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Ottendorfer Zeitung : 06.08.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193808067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19380806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19380806
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-08
- Tag 1938-08-06
-
Monat
1938-08
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 06.08.1938
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roskau nt gibt sol- tzenminisitl chäftstiäger > ihm Doi- rn. Er er- ;ierung i" r. Obgleich ng zu den vorauszu- Moskaus ab ht werde« soll es sich eine Lage »er SchE ann eine » sprach panische tsu, ai" issar Lit' »rächte de« sdruck, edlichej" zierung si°> ,n der««" K-nslilt» »äre Zap«" r Grenzt in, konkret« der EreB ,ie drei )"' »ie Sowjet unterbre" : Einig^ ilt werde" n die er auf d^ irgendi-e hinter»" dem S?'" als S'-H' daß die etiguns ) befinde'l r die Fs' sie mein"" Aus aller Welr Bertrams Flug um die Welt lieber zg oov Kilometer in 20 Tagen slugplanmäßig zurückgelegt . Berlin, 5. August. Der am Donnerstag kurz _nach Uhr von Lissabon eingetroffene bekannte deutsche Flie der Hans Bertram hat auf seinem Fluge um die Welt, N einzig und allein unter Benutzung der internationalen ^Verkehrslinien erfolgte,, eine Strecke von 39 3M Kilo- Nein in einer Reisezeit von 20 Tagen 21 Stunden und ,2 Minuten zurückgelegt. Die reine Flugzeit hat dabei <age betragen. , Zum Empfang Bertrams hatten sich auf dem Tempel- M Feld Vertreter des Luftfahrtministeriums, der Deut zen Lufthansa, der Presse und Freunde des Fliegers ein- Wnden. Nach der Landung berichtete Bertram einem Mieter des Deutschen Nachrichtenbüros über seine Ein- Me auf seinem großen Flug. Er hat, so berichtete er,, Ms internationale Fluglinien benutzt. In Horta auf den Men hatte sich bei der Wasserung ein kleiner Zwischen- ereignet. Einige begeisterte Segelsportler waren so in die Auslaufbahn des Atlantikflugzeuges „Nord- Md" hineingefahren, daß die Maschine mit den Masten ?"Mi Booten leicht in Berührung kam, ein Schaden, jedoch in wenigen Stunden wieder gut gemacht war. Zum Nordatlantikdienst der Deutschen Lufthansa stellte ^ltiam fest, daß er mit Stolz behaupten könne, daß dieser Mst in allen Einzelheiten hundertpronzentig fertig sei. Betrieb sei soweit durchorganisiert, daß diese Versuchs- Me sofort in Verkehr genommen werden,könne, sobald Mch die entsprechenden Verhandlungen die Voraussetzun- dafür geschaffen seien. j.. Hans Bertram fand schließlich anerkennende Worte die Kameradschaft, die die Flieger aller Nationalitäten "bindet. In der Oeffentlichkeit würden immer nur die "^gleichen Sportflieger genannt, nur selten spreche MH jemand von den im Hintergrund für die Idee der Mtfahrt schaffenden Verkehrsfliegern. Hans Bertram über seine Erlebnisse deutsche Flieger Hans Bertram, der bekanntlich als Fer Weltreisender ausschließlich auf fahrplanmäßigen ^SMgen um die Erde flog, berichtete nach seiner An- Mß in Neuyork dem Vertreter des Deutschen Nachrichten- u. a.: Die Lufthansamaschine „Voelke" beförderte mich über °erste Strecke nach Bagdad, von wo ich mit einem Flug- Mg der Air France nach einem Aufenthalt von 4 Stunden , für wirklE. st, den d" >ie szugleiHi" , d°° «K !chs »>- r ner an" , -klärt d" >es fer^^ twicklUNS^ ndernaA Kriegs e eine,Ai önne - > inzte war / ser-uLsk- dte«V V-r» ZS cbe" iM 0"*' Nt- W I«K sie mU Uger^ lögl's nSwiöL, te «ti den ar Oder >usaw>n te. «r th,^p!