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Ottendorfer Zeitung : 10.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193809106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19380910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19380910
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-09
- Tag 1938-09-10
-
Monat
1938-09
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 10.09.1938
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abberustn. ich verstärk unung. hen daraus leg größten das Ein- rbände, elbst in Ler enweise sur iltnismätzig r den Schutz mrt bereits yankaus örper ge- ein neuer erden. Die lde wurden mungen des e erzeugten, hen Kriegs- lachen. Die .chtlich. Die mischen Ak m Gründen dort keines- rsatz gekom- l Nordchina Zenden Aus- rdchina r Truppen- TNB.) I rruppenkM "reisen, daß ischer Gue- sei. Weiter Tatsache ge- im inner- ze und daN l imRamnc unruhiguuß weiter die vteu Trutz- für die aus riegsgeräte, 'e begrüße" die Gewiß M Gebiete iverde. — Japaner MB.) Na^ > Division" und Mu-' linim )pen unter' m den ZU' japanisch^ i Zugang stährtm )ten -n. Wassel' ges. iederseheU' ie WE nfach nichl n solche-" leid gen»« )ten Lande rd schasse" frila. Daß >er es ispiel, vo aus freie" NB.) 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Sie kommt mir dort immer ganz widerspenstig H^^Warum geht ste nicht nach einem französischen ^ois schüttelte etwas den Kopf. auch, offen gestanden, unbegreiflich! Wenn ich H, (Zch könnte jetzt nach Aix le bains oder Deauville, l Zd darf gar nicht davon sprechen. Was sagt denn "urbier? Ist doch Ihr Arzt auf der Farm?" Ed/ Tourbier', Merredier machte eine ärgerliche khMegung, „bei Tourbier frage ich mich auch oft, ob er Innern so ganz Franzose ist, oder ob er etwas A A Weltbeglückungstdeen de Jongs angenommen ^.^"urbier gefällt mir in der letzten Zeit überhaupt dh^^auch nicht!' sagte Duvois. „Er kritisiert mir A'.^ch glaube, de Jong hetzt unsere Leute aus. De mir überhaupt seit langem verdächtig; diese ltz Mast mit dem Deutschen, dem Hartmann! Es . „K,", daß man das alles einmal ausräumt.' ^„"werden es schon geschickt machen, Duvots, ich , daran.' A sedier und Duvois schüttelten stch die Hände. Zd Mg Merredier langsam die Straße entlang, wäh- ^is ins Haus des Regterungsgebäudes ver- Gerhard sah Merredier groß, hager, mit seinem ««die Straße entlanggehen. Er wars einen E^°iten. ' ^ürte den Klang der Glocken von der Schule vl hatte der Unterricht begonnen. Jetzt kam der Korpsführer Hühnlein wird Reichsleiter Nürnberg, 8. September. Die Neichspressestelle teilt E Der Führer hat heute den Korpsführer des NSKK., Hühnlein, zum Reichsleiter der NSDAP, ernannt. Korpsführer Adolf Hühnlein, der Führer des NSKK. Ad des deutschen Kraftfahrsports, wurde am 12. September M in Neustädtlein (Oberfranken) geboren. Er besuchte die Nksschule und das Gymnasium in Bayreuth und schlug mn die Offizierslaufbahn (Pionierwaffe) ein. 1901 und M2 besuchte er in München die Bayrische Kriegsschule und 1909 bis 1912 die Bayrische Kriegsakademie. Hühnlein Ahm von 1914 bis 1918 als Kompaniefllhrer, Bataillons- Mmmandeur und Generalstabsoffizier am Weltkrieg teil. war seiner im Verband des Freikorps Epp im Jahre A die Oberste SA.-Führung ein und wurde hier der Chef N Krastfahrwesens der SA. und der Organisator der Aor-TA. und des NSKK. 1933 wurde Adolf Hühnlein M SA.-Obergruppenführer befördert und 1934 vom Füh- an die Spitze des aus Motor-SA. und NSKK. gebilde- 'A und zur selbständigen Parteigliederung erhobenen heu- !M NS.