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Ottendorfer Zeitung : 08.11.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193811084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19381108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19381108
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-11
- Tag 1938-11-08
-
Monat
1938-11
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 08.11.1938
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> für die Vev iltur Europas wie „Eiornale pichten zuim> hr der offe""" ins Leben ge- r stelle gegen- rur eine Ma"' n Jahre könne vertrauen die rit einer M' iten sich in del ig erworbene" neu zu müssen ssenen autom ;ute Waches KründunS Tokio ibolschewisni^ - NDB.) A' Paktes Berl'!!' nde, Unioeül, ten vom 5. bi' ;ren erfoW" lnmens. kommt übeia" rr „Berli". -be in EuE Es wird dabe> Erhaltung iismus HE' ES ist .! s!^')1 eon genE', iber die 'en. Do^, mr von V"", var und ist Gust A ' hat: sie ml r Baron W, will sich A Kld aui«a^- har von muem sA,s'- er Vie iP,,»! . hatte all^ii , Hanna u sührem e von 2' lfenthali Wk t dcr Beb> nteressi"',/ >as in ei'^ sie nachj/ hier be ach gcf"" , la^ und er rehr yer hat^^ci> Die M, , das und d"l s llrlci^ sii' na i"s ürzt der rauhen ^.„ci Dimitrofs Phrasen l. Jahrestag die Moskau ssars W-lb. der Polikh ausführt, ie" in Eul^ nennt M. elfen, der ; ausrage lSM HosinZ ie Rote Ar'" ille im geg°" gazin, sand-' Moment »e könne. Frino«"^ isslolte, m"', Nichtigkeit^ icht. Ine"^ n Flotte, / fen". sechs Spach er Komi»!- in d.» K serenz ei" , üne Art <1 ll). DimiA mit dem ergelt" i )letari«tes M, in aber, vaW^i- voch die selige M" ^olilisvke Konrenßnslüon Die tschechischen Sozialdemokraten lösen sich auf Prag, 6. November. Ministerpräsident General -!rovy hat eine Abordnung der tschechischen Parteien smpsangen, um mit ihnen über die Parteivereinfachung zu sttaten. Einstweilen steht fest, daß sich die Sozialdemo- aatifche Partei auflöfen und die Nationale Partei des arbeitenden Volkes ihre Tätigkeit ^nehmen wird. Auf der tschechischen Rechten kann man als sicher an- ^hmen, daß sich die Agrarpartei und die Natio nale Bereinigung zusammenschließen werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die tschechische Eewerbe- Artei als drittes Element in die in Bildung betroffene Nationale Bürgerliche Partei eintreten, deren Führer der Abgeordnete Beran sein wird. Da die tschechischen Klerikalen erklärt haben, selbständig ^bleiben, ist mit mindestens drei Parteien zu rechnen, wo- se.i noch immer das Verhalten der tschechischen Volkssozia- Sen unbestimmt ist. Das viergliedrige Direktorium dieser "Mei betrachtet nach seinen dreitägigen Verhandlungen A allen Parteien seine Mission als beendet und beruft für Msang nächster Woche den Vollzugsausschuß der Parteien Entscheidung ein. Osusky erstattet in Prag Bericht Prag, 6 . November. Der tschecho-slowakische Gesandte s" Paris, Osusky ist hier eingetroffen, um der Regierung Glicht zu erstatten. Von unterrichteter Seite wird bestätigt, daß Osusky an 7" Prager Außenministerium das Ersuchen gerichtet hat, "" llntersuchungsgericht cinzusetzen, das dieSchuld jener Manen feststellen soll, die für die A u ß e n p o l i t i k d e r Atzten Jahre verantwortlich sind oder während dieser im auswärtigen Dienst gestanden haben. Diese Unter- Hung soll sowohl gegen ihn selbst als auch gegen alle die Uhrl werden, die an der Gestaltung der tschecho-slowa- "chen Außenpolitik mitgewirkt haben. . Hierzu bemerkt der agrarische „Prazsky Vever", Osusky st Slowake sei, vertrete die Tschecho-Slowakei seit ihrem Wehen in Paris. Ihm seien alle Einzelheiten der fran- Mchen inneren Politik bekannt, und seine Beziehungen ^ten es ihm ermöglicht, daß er stets die besten Jnforma- Men über die verschiedenen Richtungen der französischen Mtik habe erhalten können, die er auch stets