< - flüssig die wsge^,» Helle, * Englische Frontkämpfer auf dem Kyffhäuser. Die N"dnung englischer Frontkämpfer, die zur Zeit unter Mug der Generals Ar John Hamilton Deutschland /"Ist, traf am Mittwoch auf dem Kyffhäuser ein, wo sie Reichskriegerführer, ^-Gruppenführer Generalmajor h. D. Reinhard, willkommen geheißen wurde. Die eng- » Hkn Kameraden besichtigten eingehend das Denkmal mit ? Ehrenhalle, sowie die von Generalmajor Reinhard "Milaßten Ausgrabungen der mittelalterlichen Unker- F Oberburg. Am Abend fand im Burghof ein kamevad- Wliches Beisammensein statt. Für General Hamilton Capt. Barber dem Reichskriegcrführer den Dank »/.""ölischen Frontkämpfer für die bewiesene Gastfreund- Mlt aus; die Abordnung der British Legion wolle, so F" er, durch ihren Besuch in Deutschland einen Beitrag I" liefern, den Frieden zu stärken. — Am Donnerstag- D"? traf die Abordnung auf dem Anhalter Bahnhof in MN ein. Zugzusainmenstoß bei Raltngan. — Drei Tchwer- >4 Leichtverletzte. Am Donnerstag früh fuhr der fahr- ^FNaßige Personenzug KP 1603 kurz nach der Ausfahrt s? dein Bahnhof Ralingen, Regierungsbezirk Trier, auf "ngleisigen Strecke auf den vor dem Einfahrtssignal h/Triebwagen 1600 auf. Durch den Zusammenstoß den, ein Reisender und zwei Beamte schwer und sHMsonen leicht verletzt. Der Triebivagen mußte abge- werden, während die Lokomotive des Personen- ^..Mder betriebsfähig gemacht wurde. Das Gleis i^Fur mehrere Stunden gesperrt. Der Verkehr konnte Kraftwagen aufvechterhalten bleiben. »Nachdruck verboten.» Sie versuchte wieder einznschlasen, aber sie kam und Mit ihren Gedanken plötzlich nicht los von Freda, leb- ^nd hatte heute abend merkwürdig blaß ausge- Fm. Sie hatten yitt dem Kapitän zusammen vor der gestanden, aus der die Reiseroute des Schisses mit Fähnchen markiert war. „Nicht mehr lange, dann wir's geschafft", hatte Kapitän Schneider, ein beb - Mann mit eisgrauem Haar und jungen Augen, Illich gemeint. „So eine ideale Reise — wenn's bis F Landung ebenso bleibt — als ob wir aus der Alster zieren führen. Sie können von Glück sagen, Fräulein, "Wen, daß Sie auf Ihrer ersten Seereise so schönes mr hatten." hatte Freda erwidert, und ihre Augen waren ^. schwermütig gewesen, „mir wär's schon lieber, das würde.. ." Mit diesem halben Satz, der in einem unterdrückten Schluchzen erstickte, hatte sie sich um- und war Hals über Kopf die Treppe herunter- Kapitän Schneider hatte Elisabeth erstaunt an- hM/ Elisabeth hatte ein peinliches Gefühl dieser y§i,,mwlosigkeit gegenüber. Verärgert hatte sie sich den Albend "ich» mehr um Freda gekümmert. Aber wurde ihre Unruhe immer größer. ihren Leinenmantel über den Schlafanzug, h d"e sich das Haar und verließ ihre Kabine. Alles still, yb-st, Gängen lag Dunkelheit, einzig von Notlämpchen t Durchs Fenster sah die Nacht herein. "V,, ine Nr. 23 — das Nummernschild an Fredas Tür A schwach. 'l»b-7,"wbeth lauschte, drückte auf die Klinke der äußeren ^WWchknen Tür. Durch die zweite Tür drang unter- Weinen; Pause — und wieder Weinen. "Freda!