-Kraftfahrkorps gestellt und zum Korpsführer be- Adolf Hühnlein ist ferner Ehrenfllhrer der Mo- Hackelzug von 80 000 Politischen Leitern in Nürnberg Nürnberg in Festbeleuchtung Nürnberg, 9. September. Von der Deutschherrn-Wiese Letzte sich am Donnerstagabend der traditionell gewor- A Fackelzug der Politischen Leiter durch das mit Tau ben von Lichtern illuminierte Nürnberg. Der Höhepunkt der Vorbeimarsch vor dem Führer am putschen Hof", wo stch auch sämtliche Reichs- und Eau- Ar versammelt hatten. An dem Fackelzug nahmen 80 000 "wische Leiter teil. Der erste von schönstem Wetter begünstigte Tag des .Allihrigen Reichsparteitages neigt sich dem Ende, als die V Lagern am Rande der Stadt untergebrachten 80 000 Zwischen Leiter zur Deutschherrnwiese, dem Ausgangs- des Fackelzuges, mit fröhlichem Gesang marschieren. An 8 Uhr leuchten wie auf ein geheimes Kommando die An, vielen tausend roten Lichter in den Fenstern auf, die Anwerfer strahlen die herrlichen Baudenkmäler an und Am Fahnengruppen und die malerischen Ecken der Stadt , "'n Meer von Licht. Zur selben Minute entzünden sich , "er Deutschherrnstraße die ersten Fackeln, und langsam 4Feuer in zwei gelb leuchtenden Bändern N die Stadt. Ganz Nürnberg ist auf den Beinen und At eine dichte Mauer in den Marschstraßen. Durch die ^Lestimmte Menge ziehen dann die politischen Offiziere Führers aus allen Gauen Deutschlands, dicht gestaffelt, " lange weithin lodernde Säule bildend. inzwischen hatten sich vor dem „Deutschen Hof" sämt- ? Reichs- und Gauleiter, das Führerkorps der Ordens- K und zahlreiche leitende Männer der Partei und ihrer Attungen versammelt. Als der Fackelzug in den lAalorgraben einbiegt, fetzt der Musikzug der Ordens- ßsü Sonthofen mit Marsden ein. Der Führer tritt aus A »Deutschen Hof" heraus, umjubelt von der seit Stun- harrenden Menschenmenge. Reichsorganisationsleiter Eey führt seine Politischen Leiter am Führer vorbei. AMt sich dann auf den Balkon zum Führer und mel- lpAn. Fackelzug. Gau um Gau zieht vorüber, an der A" die Kämpfer aus dem Lande Oesterreich, der Heimat Auhrers. Leuchtenden Auges schauen alle 80 000 Mann Führer hinauf, der mit erhobener Rechten grüßt. E/ dem Führer stehen Rudolf Hetz und Dr. Ley. Den Aub des Fackelzuges bilden die Junker der Ordens- Ehrlich ein märchenhaftes Bild! Im Hintergründe A bengalisches Rot getauchte alte Stadtmauer, von der -A Zinnen am Abendhimmel abheben. Dann die an- r Alten Söller im Fahnenschmuck! Am Horizont ragt Ändernder Schönheit die taghell beleuchtete Burg aus Dunkel der Nacht heraus. iAo hält Nürnberg in seinem festlichsten Kleid seine -»i^och viele Stunden in Frohsinn und Fröhlichkeit zu- Die Solidarität zwischen Deutschland und Italien Die italienische Presse über de» Empfang dex faschistischen Vertreter in Nürnberg Rom, 9. September. Der Nürnberger Reichsparteitag nimmt nach wie vor in der italienischen Presse breitesten Raum ein. Die Bewunderung für die ungeheuere, bis ins kleinste durchdachte Organisation kommt in den Schilderun gen über die reibungslose Abwicklung von Hunderten von Sonderzügen und über die Unterbringung und Betreuung von mehreren hunderttausenden Menschen beredt zum Aus druck. In Wort und Bild werden dem Leser die großartigen Kundgebungen in lebendigster Weise vermittelt. So be richten die Zeitungen über den wuchtigen Aufmarsch der 40 000 Arbeitsmänner und heben dabei die Worte des Führers an diese „Armee des Friedens" hervor. Starke Beachtung und lebhafte Genugtuung findet auch der herzliche Empfang der italienischen Abordnung durch den Führer sowie die Unterredung des Reichsministers Rudolf Heß mit dem früheren Parteisekretär Farinacci, der jetzt Mitglied des Großen Faschistenrates ist. Die Blätter be tonen, daß durch diese beiden Ereignisse „erneut der Geist der Freundschaft und der Solidarität zwischen dem faschi stischen Italien und dem nationalsozialistischen Deutschland bekräftigt worden ist." Der Führer empfing die Abordnung der nationalspanischen