objektiv an 'e Zentrale weiterleitete. Deshalb, schreibt das Blatt, sei -r Antrag Osusky geradezu sensationell. Es sei sein Wille, daß durch eine objektive Untersuchung und ein objektives Gerichtsurteil festgestellt werde, auf wen die schwere Schuld der letzten Zeit falle. Die ungarischen Truppen auf der Schüttinsel Budapest, 6. November. Die ungarischen Truppen über schritten Sonnabend um 10 Uhr vormittags die Donau auf Pontonbrücken nördlich von Magyarovar und Raab und betraten damit die Große Schüttinsel. Die unter den Klängen des Rakoczymarsches einziehenden ungarischen Soldaten wurden von der Bevölkerung mit begeistertem Jubel begrüßt. Ganz Ungarn stand am Tage des Beginns der militä rischen Besetzung der heimkehrenden Gebiete in reichem Flaggenschmück. Um 10 Uhr ruhte in allen Betrieben des Landes die Arbeit für einige Minuten. Während dieser Zeit wurden überall die Glocken geläutet. Erneute Schädigung der Prager deutschen Kliniken Prag, 6. November. Die von gewissen jüdischen und chauvinistischen Kreisen betriebene Wühlarbeit gegen die deutschen Kliniken in Prag, die erst vor weni gen Tagen von der widerrechtlichen tschechischen Besetzung befreit wurden, hat aufs neue schärfere Formen angenom men. Der jüdisch versippte Krankenhausinspektor Dr. Puch wein, der als Deutschenhasser berüchtigt ist, hat, unterstützt von einigen tschechischen chauvinistischen Professoren, neuer dings einen Boykott gegen die deutschen Kliniken ins Werk gesetzt. Die tschechische Bevölkerung, die seit jeher die deut schen Kliniken in Prag bei Erkrankungen gern ausgesucht hat, wird in diesem Vorhaben von Direktor Puchwein und seinen Helfershelfern gehindert. Um den Boykott wirksam zu gestalten, versuchte Puchwein durch teilweise Nichtein stellung und Nichtbezahlung der deutschen Aerzte und Schwestern die deutschen Kliniken in ihrer Krankenpflege empfindlich zu treffen. Es muß festgestellt werden, daß der Gesundheitsminister die Wiederherstellung des Zustandes, wie er an den deut schen Kliniken vor der Beschlagnahme herrschte, ausdrücklich angeordnet hat und daß sich daher Dr. Puchwein in vollem Widerspruch zu seiner vorgesetzten Behörde befindet. Die tschechische Bevölkerung hat selbst ein Interesse daran, daß diesem willkürlichen Terror des Krankenhausdirektors end lich ein Ende gesetzt wird. §0 Tote bei einer Brandkatastrophe in Oslo Oslo, 0. November. Eine nächtliche Brandkatastrophe 30 Todesopfer forderte, hat Oslo und ganz Norwegen " liefe Trauer versetzt. Zum 40. Eeschäftsjubiläum eines früheren Hofphoto- When hatte sein Nachfolger in dem Atelier, das unweit königlichen Schlosses liegt, eine Feier veranstaltet, zu ? insgesamt etwa 40 Personen geladen waren. Dem Ate- iE-, dessen Möbel zum Teil ausgeräumt und vor eine hin gst Ausgangstllr gestellt worden waren, hatte man mit Atem Material aus Seidenpapier und anderem leicht- Ennbaren Material einen südlichen Charakter gegeben, f drei junge Mädchen, welche die Gäste bedienten, nach ,Aternacht das Fest verließen, war die Gesellschaft in ^ier Stimmung. Kurz vor 2 Uhr nachts zog sich die Witwe A srüheren Geschäftsinhabers in ihre in dem gleichen W befindliche Wohnung zurück; sie ist wohl der einzige Teilnehmer, der dem fürchterlichen Verbrennungstod 'hing. Eine knappe halbe Stunde später muß dann der Wd, von dem von einem Straßenpassanten um 2.15 Uhr nichts bemerkt wurde, explosionsartig ausgebrochen Di denn als die rasch alarmierte Feuerwehr noch vor A Uhr auf der Brandstätte eintraf, stand das Atelier be- W in Flammen, und es war unmöglich, zur Rettung " Menschenleben in den Elutofen einzudringen. Wie Hausbewohner und solche umliegender Häuser er zählen, hat die Katastrophe, die 3» Menschen das Leben kostete, sich offenbar in wenige» Minuten abgespielt; denn nach nur einigen entsetzlichen Schreien und Hilferufen habe im Atelier alsbald