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Ottendorfer Zeitung : 03.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193809030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19380903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19380903
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-09
- Tag 1938-09-03
-
Monat
1938-09
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 03.09.1938
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sonders anstrengenden Arbeit einsehen lernen, daß sie für Kolonialarbeiten nicht geeignet wären. Es war ein kleines diplomatisches Meisterwerk, dieser Brief von Duvois. Es war nichts Direktes darin gesagt, nichts, was sich gegen die Deutschen als Feindseligkeit hätte auslegen lassen, alles nur indirekt, aber Merredier verstand zwischen den Zeilen zu lesen, und er kannte Duvois. Er verbrannte den Bries sofort, und als die vier jungen Leute kamen, lag bereits der Einstellungsvertrag für die Versuchspflanzungen fertig zum Unterschreiben in dem kleinen Büro. In der Pflanzung nebenan arbeiteten hauptsächlich Leute von den Bakassas, einem schwierigen Stamm, der früher reich und selbständig gewesen war, große eigene Pflanzungen besessen hatte. Zwei Jahre Mißernte hatten die Leute in die Pflanzungen Merrediers getrieben, wo sie bestimmt kein gutes Dasein hatten. Die Schwarzen waren anfänglich sehr zurückhaltend, obgleich sie unendlich neugierig in die Hellen Gesichter der jungen Leute starrten, die nebenan in der Versuchspflan zung tätig waren. Warum kommen die weißen Männer hierher? Die Schwarzen flüsterten hinter den Stauden. Einer wußte es, Sgadi, der Vorarbeiter, hatte es wie bei läufig erwähnt. Sie bekamen eine Menge Geld hier, viel, viel Geld. Die Blicke der Neger flogen unfreundlich zu den vier Gestalten herüber. Die Deutschen arbeiteten unbekümmert an ihren jun gen Pflanzen. Was gingen sie die Eingeborenen an, die hatten ja ihre eigene Arbeit. Aber je weiter die Tage vor rückten, desto gespannter wurde das Verhältnis. Sgadi. der Vorarbeiter, ging mit einem frechen Lächeln an der Grenze der Versuchspflanzung auf und ab. Hagenring hatte keine Lust, diesen Zustand zu einem dauernden zu machen. „Da steckt doch mehr dahinter als bloße Scheu", sagte er sich und ging frisch aus einen schwarzen langen Kerl zu. „Du haben Furcht vor weißem Mann?" sagte er in dem fragwürdigen Negerfranzösisch, das er sich hier rasch angeeignet hatte, „aber Weitzer Mann dein Freund." Da bei streckte er seine Hand aus. Der Schwarze grinste, nahm aber die Hand nicht. „Nix hören wollen, was weißer Mann sagen wollen Weißer Mann kriegen hier viel Geld, schwarzer Man wenig." (Fortsetzung folgt.) rrker - — Mord rozeß des mp-Hall"- ie andere, ils neuen sstsanimli tsberater" aenführers 'ei Jahren > ermordet te aus, er Hines ini eträge für er Zeiten" r in Hohe mvis schil- gewandten nerzeitigeii i dienten, wa 15 000 am Wahl- lalkn und lfgefordeck i„' um die ipsen. Der v Prozeß schlag don ein Versuch begonnene rrn. Dodge a, und der vom Gou- ilästina ischränlung i in Pala- ichränkiW md auf die hrten An- -JerusaiB Zwischen- 'er zerstört 'hauen und är in dein eh mehrere 'engt. ffa ab, >°° r, vermut' 'äugen un^ arabisches r, solides unter N wgen, dal acheE rd de»' ihr