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Ottendorfer Zeitung : 13.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193809136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19380913
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19380913
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-09
- Tag 1938-09-13
-
Monat
1938-09
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 13.09.1938
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herab zum Mund. Aus dem weit zurückgeschlagenen Hemd sah der Hals heraus, die Knochen traten, von dunkelver brannter Haut dünn überzogen, hart heraus. Georg Hartmann fühlte sich plötzlich so unsicher gegen über diesem verschlossenen Gesicht. Die Frage „Wie gebt es Ihnen?" wollte ihm nicht mehr über die Lippen. Hohn, so etwas zu fragen! Die Antwort stand ja in Walter Hagenrings Zügen geschrieben. „Sie haben es schwer", sagte er unwillkürlich. Walters Gesicht verschloß sich noch mehr. „Nicht zu ändern, Herr Hartmann." Er wollte sich zu seinen Pflanzungen bücken. Unschlüssig blieb Hartmann stehen. „Kann ich nicht noch etwas für Sie tun?" „Danke ergebenst, wir haben ja Arbeit, wie Sie sehen. Guten Morgen, Herr Hartmann." Er ging mit langen Schritten davon — den Kopf trug er sehr steil im Nacken. Das war ja nun deutlich, dachte Hartmann. Er war ärgerlich, aber immer noch mehr eigentlich irgendwie beschämt. Damals in Ndogassa hatte er die Jungen stehen lassen, jetzt tat dieser Hagenring das gleiche. War man quitt? Doch nicht ganz. Denn sonst wäre dies unbequeme Gefühl in einem doch fort gegangen. Hartmann hatte eigentlich heimfahren wollen. Aber es zog ihn auf einmal zu de Jong. De Jong war seit langem so eine Art Gewissen für ihn. Mit de Jong wollte er es einmal bereden. Hätte er sich damals für diese Jungen irgendwie etnsetzen können? Aber wo käme man hin, wollte man solche knabenhaften Abenteuer noch unter- stützen! An der Wegebiegung sah sich Hartmann noch einmal um. Die Gestalten der vier jungen Deutschen waren zu- sammengeduckt über dem niedrigen Grüngrau der Pflanzenschößlinge. In der Ferne sah man die glänzen den dunklen Körper der Schwarzen. Hartmann runzelte die Stirn. War er denn ein senti mentaler Narr, daß ihm plötzlich etwas Bitteres in der Kehle saß? Teufel auch, er war doch lange genug in den Tropen, hatte es auch nicht gehabt wie Zuckerlecker. Hatte auch geschuftet. „Aber als Herr", sagte es in ihm. Er schüttelte sich, als wollte er die lästigen Gedanken abschüt- teln, als könnte er sie hinter sich lassen, und er schaltete den Wagen auf die höchste Tourenzahl, die der alte Klapper kasten noch hergeben wollte. — Aber als er in Ndogassa ankam, war de Jong nicht da. Etwas zögernd fragte Hart mann nach Schwester Elisabeth. An dem jähen Anschlag die Eöring- lensmitteln ! zu trotzen, ausführlich e besonders -owjets sür stellt wird, »araus hin- ,er sudettn- oß wieder, rt, die die größte Be- micle" ver- rzeichnet sie mfalls die veröffent- der Ueber- Eöring Hai t eine sehr en aber der zeichnen die Sie unter- d Anbesieg- rg eine iie- o" läßt sich ^-von dein ing gemacht ichterstatter ttdruck hebt die Kolo- s, über die rer die Er en. ührer der Niirn- :g in Nürn- r ihm von r. An dein es Führers, der Reichs- r Empfang durch den i ausliin- m unter- n der