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^om dessttigl lien »psnUsvkvn KonßlilelsloEG Bessere englisch-italienische Beziehungen? na ichtet. fia Hintergrund n der Ans es für eine r und hiW- m nach der r aus Sofia rerkehrsMe. je innerhaid d nach den: mutzten sah te Elemente, e verdächlig en sind über i 2000 frei- in der Pro- en sind u. a. Oes weiteren e Persönlich- eimorganisa- -Kreises und )l nicht fehl- d an dein ing zu brin- chen gebrach' tat an Eene- ff, die Waste gne erlegen, haben. Be- Polizei uE zer Auftrag- Lrfolg. Ugland und Frankreich für den Krieg in Südchina verantwortlich" k Tokio, 14. Oktober. (Ostasiendienst des DNB.) In ^ren Leitartikeln beschäftigt sich die japanische Presse Ter Vormarsch der Japaner in Südchina V Tokio, 14. Oktober. Das japanische Hauptquartier in Mchina gibt bekannt, datz die japanischen Landungstrup- A die von der Blasbucht aus ihre Operationen begannen, ^nrehr die Linie Tamshui erreicht haben. , Schanahai, 14. Oktober. Nach einer Meldung aus AÄong haben die Japaner Tamshui, das etwa 20 Kilo- Mr von der Biasbucht entfernt ist, besetzt. Die Japaner sichten damit die Verkehrsstraße, die vom Südteil der Mjgkong—Kanton-Bahn nach Huitschou (auch Hweitschau, Abeung und Waichow genannt) führt. Von Kanton her chinesische Truppen im Anmarsch auf Kowloon. NkOFHEHsrE «Nachdruck verboten.) , Am anderen Tage wird die Alte toi aus dem Fluß Mgen. Es ist ein kleiner Fluh, fast nur ein Bach, der ^"dwo in den Rhein mündet, der wenig Wasser führt k.° doch tief genug war, um dieses greise Leben mit seinen Elenden Wellen zu verlöschen Die Alte wird ehrlich lAaden, der junge Geistliche geleitet sie zur letzten Ruhe, A sag, es allen, die an der offenen Grube stehen, daß A ein schuldloser Mensch auf tragische Weise den Tod Anden Man weiß nicht, ob es ein Unglücksfall sei oder A Tai, geschehen in geistiger Umnachtung, das aber man. dah sie getreu gewesen bis in den Tod. Herr von Bessenich Höri diese Worte nicht. Er bittet A gleichen Stunde den Herrn Kriminalrat, der eigens dk, Köln gekommen ist, das Zimmer der alten Frau tauchen zu lassen. Vielleicht, datz man einen Anhalts- findet. ^ Nichts. Nichts kommt zum Vorschein, was von Be- »L gewesen wäre. Geld in einem Sparstrumpf, Briefe kj^Mllener Verwandter, eine Locke, eine Kinderlocke mit Zettel. Sein Inhalt sagt, datz es eine Locke des siAn Lothar sei Ja, Lothar von Bessenich war dAni klein, und er hatte eine Amme und Kinderfrau, >°tzi ertrunken ist. ^^er Herr Krtminalrat hat sich in Lothar von Beste- Arbeitszimmer niedergelassen. Dorthin werden sie gerufen, alle, die etwas aussagen können. Tie Mägde, die man befragt, sind scheu und einsilbig, furchten sich vor dem hohen unbekannten Herrn, sie V, " nichts aus sich, alles mutz durch Fragen hervor- werden. d, Ta steh, die rote Minna sommersprossig, mit fuchs- :^rm Haar. Sie wagt sich keinen Schritt von der ? fort, bis Herr von Bessenich ihr befiehlt, gefälligst zu kommen. ^..'Aielleicht lassen Sie mich mit der Zeugin einmal U, lieber Baron." Murilos geht Lothar von Bessenich aus dem Zimmer. M »rtmtnalrat Mehlert aus Köln wartet, bis sich die M Irschiossen hat. Sein Schreiber sticht den Gänsekiel in Tintenfaß auf Herrn von Bessenichs Schreibtisch. fahren. „Ist es die Angst vor Deutschland?", fragt Lord Beaverbroo. England brauchte keinerlei Streitigkeiten mit Deutschland zu haben. Es gebe keinen Grund für einen deutschen Angriff auf England und selbst auf lange Sicht eine Möglicheit dazu". Ist es die absurde Geschichte, datz Hongkong in japanische Hände fallen könnte?", fragt Lord Beaverbrook weiter. Die Japaner sehen keine Schwierigkeiten. Sie haben genug. „Verursacht Palä stina diesen Kummer?", fragt Beaverbrook schließlich. England solle dort seine Verpflichtungen aufgeben und seiner Verantwortung ein Ende machen, indem es