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Ottendorfer Zeitung : 02.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193911020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19391102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19391102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-02
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 02.11.1939
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»en der rn hat beson- rr und tragen. :r eng- zerung, Linie d nrcht str sind »ropäi- auszu- rräten, forder- mfange zu stei- Posen n. Für > aller- Veutsch- n ihre r enei- : Wirt- e wirt- värtige en Ar ¬ in den soziale Tagen daß die rutschen hervor- -ie auch rufsaßt, n Platz »en Be- : besten Ach bin chin im )ird. eitzen Neichs- ich-Wil- Zevölke- hsmini- wn dem ichtigen, fen hat re Ehre rteidigt. rbt. »rungen iege am anderen le Rede, hrmacht erleben ien wir ven wir gesuhlt niemals a Opfer Fraak- sschließ' gen zu- at stän- augen- rkreichs, und die n. Der Klage» en aus, irlagern können. ifi über »rbenc» ide das en sind hl von nimmt all sein an. es ch ganz er hier gerührt deschirr Nun ist s Oster- ebene» l drüben on, all! au mit erre ge> Dünen ist eine Fahnen Da ist ist au« sich « § ingr i« Tage» gen ist- ine und da eine , Zand- Gehlken Strand er blitz' in ver id. lew !, ob es _ ei» ltel mi' rmictet Umbildung der italienischen Regierung ÄckendMMaMatick S! Gehlsen er, sehen zu haben, bah hierbei mindestens fünf Handelsschiffe versenkt wurden, drei englische und zwei französische. Ein Teil der Mannschaft des „Clan Chisholm" ist von den schwedischen Schiffern in England an Land gesetzt worden. Holland glaubt an das Wort des Führers Brüssel, 31. Oktober. Ein höherer Beamter des hol ländischen Außenministeriums gab, wie die Belga-Agentur aus Den Haag meldet, folgende Erklärungen zu den Ge rüchten über deutsche Truppenzusammenziehungen an der niederländischen Grenze ab: „Ich bin nicht befugt, die strategischen Entschlüsse des deutschen Oberkommandos zu kommentieren. Wir haben einen absoluten Glauben an die wiederholten, Versicherun gen Hitlers, Versicherungen, die im übrigen durch die jüngste Rede des Reichsaußenministers von Ribben trop in Danzig hinsichtlich der Unversehrtheit unseres Gebietes bekräftigt worden sind. Im übrigen können wir nur hinzufügen, daß wir, was sich auch ereignen möge, unsere Unabhängigkeit mit allen uns zur Verfügung ste henden Mitteln verteidigen werden. Im allgemeinen hat die niederländische öffentliche Meinung den Nachrichten über eine Konzentration deutscher Truppen nur geringe Be deutung beigeinessen. Die Zeitungen haben diese Infor mationen ohne Kommentare wiedergegeben." Der Fremde bezahlt, und die Nummer des Korbes nebst dem Namen des Mieters wird in ein Buch eingetragen. „Ach, sagen Sie doch mal", bittet Gehlsen den sonnen, verbrannten Insulaner. „Können Sie mir vielleicht sagen, Welche Nummer Frau Barka hat?" Dabei deutel er zum Strand hinunter, wo auf die Rückseiten der Körbe weithin Mbare Zahlen gemalt sind. Der llnterstaatssekretär im Afrika-Ministerium Te- ruzzi als Minister desselben Ministeriums, der bisherige Unterstaatssekretär im Korporationsministerium Ricci als Minister des Korporationsministeriums, der National rat Alessandro Pasolini, bisher Präsident der Kon föderation der freien