Har- ieichsaußen- sührer eine : englischen h" heißt es, einige Aus- empfangen :r die ver- fragt. a irnberg und Starte ßen WM uf den d'-' age begann der SM cten für i Vor- uN° mng in da§ ild^ das btt rgen bilden der Kries^ e von run° ert sind. »rentribun^ rps der M le und VE rine-Untels rnd AkM' anzen TM en und zu dem linkO Luftwaffe"' nbruch det ün jetzig- und muß nachdem izung vur« Doch dar^ er frühes -en jetzt bf nm so nd! A-c immer "" mmer e" Unrast " lare MiA Zes Gle-» d mehr hen ans d-' rächsiheA Mahlz-2 Nänncr Ä hätten," sie ScU n es "iA allem,. rerkword^ Iwätz ".ja ;u begieß" angesteb"' wiirdcn lumenre^ ersetzt' Erw< enfalls^ > Rjong nicht" - Piment zu Fuß, auf dem rechten Flügel zwei Jnfanterie- «gimenter. Das zweite Treffen der gewaltigen Aufstel- »ng ist den motorisierten Abteilungen vorbehalten. Auf M linken Flügel stehen hier wieder die Flaks, im Anschluß daran Nachrichten und Aufklärungsabteilungen, die Pan- ittabwehr und Pioniere. Das Heer ist durch Truppenteile aus dem II. AK. ver- Mn, die Luftwaffe durch Truppenteile aus dem ganzen W, und die Kriegsmarine durch Marine- und llnter- Mer-Lehrabteilungen. Es ist ein herrliches militärisches W, das sich den mehr als 100 000 Zuschauern nach M Aufmarsch zur Paradeaufstellung bietet. Muster- Wg ausgerichtet in Kadres mit den Fahnen auf dem rech st Flügel, Fußtruppen, Infanterie und Pioniere, berit- M und bespannte Truppen, die wuchtigen Blocks der Ar- Mrie und Panzerwagen-Abteilungen. Ein stolzes Sym- einer stolzen Wehr! Generalfeldmarschall Göring leicht erkrankt Feucht bei Nürnberg, 12. September. Ministerpräst- Eeneralfeldmarschall Göring ist seit Mntag leicht erkrankt. lieber sein Befinden liegt Müdes, Bulletin der ihn behandelnden Aerzte vom ."Mugmittag vor: „Eeneralfeldmarschall Göring hat sich (^Entzündung des Lympfganges und der Lümpfdrüsen A rechten Beines zugezogen. Ein Katarrh der oberen Mungsorgane ist hinzugetreten. Die fieberhafte Erkran- M erfordert mehrtägige absolute Bettruhe, gez. Dr. Mell. Prof. Dr. Kräuter." Eine Benesch-Rede , Der Staatspräsident der Tschecho-Slowakei, Dr. Benesch, M am Sonnabendabend seine angekündigte Rundfunk- in der er von den Schwierigkeiten der Lösung der Na- 'Msitätenfrage in der Tschecho - Slowakei sprach. Er Auterte in allgemeinen Wendungen den tschechischen M, mit dem die SdP. sich bereits auseinandergesetzt hat M erklärte in diesem Zusammenhang, der rasche Ablauf ? Ereignisse zwinge zu einer schnelleren Lösung der Na- Mlitätenfrage. Dr. Benesch verband mit seinen Aus- Mngen die Mahnung zur Ruhe und Ordnung. Ohne neue Gesichtspunkte . Wie alles, was die tschecho-slowakische Frage betrifft, Much die gestrige Rundfunkrede des Staatspräsidenten Msch von der italienischen Presse aufmerksam registriert Man stellt mit Befremden fest, daß die Benesch- M keine neuen Gesichtspunkte enthalten habe. Der „Cor- M della Sera" macht aus seiner Entrüstung über die in- ^"sigante Haltung Prags kein Hehl. Er bezeichnet die M Beneschs rundweg als unverschämt. Der Präsident ischecho-slawikischen Republik habe auf der unveränder- Haltung der Prager Regierung bestanden. Auch die IM!ch-Rede habe gezeigt, daß die neuen Vorschläge vor IvM darauf hinzielten, englische und französische Sym- I ^'uen für Prag zu verstärken. Nach der Rundfunkrede Beneschs erwartet Ungarn, daß ^ tschechischen Versprechungen nunmehr tatsächlich ver- ^/"icht würden. Indem man ungarischerseits mit Vor- Beneschs Versprechungen zur Kenntnis nimmt, fügt M .