das Palästinamandat der Genfer Liga zurück gibt. Denn Palä stina ist kein Teil des britischen Empire. „Hütet euer eigenes Empire!" so schließt Lord Beaverbrook. Das ist der Weg zum Frieden. Von der Gegenseite der Kriegshetzer sei angeführt Sir Normann Angel, der am Donnerstag in Cambridge sprach und über dessen seltsame Ergüsse das Labourblatt „Daily Herald" berichtet. Normann Angel bringt es selbst in diesen Tagen fertig, für ein Zusammengehen der West mächte mit der Sowjetunion zu plädieren. Er schlägt vor, man solle nicht auf eine Krisis warten, ehe man mit Sow jetrußland arbeite. Wichtig seien nur die Bajonette, die man bekomme. Eine Rede Sir John Simons London, 14. Oktober. Schatzkanzler Sir John Simon brachte am Donnerstagabend in einer Rede in Sheffield zum Ausdruck, daß die britische Regierung jetzt mit aller Kraft bestrebt sei, aus der Lehre, die die letzte Krise erteilt habe, die Nutzanwendung zu ziehen. In den vergangenen Wochen hätten sich die Kabinettsmitglieder Fragen widmen müssen, die jedermann im Lande angehen, und die betreffenden Entscheidungen seien von lebenswich tiger Bedeutung für Großbritannien und die ganze Welt gewesen. Im übrigen glaube er, führte Simon weiter aus, daß die wichtigste Frage für Großbritannien heute die der positiven Haltung der englischen Demo kratie gegenüber den Verhältnisten in der Welt sei. ergänzend'", , das , abges-E- und der obachter 'M, ehlshaber richt in SÄ. orden waÄ en die MM 'n PettK eckten. bM Der E« rfabrik gÄ,- ischen TÄci LfS" heute ausschließlich mit der Landung starker japanischer Streitkräfte in Südchina. „Tokyo Nichi Nicht" stellt fest, daß Tschiangkaischek durch britisch-französische Hilfestellung gedeckt den letzten Entscheidungskampf um Hankau zu führen versuche. Die Landung der japa nischen Streitkräfte in China sei damit ebenfalls gegen die besonderen Interessen Frankreichs und Englands gerichtet, deren „kurzsichtige Unterstützung Chinas" den neuen Krieg im Süden hervorgerufen habe. „Chugai Shogyo Shimpo" schreibt, die japanische Ex pedition in Slldchina rufe eine völlig neue Lage innerhalb des gesamten neuen Konfliktes hervor. Das Blatt stellt fest, datz mit der bevorstehenden Einnahme Hankaus der Schwer punkt aller militärischen Operationen in den Süden verlegt werde, der als britisch-französische Interessensphäre auf die stärkste Unterstützung dieser beiden europäischen Staaten rechnen könne. Chinesische Truppenverschiebungen bei Hongkong Hanka«, 14. Oktober. Zur Abwehr der japanischen Operationen, die von der Biasbucht ausgehen, fanden chine sischerseits erhebliche Truppenverschiebungen in Richtung des Gebietes nordöstlich und nördlich von Hong kong statt, wo Verteidigungslinien vorbereitet werden. Chinesische Flieger warfen über der Biasbucht mehr mals Bomben ab. In Hankau wurden zwischen führenden chinesischen Militärs Beratungen über die Lage in Süd china geführt. Die Vorbereitungen für den Fall einer Ab schnürung Hankaus von der Außenwelt nehmen ein beschleu nigtes Tempo an. Auf den Befehl des Ortskommandanten von Hankau müssen alle brauchbaren Personen- und Last kraftwagen sowie die aus mehreren tausend Fahrzeugen be stehende Dschunkenflotte bis Mitte des Monats Hankau verlasten. gestorben is GrHsiM war er M i Kyrill h'«' Wladimir auses ünzen LW rt wurde der III. E Mecklenburg an der Ischen Krreß E-s „PZ es ErtriB rmzessm »st, der ruM, -chst den M strichen j les m KobZ ptember IM h als „HÄ,, hielt er sc"" .echt. „Sagen Sie mal, Minna, um wieviel Uhr ist wohl die alte Frau Schmitz zu euch in die Küche gekommen?" Die Magd schweigt. „Habt ihr nicht das Posthorn gehört oder das Schla gen vom Kirchturm?" Ja, das Posthorn hätte man gehört, da fei aber die Schmitz noch oben gewesen, versicherte Minna, und sie bemüht sich, dem hohen Herrn gegenüber Hochdeutsch zu sprechen. Der