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Ottendorfer Zeitung : 01.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193809013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19380901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19380901
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-09
- Tag 1938-09-01
-
Monat
1938-09
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 01.09.1938
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terventio« n joll." as wollen rgan der Millionen mgne del ee franzö- es franzö- ffentlichen eich damit net habe, jüdischen, tien übel verbreitet man doch in Heer in i glauben, haben, ge- checho-Slo- ctigen Ec- itmofphäre rkreichs >en folle, :n entfacht gefährlich entlarven, upten, da8 bereiteten, niidlich an ;es willen, en Italien ,, sind vw selbst m't- t als eine» ^trachten. > das miim - so fühl« richt. Klar >ismus m» )en Götter re Freihe" und sozia' rafront ront ist die verän-ec" gen bega»' > nunrneh hatten nm ^gezogene» erial eine» den sie doch w'ede t Hilfe oe" ihnen sind. D' ich aus en, da al : eingebM zen bliebe» pest no-Bw e ollen!» selbst r ekommene^ beppt- 2 Kinder a» rschickt. ö" Verschick"', ckossen, »jetrußla"^ tan, «bet der S-t-- sied/ iullyans i>! h vielleicht der. M' rot. E/l" end. „ swick-Hart te bei bei" trittssthler eorg Ha^ :t vor, eiratet w ruhig " Ä >, n dankt" an, ie Bcslck" ) an, nab^ nickte d"" Zin jv"^ rd Vittis ->nd, die n Ew A en Läck'"' 363000 Arbeitsplätze konnten nicht besetzt werden Arveis für immer stärkeren Kräftemangel und Festigung der Beschästigungslage , Der gewaltige Aufschwung der deutschen Wirtschaft ^nit in dem amtlichen Bericht über die Inanspruchnahme Vermittlungstätigkeit der Arbeitsämter im Juli 1938 lfr zum Ausdruck. Nach der ständigen Abnahme der Mktuation während der vorhergehenden Monate brachte A Monat Juli eine leichte Erhöhung der Bewegung im Müseinsatz. Insgesamt wurden bei den Arbeitsämtern Altreiches 1073 000 Zu- und Abgänge von Arbeits- Mchen gezählt, d. h. rund 61000 mehr als im Vormonat. M dieser leichten Zunahme blieb die Eesamtbewegung im Müsem-saß nach wie vor — sowohl absolut wie im Der- Mis zur Zahl der Arbeiter und Angestellten — hinter w Fluktuation des Vorjahres zurück, ein Zeichen für den Mr stärker werdenden Kräftemangel und die erreichte Öligkeit der Beschäftigungslage. Der Hauptteil Ler Ee- Mbewegung entfiel im Berichtsmonat wiederum auf die cAngsseite; die Zahl der Arbeitsgesuche ist bis Ende Zi d. I. ungewöhnlich stark (um 85 000) und noch stärker ? der Bestand an Arbeitslosen (minus 74 000) zurllck- 'Angen. Dies verteidigt sich im Rundfunk Washington, 31. August. Der Abgeordnete Dies, der ^sitzende des gleichnamigen Ausschusses zur Untersuchung ^bolschewistischen Wühlarbeit in den Vereinigten Staa s'' ist, nahm am Dienstag seine Zuflucht zum Rundfunk, in einer großen, in ganz USA. von der National Mdcasting Co. verbreiteten Rede sich und seinen Aus- H gegen die raffinierte Agitation zu wehren, die von den verbreiteten und einflußreichen „liberal"-getarnten Mewistischen Kreisen betrieben wird. Diese Kreise haben A für Tag die Aufgabe, mit allen Mitteln, die ihnen Mich zur Verfügung stehen, die geradezu vernichtenden Mise für die weitverzweigte