^llzu, daß alles von der Art und dem Ausmaß der Mrklichung abhänge. nationalvölkifche „Uj Magvarsag" bemerkt, man »iMmit wohlklingenden Aeußerungen aus Prag schon so ^-schlechte Erfahrungen gemacht. Man habe immer wie- ijz t-sistellen müssen, daß der Weg von der Ankündigung Mur Durchführung sehr lang sei. Entscheidend bleibe Nur die Ausführung, die abgewartet werden müsse. » v Acht Verletzte in Bodenbach Ätsche Nasserstecher in Nnifortn knüppeln Deutsche — Gcndnr^ncrte im Buüde mit der Kommune e-ach 10. September. In Bodenbach kam es Freitag >,!^nein schweren, die Lage kennzeichnenden Zwischen^ kommunistische Partei hatte in der deutschen Bodenbach eine Versammlung angesetzt,, um gegen M^^tum zu Hetzen. Die deutschbetoußte Bevölkerung ' begreiflicherweise an der frechen Provokation An- lNachvruck verboien.) h^Njong war hinausgeschlichen. In der Tür war er -k.Mnen Augenblick stehengeblieben. Seine nackten Zehen MM sich hin und her, ein Zeichen, daß Njong mit lMbi Herrn Durchaus nicht einverstanden war. Aber das M, -h ließ Hartmann tagelang keine Ruhe. Auch heute W Er ging aus und ab. Die Abrechnunasbücher lagen M^geschlägen aus dem Tisch: die Broschüren über die M^iung Gummihandels nach den englischen Kolo- M vollie er eigentlich heute vurcharbeiten, um seine Motionen danach etnzurtchteu. Aber er konnte sich MMMmeln. Njongs Bericht über die deutschen Jungen Farm Merredters ging ihm nicht aus dem Kops. Haire er anschreien können — ihm Schweigen ge- Aber der Stimme in seinem Innern konnte er nicht MM Schweigen gebieten. Die sprach genau wie der schwarze Njong. Mettmann warf die Zigarette weg. Steckte sich eine Aber gegen diese Nervosität half nichts. Er Mw die Hände. Njong erschien mit vorwurfs- , Gesicht, Er war mit seinem Herrn böse. MMng warf einen blitzschnellen Blick auf Hartmann. MM Herr vielleicht Vernunft an? Wirklich, er fuhr ^.Richtung der französischen Mandatsgrenze. AMde er vielleicht zur Farm Merredters fahren? Tonne stand schon hoch, als Hartmann sich der ^Pflanzung Mekando näherte. unwahrscheinlich Helle Licht brachte die Ferne > dl-Mich heran. Drüben an der Bambuspflanzung sah M Hellen Gestalten der deutschen Jungen. Gott sei ^Moweii hatte Merredter doch Solidarität gehalten, sh zbe nicht mit den Schwarzen zusammenarbeiten ließ. Mw dort, der erste an der Furche, schaute auf. Mn stoppte ab. , Mten Morgen, Herr Hagenring." * Hagenring wischte sich mit der Hand über das ^M^nde Gesicht. Vor Hitze und Staub vermochte kaum zu sehen. Wie er Hartmann erkannte, Gesicht finster, sein „Guten Tag" kam sehr un- M Hartmann beachtete es nicht. Er empfand ein plötzliches Stechen im Herzen. Wie abge- I .geradezu durchfurcht von Arbeit war dies junge I -gesicht, Zwej harte Falten gingen von der Nase stoß. Bor dem Versammlungslokal versammelte sich eine große Menschenmenge und gab ihrer Entrüstung Ausdruck. Tschechische Gendarmerie und tschechische Polizei griffen in brutalster Weise ein und gingen mit Gummiknüppeln« Säbeln und Bajonetten gegen die Deutschen vor. Acht Sudetendeutsche wurden verletzt. Ein Mitglied der Su° detendenlschen Partei