Glas wußte A mt - nken: Ei" w doch b« nderu ls ob wa" Jetzt WZ etzung w' Lr saß a"! lltesE nn - ha? aw vievrel e mnen, da Tiere icn iE le ^ch A iese 'Uten. ietz- i"Z ' nbe^u t so E ° tt iE Misati»» relt saN^- r MW" die DiE chM Gl°"s wb«. digung dt" auch sch"' obenswertt Förd'erw'ü k der Ber ¬ re ms. w"^ pNÜ Arwe von "j-M. u- Es war ein mühseliges, hartes Arbeiten in der Ver suchspflanzung. Merredier hatte die vier jungen Leute mit einem undeutbaren Lächeln dorthin verabschiedet, als sie sich nach der Einstellung bei ihm bedankten. Ihr Schrei ben von Jacques Duvois, seinem persönlichen Freund, war nicht das einzige, was er von ihm erhalten hatte. Tags nachher war noch ein Privatschreiben von ihm ein gelaufen. Eine vertrauliche Mitteilung Die vier jung- gen Deutschen wären zu beschäftigen, es wäre ein Akt der Klugheit, man stand damit großzügig und objektiv da, aber es wäre nicht nötig, ihnen eine besondere leichte Arbeit zu geben. Im Gegenteil, sie sollten bei einer be- » Prag, 1. September. Nach einer Mitteilung des Wamtes der Sudetendeutfchen Partei ist Konrad Hen- M nach Berchtesgaden abgereist, um dem Führer und ^chskanzler einen Besuch abzustatten. Wie die Presseabteilung der Sudetendeutschen Partei Kleist, fand am Donnerstagnachmittag in Prag unter ^Vorsitz des Stellvertreters Konrad Henleins, des Ab- Mneten K. H. Frank, eine zweistündige Sitzung des Müschen Ausschusses der Hauptleitung der SdP. statt, wurden die politische Lage eingehend erörtert und die MeMgen Beschlüsse gefaßt. Die Haltung und die Ar- Otsweise der Delegation, die mit der Führung der Ver edlungen mit den Regierungsstellen und der englischen Won beauftragt ist, wurde einhellig gebilligt. Der deutsche Botschafter bei Bonnet „ Paris, 1. September. Der deutsche Botschafter, Graf Mczek, wurde am Donnerstagnachmittag von dem franzö- MnAutzenminister Bonnet empfangen. Bonnet sprach seine Pudere Genugtuung und seinen Dank für die glänzende "Mahme aus, die General Vuillemin bei seinem Besuch Estin gefunden hatte. Daran anschließend erörterte der stVsische Außenminister mit dem deutschen Botschafter gehend die allgemeine internationale Lage. Wie aus gewöhnlich gutunterrichteten Kreisen ver- Wt, hat es sich bei der Besprechung zwischen Bonnet M Eras Welczek um eine vertrauensvolle Aussprache ge- WE, in deren Verlauf der Außenminister der Hoffnung Eruck gab, daß die Probleme in Mitteleuropa bald einer Glichen Regelung entgegengehen möchten. Lord Nunciman bei Benesch ., Prag, 1. September. Lord Runciman stattete heute Mittag dem tschecho-slowakischen Staatspräsidenten Dr. -Wch einen Besuch ab. Die Unterhaltung dauerte über stunde. * Wir woüen deutsche Schulen! ^Hultschiner fordern ihr Recht — Erschütternde Kund- Wiigen in Troppau — Tschechische Polizei gegen wehrlose Wen und Kinder — Sndetendeutscher Protest beim Prager Schulminister Prag, 1. September. In Troppau kam es am Donners- W"rmittag zu bewegten Szenen, als deutsche Eltern aus 'Wurch das Versailler Schanddiktat unter die Willkür- Mchaft der Tschechen geratenen Hultschiner Ländchen mit (Ek 200 Kindern hier erschienen, um die Kinder den deut est Cchulen zuzuführen, in die sie sie hatten einschreiben Mn. In der ganzen Stadt sah man Gruppen von Eltern " den Kindern von einer