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Ottendorfer Zeitung : 29.10.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193810299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19381029
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19381029
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-10
- Tag 1938-10-29
-
Monat
1938-10
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 29.10.1938
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Anerkennung des italienischen Imperiums? ien ine enthalten blätter wia' ng der Rede französische» ^ederkehrende sie n" unier- ken Eindruck rs. „Matiu" wmmuniste», ndesverteidi- iche Intrige» it den Km»' Aber einige e, die sie gc- rnzöfisch' , nicht gc- irriot und p i ch i, Jenn zurückhaltend r seinen die' be bleich u»° a, dann abel rgen. Her/ seiner Aul' ßbilligt, Ive' gegen e stellt hab-- t s erwarte»' »test in DNB.) Dil mit, dah er ebeten WaffM der Puen»"' ,er des M sprechen L . Jnzwisehr rr Sugi< zebener A-, ch ä rsste»^ n China rrtement g^ tote bekan» , bereits « telt hat Z aarüber, d cht nur e" rünität :l verdrii»^, er japan'i^ )ie Vereins konische S< ieten alsMi ungsinögi'" iron wer er tt' . nach laniw ringen, »A arüber, »1 oje Sep cl ein Ko»^ ala aus » nur mH H mer er n" m jetzt stL >rfr°ren,d uld zwE n?" , rar MehH hreiben. p, chungsr'ch, lieser Ep'>' r sich et>^ Vieser stellten, r, ZUdeiN nch nichM m läßt t n Sohn, » !N und ste^ umklan»»^ Truppe»^ hn, 70 K- Idung beE sich südu,< weg ans" )en, aber Herr /verlangt Ratifizierung des italienisch-englischen Paktes Mitte November London» 28. Oktober. Die Londoner Presse rechnet Grund der Berichte aus Rom über die Unterredung des Aienischen Außenministers mit dem britischen Botschafter 'm Donnerstag damit, daß die britische Regierung mit der Mizierung des italienisch-englischen Paktes einverstan- sei und daß diese Ratifizierung nach einer vorherigen Assprache im Unterhaus Mitte November erfolge,, werde. diese,, Schritt sehe die britische Regierung anscheinend Zurückziehung der 1Ü üvü italienischen Freiwilligen aus Spanien als entscheidenden Faktor an. y „Times" schreibt, die britische Regierung scheine vom Mlanient keine Schwierigkeiten zu erwarten, so daß der M Pakt formell gegen den 15. November in Kraft 'leten würde. Auf englischer Seite werde dann eine sor- M Anerkennung des italienischen Aethiopiens erfolgen Mn. Aehnlich berichten „Daily Telegraph" und „News Mnicle". Mussolini an die Sch varzhemden Ansprache vom Balkon des Palazzo Venetia Nom, .28. Oktober. Anläßlich des 16. Jahrestages des Arsches auf Rom hat Mussolini vom Balkon des Mzzo Venetia folgende mit nichtendenwollendem Jubel ^genommenen Worte an die Schwarzhemden gerichtet: , „Die Aufhellung des politischen Horizontes tritt immer lerer in Erscheinung, greift immer stärker um sich und M immer versprechender. Aber wir Faschisten marschieren -»d werden mit der gleichen unbeugsamen Energie weiter Mchieren, mit der wir im Oktober 1922 den Marsch auf M «ngLtreten haben." Diplomatische Solidarität zweier Revolutionen Rom, 28. Oktober. Die römischen Abendblätter wid men Reichsaußenminister v. Ribbentrop außerordentlich herzlich gehaltene Begrüßungsartikel, in denen die Persön lichkeit dieses „treuen und unermüdlichen Mitarbeiters Adolf Hitlers" gewürdigt und erneut die Besprechungen als eine durchaus normale Erscheinung im Rahmen der Achse Ber lin—Rom und der Beziehungen der beiden befreundeten Nationen gekennzeichnet werden. Unter der Ueberschrift „Diplomatische Solidarität zweier Revolutionen" begrüßt „Tribuna" Reichsautzen minister v. Ribbentrop als den Vertreter der nationalsozia listischen Außenpolitik, die immer gerade Wege gehe und anderen die krummen Pfade überlasse. In Italien wie in Deutschland habe sich die Revolution auch im diplomati schen Leben durchgesetzt und die italienischen Beamten seien ebenso wie ihre deutschen Kollegen