mußte in schwerverletztem Zustand ins Bodenbacher Krankenhaus geschafft werden. Ruhe konnte erst wiederhergestellt werden,, nachdem der Bürger meister, das Hauptleitungs-Mitglied der Sudetendeutschen Partei Kreißet, die Bevölkerung in einer Ansprache be ruhigt hatte. Bei den Zwischenfällen kam es zu zahlreichen Ver letzungen, deren Zahl jedoch noch nicht genau bekannt ist. Bisher sind 8 Verletzte gemeldet worden, darunter einer mit Verletzungen ernster Natur. Unter den Verletzten befindet sich ein 70jähriger Sudetendeutscher. Es wurde festgestellt, daß zwei an den Auseinandersetzungen beteiligte bekannte Kommunisten mit Revolvern und Hacken bewaffnet waren. In der Nacht zum Sonntag wurden in Wallhof bei Neukirchen, Bezirk Wildstein, beim Nachhauseweg auf einem Pferdewagen drei Sndetendentsche meuchlings überfallen. Alle drei wurden dabei verletzt. Der Sudetendeutsche Adam Heinz erhielt allein 13 Messerstiche, darunter auch einen Lungenstich, so daß er schwer verletzt in das Egerer Kran kenhaus überführt werden mußte. An der Ortsgrenze von Koustantinsbad wurden von einem tschechischen Motorradfahrer auf einen Ordner der Sudetendeutschen Partei ohne ersichtlichen Grund mehrere Revolverschüsse abgegeben, die jedoch glücklicherweise ihr Ziel verfehlten. Troppau, 11. September. Am Sonntag wurden die beiden Sudetendeutschen Swatka und Ludwig in dem Trop- pauer Restaurant Peikert von einer Rotte tschechischer Kom munisten beschimpft und angegriffen. Swatka erhielt neun Messerstiche. Ludwig wurde durch einen Messerstich in die Hüfte verletzt. Der Täter, ein bekannter Terrorist, wurde sicherqestellt. Numburg, 11. September. Im Zusammenhang mit einer Versammlung von Kommunisten und Tschechen kam es am Sonntag in Rumburg zu Auseinandersetzungen, in deren Verlauf der Sudetendeutsche Raimund Friedrich mit einer Zaunlatte niedergeschlagen wurde. Mährisch-Schönberg, 11. September. In der deutschen Gemeinde Triebendorf pflegt der dort amtierende tschechische chauvinistische Pfarrer Barak in der Kirche regelmäßig das Deutschtum zu beleidigen. Er ist mehrfach auch als Verfasser anonymer Schreiben festgestellt worden. Die Bevölkerung bemühte sich seit vielen Jahren bereits, diesen Geistlichen aus der Gemeinde loszuwerden. Diesbezügliche Eingaben bei den zuständigen Stellen blieben jedoch ergebnislos. Nunmehr traten am Sonnabendabend einige Bürger des Ortes an Barak heran, um ihn zum Verlassen des Ortes zu veranlassen. In der Nacht fuhr dieser dann fort. Am Sonntagmorgen erschien darauf Militär und Gendarmerie in Triebendorf und nahm mehrere Mitglieder der SdP. in Haft. Der Ortsvorsteher wurde hierbei hinzugezogen und dann ebenfalls verhaftet. Alle Verhafteten wurden nach Brünn eingeliefert. Sowohl der Abg, Hodina wie auch der sudetendeutsche Bezirksleiter, Dr. Hofrichter, nahmen sich der Verhafteten an, konnten jedoch den Abtransport nicht ver hindern. Barak besaß die Frechheit und Unverfrorenheit, am Sonntag nach Triebenoorf zurllckzukehren und den Früh gottesdienst zu halten. Die empörten Kirchenbesucher ver ließen sofort darauf das Gotteshaus. Sämtliche Verhaftete sind geachtete Bürger des Ortes. Die Erregung über ihre Verhaftung und das Wiedererscheinen des Barak, dessen Anwesenheit als unverschämte Provokation betrachtet wird, ist