kommunistische Organisation Mn Vereinigten Staaten zu bagatellisieren und in der H lächerlich zu machen. . An Hand der bisherigen Protokolle legte Dies noch ein- dar, ""e weit die bolschewistische Unterminierung der Ver einigten Staaten bereits gediehen ist Ä " bezeichnete es als sehr merkwürdig, Laß ganz be- Ms jene Gruppen und Zeitungen, die stets Uber die ^'Valsozialistische oder faschistische Propaganda" Zeter O.Mordio geschrien hatten, keinWort über die Mhr des Kommunismus verloren haben. -'M weiter dar, daß diese Zeitungen und Organisa- Mn im Gegenteil geradezu wütend werden, wenn jetzt f beweise über die kommunistische Tätigkeit ans Licht der kommen. Mies wiederholte auch in seiner großen Rundfunkrede Feststellung, daß die Arbeit seines Ausschusses nicht nur privaten Organisationen sabotiert werde, sondern sogar ,' ben Vundesbehörden (!). So habe das Justizministe- ? und das Arbeitsministerium ihm jegliche Unterstüt- L verweigert, obwohl beide Ministerien anderen Aus- I ln" Zur Untersuchung politischer Einflüsse alle möglichen f-strafte, Sachverständige und Akten in weitgehender M zur Verfügung gestellt hätten. Dies folgerte auf dieser Tatsachen, daß die Bundesbehörden offenbar Mvsdeckung der kommunistischen Wühlarbeit unter -en Mkschaften nicht wünschten. Mül weiteren Laufe der Rede wies Dies sodann ver- Mue Entstellungen zurück, mit denen die getarnte Presse Mlitersuchungsergebnisse seines Ausschusses systematisch M'ch zu machen suchte, um seine Beweise vor der ameri- Men Oeffentlichkeit des drohenden Charakters zu be- MU und all absurckum zu führen. Er stellte u. a. fest, daß :Muge Matthews niemals erklärt habe, daß die kleine Temple eine Bolschewistin sei, sondern daß er nur Ä^'llt habe, wie stark der unsichtbare Terror der Ko- chstn in der Hollywooder Filmkolonie auf den Schau- Mu laste, so daß sich zum Beispiel die Eltern der Shir- Mülple gezwungen sahen, an ein kommunistisches Blatt sMis Glückwünsche zu senden, weil sie sonst damit rech- Mten, daß die einflußreiche liberal-getarnte bolsche- lNachdruck verboten.! ii„-'Darf ich Sie bitten, gnädige Frau, Herrn Hartmann M Persönlichen Gruß von mir zu bestellen*, sagte der M"el beim Abschied, „ich schätze den Besitzer von Ubandi ' ^uen tüchtigen Pflanzer." "Vielen Dank", Margot verstaute geschäftig das Emp- M"gsschreiben in ihrer Handtasche. „Herr Hartmann ° den Gruß besonders zu werten wissen.* — — — MAargoi war an diesem Tage sehr zufrieden. Die '-h, Verbindung zu Georg war geschaffen, es war alles 'vicht und sehr rasch gegangen. M) mit Mullyan war sie zufrieden. Bereitwilliger S'°ust streifte er mit ihr durch die Umgebung von M Sie schob es darauf, daß er sich seiner Gleichgültig- Äzy diesen letzten Tagen vielleicht bewußt geworden. iMuhrheit aber interessierte Mullyan als halber Natur- ter hatte ein paar Semester studiert) die inter- Fauna und Flora des afrikanischen Hochgebirges ^/^rs. Margot zeigte über die Landschaft hier ein M.. Erstaunen. Daß es in dem afrikanischen Kamerun Hsein konnte, hatte sie sich nicht träumen lassen, M'v notierte in ihrem schmalen Schreibblock ein paar "Heilen. 