Regierung Nürnberg, 9. September. Der Führer empfing heute im „Deutschen Hof" die am Reichsparteitag teilnehmende Delegation der nationalspanischen Regierung unter Füh rung von General Espinosa de los Monteros und richtete herzliche Worte der Begrüßung an sie. Hier ruhige Sicherheit und dort Hysterie Die nationalspanische Presse brandmarkt das kleinliche Gekläff französischer Hetzer Bilbao, 9. September. In den außenpolitischen Betrach tungen zahlreicher nationalspanischer Blätter wird die in Frankreich herrschende Unruhe und Zerrissenheit der ge sammelten Kraft Eroßdeutschlands gegenübergestellt. In ihrem Leitartikel unter der lleberschrift „Ruhige Sicherheit und Hysterie" untersucht die in San Sebastian erscheinende Zeitung „Unidad" die Gründe, die in Frank reich zur Einleitung militärischer Maßnahmen führten. Immer, wenn die innerpolitische Lage Frankreichs gefähr lich wird, so sagt das Blatt, werde der Kinderschreck einer .deutschen Gefahr" mobilisiert. Die offenbare Korruption, die endlosen Streiks, die Aushöhlung der Währung und die Unterbilanz des Haushaltes führten die Regierung in eine Sackgasse. Um sich hieraus zu retten, liebäugelten gewisse französische Kreise sogar mit dem Gedanken eines Krieges an der Seite Sowjetrußlands, um den Zusammenbruch der Volksfrontregierung zu vertuschen. Was sei einfacher, als die Platte von der „deutschen Gefahr" aufzulegen, um die Franzosen zu überzeugen, daß es ihre Pflicht sei, für Skoda ins Feld zu ziehen, und so eine Kriegsatmosphäre zu schaf fen die die Aufmerksamkeit von der inneren Entwicklung ablenke. Demgegenüber sei ein einiges Deutschland in Nürnberg versammelt, um Rechenschaft abzulegcn, über die Erfolge des letzten Jahres. Das kleinliche Gekläff franzö sischer Hetzer lasse die Gröhe des Werkes Adolf Hitlers nur noch monumentaler wirken. Auch im Streiken bemüht sich Amerika um Rekorde San Franzisko, 9. September. In San Franzisko be gann am Mittwoch der „größte Warenhausstreik in der Streikgeschichte der Vereinigten Staaten". 60ÜO Angestellte von 27 großen Warenhäusern, mutzten die Arbeit nieder legen, weil zwischen ihrer Gewerkschaft und den Unter nehmern Differenzen entstanden waren. Seit mehreren Wochen haben in San Franzisko die Gewerkschaften der verschiedensten Richtungen eine inten sive Streikhetze entfacht. Erft vor wenigen Tagen mußten 120 große Wärenspeicher geschlossen werden, da die Cio-Ee- werkschaft ihre Mitglieder zum Eintritt in den Streik zwang. Andere Cio-Eewerkschaftler weigerten sich dann, die aus bestreikten Warenhauslagern kommenden Fracht wagen auszuladen. Direktor herein und stellte fest, daß er stch wieder einmal verspätet hatte. Aber das war ganz gleich, er hatte jetzt wichtigere Dinge zu tun. Mochte es einen Krach geben oder einen Tadel — er wußte jetzt, da war nicht ein Feind, Duvois, da war auch ein zweiter Feind: Merredier! Hastig riß er den Brief aus seiner Tasche, der Um schlag war noch nicht zugeklebt. Er kritzelte ein paar Zei len unter den Brief. Er wußte ja nun, Merredier hatte noch in der Stadt zu tun. Der Brief würde hoffentlich die deutschen Jungens erreichen, ehe Merredier auf die Farm zurückgekehrt war. — — — Elisabeth Fröhlich saß im Laboratorium. Aufmerk sam sah ste die Flüssigkeit in einem Neagensgläschen an, das über einer Spiritusflamme kochte. Dann machte sie eine Eintragung in ein Buch. Ihr blonder Kopf beugte stch über das weiße Papier. Es klopfte; ohne aufzusehen, ries sie: „Herein.' „Guten Tag, Tante Elisabeth!' Gerhard, atemlos vom Lauf, stand in der Tür. Elisabeth betrachtete ihn erstaunt, dann besorgt: „Gerhard, du, jetzt? Ja, warum bist du denn nicht in der Schule? Bist du krank?' , Ste stand auf, nahm mit geübter Schwesternbewe- gung seinen Puls. Der flog. Gerhard