Der Berichterstatter weist auf die russische Hilfe hin und erklärt, daß Deutschland die italienische Neutralität für das Veste halte. Aushungerung Deutschlands unmöglich Nom, 8. November. Die Ankündigung der Erhöhung der Lebensmittelrationen in Deutschland hat in Italien stärkste Beachtung gefunden und wird allgemein als der Beweis dafür angesehen, daß Deutschland die Aus wirkung des Wirtschaftskrieges nicht fürchtet. In den Ber liner Korrespondenzen wird die außerordentliche Bedeutung dieser Maßnahme unterstrichen, die, wie die „Tribuna" her vorhebt, zu einem Zeitpunkt erfolge, da man tm steinreichen England die ersten Folgen des Krieges zu spüren beginne und die englische Regierung sich unter der allgemeinen Mißstimmung der an fünf Gänge gewöhnten kapitalistischen Oberschicht zur Einführung der Lebensmittelkarten ent scheidet, nachdem der Versuch, die Lebensmittelkäufe durch Preiserhöhung einzuschränken, keinen Erfolg hatte. Die vom deutschen Volk mit berechtigter Genugtuung aufgenommene Nachricht, so erklärt „Eiornale d'Jtalia" sei vielsagend. Zu Beginn der neunten Kriegswoche ser Deutschland in der Lage, auf dem Gebiet der Ernährung der Zivilbevölkerung Maßnahmen anzuwenden, die „einer großen gewonnenen Schlacht gleichkommen". Trotz der bri tischen Blockade, schreibt das Blatt weiter, ist Deutschland in der Lage, die Lebensmittelrationen zu erhöhen, während England unter dem Druck der deutschen Eegenblockade be trächtliche Einschränkungen ankündigen muß. Das heißt, daß. während Deutschland dank seiner großen Eisenbahn transporte die eigene Einfuhr garantiere, sowie wegen der ausgezeichneten Handelsbeziehungen, die es mit vielen Län dern unterhält, in der Lage ist. seine Vorräte zu erhöhen, England sich auf Grund der immer häufigeren U-Voot- angriffe auf die Handelsschiffe schließlich überzeugen mutz, daß es ihm niemals gelingen wird, das Volk des neuen Deutschland auszuhungern, dessen Reserven ganz andere sind als 1914. Dienste anzubieten. Falls es ihnen genehm wäre, find wir gewillt, ihnen mit allen zu unserer Verfügung stehenden Mitteln, die es ihnen beliebt, uns anheim zu stellen, und in der Gesinnung freundschaftlichen Verständ nisses die Vermittlung von Beiträgen für eine zu errei chende Uebcrcinstimmung zu erleichtern. Das ist unseres Erachtens die Aufgabe, die wir für das Wohlergehen unserer Völker und im Interesse des e: Welt zu er füllen haben. Wir hoffen, daß unser Ang-bw angenommen werden wird und daß damit der erste Schritt getan wird zur Wiederherst llung Znes dauerhaften Friedens." Wie in der Verlautbarung des niederländischen Regie- rungsprsssedienstrs weiter hervorgehoben wird, bildet diese Initiative der Souveräne einen neuen Beweis für die gemeinschaftliche Auffassung nnd die Solidarität, welche zwischen den Niederlanden und Belgien bestehen. * 20 Tote bei einem Brückeneinsturz. Die Blätter melden aus Manila., bei Jloila sei eine alte Brücke in dem Augenblick eingestürzt, als ein mit Reisenden besetzter Autobus darüber fuhr. Der Autobus stürzte in den Ab grund. Es sind 20 Tote und 10 Schwerverletzte zu be klagen. Roi^ar« ivor«. >51 lNachvrucl verboten.! „Ich erwarte", antwortet sie leise, „meinen Mann seit E>tt Jahren, Herr Doktor." „Verzeihen Sie", murmelt Jasper. Josephine erhebt sich und reicht ihm verabschiedend die band, ohne ein werteres Wort zu sagen. Sie nickt ihm Ihr heiteres Lächeln scheint ihm nicht recht gelungen End nicht ganz echt zu sein. Siebentes Kapitel. Gehlsen schlendert über die Dünenhänge und