vor allem Soldaten einer revolutionären Bewegung. Bezeichnend sei die Tatsache, daß der Reichsautzenminister in einem Augenblick nach Rom komme, wo das gesamte faschistische Italien sich wie ein ein ziger Mann um Mussolini schare, um den Jahrestag des Marsches auf Rom zu begehen. Die Anwesenheit v. Rib bentrops in Rom am 28. Oktober bekräftige die Solidarität zweier Revolutionen und zweier Diplomatien, die das übrige Europa von der gleichen Warte aus betrachteten. Besprechungen des Neichsaußenministers mit Graf Ciano Rom, 28. Oktober. Reichsautzenminister von Rib bentrop hat sich heute vormittag zu einer Besprechung mit dem italienischen Außenminister Graf Ciano in den Palazzo Chigi begeben. Die neuen Ernennungen im britischen Kabinett Lord Stanhope Marineminister Kolonialminister Mac Donald vorläufig auch Dominionminister London, 27. Oktober. Wie amtlich bekanntgegeben Me, ist Lord Stanhope als Nachfolger von Duff Cooper Ersten Lord der Admiralität ernannt worden, wäh- M der bisherige Lordsiegelbewahrer Earl de la Warr "Üehungsminister wird. Für den verstorbenen Do- Mdnminister Lord Stanley ist bisher kein Nachfolger er- Mt worden. Wie von gut unterrichteter Stelle verlautet, M Koloniarminister Malcolm Mac Donald gleichzeitig Geschäfte des Dominionministers führen. ,. Der neue Erziehungsminister Eearl de la Warr 5 aus den Reihen der Labourparty hervorgegangen. Als H im Jahre 1931 die Labourparty spaltete, folgte Earl la Warr Ramsay Mac Donald und wurde Mitglied der Mnalen Labourparty. Earl de la Warr war, bevor er MsiegelbewÄhrer wurde, parlamentarischer Sekretär im »Whungsministerium und im Kolonialministerium. Fünf Me hindurch hat er den Posten eines parlamentarischen Metürs im Landwirtschaftsministerium bekleidet. Eine Mang hatte er den gleichen Posten im Kriegsministerium Me Earl de la Warr ist heute 38 Jahre alt und damit M der. jüngsten Kabinettsmitglieder. ..Lord Stanhope, der neue Marineminister, ist Mahre alt. Im Jahre 1918 wurde er, nachdem er sich im Mge als Eeneralstabsoffizier ausgezeichnet hatte, zum Mmentarischen Sekretär im Kriegsministerium ernannt. M 1924 bis 1929 war Lord Stanhope Zivillord bei der Mralität. Bei der Bildung der nationalen Regierung Me er zum parlamentarischen und Finanzsekretär der Miralität ernannt. 1931 bekleidete Lord Stanhope den Mn eines Unterstaatssekretärs im Kriegsministerium. M Jahre später folgte er Eden auf dem Posten des llnter- Msekretärs im Außenamt. 1936 wurde er dann Kom- Uar für die öffentlichen Arbeiten und kam dadurch ins Mnett. 1937 übernahm der jetzige Marineminister als ^folger Oliver Stanleys das Erziehungsministerium, ° in diesem Jahre wurde er der Führer des Oberhauses. H «Hochdruck verboieny c Lothar von Bessenich tritt zum Ausgang. Da steht noch Mr der Vetter. Ist er klüger geworden, daß er nicht so ahnungslos ins Verhängnis tappen will wie Mr? Will er Gewißheit, daß auch wahrhaft die ganze Mme abgehoben wurde? Es erscheint jetzt Lothar von Mnich wieder durchaus wahrscheinlich, daß ver Jüng- mit den romantischen Locken und den dunklen, rätsel- Mir Augen hinter der ganzen Sache steckt. Auf alle Fälle M er die Wartestundc benutzen, um den Herrn Kriminal- ? aufzusuchen und ihn zu fragen, warum man den scheu frei ließ, obgleich das Wiegenband seines Sohnes d? ihm gefunden wurde. Denn die lächerliche Erklärung, ? er abgab, daß er das Band in Gedanken an sich kommen, ist nicht wert, daß man sie überhaupt anhört. „Herr von Bessenich, ich siehe nicht hier, um das Ab- Mswort, das Sie mir nicht gönnten, einznfordern. Wir Mchen derlei nicht mehr voneinander, denn wir sind Mieden. Aber ich habe auf Sie gewartet, um Sie zu Mwören, den Fall sofort der Polizei zu übergeben. Mmmen Sie auf diese Weise auch nicht sogleich Nicolas M zurück, so kann man zumindest die oder einen der 'br verhaften. Das weitere wird sich dann finden." „Ich brauche keinen Rat, Verehrtester. Was sich finden Me, wenn ich Ihrem Rate folge, das wäre mein Sohn. Obsiegen ihn zwar gerne Nicolas Sohn zu nennen. Aber .wär's, wenn Sie mich aus dem nächtlichen Ritt Leiteten? Sie sind das ja gewohnt, und Sie hätten auf Weise ein wunderbares Alibi." 