Totenstille geherrscht. Wie später fest gestellt wurde, war die einzige auf die Hintertreppe füh rende Tür durch Möbel versperrt, während die andere ins Freie führende Tür sich nur nach innen öffnen ließ. Dies hatten sich die Todesopfer bei ihrem panikartigen Fluchtver such aber selbst versperrt. Vor dieser Tür wurden im Zim mer etwa 2V verkohlte Leichen, dicht zusammengedrängt, aufgefunden. Es erscheint unzweifelhaft, daß alle Festteil nehmer — mit Ausnahme der Witwe des früheren Ge schäftsinhabers und der Dienstmädchen — ums Leben ge kommen sind. Oslo, 7. November. In der jetzt veröffentlichten Namensliste der Opfer der furchtbaren Brandkatastrophe finden sich allein fünf Familienmitglieder des Photogra phen, in dessen Wohnung der Brand ausbrach, ferner der Direktor einer Filmgesellschaft und dessen Frau sowie meh rere weitere Hausbewohner. Eine Hausgehilfin, die in der Küche beschäftigt war, konnte als einzige nach Ausbruch des Brandes die Treppe erreichen und sich in Sicherheit brin gen. Der norwegische Rundfunk änderte nach Vekannt- werden des Unglücks sein Programm. In allen Gaststätten wurden die musikalischen Darbietungen abgesetzt und auch die Abendvorstellungen der Kinos fielen aus. «Nachdruck verboten.! . To war des Kammerherrn Mission keine leichte ge- Wn; erst als er das Medaillon zeigte, wandelte sich die Amende Gleichgültigkeit Hanna von Steyers in er bende Tränen. y Die Rückreise schilderte Immanuel von Unke! in D"m langen Briese seinem Neffen Clemens; er war Az erfüllt von der tollen Jagd Hanna von Steyer Me Extrapost verlangt, und wenn diese nicht zu haben Al so gelang es ihr auch, bei Nacht und Nebel ein an- Gespann aufzutreibcn Ja, sie waren eine ganze Ami hindurch gefahren ohne daß Hanna von Steyer Archi vgr Ueberfällen und Nadbrüchen gezeigt hätte Als AMai die Pferde durchgingen und der Wagen hin- und schleuderte, hatte sie gejauchzt, einen Schrei der Freude "k sie ausgestoßen obwohl die Straße steil abwärts A und sie sich auf den Boden des Gefährts kauern mutz- um nicht hinausgeworfen zu werden ...Was als Gerücht von Herrenhoi zu Herrenhof lief* h schrieb der Kammerherr, „war Wahrheit gewesen. V?" vou Steyer hatte sich vergessen, sie war in leiden- AMilicher Liebe dem Hauslehrer ihrer jüngeren Brüder g sollen Das Kind, wurde ihr gleich nach der Geburt lD?Mmen; es hieß, man würde es zur Wartung in ein Ä geben, und da niemand den verräterischen Inhalt ^ Medaillons kannte, ließ man es zu, daß Hanna von das kleine Schmuckstück dem namenlosen Sohne Wob Erst viel später hatte die Mutter erfahren, daß Welogen wurde, daß man ihr Kind, das man am lieb- «A ^stänkt hätte, an Zigeuner gegeben hatte, die zudem lür die Annahme reichlich bezahlt wurden. Mochten W"n tun oder lassen, was sie wollten Der Schandfleck getilgt. Hanna von Steyer aber war in der gleichen hWdx imd vavon gereist Sie hatte kein Geld, keinen Wichen, aber sie erreichte es doch, daß ne die Fährte der hWbgezogenen sand und sie verfolgte Ja, sie war am k der Bessenichs vorbeigekommen, sie hatte Nicola dxWold bitten wollen, denn ihr letzter Ring war bereits lWondet; aber dann hatte sie sich gefürchtet, in Schmach Schande vor die Freundin und Lothar von Besfenich zu treten. Sie war weitergereist bis Köln, aber das war der falsche Weg; die Zigeuner waren in Siegburg avge- zweigt von der großen Landstraße, und sie hatte endgültig die Spur verloren. Der Kammerherr schrieb genau und ausführlich an Clemens. So klärte sich alles auf. Jedes enthüllte Ge heimnis ist eine armselige Entlarvung des Zufalls. Hanna von Steyer sitzt an der Wiege, in der ihr Sohn schläft, sie ist wunschlos glücklich, aber sie darf gar nicht daran denken, was ihr der Kammerherr von Unkel über Nicola anvertraute. Rein, das darf nicht sein. Es ist ja nicht möglich, daß sie hier sitzt, ihr Kind wiegen und küssen kann während Nicolas Sohu Nicola aber, die ihr gegenübersttzt, ist seltsam ruhig. Ein Widerschein von Hannas Glück will auch sie über strahlen Noch hat Clemens nicht geschrieben, daß er es aufgibt, Vie Spur zu finden; solange er dies nicht tat, darf sie hoffen. „Und dann, Hanna?