Berufe und Künste, zum Volkskultus minister, Rafaelo Riccardi zum Devisenbewirtschaf tungsminister der bisherige Staatssekretär für Urbar machung Pro ssor Tassinari zum Landwirtschafts- und Forstminister der Nationalrat Host-Venturi zum Verkehrsminister, der Nationalrat Adelchi Serena zum Arbeitsmimster, der Marschall Italiens Rodolfe Gra ziani zum Ches des Generalstabes des Heeres und Ge neral Soddu zum Unterstaatssekretär im Kriegsministe rium, General Pricolo zum Chef des Eeneralstabes der Luftwaffe und Unterstaatssekretär im Luftfahrtministerium, der bisherige Generalstabschef der Miliz Russo zum Un- terstaatssekretär der Kabinettskanzlei, der Nationalrat Nannini zum Staatssekretär sür Urbarmachung. Der Duce hat an die aus ihren Aemtern ausscheiden den Minister und Staatssekretäre Handschreiben der An erkennung für ihre langjährige Tätigkeit im Dienste des faschistischen Italiens gerichtet. Der bisherige Volkskultus minister Alfieri wurde zum Botschafter ernannt. Der bisherige Korporationsminister Lantini übernimmt als Präsident das wichtige Institut für Soziale Fürsorge, der bisherige Arbeitsminister Gigli wurde zum Präsidenten der italienischen Petroleumindustrie bestimmt. Vier feindliche Flugzeuge abgeschossen Berlin, 31. Oktober. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Im Westen zwischen Mosel und Pfälzer Wald schwache Artillerie- und Spähtrupptätigkeit. An den übrigen Teilen der Front keine besonderen Ereignisse. Vier feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen. Die „Athenia" nach sieben Stunden noch auf normaler Wasserlinie Eine Photographie Oslo, 31. Oktober. „Dagbladet" bringt am Montag auf der ersten Seite eine Photographie der „Athenia", die ein Maschinist des norwegischen Tankschiffes „Ole Jacob" ausgenommen hat. Die Aufnahme erfolgte, wie der Be gleittext sagt, sieben Stunden nachdem die Passagiere die „Athenia" verlassen hatten. Man sieht auf dem Bilde das große Passagierschiff wohl mit Schlagseite, aber mit dem Schiffsrumpf noch die normale Wasserlinie haltend. Be sonders interessant ist, daß auf dem Bilde unweit der „Athenia" ein englischer Torpedojäger zu sehen ist, der dort offenbar beigedreht hat. Er hört den Gesang des Meeres, der durch die Jahr hunderte hallt, der die Seele der zufällig jetzt Lebenden von ihrer Verbindung mit dem Ewigen überzeugt und einspinnt in den unbeirrbaren Kreislauf allen Seins. Nach einer Weile muß sich Gehlsen aber doch nieder lassen, um seine versandeten Schuhe auszuziehen und zu entleeren. Er sitzt auf einem mächtigen Betonklotz, der im Kriege zum Unterstand einer Küstenbatterie gehört hat. Er zündet sich eine Zigarette an und träumt vor sich hin. Nun ist er also auf Osterkoog, die nächsten Wochen wird er hier leben, wohin das Spiel des Zufalls oder des Schicksals ihn verschlagen hat. Jasper Gehlsen bedauert es nicht, die Insel gefällt ihm, und diese ganze Umgebung hat etwas seltsam Heimatliches für ihn, der selbst von einem alten Geschlecht friesländischer Fischer abstammt. Allmählich aber wird sein Blick aufmerksam, er Hai eine Gruppe windgekrümmter Föhren wahrgenommen, die ersten Bäume, die er seit seiner Ankunft auf der Insel steht. Sie scheinen ein Haus zu schützen, das sich dahinter versteckt. Es liegt für sich allein zwischen dem Dorf und dem Feldweg zum Wan, ungefähr