'M" Engadin am Aequator —" Edelweiß und Enzian im dunklen Afrika." M'llhan lächelte ironisch, als er es las . . . nige Tage später traten beide eine Autofahrt in den des englischen Mandatsgebietes an. Mullyan M Mch>, daß diese Reise nur Hartmann galt. Margot nicht angemeldet, sie versprach sich von einem un- . ^ten Zusammentreffen die größere Ueberraschung. ?bMgot Brunswick war eine vorzügliche Fahrerin. als ob ihre Oberflächlichkeit, ihr Leichtsinn und ,M°MKsucht in dem Augenblick von ihr abfielen, wenn 'Steuer saß. Eine andere Frau saß dann dort, ener- M"Mert und auf die Erreichung ihres Zieles Mit vvit der Unbeirrbarkeit eines Mannes. Die Toch- 'q, 'Mrd Brunswicks, des eisernen Kaufmanns, saß da, flatterhafte Margot Hartmann. War am zehnten Tag der Reise, die durch ver- U, Pflanzungsgebiete ging. Ziel Ubandi", wie sich Margot frohlockend ge- Der Neuzugang von offenen Stellen, der am besten von dem hohen Stand der Wirtschaftstätigkeit in Deutschland zeugt, war im Berichtsmonat wiederum erhöht (plus 55 000). Den Arbeitsämtern wurden im ganzen 866 000 freie Stellen zur Besetzung gemeldet gegenüber 811000 im Vormonat und 817 000 im Vorjahre. Der Anteil der Ver mittlungen und namentlichen Anforderungen in Dauer beschäftigung, an den Abgängen von Arbeitsgesuchen, der Auskunft gibt Uber die Einschaltung der Arbeitsämter bei der Unterbringung arbeitsuchender Volksgenossen, ist von 88,7 Prozent nochmals auf 89,9 Prozent gestiegen und Hat damit den bisher höchsten Stand erreicht. Der Bestand an unerledigten offenen Stellen, der die Schwierigkeiten bei der Deckung des großen Krüftebedarfes der Wirtschaft deutlich zeigt, ist weiter gestiegen. Bis zum Ende des Monats Juli konnten 363 000 Arbeitsplätze nicht besetzt werden; die Zahl der unerledigten Stellenangebote liegt damit um rund 53 000 über der Höhe des Vormonats und um nicht weniger als 172 000 Uber dem Vorjahre. Im Monat Juli wurden 759 000 Arbeitsplätze neu be setzt, von denen 68,6 Prozent auf Dauerarbeitsplätze ent fallen. Die Krankenkassenmitgliederstatistik für den Mo nat Juli zeigt eine Zunahme der beschäftigten Arbeiter und Angestellten gegenüber dem Vormonat um 171803, so daß die Gesamtzahl der beschäftigten Arbeiter und Angestellten auf 20169 727 gestiegen ist. wistische Presse durch schlechte Kritiken die Laufbahn ihrer Tochter vernichte (!). Am Schluß seiner Rede stellte der Abgeordnete Dies das offizielle Verlangen an die Frau Arbeitsminister Per- kings den Juden Harry Bridges, der der kommu nistische Leiter der Seemannsgewerkschaft an der Westküste ist, unverzüglich auszuweisen. Der amerikanische Flottenchef fordert weitere 2VV Millionen Dollar Zusätzliche Ausgaben für das riesige Flottenrüstungs programm der USA. Washington, 31. August. Nach seiner heutigen- Bespre chung mitPräsident Roosevelt erklärte der ameri kanische Flottenchef Admiral Leahy, das Marine ministerium beabsichtige, den nächsten Kongreß um Er höhung der Bewilligungen für Marinezwecke um 200 Mil lionen Dollar zu ersuchen. Der Zuschuß werde gefordert wegen der zusätzlichen Kosten in Verbindung mit der Durch führung des in diesem Jahre vom Kongreß gutgeheißenen Flottenprogramms, das 1 Milliarde Dollar erfordert. Die diesjährige ordentliche Bewilligung für Marine zwecke betrug 547 Millionen Dollar ausschließlich! einer NachtragsbewilligunT von 16 Millionen Dollar und einer