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Ottendorfer Zeitung : 18.10.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193810184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19381018
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19381018
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-10
- Tag 1938-10-18
-
Monat
1938-10
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 18.10.1938
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ahlen - Stimmen- ommunisten se der bel- in der Zu allgemeinen i. In den Mehrheiten rle, Soziab zehalten zu olge erzielt. lO v. H. der s entspricht 6, wobei zu rm Gegen- timmberech- m Vergleich 2, an denen elen AäÜen aegenübel. n an Stinl- aufgestellten n Nation«- in mehreren inigen. Die ste erlitten. Sitze im Ee- tione« DNV.) Di« i japanisch^ sangtsebogett marschiere^ unterbrechen : der Bahtn ch habe a, den» dein von der st, tig, wen» -A >on Besses ;e, --b-r Zrage s-M gegen au. lnterhalt^ß '' mngt" dent»"> >tig. Me n e im lU« en MeH , schla» ^l chimmer iderspi-K„n n, und M H l knaben^ ige ich entfiel -chatten, ste rnd er -chlich. Zen' ungen einen rden un° ach war. ilch Krimis enn Lothar^ ines etS - e< >chen. «s eten . dann ^xi- en de- sie die Las ier ängstl'^ L.L'S LS Front o-e' senbahn«-^ d bemerkbar tiesgeglied- . Eisenbap Engla^ chiangkaii^' DNB.) Truppe»^ e Presie nton sul^ -st. datzä nangkalsch^ lslieferunSst -'SS', d der Ä er bisN^e niens für » - 3ap«>- r. Die m daher militattsch^ t genug u Neue Wege in der Prager Außenpolitik Greben nach ehrlicher Zusammenarbeit mit Deutschland Prag, 17. Oktober. Die Prager Blätter beschäftigen sich s«Mer noch mit der Reise des Prager Außenministers nach Mschland und den damit zusammenhängenden unmittel- Mn Auswirkungen auf die nächste politische Orientierung Tschecho-Slowakei. Das volkssoziale „Ceske Slovo" schreibt: Der Neichs- Mer habe die Versicherung des tschechischen Außenmini- M mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, daß die Mcho-Slowakei zu Deutschland eine loyale Haltung an- Mien wolle. Das ist ein historischer Meilenstein in den Ziehungen unseres Staates zu dem großen Nachbarn, denn 'M diese Erklärung findet die 2üjährige Epoche unserer Mtik nach dem Weltkriege ihren Abschluß. Auch das Legionärsblatt „Narodny Osvobodzeni" versucht das gegenwärtige Verhältnis zwischen Deutsch- '"R und der Tschecho-Slowakei und setzt sich für eine Zu- ^menarbeit ein. „Als der Prager Außenminister Adolf Mr gegenüber erklärt hat, daß die Tschecho-Slowakei mit R Dritten Reich ehrlich zusammenarbeiten will, sagte er M diplomatische Phrose, sondern brachte offen die Neu- Mtierung unseres Staates zu Deutschland zum Ausdruck, scheint, daß sich die Atmosphäre etwas bessert, und wir -Ren unsererseits trachten, daß sie sich rasch bessert. , 2n der „Narodny Listy" schreibt der ehemalsige Eegen- Midat Dr. Benefchs bei der letzten Präsidentenwahl, Mec: „Wir kannten nicht die wirklichen Portraits Hitlers M Mussolinis, sondern nur deren Karikaturen. Die erste Merung ist, unsere Nachbarn, von denen uns eine chine- M Mauer getrennt hatte, richtig zu verstehen. Wir müssen Mühen, was diese Führer, von denen wir abhängen, Men. Wenn wir sie richt verstehen, werden wir auch ihr Mändnis für uns erreichen. Es ist eine Ironie des «Nachdruck