an der schmälsten Stelle der Insel. Er kann von seinem Platz aus in der klaren Lust sehr gut bis dorthin sehen, wo die Masten einiger Fischerboote über den Waltendeich ragen, während hinter ihm die freie See sich bis zum Horizont ausbreitet. Er kann auch berechnen, wo etwa der Friesenhof liegt, unter dessen Dach er selbst jetzt wohnt. Die Entfernung von dort nach dem Haus unter den Föhren mag kaum eine halbe Wegstunde betragen. Sollte dieses alte Gemäuer unter den Föhren viel leicht Barkas Haus sein?, überlegt Gehlsen. Der Beschrei bung nach könnte es stimmen. Soweit das Auge reicht, und es reicht von einem Ende der Insel zum andern, weiß er kein anderes Anwesen, das er dafür halten könnte Er beschließt, im Laufe des Nachmittags einmal hin überzugehen. Da es schon Mittag ist. macht er sich auf den Heimweg. Ehe Gehlsen dazu kommt, den Weg nach dem Hans unter den Föhren anzutreten, wird es doch später Nach mittag. Denn als er nach Hause zuriickkehrl. spürt er ge waltigen Hunger und nach dem einfachen, kräftigen Mahl große Müdigkeit. Also begibt er sich auf sein Zimmer und streckt sich auf dem Feldbett aus, um eine Stunde zu schlafen. Das kleine Giebelsenster, das über dem rück wärtigen Hauseingang liegt, steht offen, und er Hörr im Halbschlaf auf die Stimmen und Geräusche, die wohl aus der Küche kommen. Sie haben dort unten, wie es scheint, eine ziemlich erregte Aussprache, seit ein Mann das Haus Convoy schützt nicht vor deutschen U-Booten «fünf Handelsschiffe trotz englischer Kriegsfchiffbegleitung versenkt Oslo, 1. November. Die Mannschaft eines schwedischen Schiffes, das in Oslo eintraf, berichtet laut „Tidens Tegn", daß sie im Atlantischen Ozean in der Nacht zum 20. Ok- '°ber 61 Mann des englischen Schiffes „Clan Chisholm" a.rrettet hat. Die Geretteten erzählten, daß ihr Schiff zu sAem von Gibraltar abgegangenen, aus 24 Fahrzeugen be- ^henden Convoy gehörte, der am 14. Oktober unter Be- mitung englischer Kriegsschiffe nach England abging, dieser Convoy sei von drei deutschen U-Vooten angegriffen Morden. Die Geretteten erklärten, mit eigene« Augen ge- Nom, 1. November. Der Duce hat zu Beginn des Ähres XVIll faschistischer Zeitrechnung eine der traditions- Semäßen Wachablösungen innerhalb des Führer- iorps der Faschistischen Partei und des Staates vollzogen. Der Duce hat dementsprechend die Demission des Kor- porationsminffters Lantini, des Volkskultusministers Alfieri, des Devisenbewirtschaftungsministers Guar nieri, des Landwirtschaftsministers Rossoni, des Rerkehrsmintsters Benni, des Arbeitsministers Cobogli Tigli und der Staatssekretäre Pariani im Kriegs- Anisterium, der zugleich Generalstabschef des Heeres war, General Valle im Luftfahrtministerium und Vas - kello, Staatssekretär der Präsidialkanzlei, angenommen. Außerdem hat Parteisekretär Minister Staraceum Ent hebung von seinem Posten als Sekretär der Faschistischen Partei gebeten, den er sieben Jahre nach den Anordnungen des Duce bekleidete. Der Duce hat an Stelle des bisherigen Parteisekretärs rtarace den 37 Jahre alten Generalsekretär der Miliz Ad Kommandanten der 3. Milizlegion, Ettore Muti, der seit 20 Jahren der Faschistischen Partei angehört und Mehrfach für die faschistische Sache schwer verwundet wurde, ernannt. Starace wurde zum Eeneralstabschef der Niliz an Stelle des