Schule zur anderen ziehen, wieder in der Hoffnung, daß die Kinder doch noch in Meine Anstalt aufgenommen werden dürften. Leider I '-k Waren die Schulleitungen gezwungen, den Eltern mit- lWen, daß auf Grund der Weisung des Landesschulrates I' Ausnahme der Kinder verweigert werden muß. Viele poltern weinten, ebenso die verzweifelten Kinder. Von !schulen begaben sich die Eltern mit ihren Kindern zum Wchulrat. In kürzester Zeit war der geräumige Hof ? Pathauses in Troppau mit verzweifelten Menschen Müllt, die Hilse verlangten. H Der Bürgermeisterstellvertreter Emil Beier bemühte Ee erregte Menge zu beruhigen, und als er sich endlich sj Mhe Gehör verschafft hatte, machte er ihnen die Mit- Mltz, daß der Ortsschulrat einen Erlaß des Landesschul- E erhalten hat, in dem verfügt wird, daß die Kinder Mucher deutschen Reichsangehörigen, die im Hultschiner wohnen, in Troppauer deutsche Schulen aufzu- bn sind und ebenso 65 (!) weitere Kinder, die sich auf «Md der durchgeführten Sprachenprüfung als für die sjWe Schulen geeignet erwiesen hätten. Die anderen «iE — es sind an die 2000 — sollten inzwischen in die tzMen tschechischen Schulen gehen, bis der Landesschulrat rasteren Prüfungsergebnisse vorliegen habe und seine -Weidung setrossen hätte (!). Diese Mitteilung rief E Sturm der Entrüstung unter der Menschenmenge ALLS Mer Welt * Ueversatl auf eine Fran. Aus Delitzsch, meldet man: Am hellichten Tage wurde am Mittwochbormittag zwischen Zöckcritz und Panpitzsch eine Frau von einem Wegelagerer angefallen, vom Rade gerissen und zu vergewaltigen ver sucht. Der Kerl bedrohte die sich verzweisÄt wehrende Frau sogar mit einem Messer. Ein schließlich Vorübev- fahrendes Anto veranlaßte ihn zur Flucht. Um sich zu derberM, sprang er in einen in der Nähe befindlichen Teich. Der Zufall wollte es, daß gerade jetzt ein Gen darmeriebeamter auf Streife porüberkam. Er holte den Verbrecher aus seinem Versteck und lieferte ihn in das Amtsgerichtsgefängnis Delitzsch ein. Nach der Mundart zu schließen, stammt der Unhold aus Köln. * Polen macht 120 Kommunisten den Prozeß. In War schau wird demnächst der größte politische Prozeß beginnen, der je vor einem polnischen Gericht verhandelt wurde. 120 Personen werden sich vor dem Warschauer Bezirksgericht wegen Zugehörigkeit zu illegalen kommunistischen Organi sationen zu verantworten haben. Hauptangeklagter ist der «Nachdruck vervoien.l Dreizehntes Kapitel. hytt'Wenn bloß nicht die Asfenhitze wäre", knurrte Ole E« und wischte sich mit dem Handrücken die nasse tzE „den schwarzen Kerlen geht's ja nicht so durchs " — aber unsereinem — uss. — —" hockten — alle vier — im kümmerlichen Schatten E Malten Kameldornbaumes, oer einsam und wie ein KlE Flucht zurückgelassener Verwundeter aus einem W. von Riesen aus dem Hügel über der Pflanzung ^Philipps Merredier stand. Seit zwei Wochen arbei- Oe hier, aber die zwei Wochen hatten schon ihre V" tsiuterlassen. und Martins frische Bauern- hauen einen verbissenen Zug bekommen. Ole qW verlor nie mehr die beiden Ouerfalten aus der und Walter Hagenrings Augen glühten in einem Zerbrochenen inneren Feuer. Drohte dieses Feuer V ZU verlöschen, so genügte ein Blick auf die Kame ni um es von neuem anzusachen. Auch jetzt, während pw, — während die Augen