'Herr von Bessenich, vergessen Sie nicht, daß ich jeder- Ih'Genugtuung von Ihnen verlangen kann. Ihre Be endigungen sind ungeheuerlich, und ich zittere nicht vor Ihre Pistole zu trc.cn!" „Schweigen Sie, man Höri uns!" der Tat wenden einige Passanten die Köpfe, nnd MMnljunge bleibt stehen nnd glotzt neugierig auf Kerner, der mit geballten Fäusten vor Lothar von ^wch sjegi it."Hatten Sie geschwiegen, statt eine irrsinnige Anklage "heben, ohne Begründungen und ohne Beweise." Herzlicher Abschied von Franeois-Poneet Berlin, 27. Oktober. Der langjährige französische Bot schafter in Berlin, Francois-Poncet, verließ am Donners tagabend mit dem Nordexpreß die Reichshauptstadt. Die Stunde des Abschieds gestaltete sich zu einer herzlichen Kundgebung, zu der fast das gesamte Diplomatische Korps auf dem Bahnhof Friedrichstraße erschienen war. Im Auftrage des Führers war zur Verabschiedung Staatsminister und Chef der Präsidialkanzlei, Dr. Meitz ner, auf dem Bahnhof, der dem französischen Botschafter und seiner Gemahlin die Abschiedsgrütze des Führers und Reichskanzlers überbrachte. Für den zur Zeit in Rom wei lenden Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop, sprach der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Frei herr von Weizsäcker, dem Votschafterpaar die besten Ab- schiedswünsche aus. Der Doyen, der apostolische Nuntius Orsenigo, brachte dem scheidenden Botschafter die besten Wünsche des Diplomatischen Korps zum Ausdruck. Um 21.20 Uhr verlietz der Botschafter die Reichshaupt stadt, um sich zunächst nach Paris zu begeben, von wo er Anfang November seinen Posten in Rom antreten wird. Negrin will auch nach Kriegsende bolschewistisches Gesindel einbürgern Burgos, 28. Oktober. Barcelonas Oberhäuptling, Ne grin, hat in einer Rede vor Angehörigen der internatio nalen Brigaden diesen versprochen, daß nach Beendigung des Krieges alle einstigen ausländischen Mitglieder des roten Heeres die rot-spanische Staatsangehörigkeit erhalten- würden. Diese Ankündigung hat naturgemäß in National- fpanien größtes Aufsehen und tiefste Empörung hervorge rufen. Mit Negrins Absicht, so erklärt man», fämtlichen- internationalen Aberteurern und dem auf allen Kultur nationen ausgestoßenen Verbrechergesindel die spanische Staatsangehörigkeit zu geben, würde Rotspanien allerdings die seiner Verfassung entsprech,ende Bevölkerung erhalten. Man fragt sich ferner in Nationalspanien, wieviele inter nationale Abenteurer eigentlich» schon jetzt die rotspanische Staatsangehörigkeit »erhalten haben. Aus diese Weise würde jeglicher Versuch der Zurückziehung der Ausländer sabotiert. „Erinnern Sie sich eines blauen Bandes? Mir scheint, Satz das eine genügende Begründung und ein hinreichender Beweis war, trotz Ihrer ausgezeichneten Erklärung!" „Sie wissen jetzt, so gut wie ich, daß es Nicola war, die mir das Band als Andenken zusteckte; ich kann nicht annehmen, daß sie dem Untersuchungsrichter etwas sagte, was sie Ihnen verschwiegen hätte!" Lothar von Bessenich bleibt stehen. „Was?" Ein paarmal stammelt er dieses „Was?" dem jungen Menschen zu. „Jawohl, ich hatte sie seit langem um ein Andenken gebeten. Sie zögerte. Um Ihretwillen zögerte sie, Baron, denn als die Frau des Herrn von Bessenich wollte sie nichts fortgeben, was hätte mißdeutet werden können und einen Schatten auf ihre Ehre warf. Oh, sie war sehr zartfühlend! Wie hat man Sie geschont, Sie, der Sie keinen schonen! Nicht Nicola und nicht mich, und auch ich hätte Sie zum Duell gezwungen, wenn es mir möglich gewesen wäre, auf Nicolas Mann zu feuern." „So gilt Ihre christliche Schonung weniger mir als Ihrer Cousine Nicola?" Diese letzten