Ueberweisung auf den Fonds für öffentliche Bauarbeiten von 50 Millionen Dollar. Admiral Leahy erklärte weiter, das nächstjäh rige Flottenbauprogramm sehe vor: 2 Schlachtschiffe, 4 Kreuzer, 8 Zerstörer und 6 oder 8 Unterseeboote. Dem Prä sidenten sei die Entscheidung überlassen, ob die geplanten neuen Schlachtschiffe die im Flottenausbaugefetz vor gesehene Höchstgrenze von 45 000 Tonnen haben sollen. Nach Durchführung des Ausbauprogramms, so betonte der Admiral, werde die Flotte der Vereinigten Staaten stark genug sein zum Schutze 'des Landes gegen jede ausländische Flotte. Französische unÄ englische Wassen bei Chinesen erbeutet Tokio, 29. August. Nach einer Meldung aus Kiukiang sind die Waffen- und Munitionsvorräte französischer Her kunft, die bis zur Einnahme von Anking, der Hauptstadt der Provinz Anhwei, einen großen Teil der japanischen Beute ausmachten, nunmehr vollständig verschwunden. 2n den Forts Hukow und Szetz-eshan wurde eine Bestückung mit 12-Zentimeter-Eeschü vorgefunden, die seit August 1937 in England hergestellt waren. -- Gewehre, Maschinen gewehre und Munition, die in Juichang, 52 Kilometer süd westlich von Kiukiang, erbeutet wurden, waren sämtlich britischer Herkunft. Der rote Wagen flog über die rotglühenden Sand wege, er federte über das Steingeröll am Hange des Nogankargebirges, da, wo die Engländer längst aufgehöri hatten, die Wege auszubauen. Mullyan bekam einen leisen Respekt vor der Frau, — die im hochgeschlossenen weißen Mantel, leicht vornübergebeugt, wie ein geschmeidiges wei ßes Raubtier vor ihm saß, jeden Augenblick bereit, mit dem feuerroten Wagen hinter sich über Abgründe, Wasser löcher und gestürzte Baumstämme zu springen. * Georg Hartmann hockte bei einem jungen Tabakfeld und richtete behutsam einen zarten Pflanzenstengel auf, der matt herunterhing. „Njong*, ries er laut hinter sich, „Stab und Bast." Njong wirbelte erst ein paarmal um sich selbst, denn Schimja, die Schimpansin, hatte sich beim Spiel in seinen weißen Ueberwurf gehängt, dann stürzte er in den Schup pen, wo Holzstäbe und allerlei Pflanzungsgerät aufbe wahrt wurden. Schimja immer hinter ihm her. „Njong*, rief Hartmann noch einmal, ohne sich um zusehen. In diesem Augenblick erklang eine Autohupe so auf reizend durch die Stille, daß Hartmann mit einem Ruck herumfuhr. Seine Hand ließ die Tabakpflanze los, er stand im Nu auf den Beinen. Margots roter Wagen sprang über eine Bodenwelle und hielt — knapp zehn Schritt vor ihm. „Das nenne ich aber Witterung haben", rief sie mit ihrer Hellen Stimme und kam auf Hartmann zu, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, daß man sich hier traf, „eigentlich wollte ich ja deine Pflanzungen von Sü den her anfahren, aber irgend etwas trieb mich zu diesem Umweg und siehe da — —", sie winkte eifrig nach rück wärts, — „Mr. Mullyan, bitte, — wo bleiben Sie denn? — — ich habe Besuch mitgebracht, Georg, — es ist dir hoffentlich nicht unangenehm." Sie streckte Hartmann die Hand hin. Hartmann stand steif und stumm da und zog nach alter Gewohnheit die Unterlippe zwischen die Zähne. Zö gernd bewegte sich sein rechter Arm. Also das war Mar got, das war die Vergangenheit. Blond, weiß, heraus fordernd, ein spöttisches Lächeln auf dem sehr roten Mund. „Guten