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rtt ein Siebzig- tschechischcn ngcfteckt. Es autos dur^ -n aus de» ten sie ohne >n ihnen ist i worden, zat deutscher lle Sudeten- acken unter- nengewehren man sie be> ießen würde. Henlein en zur Aus- ienesch treib' abinett hielt begann sidenten Sitzung heil» in 'Sitzungen nen zur Ausi sen und »um irlautet, daS Kundgcbun- den DeutsE gegen Kön igen Staats- 'b gegen »en er Berufung »Gesetz Haft erhoben Die Prager Banken stellen die Zahlungen ein ^lgloser Nun auf die Kassen — Moratorium beabsichtigt Prag, 15. September. Das Vertrauen in den Bestand Mchecho-Elowakei und in die Sicherheit des Staates ist 'Laufe der letzten 24 Stunden derart gesunken, daß die Hebungen bei den Prager Großbanken und ihren Filialen i. Lande ungeahnte Ausmaße angenommen haben. Sie Men sich bereits auf einen wesentlichen Teil sämtlicher Mn von Einlagen. In den Schalterräumen der Zen- Mu und der Depositenkassen spielten sich am Donnerstag Mtische Szenen ab. Zahlreiche Konteninhaber forder- >n größter Erregung ihr Geld zurück, wurden aber ab- Wen. Die wenigen Bankfilialen, die Auszahlungen *rhaupt noch vornehmen konnten, beschränkte die Ab- Mng auf 2000 Tschechenkronen je Konto. Devisen sind Mhaupt nicht mehr zu bekommen. In der Nationalbank am Donnerstag eine Sitzung sämtlicher Direktoren der Großbanken statt, die in Gefahr sind, illiquide zu »den, weil zu allem lleberfluß die Nationalbank sich wei- A Rediskont auf Staatspapiere zu geben. Aus unter- Me» Kreisen verlautet, daß die Banken beabsichtigen, 'allgemeines Moratorium zu erklären. Das Ergebnis von Berchtesgaden Offene Aussprache — Bor neuen Besprechungen esgaden, 15. September. Der Führer und hatte am Donnerstag auf dem Obersalzberg ischen Premierminister Chamberlain eine Be- Mung, in deren Verlauf ein umfassender und offener Mungsaustausch über die gegenwärtige Lage stattfand, britische Premierminister kehrt am Freitag nach Eng- zurück, um sich mit dem britischen Kabinett zu beraten, einigen Tagen findet eine neue Besprechung statt. London, 15. September. Das englische Kabinett M Freitagnachmittag einberufen worden. Der Premier- Mer wird über seine Aussprache mit dem Führer Be- erstatten. * Bercht Mkanzlcr dem brit SdP Sie schloß die Augen, sch ech^ «Nachdruck verbalen.) Tourbier fühlte noch Thoras Puls, ließ ihn schnell M los. Seine Stimme klang belegt: 1h „Also, so »veil wären »vir. In acht Tagen komme ich Mr. Was ich Ihnen gegeben habe, ist eine sogenannte Mspritze- Vorrat für acht Tage. Wir haben im kMnhaus mit diesen Leberinjektionen auf Vorrat guie Ehrungen gemacht. Dr. de Jong wollte erst nicht rech» s) ist jetzt aber auch ganz überrascht. Und Ruhe, gut immer wieder Ruhe — keine Anstrengung." d;. „Keine — .Aufregung' —" wollte er sagen. Aber Wort verschluckte er. Es wäre wie ein Hohn ge- der Frau Merrediers „keine Aufregung" zu ver- ere fünf Bf' var über d'' rrnsdors den m»- ite aus ijn- »nd klamlS"' «,c- ben aw gc" die t des Staatf i-t" verzE rrad Heult'» gt es lpnK ischen Pakl^ ollen. kt nt von en des Obck' g nachmv'^ ) Schlucks att der E, wird auf !°L7L.-, en Zeitpu rngt worden ' Futzba^ - Di- -rU er die g"" dem ge^! muptbahust Flüchtling Bahnhof Z» ßen Not Ze Herrig er Hölle?-; »aben sie. ' das na § el über der erE v dem Elg er komm"» den Stadst^ ist und d"' spielen, err-ck-u, ,, das M», und frech« L llcn die S" inten zuig und imA- in das dg üen Reust^ »eritz »st >alt hat Z,. enst gepU n AugenAc er die fM rden el'"', Kasernen.