Ilse Lohse (79), Busfahrerin, zuletzt bei der DVB AG im Innendienst beschäftigt O-Bus-Fahrerin bin ich geworden, weil ich für die Straßenbahn zu klein war. Frau Lohse, was haben Sie bei den Dresdner Verkehrsbetrieben gemacht? IL: Eine ganze Menge. Ich habe hier im Januar 1953 als Schaffnerin ange fangen und wollte eigentlich Straßenbahnfahrerin werden. Das ging nicht, weil ich ziemlich klein bin und in der Straßenbahn nicht alle Bedienelemente erreicht habe. Deshalb habe ich mich zum O-Bus-Fahrer ausbilden lassen und diesen Beruf von 1954 bis 1962 ausgeübt. Für den, der's nicht mehr weiß: O-Busse heißen so, weil sie wie die Straßenbahn an eine Oberleitung angeschlossen sind und mit Strom fahren. Wie viele O-Busse und O-Bus-Fahrerinnnen gab’s damals in Dresden? IL: Es gab im Jahre 1954 13 O-Busse und damals war ich eine von sechs Fahrerinnen. Und groß genug? IL: Es ging gerade so. Aber zum O-Bus-Fahren war vor allem Kraft nötig - Servolenkung gab’s nicht! 1958 bekamen wir moderne O-Busse von Skoda. 1975 wurde dann der O-Bus-Verkehr eingestellt. Ich bin allerdings schon 1962 als Fahrerin auf einen „normalen“ Diesel-Bus umgestiegen und bis 1984 Bus gefahren. Danach war ich anderthalb Jahre in der Endpunktversorgung tätig und dann bis zur Rentel 990 im Innendienst. Wie gefallen Ihnen die heutigen Busse der DVB AG? IL: Das ist natürlich ein unglaublicher Fortschritt zu früher. Die letzten Ikarus- Busse, die ich gefahren habe, waren ja auch schon vergleichsweise modern. Aber wenn ich heute sehe, dass man einen Bus manchmal mit zwei Fingern fährt, wird mir schon ein bisschen mulmig. Welche Linien waren oder sind für Sie besonders wichtig? IL: Erst mal meine O-Bus-Linie C. Und dann die Linie 85 von Blasewitz nach Lockwitz, auf der ich ja lange Busfahrerin war.