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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^rschcinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Emschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Leitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung d« Bezugs ¬ preis«. Anzeigenpreis: Di, «gespaltene mm-Z«il, oder deren Raum 8 All« weiter« übe, Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpretslist«. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor mittags d« Erscheimmgstag«. Bet fernmündüch« Anzeigenannahme wird keine Gewähr für RtchttglM übernommen, «et Konkur» und Znxmgsvergletch «lischt sed« Nachlaß- Liest Zeitung uervsfentltcht die amtliche« Bekanntmachnnge« der Vemrind«-Behörde zu Ottendorf- Okriv« «nd dea M»«n»amts« M gtadedev». Postscheckkonto: Dresden 18488. Druck und Verlag: Buchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 581. — Fernruf: 231. Nummer 91 Sonnabend, den 6. August 1938 37. Jahrgang Amtlicher Teil öffentliche Mahnung zur Steuerzahlung. Die am 5. August fälligen Lohn- und Wehrftcucr- oeträge, die am lO. August fällige Umsatz- und Ver-' ^ögenftcucr und alle anderen im August fälligen Benage su. a. Bcsörderuugsteucr, Tilgnngsbcträge ans Ehe standsdarlehen, Abschluhzahlunqcn auf Umsatz, Einkommen-, Wehr- und Körpcrschaftstcuer, Acucrabzug von Anfsichtsratsvergütungen sowie Steuerabzug vom Kapitalertrag, livtere beiden binnen Einer Woche nach Zufliehen der Vergütungen bezw. des Kapitalertrag») waren bezw. sind pünktlich an die Finanzkasse - abzuführen. i Schrisllicht Mahnung erfolgt nicht. Die Umsatzsteuer-s Tchonfrift ist weggefallen. Mit dem Ablauf der ein- seinen Fälligkeitstage ist ohne weiteres ein Säumniszu- s schlag verwirkt. l Die Boraumeldungen zur Umsatzsteuer sind bis! Hm 10. August 1938 einzureichen. Außerhalb Radebergs ! lohnende Steuerpflichtige können Vordrucke zu diesen Vor-j "»Meldungen auch bei den Herren Bürgermeistern entnehmen. Verspätete Abgabe der Voranmeldungen hat Zuschläge bis W v. H. des Steuerbetrags zur Folge. , Steuerart und Steuernummer sind bei jeder Ueber- Artsung anzugeben. i Rückstände und Säumniszuschlag werden unverzüglich durch Zwangvollstreckung, nur ausnahmsweise durch Postnachnohme, Ungezogen. ... . . „ Tteuersäumige werden von Zeit zu Zeit ver öffentlicht. . Itnavzamt Kadeverg. 6 August 1938. j Immer lchnellere ZeWi ' Es kann mit Uebcrraschungen auf dem Sachsenring gerechnet werden Das wachsende Interesse für das Training auf dem Sachsenring drückt am besten die steigende Besucherzahl Mährend der Trainingstage aus. Neben dem Wunsche, den Volkswagen zu sehen, von dem wir hören, daß in ihm die Sieger die Ehrenrunde fahren werden, und daß jeder Besucher den Volkswagen aus nächster Aähe betrachten möchte, ist auch die Anteilnahme an dem wörtlichen Geschehen außerordentlich groß. Die Besucher zahl ist während der ersten Trainingstage gegenüber dem Voriabr ums Dreikacke aektteaen. Fahreradend in HohMeln-Ernstthal Gruppenführer Lein spricht zu den Sportlamerade« ' . . Die Teilnehmer am Kraftradrennen um den Großen .§rcis von Europa aus dem Sachsenring vereinte der 'roviiionclle Fahrerabend am Freilag mit zahlreichen Vertretern der Partei, der Wehrmacht und der Behörden. Im Mittelpunkt des Abends stand eine Ausspache -Gruppenführer Lein. Er führte u. a. aus: ^ie haben sich selbst davon überzeugen können, daß die l cm,strecke völlig umgebaut worden ist. Die NSKK.- Vimorqruppc Sachsen, die unter meiner Führung die ^'ganisation des Großen Preises von Europa für die , >bcrsic -Nationale Sportbehörde für die deutsche Kraft- Iktm durchführt, hat bei den sächsischen Behörden so . Uniogbar großes Verständnis für den Kraftsahrsport ge- bwvcn. väß es gelungen ist, das gesamte Umbauprojekt Austragung neuer Stratzenoberfläche, Umbau und "Überhöhung von Kurven und Beseitigung aller Unsicher- ''msiaktoren — in einer Zeit durchzuführen, daß Ihnen / p>c neue Strecke bereits präsentiert werden konnte. Der ^achienring ist nun tatsächlich die schnellste Stra- »e » r c n n si recke Europas geworden. Die ASKK.