verboten.» Sie sind wieder allein Der alte Herr bittet um Ver- Muna und überfliegt den Brief. Er ist von dem Geist- Mn des Dorfes und der Kriminalrat wird mit diesen Me« gebeten, sich zu ihm zu bemühen, da er glaubt, Mn ver Polizei wichtigen Fund gemacht zu haben. iMsam ordnet der Kriminalrat die Akten und Papiere, Mftebt M umständlich, und nun ist auch Nicola aufgc- Ren. »Ihr Herr Gemahl wird auf das Essen warten, und n> Sie dürften hungrig sein, Frau Baronin!" ^.Nicola lächelt. Es ist nur ein höfliches Lächeln in Msn schmerzgezeichneten Mädchenantlitz. Ihr Herz Mm nichl mehr. „Mein Mann wird mit der Mahlzeit zu Ende sein, Herr Rat. Er ist ja nnr deshalb hin- Megangen, aber ich . . ." dj. Sie beendet den Satz nicht, sie reicht dem alten Herrn Hand, und sie fühlt plötzlich, wie ihre Hand von der M verschlossen wird. «^-Frau Baronin, verzweifeln Sie nicht. Ich bin nicht W Hoffnung Ich sehe schon einen Weg, nur gedulden Nn Six sich, nicht wahr?" lhMicola nickt. Gehorsam und ungläubig. Nun ist der ^Mnalrat schon an der Tür, da ruft sie ihn noch ein- Surück. h.-.Herr Nal, was wird mit dem Kinde, das mir mein ins Haus brachte? Es hat es gut bei uns, aber ich HM immer an seine Mutter. Es ist ja kein Zigeuner- M ganz hell und sehr zart. Es muß doch etwas Men, daß es wieder zu seiner Mutter kommt." N M Herr Baron schlägt das Findelhaus vor", sagt MMtminalrai, und er sagt es hart und kalt, mit einem "^>ohn in der Stimme. weiß." Nicolas Stin .ne ist ganz leise geworden. M-iveiß. Ich kann auch gar nicht mit ihm darüber Er befiehlt mir, sofort zu schweigen. Oh, er ist V ^dors geworden, als er war. Ich glaube, er leidet Darum auch läßt ihn fremdes Leid unberührt. Aber MM doch etwas geschehen? Wollen Sie es nicht in die Mgen rücken lassen, Herr Rat?" !«M"lminalral Mehleri möchte wieder ein hartes Wort er möchte sagen, daß es unverantwortlich von Blutiger Sonntag in Palästina Mann Verstärkung für die britische Garnison. — Der hohe Kommissar wieder im Land v Jerusalem, 17. Oktober. Selbst drakonische Strafen und Mnahmen der englischen Mandatsbehörden können die Mufhörlichen schweren Zwischenfälle in Palästina nicht Aränken. Auch dieser Sonntag stand wieder im Zeichen gleicher blutiger Zwischenfälle, von denen sich nur ein M bis jetzt übersehen läßt. M Unter den Schienen der Bahnlinie bei Gaza wurde eine Me zur Explosion gebracht. Das britische Militär, das die fihnlinie bewachte, eröfnete das Feuer und tötete drei Mber. Zwei Araber wurden festgenommen. Auf der Mße von Jerusalem nach Jaffa wurde ein britischer Ge- Mer in einem Feuergefecht zwischen einer Militär- Mouille und arabischen Freiheitskämpfern verletzt. Drei Mb« wurden hierbei erschossen. Die englische Oellinie ist Mrum zerstört worden. . Am Lande sind zahlreiche Brandstiftungen wieder zu Meichnen. 