von dem feurigen Glanz "iidf ^.sichtigen blauen Himmels gepeinigt wurden, sich die Hitze in lautloser Bosheit mit Hunderten ^"Wenden Radeln in die Poren bohrte, jetzt, wo alle t Muaildskraft eingeschläsert war, brannte das Feuer Wi, r blauen Iris. Was bedeutet Hitze, was bedeutet 's xWas ein schmerzender Rücken? Eine Uebung war ME Willensübung. Man konnte ganz anderes noch E — ganz anderes. s^ungens", seine Augen loderten, „das ist noch gar - Vierzig Grad, na ja, — ne ganz behagliche M ^wtur, und frieren braucht man totsicher nicht da- (W ober was würdet ihr sagen, wenn's so eine Woche W,Wander weggeht, vierM.g Grad und kein frisches M y wser, wie wir's hier haben, keine Kokosmilch und ^chtquartier. Na ?" bestens, würd' ich sagen", knurrte Ole Hansen, ich nicht mit." Xx — aber andere haben's mitgemacht, Ole, teurer noch viel mehr als nur das, und für nichts als ein Kamerundeutscher zu sein, und zu guter iMndeinem schwarzen Burschen oder einer eng- ober französischen Kugel ins Jenseits befördert zu werden. Ree, Ole — das bißchen Hitze und das bißchen Durst, — da gewöhnt sich jeder dran, das ist gar nichts." „Ra, — denn ist es also nichts", knurrte Ole Hansen und fuhr sich zum letzten Male über die Stirn, „du hast ja recht, aber das sag ich dir, Tabak pflanz ich später mal nicht aus meine Siedlung in Deutschland. Ich mach's mit Bananen oder Kokosnüssen, das ist mir erfrischender." Alle lachten, bei Fritz und Martin war es zwar ein Knurren, ihr altes deutsches Bauernblut träumte von wogenden Getreidefeldern, über denen ein unendlicher Himmel ruhte. „Seid nicht dumm, Jungens", ermunterte sie Hagen ring, er schien ihre Gedanken gelesen zu haben, „aller An fang ist schwer. Seien wir froh, daß wir Arbeit bekommen haben. Hier kriegen wir wenigstens die nötigen Zechinen zur Wetterwanderung zusammen. Wenn man's uns auch nicht leicht macht. Der Kontrolleur lacht sich ja ins Fäust chen, daß man uns vier das Versuchsfeld überlassen hat. Er weiß schon, das ist Sauarbeit für Anfänger. Riecht ihr den Braten nicht? Schlapp machen sollen wir, und dann heißt's — adieu Sie. — Sie sind dem Klima nicht gewachsen, — ab in die Heimat. Aber da täuschen sich die Herren, nicht wahr, — du Fritz, schlaf nicht ein — oder bist du etwa betrunken von deinen zwei Litern Kokos milch? Na und du, Martin? Vis wir hier vertrocknen wie der olle Kameldornbaum hier, können die Messieurs lange warten." „Können sie", knurrte Ole Hansen und blinzelte in die knorrige Baumruine hinaus, „aber jetzt so ein Liter kaltes Bier — eiskaltes Bier — und " Da saß ihm ein wohlgezielter Faustschlag im Arm, so daß er vor Schreck umkippte und den kleinen Hügel hin unterrollte, verfolgt von dem Gelächter der zurückbleiben den drei. Konrad Henlein beim Führer in Berchtesgaden Vom Ortsschulrat zogen die Hultschiner dann vor das Kangleigebäude der Sudetendeutschen Partei am Republik- Platz, wo sie in Sprechchören ihrer Forderung nach deutschen Schulen Ausdruck gaben. Daraufhin erschien ein überfüllter Autobus der Staatspolizei, der die Hultschiner gegen die Jaktarer-Tor-Gasse zu abdrängte. Immer wieder erschollen die Ruse: „Wir wollen deutsche Schulen! Gebt uns deutsche Schulen in unserem Orte!" Die Polizei versuchte nun, die Menge abzudrängen, wobei es