- - Elisabeth klopfte. ^wwachen, Freda, ich bin's, Schwester Elisabeth." st Schritte über den Teppich, die Tür wurde ge- „Verweint, das halblange, kindliche Blondhaar ver- > stand Freda da. Kind!" Ganz fest hielt Elisabeth Fröhlich das / i""ge Ding. Sprach kein Wort. Nahm sie in thre - hob sie ins Bett. Deckte sie zu, setzte sich neben sie: I »tzy« W", sagte sie. Nichts weiter als dies einfache L ' Die heiße kleine Hand zuckte tn Elisabeths kühler, 10 Minuten nach Karachi in Indien weiterflog. In Karachi erlaubte eine Rast von 6 Stunden einen kurzen Schlaf. Schon am dritten Tag landete ich mit der gleichen Maschine in Kalkutta, wo ich 7 Stunden bis zum Start nach Bangkok warten mutzte. Hier verließ ich das französische Flugzeug, mit dessen Mannschaft ich mich bereits angefreundet hatte. Ich finde, daß Flieger, ganz gleich, welcher Nation, immer Kameraden sind, wo sie sich auch treffen. Am nächsten Mor gen bestieg ich eine Maschine der Imperial Airways zum Weiterflug nach Hongkong, wo der erste längere Aufenthalt vorgesehen war. Üeber dem Pazifik herrschte gerade ein Tai fun, so daß der „Clipper" der Panamerican Airways mit dem Aufstieg warten mußte, was mich aber nicht weiter störte, da ich diese Verzögerung schon von vornherein mit einkalkuliert hatte. Endlich ging es dann in der riesigen amerikanischen Maschine weiter über die endlose Wasser wüste des Pazifik nach genau fahrplanmäßigen Zwischen landungen in Guam (der südlichsten und größten Insel des Mariannen-Archipels). Wak-Jsland, Midway-Island und Honolulu bis nach San Franzisko. Am Goldenen Tor be stieg ich schon nach zwei Stunden die Maschine der United Airlines nach Neuyork. Auf dieser Etappe schlief ich wie in der ersten Maschine der Deutschen Lufthansa an Bord und begnügte mich sonst mit kurzen Ruhepausen im Hotel. Lachend erzählte Bertram, daß er beim Flug über den Pa zifik in einem Buch über Magelhaes historische Weltreise im Mittelalter die Schilderung gefunden habe, nach der Magelhaes für die Reise von der spanischen Küste nach Guam 540 Tage brauchte. „Ich schaffte die Strecke in sechs Tagen." Das wichtigste im internationalen Flugverkehr ist, so erklärte Bertram abschließend, daß die Fahrpläne genau eingehalten werden. Hätte ich auf der Strecke Berlin — Bagdad nur wenige Stunden Verspätung gehabt, dann hätte ich das Flugzeug nach Karachi nicht mehr erreicht und eine ganze Woche warten müssen. Heute klappt aber im zwischenstaatlichen Flugverkehr bereits alles tadellos: Der Flughafen in Bangkok ist jetzt genau so modern, wie der in Tempelhof oder Newark, er besitzt z. V. alle Vorrichtungen, um auch Landungen bei Nacht und Nebel zu ermöglichen. Bereits im Jahre 1936 versuchten drei amerikanische Berichterstatter, in planmäßigen Flugzeugen um die Welt zu fliegen. Sie benutzten dabei aber auch andere Trans portmittel, wie Eisenbahn, Dampsschiffe und Sonderflug zeuge, um die Anschlüsse an fahrplanmäßige Verkehrsflug zeuge abzukürzen. Üeber den Atlantik fuhren alle drei mit dem Zeppelin. Der Schnellste von diesen dreien war Ekjns mit 18 Tagen, 14 Stunden. Hans Bertram ist jedoch der erste, der zu dem Flug um die Welt ausschließlich reguläre Verkehrslinien benutzt. ' Sühne für das schwere Autobusunglück bei Kauf- bouvsn. Das schwere Omnibusunglück bei Obergermarin gen in der Nähe von Kaufbeuren am 12. Juni d. I., das bekanntlich vier Todesopfer und 28 Verletzte forderte, hat