in der Uchlung nach dem Friesenhof querfeldein über die Heide. U verarbeitet dabei etwas mühsam die Nachwirkungen Uses ersten Wiedersehens mit Frau Josephine, daneben Än er auch eine gewisse Hemmung bei dem Gedanken das neuerliche Zusammentreffen mit Meta de Vries. Barka hier wie dort! So ist es doch? Da gibt es Uen Mann. von.dessen Eristenz er noch vor einer Woche Um mehr als eine Ahnung gehabt hatte, und dessen Zpensterhafter Schatten nun ebenso unerwünscht wie UMvane, gleichsam von allen Seiten her auf seinen, Usper Gehlsens, Lebensweg fällt. Wenn er wenigstens Äcn Kerl mal selbst zu Gesicht bekommen würde! z, Gehlsen schlendert mißvergnügt den Stummel seiner Marette fort und bemerkt gleichzeitig etwas, was seine Mmerksamkeit anzieht. Ein Stück vor ihm auf dem ^ge steht eine Gestalt, die ihm bekannt vorkommt. Der Ve Mann in Holzschuhen, Gehrock, buntem Schal — und 'Uw trägt er zu dieser Aufmachung auch noch einen alt- Uerlich breiten Zylinder — ist der alte Larsen. Der Underliche Mann bemerkt Gehlsen nicht, der langsam Mier kommt, er starrt unbeweglich ins Weite, und als Uiper nahe genug herangekommen ist, bemerkt er, daß Alte den Mund bewegt und leise vor sich hinmurmelt. Uhlsen bleibt nun auch stehen und sieht in dieselbe Nich- Mg. Was er da wahrnimmt, ist ein kleines Haus, mitten E den Dünen, schlicht und glatt wie ein Würfel liegt es es mag ein oder zwei Räume enthalten, mehr nicht. I ist frisch gestrichen, an dem kleinen Fenster hängt ein /'lick Gardine, und vor der offenen Tür hält ein Karren, -U dem zwei Männer etliche Möbelstücke abladen. Neue ^chen, wie es aussieht, einfach und anspruchslos. Was Gehlsen jedoch auffällt, ist, daß die Männer als letztes etwas von dem Wagen herunterwuchten, was aussieht wie ein Harmonium. Wer schleppt sich denn so ein feier liches Instrument in seine Sommerwohnung mit? Denn Gehlsen hält dieses kleine Gebäude für eine Art Wochen endhaus. „Das is 'ne Schande", murmelt der alte Mann neben ihm. „Eins wie das andere, 'ne Schande is das." „Was meinen Sie?" fragt Gehlsen ihn jetzt. „Wer zieht denn dort ein?" „Ich meine, was ich gesagt hab'", antwortet der Alte und wendet Jasper sein zerstörtes Gesicht zu. Sein Atem trägt den Geruch von Alkohol. „Wer da einzieht? Das weiß ich nicht. Aber der Mann, der jetzt da drüben in dem Hause ist, Hai mir meinen einzigen Sohn genommen. Der Mann dort ist ein Schurke. Es ist eine Schande. Eine Schande ist das auf meinen ehrlichen Namen", fügt er nochmals erbittert hinzu und deutel mit der Hand nach dem kleinen Hause. Diese Hand zittert unsicher, vielleicht von der Aufregung, vielleicht ist dieses Zittern auch nur eine Folge des Trinkens. Gehlsen wirft noch einen forschenden Blick auf den zit ternden Alten, der ihn aber bereits wieder vergessen zu haben scheint und wortlos davonwankt. Er macht kleine, unsichere Schritte und schüttelt immerfort den tief gesenkten Kopf. Eine bemitleidenswerte Erscheinung, von einer Tragödie zerrüttet, derer seine Seele nicht Herr zu wer den vermocht hat, von einem Gram gebeugt, der sich in Schmähungen entlädt, wenn Alkohol dieses getrübte Hirn umnebelt und die Zunge löst. Das ist der Eindruck, den Gehlsen von dem Manne hat, dem er noch einen Augenblick nachsieht. Dann wendet er sich, ohne eigentlich zu wissen, warum, in der Richtung vom Wege ab, die die zitternde Hand gezeigt hat, und geht auf das kleine Haus zu, in dem sich angeblich jener Schurke befinden soll. Gerade, als Gehlsen bei dem Wagen ankommt, der jetzt leer ist, treten die