^ ss-s Tourbier stand noch einen Augenblick. Mit verlorenen s?en sah er sich in dem Raum um, diesem weißen, -Men Raum, der wie das Widerspiel von Thora MMsens Wesen war. Bei sich allein nannte er sie nie- bM Thora Merredier. Thora Stormsen — in diesen Worten konnte er sie allein wiederfinden. X Merredier wm sehr enttäuscht. Er hatte sich mit Tourbier so richtig festkneipen wollen. Aber Tourbiei schon nach einer Stunde auf. »ix, "Eich Waschlappen sind Sie, Doktor", grollte Merre- h.,- sein Gesicht war rot vom Trinken, die Adern am M traten dick hervor. „Was bleibt einem denn hier im anders als das Trinken und die Weiber?" "Und Arbeit", meinte Tourbier scharf. Merredier lachte auf. „Arbeit? Dafür sind die Nig- Er schenkte sich mit zitternder Hand das Glas Whisky. llj-"^oda?" Tourbier wollte ihm Wasser einschenken, 'edier stieß die Flasche fort; sie geriet ins Schwanken ^Mnsinn, Wasser. Von Wasser werde ich immer durstiger HM ist-für die Weiber — ich danke! Prost, Tourbier Mß Sie das nächstcmal länger Zeit haben." Tourbier nahm seine Tasche. , Nach seinem Eintreffen im Münchner Hauptbahnhof, 5 Lorbeer- und Fahnenschmuck trug, wurde der britische Mer im Fürstensalon, der mit der Hakenkreuzflagge /- dem Union Jack geschmückt war, von Staatsminister Leiter Adolf Wagner begrüßt, der den East sodann zu- Mn mit Reichsaußenminister von Ribbentrop auf den Mteig zum Sonderzug geleitete. In der Bahnsteighalle Muf dem Bahnsteig selbst hatte sich wiederum zahlreiches Mkum eingesunden, das den hohen englischen Besuch Mch begrüßte. Kurz vor Abgang des Sonderzuges A sich auch der Reichsstatthalter in Bayern, General M von Epp, zur Begrüßung eingefunden. Mm 13.16 Uhr setzte sich der Zug langsam in Richtung Atesgaden in Bewegung. Als der Zug die Halle verließ, M ihm die auf dem Bahnsteig Zurückgebliebenen noch M herzliche Heilrufe nach. . Wenige Minuten nach 16 Uhr traf der englische Pre- f-psinister Neville Chamberlain in Begleitung des /Mministers des Auswärtigen, v. Ribbentrop, im Son- i Mg des Führers auf dem Bahnhof in Berchtesgaden ein. Zum Empfang hatten sich der Chef der Präsidialkanzlei, tzMminister Dr. Meißner, und der Chefadjutant der Macht beim Führer, Major Schmundt, eingefunden. >Much die Bevölkerung Berchtesgadens entbot dem bri- M Staatsmann ein herzliches Willkommen. Mach kurzem Aufenthalt im Grand-Hotel geleiteten Atsminister Dr. Meißner und Major Schmundt den bri- Premierminister auf den Verghof. Mm 16.55 Uhr traf der britische Premierminister im Mwagen des Führers aus dem Berghof ein. Der Füh- Msriißte seinen Gast, zu dessen Ehren eine Ehrenkom- M der Leibstandarte Adolf Hitler angetreten war, auf Treppe seines Hauses. sh bkih der Begrüßung folgte der britische Premiermini- ^khEinladung des Führers zu einem Tee in der Halle „Also, auf Wiedersehen." Er beugte sich nieder. Mas Hand kam ihm entgegen. Mit einem heftigen, ihr unbewußt leidenschaftlichen Druck. „Auf Wiedersehen, Doktor." Sie schloß die Augen, dMe den Kopf zur Seite. Er brauchte nicht zu sehen, ° 'hr die Tränen kamen. Die Lage nn Sudetenland wird immer unhaltbarer Waldenburg (Schlesien), 16. September. Die Lage in den sudetendeutschen Bezirken wird von Stunde zu Stunde unhaltbarer. Das Schreckensregiment der roten tschechischen Soldateska hat ein unerträgliches Maß erreicht. Immer noch durchrasen tschechische Panzerwagen sudeten deutsche Städte nud Dörfer und schießen auf jede kleine Menschenansammlung. Unermeßliches Elend liegt über dem Sudetenland und seinen deutschen Menschen. Immer mehr Sudetendeutsche fliehen daher über die Reichsgrenze und gelangen in die