jetzt seine gerichtliche Sühne gefunden. Die Große Straf kammer des Landgerichts Kempten, die sich Mr Klärung des Falles nach Kaufbeuren begeben hatte, verurteite nach zweitägiger Verhandlung am Mittwochabend die An geklagten Josef Ried zu einem Jahre und neun Monaten Gefängnis, Leo Gaul zu einem Jahr Gefängnis und Stephan Hedorfer zu einer Geldstrafe van 50 RM. In der Begründung des Urteils heißt es, daß Ried ohne den erforderlichen Führerschein den Wagen gelenkt und sein Tempo nicht verringert habe, Gaul hätte Ried überhaupt nicht fahren lassen dürfen. Hedorfer dagegen habe an dem Unglück keine ursächliche Schuld, er sei wegen Neber- belastung seines Wagens verurteilt worden. * Ein Stück Holz brachte den Dod. In einem Säge werk in Vogelgesang war der Arbeiter Alfred Schmieder aus Rückersdorf am Fallgatter beschäftigt. Ein Stück Holz das zurückgestoßen wurde, traf den Mann so heftig am Kopf, daß Schmieder einen doppelten Schädelbruch erlitt. Der Verunglückte mußte ins Ronneburger Krankenhaus gebracht werden, wo er am folgenden Tage verstorben ist. Die Kurve gelang nicht. — Zwei Verletzte. Ein Greizer Einwohner wollte am Montag ein aus Trünzig stammendes junges Mädchen mit dem Motorrad dorthin bringen. Als der Kraftfahrer in Seelingstädt in eine Kurve einbog, rief ihm das Mädchen zu, daß er auch geradeaus fahren könne. Bein Umlenken bekam der Fahrer aber die Kurve nicht ganz heraus und prallte gegen das beschwichtigender. Das Schluchzen brach aus And ebbte langsam ab. Es ging eine unentrinnbare Kraft von Elisabeth Fröhlichs klarem Wesen aus. „Helfen Sie mir, helfen Sie mir!" brach es plötzlich aus Freda. In den verweinten Augen stieg die Angst auf. „Ich will Ihnen Helsen. Dazu mutz ich aber erst wissen, was ich helfen soll, Kind." „Sie wissen ja nicht, Sie wissen ja nicht." Fredas schmale Schultern in dem kleinen ausgeschnittenen Nacht kleid zuckten wie im Frost. „Ich habe Angst." Elisabeth sah mit einem gesammelten Willen in die abirrenden blauen Augensterne. „Wovor Angst? Sie müssen es einmal aussprechen, Kind. Den Dingen ins Gesicht sehen — damit verlieren sie ihren schlimmsten Schrecken." „Ich habe Angst, zu Thora zu fahren." „Aber ich denke, zwischen Ihnen und Ihrer Schwester ist ein so inniges Verhältnis?" „Zwischen Thora und mir, ja", das stotzweise Schluchzen erschütterte das Mädchen wieder, „aber ." Plötzlich warf sie sich an Elisabeths Hals, ihr ver wirrtes Haar war naß von Tränen, duftete frisch nach Jugend, nach Luft und Sonne. „Ich dürfte es Ihnen vielleicht nicht sagen. Schwester Elisabeth, Thora würde vielleicht böse sein, aber es ist zu schrecklich. Thoras Mann, ich... ich glaube, er ist nicht gut zu ihr. Er ist so jähzornig, auch zu mir war er so, als ich in Däne mark war, — ich wollte ja nicht hinüberfahren, aber Thora bat so sehr Ich darf sie nicht allein lassen. Wenn es einmal nicht mehr geht —, darf ich dann zu Ihnen kommen?" Elisabeth strich langsam nnd gleichmässig über das lose Haar des Mädchens. „Immer dürfen Sie kommen, Kind, bei meinem Bruder im Hause ist viel Platz." Freda seufzte zitternd auf. „Wenn ich nur weiss, man ist drüben nicht ganz ver lassen — ich hab' Ske lieb. Schwester Elisabeth." Sie kuschelte sich wie ein verflogener kleiner Vogel in Elisabeths Arm. Elisabeth verharrte ganz