Männer aus dem Hause, die die Möbel hineingetragen haben, und ihnen folgt ein dritter, bei dessen Anblick Gehlsen wünscht, nicht gerade ganz offensichtlich als neugieriger Zuschauer dazustehen. Aber der andere hat ihn schon bemerkt und mit einem raschen Blick gestreift, ehe er sich anschickt, die Fuhrleute zu ent lohnen. „Das ist Barka", sagt sich Gehlsen im selben Augen blick. Zweifellos. Auch wenn er diesen Eindruck nicht nach einer unbestimmbaren Aehnlichkeit mit jenem Hochzeitsbild hätte, würde er bei der Begegnung mit dieser Persönlich- Etwas lebhaftere Tätigkeit im Westen Wieder fünf feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht Berlin, 8. November. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: 2m Westen stellenweise etwas lebhaftere Artillerie- und Spähtrupptärigkeit. Bei Luftkämpfen über deutschem Hoheitsgebiet wurden am 7. November ein britisches Flugzeug in der Nähe der Wuppermündung, ein französisches Flugzeug bei Völklin gen, sowie drei weitere feindliche Flugzeuge bei Saar lautern abgeschossen. Innerhalb der ersten sieben Tage des Monats November sind neun feindliche Flugzeuge durch unsere Abwehr zum Absturz gebracht worden, während die eigenen Verluste im gleichen Zeitraum zwei Flugzeuge durch Abschuß betragen. Drei weitere Flugzeuge werden vermißt. Aus aller Welt * Flüge Berlin—Kopenhagen. Durch den Wechsel des Flugplanes ergaben sich, wie die Deutsche Lufthansa mit- teilt, für die Strecken nach Kopenhagen Aenderungen des Flugplanes. Die Flugzeuge verlassen werktäglich um 8.45 und um 18.15 Uhr Berlin und erreichen nach 23/4 Stunden Kopenhagen. Von Kopenhagen aus starten die Maschinen um 9.30 Uhr und um 12 Uhr nach Berlin. Es ist also möglich, in 23 Stunden die Reise Berlin—Kopenhagen und zurück zu bewältigen, wobei der Aufenthalt in Kopen hagen 171/3 Stunden beträgt. * Vollstreckung eines Todesurteils. Am 7. Nevember wurde der am 17. Mai 1907 in Piberbach (Kreis Linz) ge borene Alois Stadler hingerichtet, der vom Sondergericht Linz (Donau) wegen Brandstiftung und Verbrechens gegen die Verordnung gegen Volksschädlinge zum Tode verurteilt worden ist. Stadler hat am 24. September 1939 in Schmie ding (Oberdonau) ein Wirtschaftsgebäude in Branv gesetzt und hierdurch erhebliche Werte an landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Geräten vernichtet. Er hat das Ver brechen begangen, um sich an dem Besitzer des Anwesens, seinem früheren Arbeitgeber, zu rächen. * Der Garitzer Mörder in Wien gefaßt! Wenige Stun- den, nachdem ein Aufruf an die Bevölkerung Wiens er folgt war, in dem es hieß, daß der Raubmörder Eduard Seufert aus Garitz bei Würzburg in die Ostmark geflüchtet sein dürfte, ist es der Wiener Kriminalpolizei gelungen, den Mörder in Wien zu verhaften. Seufert war von der Würzburger Kriminalpolizei unter dem Verdacht verfolgt worden, am 20. Oktober die 61jährige Witwe Elise Grafe in ihrer Wohnung in Garitz bei Würzburg ermordet und beraubt zu haben. Der 40 Jahre alte Raubmörder hat seine Tat Znaestanden. * Gräßliche Roheiten englischer Seeleute. Die Be satzung des Frachters „Jndepedence Hall" berichtete der „New Nork Times" zufolge bei der Ankunft im Neuyorker Hafen über die grauenhafte Mißhandlung indischer See leute an Bord des britischen Dampfers „Iorkshire", dessen Ueberlebende das USA.-Schiff aufnahm. Der Arzt und die Sanitäter der „Jndepedence Hall" brauchten über 24 Stunden, um 71 verletzte indische Matrosen zu behandeln, welche beim Versuch, die Rettungsboote zu besteigen, von englischen Soldaten und Matrosen mit Rudern, Knüppeln und Aexten zu Boden geschlagen wurden. Die Inder waren derart verängstigt und erschöpft, daß sie aus dem Rettungsboot in Ladenetzen an Bord des USA.