bisherigen Generalstabschefs, General Ausso, ernannt. In die mit der Wachablösung freige- kordenen Minister- und Staatssekretärposten rücken auf lftund königlicher Dekrete auf Vorschlag des Duce ein: (Nachdruck verboten.» Gehlsen erfährt, daß Fran Barka den Slrandkorb 270 Üemietei hat, der dort, ziemlich nahe am Wasser, etwas ^gesondert von den nächsten Burgen steht. Gehlsen er- nun auch die Frau, die dort innerhalb ihres Burg- Kalles ausgestreckt in der Sonne liegt, die Arme unler dem Kopf verschränkt. Sie hat irgend etwas Buntes an, Ad ihre Glieder leuchten im Goldton Heller Bronze. Ob ft schläft oder nur träumt, kann er aus dieser Ent- krnnng nicht feststellen, jedenfalls ist sie allein, sie scheint d'so noch keine nähere Sirandbekanntschaft gemacht zu haben. Der Mann neben ihm fragt: „Wünschen Sie auch einen Strandkorb?" , „Ja", sagt Gehlsen. „Natürlich. Bitte, stellen Sie ihn Lauf des Tages dort unten auf, nicht allzu weit von Ammer zwohundertsiebzig, wir sind alte Bekannte." „Wird gemacht", nickt der andere, „da ist ja noch Platz Senug" Gehlsen bekommt die Nummer 277. , Zweimal sieben, das muß doch eigentlich Glück gingen, überlegt er und lächelt gleichzeitig über seinen Aberglauben. Glück welcherart eigentlich? Darüber wollen nichi weiter reden, Jasper, sagt er sich und schlendert fester. Jedenfalls hat er zunächst erreicht, was er wollte, Ad kann Frau Barka noch unbemerkt ein wenig be dachten -. Er setzt seinen Weg über den Dünenkamm fort, der M Ausblick nach beiden Seiten gewährt Er bekommt ?Ad ,n die Schuhe, aber das stört ihn vorläufig nicht. A lausch, dem Orgeln der Brandung, das ihn begleitet ?b iinmer deutlicher, tn seiner machtvollen Eintönigkeit Mier eindringlicher wird, je weiter er sich von den Men- und dem bunten Treiben am Badestrand entfernt. Das Schicksal der Deutschen in unseren Kolonien Keine südafrikanischen Truppen nach Europa Berlin, 31. Oktober. In einem Ueberblick über das Schicksal der Deutschen in unseren Kolonien berichtet die Kolonial-Post", das amtliche Organ des Deutschen Kolo- vialkriegerbundes, daß in Deutsch-Südwestafrika etwa 100 Aserer Volksgenossen auf Veranlassung von Smuts fest- üesetzt worden sind, darunter der Führer des Deutschen Bundes. Im übrigen ist zu spüren, daß die Herrschaft der Wand-freundlichen Partei in der Union sehr schwach ist Ad den neutralen und rechtlich denkenden Teil der Männer um Hertzog und Malan nicht ausschalten kann. Diese haben auch erreicht, daß eine Absendung von südafrikani- !chen Truppen nach Europa abgelehnt worden ist, zu wel chem Zweck die Ausreise von Südafrikanern aus der Union »bne besondere Erlaubnis verboten wurde. Engländern aus anderen Teilen des Empire ist es gesetzlich untersagt, sich uns dem Gebiet der Union für Kriegsdienste zu melden °ber «nwerben zu lassen. In Deutsch-Ostafrika sind alle männer in verschiedenen Lagern interniert. Etwa SO konnten nach Portugiesisch-Ost entkommen. Das Verhalten ?er Eingeborenen den Deutschen gegenüber ist musterhaft M krzug auf Anhänglichkeit und Hilfsbereitschaft. Was Kamerun betrifft, so sind im französisch verwalteten Teil sämtliche Deutsche interniert: im britisch verwalteten Teil >Ad die Deutschen, bis auf 61 Männer, die auf spanisches Gebiet entkommen konnten, auf den Pflanzungen. Das internationale Rote Kreuz in Genf