* „Und dann? Dann bin ich Wohl zurückgereist, ich wollte Rache an allen daheim nehmen, weiter wollte ich nichts mehr. Nein, Geld hatte ich nicht mehr, aber für einen Kuß nimmt dich jeder Fuhrmann ein Stück Weges mit, und wenn du ihm mehr versprichst, sorgt er auch für ein Abendbrot. Ich habe sie alle geprellt. Ich war immer aus und davon und saß schon aus dem nächsten Wagen, wenn der erste noch aus mich wartete ." „Schrecklich!* Nicola hörte Dinge, die sie sich nicht vorstellen kann; sie fühlt jetzt nichts mehr vom eigenen Schmerz, sie lebt nur im Ergehen Hannas. „Hätte ich einen Spiegel zu sehen bekommen unter wegs, Nicola, so wären mir Wohl meine Ohrringe ein gefallen, die hatte ich ja noch. Aber es war sparsamer, mit Kutscherküssen zu reisen * „Du hast mir noch einen Ohrring, Hanna . . .* ,Ja. Mit dem linken zahlte ich die Reise, als Onkel Immanuel noch dabei war, die Taxe für die gewöhnliche Post auszurechnen, und ich schon die Ertrapost bestellte. Der Goldschmied, der ihn mir abkauste, wollte gern auch den anderen haben, doch den sparte ich für die Weiter fahr« Hanna von Steyer lacht, sie schüttelt die goldroten Locken, und der eine der kostbaren Ohrringe, der ihr ge blieben ist, schaukelt wie das Perpendikel e'-ier Uhr. die nur fröhliche Stunden zeigt „Wohin willst du, Hanna?* Aus aller Wett * Ley mustert in Wien. Reichsorganisationsleiter Dr. Leh traf am Sonntagnachmittag, von Reichenberg kom mend, in Wien ein, um am Montagvormittag die Muste rung der ersten Anwärter der Ostmark für die Ordensbur gen der NSDAP, persönlich durchzuführen. * Herzliche Aufnahme der deutschen Arbeiterurlauber in Neapel. Die 2300 deutschen Arbeiterurlauber, die, von herrlichstem Sonnenschein begünstigt, auf der ersten Fahrt rund uin Italien zwei Tage hindurch Gelegenheit hatten, die Stadt Neapel und Pompeji zu bewundern, haben am Sonntag um 20 Uhr mit den KdF.-Schiffen „Wilhelm Gustloff" uird „Stuttgart" die Weiterfahrt nach Sizilien angetreten. Ueberall wurden die deutschen Arbeitskame raden von der Bevölkerung herzlich begrüßt. Vertreter der faschistischen Partei benutzten in Neapel die Gelegenheit, das stolze Flaggschiff der KdF.-Flotte zu besichtigen, wäh rend die Besatzung des „Wilhelm Gustloff" ein Freund schaftsspiel mit den neapolitanischen Jungfaschisten aus trug, das mit einem Sieg der deutschen Fußballmannschaft endete. * Gefängnis in Theresienstadt aufgelöst. Das Prager Heeresministerium hat das Militärgefängnis von There sienstadt bei Leitmeritz, die sog. „Kleine Festung", in der in den letzten 20 Jahren zahlreiche Sudetendeutsche wegen ihres Bekenntnisses zum Deutschtum in Haft gehalten wur den, aufgelöst. " Litauischer Polizeibeamter wegen Totschlags pn Deutschem verurteilt. Die Schwurgerichtsverhandlung in Memel gegen den litauischen Polizeibeamten Lchys endete nach 14stündiger Verhandlung ain Sonnabend kurz vor Mitternacht mit der Urteilsverkündung. Der Polizist hatte ain 10. Oktober d. I. den reichsdeutschen Seemann Kranich auf dein Hanrburger Dampfer „Bernhard" hinterrücks er schossen. Das Schwurgericht verurteillte den Angeklagten wegen Totschlags zu acht Jahren Zuchthaus. * Francois-Poncet nach Italien abgereist. Der neue französische Botschafter in Rom, Francois-Poncet, ist am Sonntagabend nach Italien abgereist. Ain Bahnhof hatten sich zahlreiche politische Persönlichkeiten und Vertreter des Diplomatischen Korps eingefunden, um Francois-Poncet zu begleiten, darunter der deutsche Botschafter Graf Welczeck, der englische Botschafter Sir Eric Phipps und der franzö sische Botschafter in Berlin Coulondre. § Rückläufige