-Frachters gehoben werden mußten. Nach Aussagen des Schiffsarztes Littlepage gab es über 50 Schwerverletzte, darunter zahl reiche Knochen- und Schädelbrüche. Einer der zusammen- geschlagenen Inder ist an den Folgen seiner gräßlichen Mißhandlungen verstorben. * Mosley niedergekilüppelt. Nach römischen Zeitungs berichten ist der englische Faschistenführer Sir Oswald Mosley bei einer Versammlung von seinen Gegnern über fallen und verprügelt worden. Es soll zu einem wüsten Handgemenge zwischen den Anhängern und den Gegnern Mosleys gekommen sein, wobei einige Schüsse sielen. — Mosley hat über den von den englischen Kriegshetzern herbeigesührten Krieg mehrfach recht vernünftige Ansichten geäußert, was offenbar in der angeblich freien Demokratie England so unerwünscht ist, daß man solche Warner und Mahner niederzuknüppeln versucht. keil — und auf Osterkoog — an Barka venkeu. Als er ein Stück weitergegangen ist, setzi sich Gehlsen in Deckung einer Düne nieder und zieht Martinsens Brief mit dem Bild aus der Tasche des Trainingsanzuges. Und abermals vertieft er sich in die Gesichtszüge der beiden Menschen, ein Herr im Frack und eine Dame im Braut kleid Ist das Josephine? Sicherlich! Por etwa fünf Jahren muß sie so ausgesehen haben, und hat sie es nicht selbst halb zugegeben? Vier Jahre hat sie auf ihren Mann ge wartet? Und es ist ihr nicht leid geworden? Gehlsen starrt den Mann aus dem Photo an. Auf dem Bilde ist doch zweifellos der echte Barka, das ist gewissermaßen amtlich bestätigt, am Tage seiner Hochzeit ausgenommen. Ist er derselbe Mann, den Gehlsen eben gesehen hat? Wie es ihm jetzt geht, mag es auch Bankier Behrens ergangen sein; und der hat doch Bernd Barka persönlich gekannt. Gewisse übereinstimmende Eindrücke sind bestimmt vor handen. Aber... Wenn Gehlsen sich nun sagt, daß eine Frau wie Josephine jahrelang aus den hier abgebildeten Mann gewartet habe, so kann er sich das nur damit er klären, daß jener ihr angetrauter Gatte gewesen ist, an den sie sich gebunden fühlte, was auch immer vorgefallen sein mochte. Wenn er sich dagegen des Eindrucks erinnert, den ver lebende Barka selbst auf ihn, den voreingenommenen Beobachter, gemacht Hai, so scheint es ihm noch wahrschein licher, daß eine Frau fähig und bereit sei, in mehr oder weniger hoffnungslosen Jahren sein Andenken zu be wahren. Auch Josephine! Der Mann hat sich verändert, ist älter, vielleicht wirklich ein anderer geworden, wie man so sagt. Aber der alte Schulmeister Larsen hält ihn nach wie vor für einen ausgemachten und fluchwürdigen Schurken. Der wunderliche alte Mann mutz Barka früher ge kannt haben, und er ist offenbar überzeugt, daß er vorhin denselben Mann gesehen hat. Allerdings, der Sonderling und Trinker ist kein ganz einwandfreier Zeuge. — Und Josephine? Hat sie ihn schon wiedergesehen oder nicht? Gehlsen überlegt und kommt zu dem Schluß, daß es kaum möglich sei. Josephine ist seit fünf Tagen hier, er selbst aber schon seit dreien, und als er, Jasper, ankam, war Barka nicht auf der Insel, sondern aufs Festland verreist. „Ich gäbe etwas darum, das erste Wiedersehen zwi schen den beiden zu beobachten", denkt Gehlsen. „Wie es auch ausgehen mag, ich will auf jeden Fall versuchen, Zeuge dieser Begegnung zu sein." (Fortsetzung folgt.)
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