Flüchtlingslager, die längs der tschechischen Grenze entstanden sind. In den späten Abendstunden des Donnerstags wurden bereits über Süüv Flüchtlinge gezählt, die der entfesselte tschechische Mob von Haus und Hof ver trieben hat. Was diese völlig verstörten Menschen über ihre Leiden und über die furchtbaren Verbrechen des ver rohten tschechischen Pöbels erzählen, ist himmelschreiend. Es bestätigt die Tatsache, daß die Prager Regierung nicht mehr Herr der Situation ist, und daß der tschechische Staat durch die Ermöglichung und Duldung dieser bestialischen Menschenquälereien das Recht verwirkt hat, unter die zivi lisierten Staaten gerechnet zu werden. Was sich in diesen Tagen in den sudetendeutschen Lan den unter den Augen der Prager Machthaber ereignet, ist eine Kulturschande des 2V. Jahrhunderts. Die Gemeinschaft der europäischen Kulturstaaten kann und darf nicht mehr länger diese Zustände dulden. Ministerpräsident Chamberlain wieder in München München, 16. September. Der britische Premiermini ster Chamberlain traf um 11.58 Uhr im Kraftwagen, aus Berchtesgaden kommend, wieder auf dem Münchener Flug platz Oberwiesenfeld ein, wo bereits zwei schnittige Lokhead- Maschinen der Britash Airways bereit standen. Eine Ehren wache der zog auf. Der Union Jack ging an zwei Masten hoch. Bei der Ankunft vor dem Flughafengebäude wurde der britische Staatsmann, der mit dem Reichsaußenminister von Ribbentrop dem Wagen entstieg, vom Reichs statthalter und den anderen deutschen Persönlichkeiten be grüßt. Bereits 150V0 sudetendeutsche Flüchtlinge aus reichsdeutschem Gebiet Dresden, 16. September. Die Zahl der vor den tschechischen Verfolgungen auf reichsdeutsches Gebiet geflüch teten Sudetendeutschen beträgt heute bereits 15 üvü. Gehetzte Menschen unter der Obhut des Reiches Von den NSV.-Kreisamtsleitungen in Löbau und i Bautzen wurden viele Flüchtlinge ausgenommen und ! verpflegt und dann nach Kleinsaubernitz weiter- befördert. Die Männer werden dort in den Räumen des ehemaligen Arbeitsdienstlagers untergebracht, während man die Frauen und Kinder in den umliegenden Dörfern einquartiert hat. Es kommen noch ständig neue Flüchtlinge hinzu. Entsetzliche Tage liegen hinter den Sudetendeutschen, die hier in Kleinsaubernitz vorläufig Unterkunft gefunden haben. Die meisten flüchteten, als schon Gendarmerie- und Polizeiautos vor ihren Wohnungen warteten, um sie mit Gewalt zum tschechischen Militärdienst zu zwingen. Auf der Flucht spielten sich manchmal außerordentlich dramatische Szenen ab. Zeder Amtswalter und FS-Mann hat sich der Verhaftung zu entziehen Asch, 16. September. Die „Sudetendeutschen Presse stimmen" geben eine Weisung der Hauptleitung der Sude tendeutschen Partei durch, derzufolge sich jeder Amtswalter und FS.-Mann unter allen Umständen und mit allen Mitteln einer Verhaftung zu entziehen hat. Slowaken weigern sich, aus Sudeten deutsche zu schießen Zahlreiche Uebertritte auf Reichsgebiet Asch, 16. September. Die „Sudetendeutschen Presse stimmen" melden: In den frühen Morgenstunden des Mitt woch überschritten elf tschechisch-slowakische Soldaten der slowakischen Volksgruppe die Grenze in Südmähren und stellten sich den reichsdeutschen Behörden. Sie gaben an, daß man sie gezwungen habe, mit den tschechi schen Soldaten kommunistische Lieder zu singen, was mit ihrem christlichen und nationalen Gefühl unvereinbar sei. In Sachsen sind 51 tschechisch-slowakische Soldaten slowakischer Volkszugehörigkeit in geschlossener Gruppe über die Grenze getreten und habe«, sich deutschen Behörden ge stellt, da