derart groß, daß weitere Zusammenstöße befürchtet wer den müssen, wenn nicht im Sinne der Bevölkerung von Triebendorf Ordnung gemacht wird. Neue Hochwasserkatastrophe iu Schlesien Grafschaft Glatz zum dritten Male heimgesucht — Damm- brüche bei Bad Altheide Dorfbewohner von den Fluten im Schlaf überrascht Glatz, 12. September. Während noch überall an der Be seitigung der durch das Hochwasser der letzten Wochen her- vorgerufenen Schäden gearbeitet wird, sind die Grafschaft Glatz und die Gegend um das Eulengebirge erneut nun zum dritten Male von einer Hochwafserkatastrophe heimgesucht worden. Wolkenbruchartige Regenfälle in der Nacht zum Sonntag brachten innerhalb weniger Stunden 50 bis 80, in Kudowa 98 und um Glatz herum sogar über 100 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter. Bei Bad Altheide durchbrach die Weistritz zwei Dämme, bildete einen reißenden Strom und überschwemmte 70 bis 80 Grundstücke zum Teil meterhoch. Fast sämtliche Brücken wurden beschädigt. Arbeitsdienst und Feuerwehr wurden alarmiert. In Ober- und Nieder-Schwedeldorf wurden die Bewohner von den Fluten im Schlaf überrascht, so daß es ihnen nur mit knapper Not gelang, sich und das Vieh in Sicherheit zu bringen. Auch in Ober-, Mittel- und Nieder steine sowie in Ober- und Nieder-Rathen stehen die an der Neiße gelegenen Wirtschaften bis zu einem Meter iw Wasser. In Rengersdorf, wo ein großer Teil des Dorfes aber mals unter Wasser steht, wurde ein Motorradfahrer von den Fluten umgerissen. Er wurde von einem Einsatztrupp der Technischen Nothilfe gerettet, ebenso zahlreiche Dorf bewohner und eine Menge Vieh. Schwer betroffen wurde auch die Stadt Frankenstein, wo ein Stadtteil fast meterhoch überflutet wurde. In zwei anderen Ortschaften mußten freiwillige Helfer und die Feuerwehr, bis fast zur Brust im Wasser stehend, mitten in der Nacht Frauen und Kinder in die oberen Stockwerke der Häuser schaffen. Auch im Kreise Reichenbach hat der Wolkenbruch wieder große Ueber- schwemmungen angerichtet. Aus aller Welt * Höchste spanische Auszeichnung für Generalfeldmar schall Göring. General Espinosa de los Monteros über reichte Eeneralfeldmarschall Göring in seinem Nürnberger Quartier im Auftrage des spanischen Staatschefs, Generalis simus Franco, die höchste spanische Auszeichnung, die Große Ordenskette des im 14. Jahrhundert gegründeten und von Generalissimus Franco neu gestifteten Ordens der Roten Pfeile. In der Delegation befand sich der Generalsekretär der Falange, Fangul, und der zweite Kommandant des Alkazar von Toledo, Major Mendegparada. * Nach 23 Jahren aus Sibirien zurückgekehrt. Der Schmiedemeister Weber aus dem Dorfe Binai bei Dauba (Böhmen) war im Weltkriege gefangen genommen nnd nach Sibirien gebracht worden, wo er bisher verschollen blieb. Erst dieser Tage kehrte Weber nach 23jähriger Abwesen heit überraschend in sein Heimatdorf zurück. Wie der Heimgekehrte angibt, veranlaßte ihn die Sehnsucht nach der Heimat und das Mißfallen an den Methoden des Sowjetregimes zur Heimreise. Weber verkaufte daher die Schmiedewerkstatt, die er sich in schwerer Arbeit in Sibirien erworben hatte, und trat die Reise nach seiner Heimat an. * Der Schaffner vergaß das Entsteigen. Die Fahr gäste eines Frühzuges auf der Strecke Nixdorf—Herru- walde bemerkten, daß* in