Worte Herrn von Bessenichs hört Clemens nichr mehr. Er hat den Baron grußlos verlassen. „Scher dich!" ruft Lothar von Bessenich und führt mit dem Stock einen Lufthieb aus, so plötzlich, daß der gaffende Schuljunge am Rinnstein erschrocken davonläuft. Lothar von Bessenich wollte den Kriminalrat auf suchen, doch was könnte er dort erfahren, was er nun nicht schon weiß. Nicola war in Köln. Nicola Hai den sauberen Vetter herausgelogen. Sie stecken unter einer Decke, viel leicht ist es ihr gemeinsamer Plan, Nicolas Mitgift durch die Erpressungskomödie zurückzubekommen. Derlei überlegt man am besten in einer Weinstube. Der Gang zum Gericht ist weit, der Weg zur nächsten Weinstube nah. * * * Letzter Abend in Köln. Letzter Abend in jener Stadt, in der Clemens Kerner zwei Jahre versuchte, das belang lose stille Leben eines Verwaltungsbeamten zu führen. Das ist nun vorbei. Gut, daß es vorbei ist. Er erinnert sich, mit welchen Hoffnungen er gekommen war. Jeder junge Mensch hofft, daß er an einen Platz gestellt wird, wo nur er das Rechte wirken kann, jeder erfährt, daß es hundert andere ebenso vermögen Hier sollte dei Aufstieg beginnen. Auf der zweiten Sprosse schon ist er ausgeglitten. Was werden soll. Golt mag es wissen Vielleicht aber weiß auch Onkel Immanuel einen Rat, es ist gut, einen Brief in der Tasche zu tragen, gesiegelt mit einem Unkelschen Wappen. Aus aller Wett * Hauptmann Handrick verlobt sich. Der Hauptmann der Luftwaffe Gotthardt Handrick, der bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin im Modernen Fünfkampf die Gold medaille für Deutschland »errang, kündigt seine Verlobung an. Die Braut ist eine Gräfin Karin Fischler von Treu berg, deren Mutter Mathilde eine geborene Göring ist. Hauptmann Handrick steht zur Zeit in Köln-Ostheim in Garnison. * Verkehrsunglück fordert drei Todesopfer. Ein schwe res Verkehrsunglück, das drei Todesopfer forderte, ereig nete sich auf der Osterberger Chaussee kurz vor Stendal. Ein nnt drei Personen besetzter Personenkraftwagen fuhr aus bisher noch nicht geklärten Gründen in voller Fahrt gegen einen Omnibus der Stendaler Kraftverkehrsgesell schaft. Bei dem Zusammenprall wurden zwei Insassen des Personenkraftwagens auf der Stelle getötet. Der Fahr zeugführer wurde mit schweren Verletzungen in das Sten daler Krankenhaus eMgeliefert, wo er bald darauf ver starb. Staatsanwaltschaft nnd Polizei haben sofort die Ermittlungen ausgenommen. * Zum Krästwagenunfall Agnes Straubs. Wie be kanntgegeben, erlitt die bekannte Schauspielerin Agnes Straub am 14. Oktober in der Nähe von Erfurt mit zwei Begleitern einen schweren Kraftwagenunfall, als sie von einem Gastspiel in Nordhausen zurückkam. Der -eine der beiden Begleiter Ivar ein aus Ungarn gebürtiger Dr. v. Kriegner, der mit der Geigerin Marta Linz verheiratet ist. Er hatte neben Beinbrüchen eine Gehirnerschütterung davongetragen, doch hatte sich sein Zustand schon nach einigen Tagen so gebessert, daß anscheinend Lebensgefahr nicht mehr bestand. Jetzt traten plötzlich Komplikationen ein, die Kriegners Tod zur Folge hatten. Agnes Straub liegt noch im Erfurter'Krankenhaus; ihr Zustand soll nach wie vor befriedigend sein. * Kindesmörder zum Tsde verurteilt. Ein gemeiner Mord hat vor dem Kieler Schwurgericht seine Sühne ge funden. Der 27 Jahre alte Angeklagte Walter Ingwersen aus Langhorst, Kr. Eckernförde, der am 20. März d. I. sein drei" Monate altes uneheliches Kind durch Einspritzen von Salzsäure ums Leben gebracht hatte, wurde zum Tode und zu dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. § Erstaunlich? Radsportleistung ciueS <>l jährigen. Eine hervorragende Radsportleistung hat dieser Tage der 61 Jahre alte Kirchendiener Heinrich Michel aus Zeidler bei Rumburg im Sudetengau vollbracht. Er war am 8. Sep tember über Brünn, Preßburg, Budapest durch Slawonien und Bosnien bis nach Ragusa gefahren und von dort über die