2n der Altstadt von Jerusalem hält die Hoch- Mnung an. Dort sind Schießereien ud Bombenwürfe an /- Tagesordnung. Es wurden dabei eine ganze Reihe Rdesopfsr und Verletzter verzeichnet. Ein Araber wurde M einem jüdischen Polizisten erschossen. In Anbetracht der Menblicklichen Lage sind die Deutschen aus der Altstadt Mfalems vorläufig in ein anderes Viertel der Stadt ^gesiedelt. Jaffa wurde ein Araber von unbekannten Tätern ^ssen. i. Das Militärgericht verurteilte in Haifa vier Araber M Tode. Obwohl nur einer davon Anfang September A Feuerübersall auf einen jüdischen Laden in Tiberias Mot hatte, wurden auch die drei anderen Araber, die mit M Täter zusammen in einer Taxe betroffen worden mit zum Tode verurteilt. Unweit der Polizeistation Meh soll angeblich ein Araber einen englischen Poli- M zu erschießen versucht haben. Britische Truppen durch- daraufhin die Stadt und verhafteten 300 Araber. Namleh wurde ein durchgehendes Ausgehverbot ver- Zu den Orten mit Ausgehverboten zählt auch die Malemer Altstadt feit Sonntag. Schicksals, daß wir diese Weisheit, die wir bis vor kurzem in kleinerem Maßstabe unseren sudetendeutschen Staats angehörigen gepredigt hatten, jetzt in erhöhtem Maße aus uns selbst anwenden müssen. Deutsche und Tschechen müssen zusammenarbeiten; sie schädigen sich gegenseitig, wenn sie es nicht tun. Gespannte Lage an der ungarischen Grenze Demonstrationen und Zusammenstöße Budapest, 17. Oktober. Nach der Unterbrechung der un- garisch-tschecho-slowakischen Verhandlungen setzten in Ko- morn Demonstrationen der ungarischen Bevölkerung ein, die von der Gendarmerie zerstreut wurden. Nach Meldun gen des Ungarischen Telegrahenbüros sind durch das Vor gehen der tschechischen Gendarmerie zahlreiche Ungarn, dar unter Frauen und Kinder, verletzt worden. — Wie das Un garische Telegraphenbüro weiter meldet, hätten sich in vielen Orten des ungarisch-tschecho-slowakischen Grenzgebietes die Angehörigen der ungarischen Volksgruppe offen gegen Militär und Gendarmerie erhoben. In Mukaceva (Mun- kacs) und anderen Städten demonstrierten die Ungarn vor den geschlossenen Kirchen. Vielerorts seien Panzerwagen in die Ansammlungen hineingefahren. Zahlreiche Personen seien verletzt worden. Die Polizei nehme überall Verhaf tungen vor. Grotze Kundgebung in Budapest Budapest, 17. Oktober. Die ungarischen Jugendorgani sationen veranstalteten unter reger Beteiligung der Kriegs invaliden und Pfadfinder und patriotischen Verbänden am Sonntagvormittag eine mächtige Kundgebung, in der die Rückgabe der von Ungarn bewohnten Gebiete von der Tschecho-Slowakei gefordert wird. Die Verbände marschier ten auf dem Freiheitsplatz auf und nahmen Aufstellung vor dem allegorischen Denkmal Oberungarns, wo mehrere Reden gehalten wurden. Unter den Kundgebern bemerkte man eine große Anzahl von Militärflüchtlingen, die in tschechischer Uniform ohne Rangabzeichen erschienen waren. Die englischen Truppentransportschiffe „Neuralia" und „Vasna" landeten im Hafen von Haifa 2400 englische Offi ziere und Soldaten. Sie kamen aus Malta und Alexan drien und wurden nach verschiedenen Landesteilen gelegt. Damit sind innerhalb einer Woche rund 6000 Mann Ver stärkung für die britische Garnison in Palästina ein getroffen. Der britische hohe Kommissar ist am Sonntag auf dem Flugplatz Kalandia bei Jerusalem von seiner Reise nach London wieder eingetroffen. Seine Ankunft wurde durch einen Motordefekt in Marseille verzögert. 