ruhig, fühlte das Jagen tn Fredas Herz langsam abebben. — Ueberall Leid lleberall Verwirrung. Musste man eigenen Kummer nicht zurückstellen? Wenn man nicht für andere da war, was war man dann? Fünftes Kapitel. Die Lampen von der Decke des Ping-Pong-Zimmers sandten Helles Licht auj den grossen grünen Tisch. Die Bachgeländer. Beim Sturz trug der Fahrer Gesichtsver letzungen und Prellungen davon, das Mädchen weben ge fügigen äußeren Wunden auch schwere innere SchädM,, so daß es im Greizer Krankenhaus Aufnahme finden mußte. * Er schlug die SchwiegerelteM blutig. Einen blutigen Verlauf nahm eine Auseinandersetzung, die in einer Dö- beritzer Schrebergartenanlage zwischen Verwandten aus getragen wurde. Wahrscheinlich durch eine mißverständ liche Auffassung ivar ein Mann in heftige Aufregung ge raten und ging auf seine Schwiegereltern los, die blutige Spuren des Angriffs davontrugen. Mit mehr oder minder erheblichen Verletzungen am Kopf und den Armen mußten sich die Leute in dre Behandlung eines Krankenhauses begeben. Gegen den rabiaten Schwiegersohn ist Straf antrag wegen Körperverletzung gestellt worben. * Sie schlug mit dem Beil um sich. Am Dienstagabend abend entwickelte sich in Altenburg zwischen mehreren Be wohnern der Baracken an der Zeltzer Straße eine Schlä gerei. Dabei schlug eine Frau mit einem Beil auf zwei Personen ein. Diese beiden und mehrere andere der Be teiligten mußten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Zwei der Raufbrüder wurden von der Polizei vorläufig festgenvmmen. * Tragischer Unglücksfall durch Blaugas. — Zwei Tote. In einer im 9. Stockwerk des neuerbauten Generali- Palastes in Reichenberg in Böhmen gelegenen Wohnung war am Donnerstagnachmittag der Kammerjäger Max Haase tätig. Er verwendete bei der Säuberung der Woh nung das gefährliche Blaugas. Vermutlich durch einen nicht verschlossenen Luftschacht gelangte das Gas auch in mehrere tiefer gelegene Wohnungen, deren Inhaber zum Glück nicht zu Hause waren. Nur in einer Wohnung im 1. Stockwerk wurden der Schuldirektor Görlach und seine Ehefrau vergiftet aufgefunden. Trotz zweistündiger ärzt licher Bemühungen konnten die Eheleute nicht am Leben erhalten werden. Durch das Gas sind sämtliche im Haufe aufbewahrten Lebensmittel unbrauchbar geworden. * Das Kattegat in 17 Stunden 2V Minuten durch schwommen. — Der Rekord Jenny Kammersgaards unter boten. Der Rekord der dänischen Schwimmerin Jenny Kammersgaard, die bekanntlich im Vorjahre das Katte gat in 28 Stunden durchschwommen hatte, wurde am Donnerstag von der schwedischen Schwimmerin Bauer um nahezu 11 Stunden unterboten. Die Schwedin lvar von der südwestlichen Spitze der Insel Seeland aus nach Jütland gestartet, wo sie um 22.20 Uhr bei Ramskov südlich von Grenaa an Land ging. Sie brauchte 17 Stun den und 20 Minuten. * Schwunghafter Waffenhandel nach Rotspanien auf gedeckt. In Paris wurden ein Sowjetspanier und drei französische Staatsangehörige verhaftet,, die einen schwung haften Waffenhandel mit Sowjetspanien betrieben. Die Waffen sch muggler wurden in dem Augenblick gefaßt, als sie einen großen Posten Patronen und zwei Schnellfeuer gewehre einem Vertrauensmann auslieiern wollten. Die Polizei die von dem Vorhaben Kenntnis erhalten hatte, schob sich.in der angeblichen Berson des Anftraaaebers ein und