Bevölkerungsbjewcgung in Frankreich hält an. Nach einer -Uebersicht des Statistischen Amtes für die Bevölkerungsbewegung in Frankreich im ersten Halbjahr des Jahres 1938 sind etwa 1300 Eheschließungen weniger zu verzeichnen als iir dein gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Geburtenunterschuß dauert an. Die Zeit vom April bis Juni 1938 weist 1900 Lebendgeburten weniger auf als die gleicher« Monate im Jahve 1937. Die Zahlen der Ehe schließungen und Lebendgeburten sind im Jahre 1938 bisher niedriger als in allen Vorjahren seit 1920. Während im -ersten Halbjahr des Jahves 1937 die Zahl der Todes fälle die der Geburten um 17 200 überstieg, betrug die ent sprechende Ziffer für das Jahr 1938 43 400. » Schwere UnweWr über Palästina. Palästina wurde am Sonntag durch schwere Stürme und Wolkenbrüche heim gesucht, die großen Schaden anrichteten. Ein viermotoriges Flugzeug der Misr-Airline, das die Strecke Bagdad- Haifa—Kairo fliegt, ist verschollen. Air Bord befindet sich eine dreiköpfige Besatzung. Auch die Maschine von Port Said nach Lydda konnte nicht bis Lhdda durchfliegen, sondern mußte bereits in Gaza landen. * 119 800 Chinesen i» drei Monaten gefallen. Das japanische Hauptquartier beziffert die chinesischen Verluste seit August d. I. an der Front in Zentralchina auf 350000 Mann, also fast die Hälfte der insgesamt eingesetzten 130 Divisionen mit etwa 800 000 Chinesen. Hiervon seien 119000 gefallen und 3200 gefangen genommen worden. — Auf japanischer Seite seien 6153 Mann gefallen. Dampfer „Vancouver" wieder flott. Nach einer bei der Hamburg-Amerika-Linie vorliegenden Meldung ist der Dampfer „Vancouver" am Sonnabend im Kanal von Oakland wieder flott geworden und tu« Begriff, seine be schädigte Ladung zu löschen. „Zu ihm, Krötchen! Nur zu ihm! — Du, er war ein furchtbares Kind, ein richtiger Junge, der sich nicht zu helfen wußte, als das süße Unglück geschah. Er ist auf und davon. Ich glaube, alle Männer sind höchstens im Kriege mutig, der Mu« für die Friedenszeiten ist unsere Sache. Kannst du dir denken, daß ich ihn trösten mußte? Jetzt hat er eine Stelle in der Nähe seiner Heimat. Irgendwo am Nordpol, gleich hinter Stettin. Er hat eine Mutter, die nur Platt versteht; ich mutz es lernen, denn wir reisen zu ihr und bleiben dort, bis das ver- stotzene Grafenkind in eine redliche Dorfschulmeistersfrau verwandelt wird. Dann können wir so viel Kinder be kommen, wie wir wollen, Krötchen. Jedes Jahr eins. Es wird herrlich werden, nicht wahr?* Nicola weitz nichts Rechtes zu antworten. Gibt es Männer, die wie Kinder sind? Wenn sie an Lothar denkt, versteht sie Hannas Worte nicht, und Clemens ... An Clemens darf sie nicht denken, jetzt nicht, wo die Freun din so erfüllt von ihrem künftigen Glück erzählt. Ein kleines Wesen rührt sich in der Wiege. Zwei schöne junge Frauen beugen sich über die Kissen. „Wie wird er heitzen?" „Ich wollt ihn Fritz nennen, nach seinem Vadding, aber nun bekommt der Zigeunerbub alle Namen seiner Erretter: Lothar, Clemens, und sogar Immanuel. Die Leute an der Waterkant werden Kopf stehen vor so viel unbekannter Vornehmheit!" Hanna von Steyer hebt den Buben mit fröhlichem Schwung aus der Wiege, sie hält ihn über ihr Haupt, nach dessen Kovallenlocken die kleinen Hände greifen. „Wie sein Vater! Wie sein Vadding! Der ist grad so verliebt in mein Haar! Nicola, ist es Lothar auch in das deine?" Hanna von Steyer bekommt keine Antwort. Nicola ist gegangen. * Es ist leicht, ein paar Bauern und Ackerbürger frei zuhalten mit billigem Wein, es ist nicht schwer, einen zer schossenen Spiegel zu bezahlen. Lothar von Bessenich kann das. Aber, er vermag nicht, erneut zehntausend Taler aus zutreiben, zehntausend Taler für die fragwürdigste und sinnloseste Sache, die es je gegeben hat. 'Forisetzunp wlgl.)
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