schüttelte hastig den Kopf. Nein, er hätte kein Fieber, er wäre ganz gesund, nur gelaufen wäre er von der Hauptstraße hierher. Ja, was er denn dann hier wolle? In Elisabeths Blick kam Mißbilligung. „Ich mutz sofort Dr. de Jong sprechen, Tante Elisa beth.' Gerhard lietz sich aus keine weiteren Erklärun gen ein. „Unmöglich, Gerhard, Dr. de Jong macht einen wich tigen Bericht. Und du hast an deine Schule zu denken.' „Werde ich dir ja zeigen, woran ich zu denken habe.' Gerhard sagte es sehr patzig. Er ging einfach an Elisa beth vorbei, öffnete mit einem harten Jungengrifs die Tür zum Privatzimmer de Jongs. Elisabeth wollte ihn zurückhalten, aber sie besann sich. In Gerhards Gesicht war nicht nur Trotz. Da war etwas, was über den Trotz hinausging — ein Wille. „Ja?' fragte Dr. de Jong, ohne von seiner Arbeit auszusehen. „Haben Sie die Tabelle, Schwester Elisabeth?' „Ich bin es, Onkel de Jong.' De Jong drehte sich erstaunt um, sah Gerhard vor sich stehen. Einen Augenblick wollte Unmut ihn überkom- Aus aller Welt * Einsatz italienischer Bauarbeiter in Salzgitter und Fallersleben. Mit Zustimmung der beiderseitigen Regie rungen werden in der Zeit vom 9. bis 12. September 6024 italienische Bauarbeiter nach Deutschland abreisen,, um beim Bau der „Reichswerke Hermann Göring" in Salzgitter und der Volkswagenfabrik in Fallersleben ein gesetzt zu werden. Der Einsatz der Arbeiter ist durch Ver handlungen der Deutschen Arbeitsfront mit dem italie nischen Jndustriearbeiterverb-and vorbereitet worden. * Geifernder Jude verursacht wieder Zwischenfälle in Polen. Zu schweren Zusammenstößen zwischen Polen und Juden kam es in der Kreisstadt Li da im Wilnagebiet. Der Zusammenstoß entstand, als sich ein polnischer Soldat gegen die Beleidigungen eines jüdischen Händlers zur Wehr setzte. Daraufhin fielen die versammelten Juden über den Soldaten hex, der sich mit seinem Seitengewehr die Judengesellschaft vom Leibe hielt. Ein Polizeibeamter befreite den Soldaten aus der Bedrängnis. Aus Rache dafür begannen die Juden polnische Passanten mit Stei nen zu bewerfen. Die entrüstete polnische Bevölkerung schlug daraufhin in mehreren jüdischen Läden die Scheiben ein. Einige besonders aggressive Juden wurden verprü gelt. Verstärkte Polizeiabteilungen stellten schließlich die Ruhe in der Stadt wieder her. * Tas siebente Opfer des Schweizer Flugzeugunglücks. Das schwere Flugzeugunglück, das sich am 27. August in den Schweizer Bergen ereignete, hat noch ein Todes opfer gefordert. Hauptmann Bacilieri, der Kommandant der Fünferstassel, von der vier Flugzeuge in die Berghänge hineinfuhren und zertrümmert wurden, ist im Krankenhaus Einsiedeln seinen Verletzungen erlegen. Damit erhöht sich die Zahl der Opfer des Unglücks auf sieben. * lieber 30» Verkehrstote am „Tug der Arbeit" in USA. Die Vereinigten Staaten von Amerika begingen am Montag den Feiertag der Arbeit. Das dadurch ver längerte Wochenende zeitigte in allen Teilen des Landes einen Riesenverkehr und damit auch eine erschreckend hohe Zahl von Unfällen. Bis zum Nachmittag wurden bereits über 300 tödlich Verunglückte gezählt,, von denen mehr als 200 allein bei Autounfällen ums Leben kamen. * Zwei Einbrecher über Nacht im Eisschrank. Ein recht peinliches Erlebnis hatten zwei Einbrecher in Jglau (Böhmen), die sich von einem Einbruch bei dem Fleischer Laznicek in Saar eine reiche Beute an Selchwaren und Bargeld erhofften. Die beiden Einbrecher schlichen sich tagsüber in die Werkstätte ein, wo sie sich im Eisschrank versteckten. Sie hatten allerdings nicht damit gerechnet, daß der Fleischer abends bei Geschästsschluß den Eisschrank abschließen würde. So saßen sie im Eiskasten gefangen bis anderen Tags. Ms am nächsten Morgen der Fleischer den Eisschrank öffnete, war er nicht