schnappte auf diese Weise die SckmuMelbande, die bereits die VorbereituiMN für weitere Lieferungen nach Sowjetspanien getroffen hatte. * Mehr als 2V Tote durch Blitzschlag Warschau, 4. August. Die sengende Hitze, die seit einigen Tagen in allen Teilen Polens anhält, hat zu schweren Schadenfeuern geführt. Allein in der Woiwod schaft Radom sind in siebe« Ortschaften innerhalb der letz ten beiden Tage insgesamt «ehr als 2V Wirtschaften zum grössten Teil mit sämtliche« lebenden und toten Inventar und der eben eingebrachten Ernte eingeäschert worden. Hin- zulommt, dah in vielen Ortschaften durch Hagelschlag, Sturm und schwere Gewitter bedeutender Schaden ange richtet worden ist. In den Woiwodschaften Radom und Kralau wurden drei Personen durch Blitzschlag getötet. Im polnisch-litauischen und im lettischen Grenzgebiet sind rund 88 Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude durch Blitzschlag in Brand gesteckt worden. Darüber hinaus sind in den nord östlichen Gebieten zahlreiche Menschen durch Blitzschlag ums Leben gekommen. Nach den bisherigen Meldungen sind es mehr als 28. Fenster waren geöffnet. Wenn man hinausschaute, war man zunächst von der künstlichen Helligkeit im Raum ge blendet. Erst allmählich sah man die silberne Helle der Sternennacht über dem unendlichen Meer. Walter Hagenring stand Margot gegenüber. „Neunzehn, zwanzig, einundzwanzig, — Wechsel." Der schmale blonde Mensch rührte sich nicht. Er stand mit zusammengezogenen Brauen, den Ping-Pong-Schläger lose tn der Hand und starrte durchs Fenster tn die Helle Sternennacht. Es war ein blasses fernes Schemen da draussen, es konnte Land sein, die ersehnte Küste, oder auch nur ein Wolkenstreifen oder eine Luftspiegelung. „Walter —!" Mit einem hastigen Ruck ritz er sich votz dem blassen Schemen los und blickte fragend aus Margot Brunswick. Sie sagte nichts weiter, sie hakte sich nur in seinen Blick ein, spitz, scharf und tief. Langsam stieg das Blut tn seine Wagen, seine Rechte umspannte krampfhaft den Schläger. „Verzeihung, aber — „Sie haben geträumt, Walter, Sie haben in den letzten Tagen ein bisschen viel geträumt, wenn Sie mit mir zusammen waren Beinahe könnte ich es übel nehmen, oder — soll ich es etwa anders auffassen?" Wieder dieser festhaltende Blick. Walter Hagenring wendet den Kopf —, nach links, nach rechts —, er zerrte an dem Angelhaken, aber der fass fest, liess nicht los. „Ich hatte einundzwanzig", fing die weißblonde Frau tn dem weißen Kleid wieder an. „wir müssen wechseln, bitte." Ste wechselten die Plätze, Margot strich dicht an dem jungen Menschen vorbei, daß er beinahe stolperte Sie sah es und lächelte vor sich hin. Was für ein großes Kind war dieser Dreiundzwanzigjährige. Ein bezaubernd großes Kind, ein Buch mit weißen, unbeschriebenen Seiten. Das leere Buch zwang ja beinahe, etwas hinetnzuschreiben. „Walter —?" „Gnädige Frau?" „Ist es vielleicht, weil wir uns bald trennen müssen?" „N — nein." „Sondern — ?' In den hellgrauen Augen mit dem ganz leisen Schein von Grün zuckten unruhige Lichter. „Sondern — ?" wiederholte sie, weil Hagenrlng schwieg. Er schlug einen so scharfen Ball, daß das klingende Abprallen vom Schläger wie ein Knall den Ausruf bildete. „Die Kameraden -I" (Fortsetzuna iolat.1
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