Nixdorf der Zugschaffner wieder einmal das Einsteigen vergessen hatte, was übrigens schon keine Seltenheit mehr ist. Diesmal wurde man erst rn der Station Nindorf-Mitte aus das Fehlen der m Nieder-Nixdorf sitzengebliebenen Schaffners aufmerksam. Der Motorzug fuhr daher die 3 Kilometer nach dem unteren Bahnhof wieder zurück, ließ den Schaffner ein steigen und begann dann endgültig seine Morgenfahrt, die durch die Extratour diesmal allerdings 6 Kilometer länger als sonst wurde. * Feuerwehrauto überschlug sich. Aus Goblonz in Böhmen wird gemeldet: Als die Freiwillige Feuerwehr von Morchenstern zu einem nächtlichen Schadenfeuer nach Obertannwald eilte, platzte an dem mit sechs Mann besetz ten Motorspritzenwagen der rechte Hinterveisen. In einer steilen Kurve überschlug sich der Wagen, bohrte sich mit dem Vorderteil in die Böschung ein und begrub die Mann schaft unter sich. Die Männer wären zweifellos erdrückt worden, wenn nicht das massive Leitergestell die schwer« Last gehalten hätte. Zwei Schwerverletzte mnßten ins Krankenhaus emgeliefert werden, zwei weitere Männer wurden leichter verletzt. «eines Herzens bei ihrem Anblick fühlte er erst, eigentlich hatte es ihn noch mehr zu Schwester Elisabeth getrieben als zu de Jong. Wie sie ihm nun gegenüber saß in ihrem weißen Kittel, das blonde Haar fest und glatt unter der Schwesternhaube, tu ihrer ganzen gelassenen Frische und Schönheit, sank die Unruhe dieser Wochen ab von ihm. Ein ähnliches Gefühl, wie man überhitzt, ermattet, brennend vor Durst von einem Ritt hetmkam, den ersten Trunk auf der Zunge spürte und die erste Kühle des Wassers an seinen Gliedern. Von dieser Frau ging etwas aus, was alles besänf tigte — auch die unruhige Verstörtheit seines Gemütes. Und sie hatte etwas, was er noch an keiner anderen Frau gekannt — sie konnte schweigen und warten. Sie war nicht verwundert, daß er erst so heftig nach ihr gefragt und sie mitten aus ihrer Arbeit herausgeholt hatte, daß er nun hier saß, verstummt, mit einem Blick, der ebensogut ihr gelten konnte, wie einem Lauschen in sich selbst hinein. Margot — es fiel ihm plötzlich ein — sie hatte nie warten und schweigen können. Sie überfiel ihn mit Fragen gleich gültigster wie schwerwiegendster Art. Sie wollte immer irgendeine Sensation. Elisabeth saß da, die Hände leicht zusammengelegt aus dem blauweißen Schwesternkleid. „Ich komme etwas in Unruhe zu Dr. de Jong, Schwester Elisabeth." „Ja?" Schon die Art, wie sie fragte, barg Beschwich tigung in sich. „Wegen der deutschen Jungen auf der Farm Merre dters: Sie wissen ja wohl?" Elisabeth nickte. Seltsam war diese Duplizität der Ereignisse. Vor kurzem hatte ja noch de Jong mit ihr von den Jungen gesprochen. Nun Hartmann. „Ste haben die Jungen Wohl auch kennengelernt, Schwester Elisabeth? Was halten Ste von ihnen?" „Prachtvolle Kerle! Hatten Sie nicht auch den Ein druck, Herr Hartmann?" Ueber Hartmanns Gesicht zuckte es leicht. Jetzt hieß es, seinen Irrtum zuzugeben. Vor diesen klaren, freien Augen. „Schon recht, Schwester Elisabeth. Aber einfach so in die Welt htnetnzulaufen: Hier sind wir! Nun gebt uns Arbeit! Ich weiß ja nicht. Man muß doch immer mir Sinn und Verstand etwas unternehmen. Nicht so aufs Geratewohl!" (Fortsetzung folgt.)
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