immer wieder herzzerrei ßende Szenen gab, weil die Mütter nicht einsehen wollten, warum man gegen sie, die doch nur ihren Kindern den deutschen Unterricht sichern wollten, mit Polizeigewalt vorgehe. Die Szenen verstärkten sich dann am Niederring, wo die Autobusse standen, mit denen die Hultschiner in Troppau eingetrofsen waren und an denen die Polizei die Menge vorbeidrängen wollte, was begreiflicherweise die Erregung noch steigerte. Da die Gendarmerie den Auto- besitzern im Hultschiner Ländchen untersagt hatte, die Hult schiner aus Troppau wieder abzuholen, veranlaßten Vize bürgermeister Beier und der sudetendeutsche Abg. Dr. Luschke bei ihrer Vorsprache auf der Polizeidirektion, daß die Kinder wenigstens, die Heimfahrt mit der Bahn er möglicht werde. Viele Eltern waren allerdings gezwungen, den Weg zu Fuß anzutreten, und so sah man den ganzen Nachmittag hindurch auf den Straßen im Hultschiner Ländchen vielfach Gruppen von verweinten Müttern mit ihren Kindern an der Hand, die in strömendem Regen heim wärts strebten. Die Vertreter der Sudetendeutschen Partei haben sofort bei allen verantwortlichen Stellen, so auch beim Prager Schulminister Dr. Franke interveniert, damit diese unmög lichen Zustände endgültig beseitigt werden und den Deut schen im Hultschiner Gebiet das ihnen zustehende Recht nicht mehr länger vorenthalten wird. Jahrelang in zermürbender Einzelhaft! Unbekannte Märtyrer des Deutschtums in tschechischen Kerkern — Ein Offener Brief des „Angriff" an Lord Runciman Berlin, 1. September. 2n Form eines offenen Briefes an Lord Runciman veröffentlicht der „Angriff" einen er schütternden Bericht über die furchtbaren Leiden, die sude tendeutsche Menschen, deren einzigstes „Verbrechen" darin besteht, ihrem Volkstum die Treue zu halten, in den Ker kern der sich immer so Humanitär gebärdenden tschecho slowakischen Republik auszustehen haben. Während die kriminellen Verbrecher — Raubmörder, Einbrecher und Diebe — in geräumigen Mehrmanngellen ein beschauliches Leben führen oder mit gesunder Land arbeit beschästigt werden, werden Sudetendeutsche, die aus nichtigsten Anlassen mit der tschechischen Eesetzesmäschinerie in Konflikt gerieten, jahrelang in zermürbender Einzelhaft gehalten, die den Willen und den Geist dieser deutschen Menschen für immer brechen soll. Dabei wird es keinem Besucher einer der tschechischen Strafanstalten gelingen, zu diesen Unglücklichen vorzudringen, denn man wird ihm mit aalglatter Höflichkeit nur das einigermaßen erträglich eingerichtete Staatsgefängnis mit seinen leeren Zellen zeigen und dreist behaupten, daß es überhaupt keine poli tischen Häftlinge gäbe (!). Ueber die Art der „Verbrechen", die die bedauerns werten Opfer der tschechischen Willkürjnstiz in die düsteren Kerkerzellen der Strafanstalten Bory bei Pilsen, Pankraz bei Prag und der anderen Strafanstalten des Landes brachte, heißt es dann wörtlich: Um Exempel zu statuieren, verurteilten sog. tschechische Gerichtshöfe auf Geheiß militärifcher Menschen sudeten- deutchse Menschen: Die Sudetendeutschen sollten durch diese Mittel brachialster Gewalt eingeschüchtert und gezwungen werden, sich artfeindlichen Doktrinen, volksfremden Büt teln und verräterischen Separatisten zu unterwerfen! Es wurden verurteilt: Männer, die, um ihr eigenes und das Leben der ihnen awvertrauten Kameraden zu schützen, vor der Willkür bewaffneter marxistischer Ban diten, aus Gründen persönlicher Notwehr gezwungen waren, Abwehr- und Schutzsormationen zu bilden, wegen angeblicher Anschläge gegen die tschecho-slowakische Re publik. Es wurden verurteilt: Männer, bei denen man eine Zeitschrift fand, die sie während ihrer Dienstzeit beim tschechischen Militär kaufen mutzten, wegen angeblich ver suchter Spionage! Es wurden verurteilt: Sudetendeutsche, die von Be kannten im Reich einen Brief erhalten hatten, wegen an geblicher Verbindung mit fremden staatsfeindlichen Faktoren! Ins endlose ließen sich die Beispiele fortsetzen: er schütternde Dokumente einer rechtlosen Zeit sllr Millionen deutscher Menschen. Hinter verschlossenen Türen wurden die Prozesse abgewickelt und in letzter Zeit nicht einmal mehr ein Verteidiger zugelassen. Der „Angriff" fordert Lord Runciman in dem offenen Brief auf, angesichts dieser unglaublichen Zustände den Untersuchungsgefängnissen und Strafanstalten der Tschecho- Slowakei einen Besuch abzustatten, um das wahre Gesicht dieses Staates kennenzule rnen, der seine betont zur Schau getragene „Zivilisation" nur als Maske mißbraucht, um seinen satanischen Hatz gegen alles Deutsche zu verbergen. Hitler-Bilder polizeilich verboten Gablonz, 1. September. Die Staatspolizei Gablonz hat mit sofortiger Wirksamkeit für das gesamte Gebiet der Gablonzer Polizeidirektion verboten,, Bilder und Karten von Adolf Hitler arid dien führenden Männern Deutschlands auszustellen,, ebenso Bildwerke mit dem Bilde Adolf Hitlers und Karten vom Obersalzberg, dem Wohnort dies Führers, und alle Bilder, die irgendwie mit Adolf Hitler im Zu sammenhang stehen. Der Erlaß sieht Strafen von 10 bis 5000 Kronen oder Arveststrafien von 2 Stunden dis 14 Ta gen vor. Begründet ist dieser Erlaß damit, daß die Ruhe und Ordnung gestört werden könnte. Die Bilder anderer Staatsoberhäupter sind in dem Verbot nicht inbegriffen, man kann auch häufig in tsche- chisch-en oder marxistischen Buchhandlungen Bilder von Stalin sehen. Jude Offenberger. Die Untersuchungen gegen Offenberger und seine 119 Genossen laufen seit drei Jähren. Die Ver teidigung der Angeklagten werden 45 Rechtsanwälte über nehmen. Der Prozeß wird mehrere Wochen dauern. An gesichts der außerordentlich großen Zahl der Angeklagten und ihrer Verteidiger stößt die Durchführung des Prozesses auf technische Schwierigkeiten, da ein Eerichtssaal für einen solchen Massenprozetz in Warschau nicht zur Verfügung steht. * Kommunistische Gemmlstteilshchc im mexikanischen NeberschwenrmuMsNebtet. Die nordmexikanische Stadt Monterrey im Staate Nuevo Leon, die in den letzten Tagen durch Unwetter schwer heimgesucht wurde, ist jetzt noch der Schauplatz kommunistischer Streikhetze geworden. Die Kom munisten haben, unter Ausnutzung der bedrängten Lage der Stadt, einen Generalstreik entfesselt, der sogar auch die Vahnbedienststen erfaßt hat. Die internationalen Züge aus den Vereinigten Staaten mußten Monterrey passieren, ohne Passagiere und Fracht aufnehmen zu können. Aus dem Ueberschwemmungsgebiet wird im übrigen noch keine Bes serung der Lage gemeldet.
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