Zur Methodik der Gehörübungen und des Musikdiktats Von Dr. F ritz R e uter Unter Methodik versteht man die Anleitung zur Erteilung eines l nterrichtes. — Aus dieser Definition geht hervor, daß Methodik eine I nterabteilungder Päd- agogik bildet. Nach der allgemeinen Methodenlehre gliedert sich die Methodik eines jeden Gebietes in fol- gende Abschnitte: I. Methodik der Objekte, 2. Methodik der Subjekte, 3. Vollzug der Methode. Zu I. Eine Methodik der Objekte wird untergeteilt in die beiden Kapitel: a) Das Material, das für Gehörübungen in Musik stücken besteht, welche sich zum Bewußtmachen des Körens eignen, und b) die Prinzipien, welche für das Hören auf Grund dieses Materials in Betracht kommen. Hierher gehören z. B. auch die verschiedenen Systeme, wie das Eitzsche und Tonika-Do, welche zur Ausbildung des Klangbewußtseins heute im Vor- dergrunde des Interesses stehen. Zu 2. Ein» 1 Methodik der Subjekte müßte die Gehörs- Veranlagung der Menschen beschreiben und ver- suchen, Typen zu finden, die immer wiederkehren. Zu 3. Ein Vollzug der Methode würde die Synthese von 1. und 2. darstellen, d. h. unter Zuhilfenahme eines Systemes (etwa Kitz oder Tonik-Do) müßte gezeigt werden, wie man ein bestimmtes Material von Musikstücken (I.a) mit den darin enthaltenen Prinzipien (1.b) im 1 nterrichte auf ein bestimmtes Schülermaterial (2.) anwendet. W ir befinden uns heute leider in der wenig glück lichen Lage, daß wir noch keine moderne, den Bedürf nissen unserer Tage entsprechende, vollausgebaute Mu sikpädagogik besitzen. Aus diesem Grunde ist es bei allen methodischen Arbeiten über Musikunterricht noch nötig, musikpädagogische Bemerkungen allgemeiner Art vorauszuschicken. — Da ich nur beschränkten Platz zur Verfügung habe, erlaube ich mir, auf meine beiden Bücher „Das musikalische Hören“ (Verlag; F.C. Kahnt) und „Musikpädagogik in Grundzügen“ (Verlag Quelle und Meyer) hinzuweisen. Meine hiesigen Aus führungen können nur auf das Notwendigste eingehen. Sie münden nach wenigen erklärenden V oraussetzun- gen in den Vollzug der Methode und bezwecken, prak tische Anregung zu geben für die Erteilung eines l n- terrichtes in Gehörbildung und Musikdiktat. Im Allgemeinen stellt man der musikalischen Er- ziehung den musikalischen t nterricht gegenüber. Ich schließe mich diesem Gebrauche nicht an. Die musi kalische Erziehung ist der Oberbegriff. Musikalische SEIT 1818 ALS FABRIKATE ERSTEN RANGES IN ALLEN WELTTELEN ANERKANNT