sie nicht auf Sudetendeutsche schießen wollten. * Sir Neville Chamberlain von Berchtesgaden abgereift Berchtesgaden, 16. September. Der britische Premier minister Sir Neville Chamberlain hat Freitag vormittag gegen 9.30 Uhr mit dem Reichsminister des Aus wärtigen, von Ribbentrop, und seiner Begleitung Berchtesgaden im Kraftwagen verlassen. Zum Abschied war im Auftrage des Führers der Chef der Präsidialkanzlei, Staatsminister Dr. Meißner, erschienen. Mit dem Reichsminister des Auswärtigen gaben ferner der britische Botschafter in Berlin, Sir Neville Henderson, Staatssekretär Frhr. von Weizsäcker und der Chef des Pro tokolls, Frhr. von Doernberg dem britischen Premierminister das Geleit bis München. Chamberlain hat dann um 12.48 Uhr München im Flugzeug verlassen. Das englische Kabinett für Freitag nachmittag einberufen Loudon, 16. September. Das englische Kabinett ist für Freitag nachmittag einberufen worden. Der Premier minister wird über seine Aussprache mit dein Führer Be- i richt erstatten. Lord Runciman nimmt an den Londoner Besprechungen teil Prag, 16. September. Die Mission Lord Runci mans hat am Freitag um 0.20 Uhr folgenden Bericht ausgegeben: „Auf Einladung des britischen Premierministers Cham berlain kehrt Lord Runciman, begleitet von Mr. Ashton Gwatkin, für einige Tage nach London zurück zur Beratung »nit dem Premierminister und seine!» Kollegen im Zu sammenhang mit den Berchtesgadener Besprechungen. In zwischen appelliert Lord Runciman an alle Parteien und Personen, sich jeder Aktion zu enthalten, welche die be stehende Lage erschweren könnte, solange das Ergebnis der weiteren in naher Zukunft zwischen dem britischen Premierminister und. dem Führer beabsichtigten Bespre- > chungen schwebt." Besserung im Befinden Görings Berlin, 15. September. Ueber das Befinden des Eene- ralfeldmarschalls Göring wird heute durch den behandeln den Arzt folgendes bekanntgegeben: „Die Entzündung des Unterschenkels ist weitest gehend im Rückgang begriffen und die zu Beginn der Vlutvergif- i tung stark erhöhte Temperatur nähert sich wieder dem Nor malen. Dr. Morell." Volle ArbeitsentfalLung aus Jahre hinaus Dr. Todt eröffnet die StraßenbautaAUW München 1938 Nach Begrüßungswortcn des stellvertretenden Vor sitzenden der Forschungsgesellschaft, Ministerialrat Huber, sprach der Leiter der Fachabteilung Straßenbau der Wirt schaftsgruppe Bauindustrie, Generaldirektor Milke, und Ministerialdirektor Rudolphi von der Direktion des Reichs autobahnen. Dann nahm der Generalin'fpektor für das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt, das Wort zu seiner wiederholt durch starke» Beifall unterbrochenen Eröff nungsrede. Dr. Todt erklärte, daß auf dem Gebiet des I Reichsautobahnbaues in den nächsten fünf bis zehn Jahren j »nit keinem Nachlassen der Arbeiten zu rechnen sei. „Also, auf Wiedersehen, Merredier, und vergessen Sie nicht: Ruhe und Schonung für Ihre Frau! Das einzige Mittel!" Merredier sah ihn aus rotunterlaufenen Augen an: „Wozu habe ich denn dann eine Frau? Nichts los mit den europäischen Weibern hier! Da lobe ich mir doch —" Dr. Tourbier drehte sich um, ging hart aus dem Zim mer. Noch ein Wort, und es hätte ein Unglück gegeben. Im selben Augenblick, als er die Veranda herunter kam, kam aus dem Seitenweg des Gartens Freda. Sie trug einen großen, breitrandigen Strohhut in der Hand: „Darf ich Sie ein Stück begleiten, Doktor?" fragte sie leise. „Ich möchte über Thora mit Ihnen sprechen." Tourbier nickte: „Gern, Mademoiselle." Sie stiegen in Merrediers Wagen, der vor der Pforte