Tag, Margot." Margot berührte flüchtig seine Hand. „Rauh", dachte sie „ungepflegt, — nun, er hat es ja nicht anders gewollt." Aus aller Welt * Furchtbares Verkehrsunglück in Thüringen. Ein furchtbares Verkehrsunglück ereignete sich am Montag auf der Straße von Laucha (Kreis Gotha) nach Walters- Hausen. Von Waltershausen aus hatten Ferienbesucher am Vormittag mit mehreren Omnibussen eine Fahrt nach Ler Wartburg unternommen. Auf dem Rückweg fuhr kurz vor Waltershausen aus bisher noch nicht genau ge klärter Ursache -ein mit über 30 Personen besetzter Auto bus in voller Fahrt gegen einen Baum. D-er starke Baum sowie -ein Kilometerstein wurden von dem Wagen um-ge- rissen, während ein zweiter Baum sich in den Wagen hineinbohrte und darin steckenblieb. Der Wagen wurde völlig zertrümmert und zusammengeschoben. Acht Schwer verletzte, die meist Knochenbrüche davontrugM, wurden ins Krankenhaus gebracht. Etwa 15 Leichtverletzte konnten nach Anlegung von Notverbänd-en wieder entlassen werden. * Zwei weitere Todesopfer des Erfurter Erptosious- unglücks. Das Explosionsunglück am Mont-aWachmittag in der Färberei Kroll in Erfurt hat neben dem bereits ge meldeten Todesopfer noch weitere zwei Menschenleben gefordert. Der 49 Jahre alte Färb-ereib-esitzer Otto Kroll und der 23jährige Färber Otto Löser, die mit schweren Brandve-rletzungen ins Krankenhaus gebracht worden waren, sind im Laufe der Nacht und des Dienstagvormit tags ihren Wund-en erlegen. Auch das Befinden des drit ten Verletzten, des 17 Jahre alten Lehrlings Rudolf Kellner, gibt zu ernsten Bedenken Anlaß. Es besteht nur geringe Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten. * Schreckensszene in einer holländischen Kirche. In dem holländischen Grenzstädtchen Sittard feierte mau Kir mes, und zu den verschiedenen Kirmes-Attraktionen ge hörte auch ein Zirkus, der eine Schau wilder Tiere mit- führt. Auf nicht geklärte Weise gelang -es nun zwei Löwen, zu entkommen und in die Stadt zu flüchten. Der Vorfall wurde zwar sogleich bemerkt, doch konnte nur eines d-er Tiere sofort am Marktplatz wieder eingefangen werden. Anders verhielt es sich mit dem zweiten Löwen, der die goldene Freiheit zu einem Spaziergang benutzte und sich aus seiner Wanderschaft ausgerechnet in die dichtbesetzte St.-Michaels-Kirche während des feierlichen Hochamtes einschlich. Man kann sich vorstellen, welche Panik -die zahlreichen Kirchgänger erfaßte, als sie plötzlich den un heimlichen Eindringling vor sich sahen. Alles versuchte in heillosem Schrecken zu flüchten. Der Löwe aber lies geradewegs zum Hochaltar. Das Zirkuspersonal war ihm aber schon auf den Fersen, und mitt vieler Mühe gelang es, auch diesen Löwen zu überwältigen und wieder in Len Käfig zurückzubriugen, b-evor er Unheil angericht-et hatte. * Großer Brand in der Moskauer Staatsbibliothek. Wie „Wieczor Warszawski" meldet, wurde Montag durch einen geheimnisvollen Brand d-er größere Teil der Be stände der sowjetischen Staatsbücherei in Moskau ver nichtet. Die Ursache des Brandes konnte bisher nicht festgestellt werden. * Autounfälle in Marokko. In Marokko ereigneten sich zwei schwere Kraftwagenunfälle, bei denen es einen Toten und 21 Verletzte gab. Im ersten Falle stürzte in der Nähe von Midelt ein