vermittelt Briefe an Aternierte. - Aus aüer Welt - * Neichsrun i.ker Dr. Goebbels in Lodz. Reichsminister Dr. Goebbels traf am Dienstag zu einem kurzen Besuch in den beftmten polnischen Gebieten auf dem Flughafen in Looz-Luoftnek ein. Nach einer Unterredung mit Reichs minister Dr. Frank und ausführlichen Besprechungen mit anderen zuständigen Stellen nahm Reichsminister Dr. Goeb bels eine Besichtigung der Stadt Lodz vor. Am Nachmittag und Abend schlossen sich längere Besprechungen mit den in den besetzten Gebieten tätigeir Dienststellen der Reichs ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda an. * Ritterliche Haltung der deutschen Kriegsmarine. Ein Besatzungsmitglied des von den Deutschen versenkten britischen Dampfers „Stongate" ist in England einge- trofsen. Aus seinem Mund werden Wiederuin die Lügen widerlegt, die in England über das angeblich unritterliche Verhalten der deutschen Marine gegenüber den englischen Dampfern ersonnen wurden. Das Besatzungsmitglied er klärte, der Kapitän des deutschen Kriegsschiffes, das das Schiff versenkte, habe seine Bedenken ausgesprochen, ob das Rettungsboot der „Stongate" dem schweren Sturm gewachsen sein werde. Er habe dann die ganze Mannschaft an Bord genommen, lieber" die Behandlung durch die Be satzung des deutschen Kriegsschiffes könnte nicht die ge ringste Klage erhoben werden. * Volksfeinde bei versuchtem tätlichen Widerstand er schossen. Der Reichsführer und Chef der Deutschen Poli zei teilt mit: Wegen Versuches eines tätlichen Widerstandes nach ihrer Festnahme wurden am 30. Oktober erschossen: Der wiederholt vorbestrafte 52 Jahre alte Bruno Witte aus Berlin. Er hatte trotz Ermahnungen den Versuch unter nommen, seine Arbeitskameraden züm eigenmächtigen Ver lassen ihrer kriegswichtigen Arbeitsstelle aufzuwiegeln; der 31 Jahre alte Paul Spressert aus Hamm, ein wiederholt vorbestraftes asoziales Subjekt Er hatte unter der Vor gabe, Beamter der Geheimen Staatspolizei zu sein, an der Familie eines an der Front stehenden Soldaten in scham loser Weise Erpressungen verübt. * Die 13. Hörermillion überschritten. Die Zahl der Rundfunkteilnehmer ist im Monat September in besonders hohem Maße gestiegen, und zwar von 12 677 348 auf 12 943165. In diesen Zahlen sind die Hörer der befreiten Ostgebiete nicht enthalten. Im Monat Oktober hielt das Ansteigen der Höverzahlen an, so daß inzwischen die Zahl von 13 Millionen Rundfunkhörern überschritten worden ist. * Englischer Dampfer in der Nordsee versenkt. Wie Reuter meldet, wurde der Fischdampfer „Lhnx" aus Grimsby in der Nordsee durch feindliche Einwirkung ver senkt. Seine Besatzung landete in Schottland. * Englische Heriuqsfänge zurück ins Wasser. In seinem Kampf gegen die englische Kriegsbürokvatie führt, wie aus London berichtet wird, „Daily Herald" ein neues Bei spiel an: Die Lage der Heringsfischerei. Das Blatt stellt fest, daß die Hälfte der englischen Heringsflotte sestliege, weil Bürokraten iin Ernährungsministerium nicht recht zeitig Vorsorge getroffen hätten, daß die Fänge, nachdem die Ausfuhr weggefallen sei, auch untergebracht werden können. Das Eruährungsministerium habe zunächst zuge sagt, alle Fänge zu übernehmen und räuchern zu lassen, habe dann aber vergessen, sür das notwendige Personal zur Verarbeitung der Fische zu sorgen. Es habe an Perso nal