25 00» Mann gegen die Araber? London, 17. Oktober. Aus verschiedenen Londoner Zei tungsberichten geht hervor, daß die englische Regierung jetzt anscheinend entschlossen ist, den Kampf der Araber in Palä stina mit allen Mitteln zu unterdrücken. So meldet „News Chronicle" aus Alexandrien, der englische Eeneralstab in Palästina werde in der kommenden Woche einen Großan griff gegen die arabischen „Aufständischen" unternehmen. Insgesamt stünden jetzt 25 000 Mann zur Verfügung, zum Kampf gegen die Araber, und zwar 17 000 Mann englische Truppen, über 2000 Polizisten und 6000 Juden. — Zunächst handele es sich darum, alle von Arabern besetzten Städte wieder zurückzuerobern. Danach würden Strafexpeditionen gegen die Dörfer unternommen, in denen sich die arabischen Aufständischen festgesetzt hätten. Kalkutta-Expreß entgleist — 3g Fahrgäste verwundet London, 17. Oktober. Aus Kalkutta wird gemeldet, daß der Kalkutta-Expreß auf der ostindischen Eisenbahnstrecke 00 Meilen von Patna entfernt, aus bisher unbekannten Gründen entgleist ist. 30 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Man nimmt an, daß es sich um einen Sabotage- a k t handelt. Auf der gleichen Strecke ist im vorigen Jahre schon einmal ein Zug entgleist. 80 Personen wurden da mals getötet und 65 verletzt. Mehr als IM W« Pfund für den tschechischen Flüchtlings- Fonds London, 15. Oktober. Wie der Oberbürgermeister von London heute mitteilte, sind für den tschechischen Flücht- lingsfonds bereits über 100 000 Pfund gestiftet worden. Doktor Kerner gewesen sei, die Zigeuner nicht sogleich stellen zu lassen, die Zigeuner, die nun schon wer weiß wo sind In Belgien oder Holland oder Frankreich. Aber er schweigt. Er denkt an das, was Nicola ihm von ihrem Herrn Vetter erzählte, und der alte Kriminalist Weitz aus ihren Worten etwas, was sie selbst nicht weitz, und wenn es gut gehl, nie wissen darf, soll der.Friede wieder ein kehren in dieses Haus. „Das Kind trug ein kleines Emaillebildchen am Hals an einer billigen Kette. Aber Lothar hat es fortgeworfen. Kann Ihnen das vielleicht dienen, Herr Rat?" „Natürlich! Das ist sehr wichtig. Fortgeworfen, sagen Sie?" „Ich habe es aufgehoben.' Sie gehen gemeinsam die Treppe hinab. Drunten im breiten Flur, wo die Geweihe und Jagdtrophäen die Wände füllen, bittet Nicola den Rat, einen Augenblick zu warten. Dann bringt sie das kleine Schmuckstück. „Ist das nicht die Gottesmutter?" fragt Nicola. Jtr der Dämmerung des Flurs kann der Rai die zarte Male rei nicht deutlich erkennen, so öffnet er die Tür zum Hof. Aber auch jetzt, im Licht, Weitz er nicht zu sagen, wer die Heilige ist, die das unbekannte Kind beschirmen sollte. Er verabschiedet sich schnell und tritt hinaus. Er blickt noch einmal hinauf zu dem Fenster, an dem die Leiter lehnte, und dann liest er vom Blatt der Sonnen uhr die Worte, die darunter stehen: lumeu, vos uwbrs co^it." „Mich leitet das Licht, euch leitet der Schatten." Fünftes Kapitel Kriminalrai Mehlcrt ist nach Köln zurückgekehrt. Die örtlichen Untersuchungen sind beendet. Er hat viel gehört und nichts erfahren. Ja, so muß man das Ergebnis nennen. Draußen auf dem Flur des Gerichisgebäudes geht ein junger Mensch auf und ab, oder er steht vielleicht auch am Fenster und starrt durch die blinden Scheiben in den grauen Hof. Es gehört zur Taktik des alten Kriminalisten, einen Verdächtigen erst durch Warten mürbe zu machen, aber dem Kriminalrai ist nicht ganz wohl bei dieser seiner bewährten Taktik Zudem ist Doktor Kerner für ihn noch keineswegs ein Schuldiger, wennschon es genug Fragen gab, auf die er bei seiner ersten Vernehmung keine Ant wort, oder nur eine höchst