mit Eingeborenen besetzter Omnibus in eine Schlucht. Aus den Trummern des Autos Wurden 15 Verletzte hervorgezogen. Ein zweiter Omnibus überschlug sich in der Nähe von Marakesch, wobei ein Ein geborener getötet und sechs schwer verletzt wurden. * Wieder ein Todesurteil in Palästina. Das Militär gericht in Haifa verurteilte wieder einen Araber zum Tode, Ler vor kurzem bei den Kurden im Karmelgebirge zwischen -arabischen Freischärlern und englischen Truppen in Gefangenschaft geraten war. * Schwere Unwetterschäv-cn in Mexiko. Der mexika nische Staat Nuevo Leon ist Von einem Unwetter schwer heimgesucht worden. Die Industriestadt Monterrey ist be sonders in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Hoch wasser des Catarinaflusfe-s hat weite Teile -er Stadt überschwemmt. Durch Zerstörung von Eisenbahnbrückqn ist der Bahn-Verkehr zwischen Ciudad Victoria und Mon terrey unterbrochen. Dis Bahnlinien in ganz Nordmexiko sind durch die Unwetter d-er letzten Tage stark mitgenom men. Die Gleise sind auf weiten Strecken unterspült und es wird langwieriger Reparaturen bedürfen, um diese Schäden wieder auszubessern. Ihre Augen fuhren neugierig hin und her. „Riesig inter essant, junge Kakaopflanzen, nicht wahr?" „Nein", — Hartmann sah über sie hinweg auf Mul lyan, der mit schlenkernden Schritten über den Grasboden stieg, „Tabak" „So — Tabak? Auch gut — na, — du mußt mir nachher alles genau erklären, bitte, Mr. Mullyan, darf ich bekannt machen, Herr Hartmann, — ein — entfernter Verwandter von mir", hier lächelte Margot kindlich, wäh rend Hartmann die Stirn krauste. — „Mr. Mullyan, Kollege von mir. Uebrigens hast du dir hier oben keine schlechte Ecke ausgesucht. Georg — bis auf die Wege. Auf denen büßt man wahrhaftig alle Polizeistrafen ab, denen man sich auf europäischen Auto straßen schlau entzogen hat." Hartmann erwiderte nichts darauf, er machte eine unbestimmte Handbewegung, es konnte ebensogut eine Einladung wie eine Ablehnung sein. Margot nahm sie als Aufforderung, sie hakte sich ungeniert in Hartmann ein und winkte mit einem befehlenden Kopfnicken Njong her an, der wie gebannt mitten im Lauf stehengeblieben war und aus rollenden Kinderaugen die fremde Weitze Frau betrachtete. Pu kleiner Schwarzer, — kümmere dich mal um meinen Wagen." Ihre Hand rückte leicht auf Hart manns Arm. „Und nun, Georg, rasch noch Las eine, ehe der dienstliche Teil meines Besuches beginnt, — Vu hast dich ziemlich verändert. Du bist — verzeih' mir, — ein bißchen alt geworden in den zehn Jahren." Hartmann ging mit vibrierenden Nerven neben der Frau. Er fühlte den Druck ihres Armes auf dem seinen, spürte die Wärme ihres nahen Körpers, das leise Rau schen ihrer Kleider. Ein ganzer Apparat von Widerstän den setzte sich in Bewegung. Er mußte sich ja schützen, er mußte sich retten vor dieser Frau, die gekommen war, um seine Ruhe zu stören. „Dann freut es mich, dir sagen zu können", sagt er mit scharfer Betonung, „Laß du dich ganz und gar nicht verändert hast, du bist genau wie vor zehn Jahren." Margot lächelte kokett. „Haben Sie gehört, Mul lyan. Zehn Jahre sind spurlos an mir vorübergegangen. Gibt es ein größeres Kompliment für eine Frau?" «Fortsetzung folgt.)
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