Krtminalrat blickt in seine Papiere. Zwei andere Aussagen versicherten eben das Gegenteil. Es wäre noch vor dem Passieren der Post gewesen, daß die Alte her untergekommen wäre. Doch er erwähnt das nicht. Er will die Zeugin nicht verwirren. „Kam es öfter vor, datz die Schwitzen um diese Stunde zu euch kam? Hat sie überhaupt zuweilen das Kind allein gelassen?" Neinl, versichert die Magd. Und sie habe auch gesagt, datz man sie in die Küche geschickt habe, der gnädige Herr hätte das angeordnet, er hätte der Schwitzen sagen lassen, sie möge in die Küche gehen und sich etwas zu trinken geben lasten, es wäre heute zu Heitz oben in der kleinen Stube unter dem Dach. „Durch wen hat das Herr von Bessenich sagen lasten?" Dies ist ein neues Moment, und der Rat fragte sehr interessiert. Aber Minna Weitz keine Antwort. So wer den alle vernommen, alle Mägde, alle Diener und Knechte. Niemand ist da, der dies der Alten bestellt hätte, aber alle, die in der Küche waren, entsinnen sich jetzt, daß die Schwitzen etwas Derartiges beim Eintreten gesagt habe. Der Krtminalrat Mehlert entläßt das Gesinde, er läßt wieder den Hausherrn bitten, Lothar von Bessenich braust auf, als er gefragt wird, ob er jemand beauftragt hätte, der Kinderfrau derlei auszurichten. Natürlich nicht! Er will wissen, wer solche Verleumdung gegen ihn verbreitet. Er ist nur schwer zu beruhigen. „Es handelt sich um Ihr Kind, Baron", sagt der alte Herr begütigend. „Sie werden schon verstehen, daß wir da jeder Spur nachgehen müssen. Wir..." Er bricht mitten im Satz ab. „Was war das?" fragt er nach einer Pause, und sein Blick geht zur Tür, hinter der man ein Lallen hörte. „Der Kuckuck! Der holde Zigeunerkuckuck, verehrter Herr Rat. Der Kuckuck, den ich mir selbst ins Nest gesetzt habe. Wir müssen ihn noch ein paar Wochen hierbehalten: solange meine Frau Stille» mutz, ist es ganz gut, ihn zu haben. Dann kann er ins Findelhaus." London, 14. Oktober. Die Wiederaufnahme der Be dungen zwischen dem britischen Botschafter in Rom, Md Perth, und dem italienischen Außenminister, fuaf Ciano, wird von der Londoner Presse mit ziem- Optimismus verzeichnet. Der römische Korre- Mdent der „Times" berichtet, daß die Wiederaufnahme Besprechungen einige Ueberraschungen hervorgerufen da die Besprechungen in den letzten Wochen bei einem Mkte stehengeblieben seien, der eine englische Prüfung er- Merlich gemacht habe. Die heutige Besprechung zwischen M Trafen Ciano und Lord Perth werde daher als ein Wiges Zeichen angesehen. . . „Daily Telegraph" meldet aus Rom, daß der heutige Mch Lord Perths im römischen Außenamt in amtlichen "Men mit einem gewissen Optimismus beurteilt worden " „Daily Expreß" stellt fest, daß das Hindernis für eine Wch-italienische Einigung in der spanischen Frage jetzt festigt sei. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Mld" gibt der britischen Regierung nur eine Wahl zwi- M Ablehnung des italienischen Angebots und Verzicht bessere englisch-italienische Beziehungen oder Annahme Zurückziehung von 10 000 Freiwilligen und Sicherung ?) Hilfe des Duce bei einer umfassenden europäischen Be gebung. Chamberlain und Halifax würden sich schleunigst Entschließen haben. Im übrigen bringen die Blätter Meldungen über die bereits begonnene Zurückziehung der Eenischen Freiwilligen. Vernunft und Hetze Die politischen Gegensätze in England . London, 14. Oktober. England zeigt seit dem MUnche- ? Abkommen die schreiendsten Gegensätze der politischen Erteilung. Verständigungsbereitschaft und Kriegshetze Amen Tag für Tag zu Wort und man kann nicht absehen, Mn endlich Vernunft und Einsicht die Oberhand ge- M»en. 2m „Daily Expreß" wendet sich Lord Beaverbrook Mn das ängstliche Gerede, England stehe vor neuen Ee- - Tokio, 14. Oktober. (Ostasiendienst des DNB.) Der Mmandeur der japanischen Expeditionstruppen in Süd- n