ungenügende, wußte. Er legt das Aktenstück, oas die Aussagen Kerners ent hält, zur Seite Der junge Mensch braucht nicht zu sehen, datz er sich soeben damtt beschäftigt hat. Aus aller Welt * Glückwünsche des FühtzeW an den König von Rn- mänicn. Der Führer und Reichskanzler hat Seiner Maje stät dein König, von Rumänien zu seinem Geburtstage . feine besten Glückwünsche ausgesprochen. * Der 7ü. Geburtstag des Reichsstatthalters von Bayer». Zur Feier des 70. Geburtstages des Reichs statthalters General Ritter v. Epp gab die bayerische Landesregierung am Sonntagabend im Hotel „Vier Jahreszeiten" einen Empfang, zu dem mit dem Jubilar und den Gastgebern Ministerpräsident Ludwig Siebert und Gauleiter Adolf Wagner die führenden Männer des öffentlichen Lebens ganz Bayerns erschienen waren. Mi nisterpräsident Siebert sprach in seiner Festrede Von der großen Verehrung und Liebe, die dar Reichsstatthalter allgemein genieße und die sich wieder in der riesigen Zahl der Glückwünsche aus allen Kreisen des Volkes er neut geäußert habe. In ihm sähen die Volksgenossen den verkörperten Wehrwillen und die verkörperte Selbstbe hauptung des deutschen Mannes und den unentwegten Kämpfer für alles Gute und Schöne. * Generaloberst v. Branchitsch in Nikolsburg. Auf seiner Besichtigungsfahrt durch das südmährische Gebiet traf der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, am Sonnabend gegen 1D Uhr, von Znaim kommend, in Nikolsburg, ein, wo Bismarck 1866 den denk würdigen Friedensvertrag abgeschlossen hatte. General oberst v. Brauchitsch hielt vom Balkon des Rathauses eine mit Jubel aufgenommene kurze Ansprache an die Bevölkerung, wobei er auch die Grüße des Führers über brachte. Die weitere Fahrt ging über Feldberg nach Lundenburg in der March-Niederung. Um 18.30 Uhr trat der Oberbefehlshaber des Heeres dann die Rückfahrt nach Berlin an. * Dr. Ley und Präsident Cianetti sammelten am Sonntag in Goslar. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und Präsident Cianetti sammelten am Sonntagmittaa in der Reichsbauernstadt Goslar, die zu Ehren der Gäste reichen Flaggenschmuck angelegt hatte, für das W-inter- hilfswerk. Bei einem einstündigen Sammelspaziergang durch die Straßen und Gassen der tausendjährigen Stadt, und vor allem auf dem Marktplatz und vor der Kaiserpfalz, konnten sie dank der Gebefreudigkeit der Spender wieder eine große Zahl bis an den Rand gefüllter Sammel büchsen der örtlichen Sammelleitung übergeben. In der Stadthalle zu Goslar vereinigten sich am Abend 2400 italienische Arbeiter, darunter auch etwa 100 Landarbeiter sowie 1500 deutsche Arbeiter aus den Reichswerken Her mann Göring zu einem fröhlichen KdF.-Fest in Anwesen heit des mit stürmischer Begeisterung empfangenen Prä- sidenden der italienischen Arbeiter-Conföderation, Cia netti. Ein großartiges Kraft-durch-Freude-Programm ver schaffte den Schaffendien viele fröhliche Stunden. * Der britische DomiNtonminister gestorben. Der bri tische Dominionminister Lord Stanley, Titelerbe dies Earl of Derby, ist in der Nacht zum Sonntag in einer Londoner Klinik an den Folgen einer Beinverletzung gestorben. Mit dem Tode Lord Stanleys tritt die Frage einer größeren Verschiebung im britischen Kabinett, die in Zusammenhang mit dem Rücktritt des Marineministers Duff Cooper in der Presse bereits