wartete. Der schwarze Chauffeur fuhr aus seinem Dösen auf, sprang herab, ihnen den Schlag zu öffnen. „Wohin?" fragte er. Tourbier überlegte, sah nach der Uhr: „Fahren Sie zu Monsieur Hartmann." „Ach, der deutsche Farmer drüben, jenseits der eng lischen Grenze", fragte Freda interessiert. „Ich habe schon so viel von ihm gehört. Kennen Sie ihn näher?" „Ich glaube wohl, Mademoiselle. Ein prächtiger Mensch, nur sehr Einsiedler. Ein Mann, vor dem man ehrlichen Respekt haben mutz." „Lassen Sie das nur meinen Schwager Merredier nicht hören. Es gibt schon immer Krach, wenn ich mit Thora deutsch spreche. Sie müssen wissen, wir sind beide tn Deutschland ausgewachsen, und wir sprechen schrecklich gern deutsch." „Genieren Sie sich nicht, Mademoiselle." Tourbier wechselte plötzlich ins Deutsche über, „ich spreche auch sehr gern deutsch. Habe allerdings einiges verlernt, seitdem ich in Deutschland war." „Oh, Sie waren drüben?" „Ja, in Kriegsgefangenschaft. Und dann auch nach her. Ich liebe sie, die Deutschen. Ich stehe auch sehr gut mit Schwester Elisabeth." Fredas ernstes Gesichtchen strahlte auf: „Oh, Schwester Elisabeth? Ich bin mit ihr herüber gefahren. Wir haben uns angefreundet. Ich wollte immer mal nach Ndogassa, aber Thora war zu elend. — Ich denke oft — —" Sie brach ab. Durste sie Dr. Tourbier anvertrauen, »vas in oieseu Tagen seit ihrer Anwesenheu im Haus Merrediers sich ' immer stärker in ihr verdichiel hatte? Ihre Augen senkten sich fragend in Tourbiers. Bei nahe finster prüfte sie den Arzt. Der hielt ihrem Blick stand. Und plötzlich, als wutzte er alles, was tn Freda an Fragen, Aengsten und Wünschen schwankte, sagte er einfach: „Mademoiselle, Ihre Schwester ist für mich das Höchste auf der Welt. Wollen Sie mir nicht vertrauen?" Freda beugte sich vor. Ganz leise sprach sie, förmlich in Tourbiers Gesicht hinein. Ihre Augen waren dunkel vor Schmerz und Empörung: „Er schlägt sie, Doktor." Tourbier fuhr zurück: „Um Gottes willen!" Freda nickte: „Ja, wenn er zuviel getrunken hat, wenn sie ihm widerspricht. Es — es geht nicht mehr, Doktor. Neulich — neulich" — ihre Stimme brach ab, in ihren Augen war das blanke Entsetzen — „ich habe sie noch zu- rückgchalten, Doktor. Sie wollte sich vom Fensterbrett —" Freda schluchzte auf, und im selben Augenblick legte Tourbier ihr die Hand auf den Mund, als könnte er es nicht ertragen, sie weitersprechen zu hören. Er atmete tief auf, er war aschgrau geworden. „Genug", sagte er, „genug." Er schwieg, sah an Freda vorbei. „Ich wünsche, er wäre tot", flüsterte Freda. Tourbier bewegte die Lippen. Lautlos wiederholte er Fredas Worte. Sie fuhren schweigend weiter. Es war nichts mehr zu sagen, nun dies ausgesprochen war. Eine stille Ueber einstimmung war tn ihnen und eine feine Scham, diese Dinge noch einmal zu berühren. In Freda war eine wunderliche Erleichterung. Sie hatte das Gefühl, irgend wie würde dieser Mann da neben ihr mit dem hätzlichen Gesicht und den warmen Augen eine Rettung wissen. „Ich giaube, Schwester Elisabeth würde auch helfen können", sagte sie plötzlich tn das Schweigen hinein. „Sie sagte mir, sie würde immer für mich da sein. Und wer für mich da ist, ist auch für Thora da! Glauben Sie nicht, Doktor, man könnte Thora zu Schwester Elisabeth brin gen?" Tourbier lächelte etwas skeptisch gerührt. Kleine liebe Freda! Mit ihrer kindlichen Reinheit und Einfach heit glaubte sie, alle Wege müßten einfach und klar gehen Herbert Fröhlich, der würde sich schön bedanken, daß sc' Haus Zuflucht für die Frau Merrediers sein solltc (Forljctzuug ivigi.-