gemellA An erließ laut Mitteilung der Armeesektion des Kaiser- -Hebron M Mn Hauptquartiers nach der vollzogenen Landung eine ergänzend' 'Mautbarung. Er wies hierbei darauf hin, daß das Ne- , das de^ Me Tschiangkaischek, dessen Hurs noch immer ^"kommunistisch und antijapanisch sei, »Mre Niederlagen erlitten habe. Sogar der Verlust Akings, gleichfalls die erfolgende Räumung des Hankau- Actes und das Unglück des gesamten chinesischen Volkes die Nationalregierung nicht von ihrem folgenschweren Murn abbringen können, ihre feindselige Haltung gegen einzunehmen. Deshalb sehe sich die japanische Regie- K gezwungen, die militärischen Aktionen auch auf Süd- Ao auszudehnen, um China von falschen Illusionen zu meien. leicht S-K die Zeil H r wenn rd wenn den Tag xk c und Die" , ftag tonA, als zwange i ums and h, laut, daß aufe am M reu SkaAz Sorge- V er Erbe ° -r Auslaß klingt es > on Unkest daß der MdieH? agend oem StaA seiner».-, icolas ÄAe i Mann und den den n Diskret' '"ZU es das Ar zen das M licht. it, daß »ige, diMM statt bei" b ollte sie " c lles »ichter. '»cs Haue.tAr geblick n ihre .j st- ie endl Ä zuna Aus aller Welt f * Der Führer bei Krupp in Essen. Der Führer stat- rebe am Donnerstag der Firma Krupp in Essen einen Be such ab und besichtigte eingehend mehrere Werksanlagen. * Der Führer stiftet einen Sportpreis. Der Führer und Reichskanzler hat für die vom 21. bis 23. Oktober 1938 in Wien stattfindenden Weltmeisterschaften im Gewicht heben einen Ehrenpreis gestiftet. Bei den vorjährigen Weltmeisterschaften in Paris hat Deutschland gegen starke Konkurrenz den vom französischen Staatspräsidenten Lebrun gestifteten „Preis der Nationen" gewonnen. * Von Schirach eröffnet die Grabbewoch«. Der Reichs- jugendsühver traf in Münster ein und besichtigte in Be gleitung das Gebietsfühvers von Westfalen, Langanke, Einrichtungen der HI. Am Mittag war er Gast des Gau leiters und Reichsstatthalters Dr. Meher. Die für Don nerstagabend vorgesehene Kundgebung am Fuße des Her manndenkmals bei Detmold zur Eröffnung der Grabbe- Woche, bei der Baldur v. Schirach zur Jugend von Lippe und zu den Gliederungen der Partei svrechen wollte» wurde wegen des regnerischen Wetters auf den Wunsch des Reichsjugendführers abgesagt. Baldur v. Schirach und Gauleiter Dr. Meher sprachen zur Eröffnung der Grabbe- Woche am Wend in den Sälen von Detmold vor den Versammelten. Der Reichsjugendführer verlieh dem Gau leiter und Reichsstatthalter Dr. Meher in herzlicher Dank barkeit für die wertvolle Hilfe und die Sorge um die Jugend seines Gaues die höchste Auszeichnung der Jugend, das goldene Ehrenzeichen der HI. * Reichswirtschaftsminister Funk in Sofia. Reichs- wirtschaftsminister Funk machte am Donnerstag Besuche beim^ Minister für Handel, Nikisoroff, bei dem Finanz- minister Guneff und dem Minister für Landwirtschaft Bankoff. Der Reichsminister führte mit den bulgarischen Staatsmännern längere Gespräche über die beide Länder angehenden Wirtschaftsfragen. Später gab der Finanz minister zu Ehren des deutschen Gastes ein Frühstück in kleinem Kreise. * Dr. Ley vom rumänischen König empfangen. Reichs organisationsleiter Dr. Leh wurde am Donnerstagnach mittag im Schloß Sinaia von König Carol in mehr als einstündiger Audienz empfangen. Es ergab sich dabei Ge legenheit zu einer Unterhaltung über Aufbau und Ziel setzung der in Sofia stattfindenden Südoft-Wanderausstel- „Freude und Arbeit", die im Frühjahr 1939 auch in Buka rest eröffnet werden wird. * Leni Riefenstahl in Oslo. König Haakon von Nor wegen empfing Donnerstag vormittag Leni Riefenstahl, die Schöpferin des mit dem deutschen Staatspreis aus gezeichneten Olhmpia-Films, in einstündiger Audienz, in der er sich für die Arbeit an diesem Film lebhaft inter essierte. Die Blätter, einschließlich der Provinzprefse, be grüßen Leni Riefenstahl aus