gefehlt, an Eisenbahnwagen und an Aufbewahrungs möglichkeiten. Die Folge davon sei gewesen, daß die meisten Heringsfänge wieder hätten ins Meer geworfen werden müssen. * Grüleulrand in Holland. — Bisher ein Todesopfer. Wie aus Eijgelshoven in der Provinz Limburg gemeldet Wird, ist auf der 378-Meter-Sohle der Zeche „Laura" ein schwerer Braud ausgebrochen, der erst im Laufe des Sonntags entdeckt werden konnte. Beim Eintreffen der Rettungsmannschaften wurde unweit des Brandherdes die Leiche eines Maschinisten gefunden, der durch Kohlenoxyd gase vergiftet worden war. * Früher Frost in Oberitalien. Während die Kälte in den nördlichen und östlichen Teilen der oberitalienischen Tiefbene wesentlich nachgelassen hat, ist das Thermometer in der Südwestecke der Ebene weiter zurückgegangen. So wird aus Cuneo am Rande der Westalpen eine sür diese Jahreszeit außergewöhnliche Mindesttemperatur von 2,6 Grad unter Null gemeldet. betreten hat, dessen Stimme — die Stimme eine^-^alton Mannes — Jaspar deutlich unterscheidet. Gehlsen weiß nicht, ob jener Mann zum Friesenhof gehört oder nicht, aber als er aufsteht, um das Fenster zu schließen, sieht er ihn aus dem Hause treten, eine seltsame Erscheinung. Der Alte trägt einen grünlich verblichenen Bratenrock, der mindestens zwanzig Jahre alt ist, und dazu Holzschuhe an den Füßen. Ein buntes Tuch hat er um den Hals geschlungen und stülpt soeben einen reichlich verfärbten Strohhut auf das wehende graue Haar, das üppig und ungepflegt auf seinem Schädel wuchert. Das Gesicht dieses seltsamen Besuchers kann Gehlsen nicht erkennen, aber er bemerkt jetzt die alte Frau de Vries, die, auf ihrem Hand stock gestützt, ebenfalls aus der Küche kommt und zu dem Lehnstuhl humpelt, der immer an der windgeschützten und sonnigen Mauer des Hinterhauses für sie bereitsteht. Jetzt dreht sich der alte Mann noch einmal um, und Gehlsen blickt in ein von Trunk und Kummer gezeichnetes Gesicht, von tiefen Furchen durchzogen und mit dicken Tränensäcken unter den schwimmenden Augen. „Ihr habt kein Ehrgefühl", schilt der Greis und fuchtelt mit der Hand herum, in der er ein rotes Taschen tuch hält, um sich dann das Gesicht damit abzuwischen. „Eine wie die andere — eine wie die andere! — Was is Geld? Ein Dreck is sein Geld. Wiedergutmachen? Hahaha, is alles Lüge, wie immer alles Lüge gewesen ist. Nichts als Lug und Trug!" Die alte Frau starrt vor sich hin und antwortet nicht. Da kommt die kleine Inge aus dem Hause gestolpert und schleppt eine Fußbank hinter sich her. „Opa —!" kräht sie beglückt, als sie des zornigen Alten ansichtig wird, läßt die Fußbank stehen und will zu ihm laufen. Aber der Alte tritt einen Schritt zurück und stiert fassungslos aus seinen glasigen Augen das Kind an. „Komm her, Ingeborg", ruft die Frau. Aber das kleine Mädchen steht erschrocken und wie angewurzelt. „Laß es wenigstens das unschuldige Kind nicht füh len, Larsen", wendet sich Frau de Vries jetzt an den alten Mann, der ohne ein weiteres Wort kehrtmacht und mit unsicheren, taumeligen Schritten davongeht. Gehlsen, Der bestürzt die Szene beobachtet hat, fragt sich, was das Ganze zu bedeuten haben mag. Er sieht noch, wie die Frau das Kind auf den Schoß nimmt und sanft den lichtblonden Kopf streichelt. lFortsetzung fotgl.»
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