wiederholt erörtert worden war, wieder stärker in den Vordergrund. * Nationaler Vorstoß an der Ebro-Front. Wie der nationalspanische Heeresbericht meldet, wurden am Sonnabend Angriffe des Gegners an der Ebro-Front ab gewiesen. Bei einem Gegenstoß gelang es den nationalen Truppen, in das vom Feinde besetzte Gebiet vorzudringen und die eigenen Stellungen in einer Breite von mehreren Kilometern vorzuverlegen. lieber 100 Gefangene fielen den Nationalen in die Hände. Bon der nationalen Luftwaffe wurd en ach t rotspanisch e Flieger ab geschossen. * Marxist auf einer Bahnstrecke bei Paris tot aufge- funden. Der Generalsekretär des marxistischen Gewerk schaftsverbandes von Pontoise ist am Sonntag auf der Bahnstrecke von Paris nach St. Germain tot auf den Gleisen gefunden worden. Die Kriminalpolizei versucht festzustellen, ob es sich um einen Selbstmord oder um einen Mord handelt, der von den Tätern dadurch vielleicht verschleiert worden sei, daß sie den Toten nachträglich von einem Zuge überfahren ließen. Statt dessen holt der Kriminalrai etwas anderes aus der Schreiblischlade hervor. Es ist ein fast verbranntes, brüchiges Stück Papier, das ihm der Pfarrer gegeben har Der Geistliche hat es wenige Tage nach der Entführung des kleinen Karl-Ludwig von Bessenich am Zaun des Pfarrhofes gefunden. Der Wind mochte es da hingeiragen haben, jedenfalls schien es des Aufhebens und Ansehens wert, denn aus dem fast völlig verbrannten Papierstück chen. das zudem nach Art der Fidibusse zusammengesaltet war, hatte etwas gestanden, was zweifellos mit der Tat zu tun hatte. ..ohn ist tot! konnte man entziffern, und es war kein Scharfsinn nötig, um vor das „ohn" ein „S" zu setzen. Freilich, wqs sonst noch auf dem Zettel gestanden haben mochte, das war vom Feuer verzehrt worden. Der Kriminalrat hatte dieses Papier Herrn von Besse nich gezeigt und ihn gefragt, ob es in seinem Besitz ge wesen oder ob er sonst irgendeine Deutung dafür finden könne. Lothar von Bessenich hatte geschwiegen. Nur sein Atem war zu hören gewesen, und es klang wie ein Röcheln. „Nein", sagte er schließlich laut und bestimmt. Dieses sichere Nein war nichl zu bezweifeln, und es war erklärlich, wenn ein Vater, der sein Kind verlor und diese Zeile las, erst der Fassung bedurfte, um zu antworten. Er bat dann nur noch, wenn es im Sinne der Untersuchung angängig sei, das Papier seiner Frau nicht vorzulegen, sie könne bestimmt keine andere Auskunft geben als er selbst, aber die Worte wären geeignet, ihr die letzte Hoffnung zu nehmen. Der Kriminalrat schloß den Zettel vorsichtig fort, dann ließ er Doktor Kerner rufen. Clemens Kerner steht heute nicht so ruhig und zuver sichtlich aus wie bei seiner ersten Vernehmung, er scheint müde zu sein, obwohl er nur eine Viertelstunde warten mußte. Krtminalrat Mehlert verzichtet darauf, ihn im Stehen zu vernehmen. Er weist aus einen Stuhl, und der junge Mensch mit oen ernsten, bleichen Zügen dankt ihm mit einem müden Blick. Das Verhör selbst ergibt wenig Neues. Die Antworten sind fast vie gleichen wie beim ersten Male, nur datz der Vernommene diesmal zu wissen scheint, daß es sich nicht um einfache Zeugenangaben ha" dein kann, daß er verdächtigt ist und so jedes Won überlegen hat. (Forttebuna total.»
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