Anlaß der Erstaufführung des Films in Norwegen mit der Wiedergabe ihres Bildes in herzlicher Weise und veröffentlichen ausführliche Inter views, in denen die Künstlerin sich nicht nur über den Olhmpia-Film, sondern auch über allgemeine Filmfragen äußerte. Hinsichtlich ihrer weiteren Pläne erklärte sie, daß sie von hier nach England und dann nach den Ver einigten Staaten von Amerika zu fahren beabsichtige. * Das verunglückte Flugzeug noch nicht gefunden. Die Nachricht, daß das am 1. Oktober in den Alpen ver unglückte Verkehrsflugzeug aufgefunden worden sei, hat sich leider nicht bestätigt. Die mit allen Mitteln von Deutschland, der Schweiz und Italien betriebene Suche wird daher fortgesetzt. * Ein Bulle auf dem Heuboden. In Zehma bei Alten burg trug sich ein recht lustiges Geschehen beim Bauern Albert Gabler zu. Gegen alle Gewohnheit riß sich der Bulle des Bauern von seiner Kette los,, tappte, seine so gewonnene Freiheit nutzend, auf den Hof, von wo er sich nach einem Ausflugsziel umsah. Die Scheune war offen und das Tier spazierte hinein, kletterte die steile Treppe zum Heuboden empor und schaute dann gemütlich aus dem Heubodensenster heraus, als ob er nach dem Wetter sehen wollte. Dabei entdeckte ihn sein nicht wenig er staunter Besitzer. Das 18 Zentner schwere Tier wieder über die Treppe zurückzuholen und unversehrt in den Stall zu bringen, kostete allerhand Mühe. Aber das schwere Werk gelang, und der Ausflug des Bullen, der nicht gerade weit ging, aber reichlich der Höhe entgegM- strebte, fand ein recht glückliches Ende. Der Kriminalrat Mehlert schweigt. Es ist etwas, mehr noch im Ton als in den Worten Herrn von Vesse- «ichts, was ihn verstimmt. So etwas sagt man nicht, und man sagt es nicht mit dieser Stimme. Er streicht langsam den Gänsekiel entlang, es ist beruhigend, die Weichen Federchen zu fühlen. Der Kriminalrat schickt den Schreiber fort. Er soll in die Gastwirtschaft des Dorfes gehen und zu Mittag essen. Herr von Bessenich meint, daß selbst verständlich für den Schreiber in der Gesindestube ein Essen bereit sei, wie er auch hoffe, daß der Herr Rat ihm und seiner Frau die Ehre erweise, heute Tischgast im Bessenichschen Hause zu sein. Der alte Herr mit dem Vogelgesicht und den klugen scharfen Augen dankt. Herr von Bessenich scheint ver stimmt, doch er wird bald mehr als nur verstimmt sein. „Sie erwähnten das Kind, das Sie den Zigeunern abnahmen, Baron. Haben Sie eigentlich bedacht, daß Ihr Vorgehen hart an das grenzt, was man Kindesraub und Entführung bezeichnen könnte? Sie haben diese Zigeuner beschuldigt, Ihr Kind gestohlen zu haben, Sie haben aber selbst diesen Zigeunern ein Kind genommen, mit Waffen gewalt und ohne erst zu fragen." Der Kriminalrat wundert sich, daß Herr von Bessenich ihn ausreden läßt. Mit blutrotem Gesicht und einer zuckenden Stirnader steht der Baron vor ihm. Er scheint es nicht mehr zu bedauern, daß man seine Einladung ausschlug. Er geht mit großen Sätzen im Zimmer auf und ab, schließlich läßt er sich in den Ohrenstuhl fallen, in dem eben noch der Schreiber saß. Aber er scheint ruhiger zu werden, langsam tritt die Ader zurück. Auch seine Stimme klingt gefaßt, beinahe ist es, als wäre in seinen Worten ein leiser Hohn. „Herr Kriminalrat, Sie hatten die Klugheit, ehe Sie mir das sagten, den Schreiber davonzuschicken. Wir sprechen also ohne Zeugen. Gut. Das gefundene, oder um in Ihrer Sprache zu reden, das von mir geraubte Kind, ist kein Zigeunerkind. Es scheint auch nicht sonder lich vermißt zu werden, oder befindet sich in Ihren Akten eine Notiz, derart, datz mich das braune Wanzenpack, das in Ihnen einen so warmherzigen Anwalt fand, beschuldigt hat, ein Kind gestohlen zu haben?" „Nein", sagt Kriminalrat Mehlert, und er braucht nicht die Papiere zu durchsuchen, um zu dieser Antwort zu kommen. lFortsetzung folgt.)