wenig erschrocken, als zwei Männer heraussprangen,, denen es auch angesichts des vor Schreck versteinerten Fleischers gelang, zu flüchten. * Französischer Dampfer bei den Paracelinsel» mit Mann und Maus gesunken. — Feuer an Bord! — lieber IM Personen ertrunken? Nach einer Pressemeldung aus Hanoi brach an Bord des französischen Dampfers „Claude Chappe", 4394 Tonnen, der sich auf der Reise von Hai- phong n,ach Saigon befand, am 4. September aus der Höhe der Paraeeliuseln Feuer aus. Es wird befürchtet, daß 40 Passagiere sowie neun französische Offiziere, 60 Sol daten mitsMU der Bemannung des Dampfers ertrunken sind, da — wie vermutet werden muß — der Dampfer unterging. Ueber die Ursachen der Katastrophe herrscht kerne Klarheit. * Negus-Krone zu verkaufen! Die Bewohner des Londoner Stadtteils Harrowgate können jetzt ein Schauspiel sehen, das nicht alle Tage vorkommt. Im Schaufenster eines Juweliers ist die Kaiserkrone von Abessinien zum Verkauf ausgestellt. Nur 500 Pfund Sterling (etwa 6250 Reichsmark) wurden dafür als Preis angesetzt, einschließlich der Garantie, daß es wirklich die echte und wahre Krone des Negus, jetzt Ras Tafari genannt, ist. Die Krone ist aus Gold und mit 713 Diamanten besetzt. Es ist in der Tat erstaunlich, daß kein höherer Preis für diese abessi nische Krone gefordert wird, oder sollten die erwähnten Diamanten von Glas sein? Jedenfalls muß es dem Ex- Negus sehr schlecht gehen,, wenn er seine Krone für diesen Preis verschleudern muß. men. Er hatte doch ausdrücklich Weisung gegeben, ihn nicht zu stören. Gerhard atmete gewaltsam einmal ein und ruhiger aus. „Entschuldigen Sie, Onkel de Jong, wenn ich so her eingestürzt komme. Es ist etwas sehr Wichtiges.' De Jong räumte einen Pack Bücher von einem Stuhl, winkte Gerhard, Platz zu nehmen. Dann beugte er stch leicht vor, sah den Jungen mit jenem abwartend-ein dringlichen Arztblick in die Augen, der jeden Menschen in sich selbst zu sammeln schien. Ueber diesen Blick be ruhigte stch die Empörung des Knaben. Er vermochte zusammenhängender zu sprechen, was er sonst wohl in seiner leidenschaftlichen Bewegtheit zusammenhanglos hervorgesprudelt hätte. Immerhin waren es auch jetzt nur Bruchstücke, denn worum es Duvois im einzelnen ging, vermochte er doch nicht zu übersehen. Er sah alles von Walter Hagenring aus und den deutschen Jungens. De Jong aber, zuhörend, den Kops in die ruhige Arzt hand gestützt, sah weiter. Was hier gespielt wurde, war kein Kampf der Nation gegen Nation. Es war der Kampf eines einzelnen Gewaltmenschen gegen Menschen, denen es um Gerechtigkeit ging. Bester Beweis, auch Tourbier, sein Kollege hier, war Duvois nicht mehr genehm, Tour bier mit seinem vornehmen Empfinden und seiner un bestechlichen Menschlichkeit. Er stand aus, ging langsam hin und her, die Hände aus dem Rücken. Sein Blick war über Gerhard fortge richtet. Was der Junge ihm hier berichtete, war ein Sym bol für den ewigen Kampf der Menschheit überhaupt. Macht oder Recht — dieser Kamps entbrannte immer und würde immer entbrennen. Er aber war Zeit seines Lebens ein leidenschaftlicher Verfechter des Rechts gewesen. Und wo in diesem Falle es lag — darüber war kein Zweisel. Nur, wie eingreifen, wie Helsen, ohne Duvois' Machtkoller noch mehr zu reizen? Gerhard saß da mit zusammengepretzten Händen die Knöchel waren weiß vor Anspannung. Warum antwortete de Jong kein Wort. Endlich kehrte de Jongs Blick aus dem Fernen zurück. Ein Lächeln, weise und gütig, legte sich um seinen Mund. Er blieb vor Gerhard stehen, hob fein Kinn leicht in die Höhe. „Da denkst du nun, dieser alte Mann, dieses Fisch blut ... Hört stch alles an, aber berühren tut's ihn nicht?' Gerhard wurde rot. (Fortsetzung folgt.)
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