Steiermark, Oberdonau, Bayern, das Vogtland und Dresden in seinen Heimatort zurückgekehrt. Er legte mehr als 4000 Kilometer zurü. Es war dies die zwölfte größere Radtour, die Michael in den letzten Jahren bewältigte, wo bei er insgesamt 88 000 Kilometer zurückgelegt hat. " Amoklauf eines Soldaten in Olmütz. Der 35jährige Reservist polnischer Nationalität Joseph Sykora raste in einem Anfall von geistiger Verwirrung durch die Straßen von Olmütz und stach verschiedene Passanten mit seinem Seitengewehr nieder. Er tötete dabei zwei Personen, und zwar -einen Soldaten und einen Häusler, und verletzte drei Soldaten schwer. * Vater und Sohn auf einem Jagdausflng ertrunken. Der Holzindnstrielle I. Rubis und sein 17jühriger Sohn Karl aus Riga hatten einen Jagdausflug unternommen. In einem kleinen Boot wollten sie über einen Fluß setzen. Dabei muß das Boot gekentert sein, denn ein Fischer fand später das Boot und die Ruder. Nach mehrstündigem Suchen wurden die beiden Verunglückten als Leichen ge sunden. * Weitgereiste Schmetterlingspuppe. In einer aus Honduras (Mittelamerikaj nach Deutschland und im Wei terhandel nach Ribnitz gelangten Bananensendung befand sich eine Schmetterlingspuppe, der jetzt ein in den präch tigsten Farben schillernder Schmetterling mit 10 Zenti meter Flllgelspanne entschlüpfte. " Einziehung kupferner Münzen in Japan. Der japa nische Finanzminister hat die Einziehung der kupfernen 1-Sen-Münzen und ihren Ersatz durch Aluminiumstucke an geordnet. Hierdurch soll eine Kupsermenge von 10000 Tonnen eingespart werden. Morgen geht die Post. Morgen auch werden ein paar Stücke aus dem Zimmer geholt, die Clemens Kerner sein eigen nennt. Auch das große Bild seiner Mutter ist dabei, das ihn so sehr an Nicola erinnert. Nun wird es irgendwo in einem Schuppen stehen; wann wird er es Wiedersehen? Clemens Kerner blickt von seinem kleinen Zimmer im vierten Stock eines Miethauses über die Dächer der Stadl. Er sieht viele Häuser und viele Türme. Tauben segeln aus den Glockenstühlen zu einem letzten Abendflug durch die sinkende Septembersonne. Clemens Kerner hat niemand, von dem er Abschied nehmen müßte. Die Freunde sind schon seit langem in Düsseldorf, junge Maler mit ihren Modellen. Sie schreiben lustige Briefe, mit heiteren Randzeichnungen versehen, aus denen ersichtlich ist, daß sie arme Schlucker sind, die von einem Gönner träumen, der ihnen ein Bild abkaufcn könnte. Clemens Kerner kann keine Bilder mehr kaufen. Ein Mann, der sein Hab und Gut unterstellen muß und davon geht, ohne mehr zu sein als Gast und Fremdling, kann das nicht. Aber vielleicht ist ihnen weniger an einem Verkauf als an ein paar Talern gelegen, und Clemens schickt, was er eben entbehren kann. Nein, es ist niemand hier, dem er ein Lebewohl sagen müßte. Clemens Kerner Hai das Fenster geschlossen, er nimmt Hut und Stock und steigt langsam die vielen Stufen ab wärts. Es gibt doch nach einen Abschied, hier in Köln. Abschied vom Dom. Es wäre sehr notwendig, jetzt Nicola zu schreiben und ihr ein Medaillon zu senden, das eine Haarlocke birgt und einen Zettel mit drei Worten, aber Herr von Bessenich, dem Nicola ihr Jawort gab, würde diesen Brief öffnen. So muß man warten. Vielleicht, daß Onkel Immanuel, der Kammerherr, einen Weg findet, Nicola zu verständigen. Vorm Domportal zieht Clemens das Medaillon hervor. Geheimnisvoll lächelt die heilige Elisabeth aus dem schmalen Goldrand, der ihr Bild umschließt. Als Clemens Kerner in den Mittelgang tritt, steht sie plötzlich vor ihm, Magdalena, die Vergessene, das Mädchen, von dem er nicht mehr wußte, ob sie lebte oder nur die Gestalt eines Traumes gewesen. Sie steht vor ihm, und ihr bleiches Antlitz ist von goldrotem Licht überspült, dem letzten Schein der Abendsonne, die in steilen Strahlen durch die bunten Glasmalereien der Spitzbogensenster fällt. 'ckcnuyunp wlgi.!
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