-Motorgruppe Sachsen will, wie seit meh- ^rcn fahren schon, den Großen Preis von Deutschland Europa nunmehr immer hier austragen. Beim Arcckcnumbau sind Ihre Wünsche bezw. die Wünsche ^brcr Nennleitcr weitestgehend berücksichtigt worden. Ich Mic. daher, daß ich Sie nun jedes Jahr hier begrüßen -wnn und daß Sic allen Ihren Kameraden vom Sachscn- ^>'g erzählen und von den ausgezeichneten Straßen, die hier vorgcsunden haben. * - Wer siegen wird, ist noch völlig ungewiß. Biele von vMen haben schon Trainingsrunden gefahren, Vie die Mheren Ergebliisse um mehr als 20 v. H. unterboten Wen. Ihre sportlichen Lüftungen sind so unerhört, daß peuie stoch niemand Weiß, "welche Landesslagge am tom- blenden Sonntag am Sieacsmasi hochgehcn wird. ... Die Ansprache pes Gruppenführers wurde ins Eng- Mo, Finnische, Französische und Italienische übertragen. . M.Verlaus des kamexadschasiNchcn Zusammenseins hieß Bürgermeister Tr. P a i o a n s die Teilnehmer ocs Nen- willkomme«. . Uächtliche I-spr Sudetendeutsche Abgeordnete beim Stab Runciman« Wie die „Prager Abendzeitung- meldet, besuchten die vier Mitglieder der Delegation der Sudelendeut schen Partei, die Donnerstag nachmittag Lord Run ciman aufgesucht hatten, am Abend die Mitglieder des Stabes Lord Runcimans und hatten mit ihnen eine nahe zu fsins Stunden währende Unterhaltung, die bis 2 Uhr nachts dauerte. Bei dieser Gelegenheit legten sich Mister Stopford den Standpunkt der Sudetendeutschen Partei zum Gesamtkomplex, der nationalen Fragen in der Tschecho-Slowakei dar. Sie erläuterten insbesondere ihr Memorandum vom 7. Juni und die Karlsbader Forderungen vom 24. April. Es entspann sich eine lebhafte Debatte, an der alle drei englischen Herren und die vier Sudetendeutschen teilnahmen. Lord Runciman wird von den Herren seines Stabes über den Inhalt der nächtlichen Besprechung unterrichtet werden. Der amerikanische Botschafter in Berlin, Hugh Wil son, der aus wenige Tage in Prag weilt, wird, wie die „Prager Abendzeitung- erfahren hat, von Außenminister Dr. Krosta am Sonnabend empfangen werden. * Das Sekretariat der Mission Lord Runcimans hat nach einer Meldung des Tschecho-Slowakischen Preßbüros am 5. August 1938 folgendes Kommunique ausgegrben: Lord Runciman empfing heute um 17 Uhr im Hotel „Alcron- den Abgeordneten W. Falsch, den Vorsitzenden der deutschen joztaldemokralischen Partei, ferner den Ab- g»ord«eten Taub, den Generalsekretär dieser Partei und de« Sekretär der Partei, Fr. Rehwald, die zusagten, z« Beginn der nächsten Woche ein Memorandum zu über reichen, das die allgemeinen Ansichten der Deutschen So zialdemokratischen Partei enthalten soll. Nnanzfragen des NationaMötenproblems In der nächsten Woche Beratung in Prag Mit der Freitagsitzuna des politischen Ausschusses der Minister wurden die Regrerungsberatungen diese Woche abgeschlossen. Am Dienstag will Ministerpräsident Dr. Hodza mit dem Finanzminister über Budgetfragen, über die finanziellen und wirtschaftlichen Seiten des Nationa litätenproblems beraten. Später beabsichtigt der Finanzminister, mit den Vertretern der Sudetendeutschen Partei zwecks vorbereitender Verhandlungen über die wirtschaftliche und finanzielle Seite der Nationalitäten- regelung zusammenzukommen. Tschechen entrechten sudetendeutsche Äugend Nur „Staatsvolkjugend" darf zum Weltjugendkongreß Wie der Verständigungswille der Tschechen gegen» über den Volksgruppen tatsächlich aussicht, zeigt das Ve» halten des „Ausschusses der Tschecho-slowakischen Jugend* in Prag gegenüber der sudetendeutschen Jugendgemein schaft, die mit ihren 250 000 Mitgliedern die stärkste Jugendorganisation im tschecho-slowakischen Staat über haupt darstellt. Der Ausschuß hat den Sudetendeutschen in brüsker Form die Teilnahme an dem Weltjugend kongreß 1938 in Neuyork im Nahmen der tschecho slowakischen Abordnung untersagt. Auf Grund dieses Vorfalles hat die sudetendeutsche Jugendgemeinschast, die bisher Mitglied des Ausschusses war und in ihm mitgcarbeitet hat, dem Ausschuß mitge teilt, daß eine weitere Zusammenarbeit aus Grund dieses Vorfalles nicht mehr möglich sei. Der Verband habe klar zu erkennen gegeben, daß ihm an einer loyalen Zusam menarbeit mit den Deutschen nichts gelegen sei. Es ist bezeichnend, daß ebenso wie die sudetendeutsche Volks gruppe auch die übrigen Volksgruppen in der Delegation nicht vertreten sind. Duff Cooper in Kiel eingettoffeu Der Erste Lord der englischen Admiralität, Duff Cooper, ist am Freitag um 16 Uhr in Kiel-Holtenau auf der Admiralitätsyacht „Enchantreß" eingetroffen, wo er von dem Festungskommandanten Konteradmiral MewiS und dem englischen Marineattache Troubridge begrüßt wurde. Die britische Vach» feuerte bei ihrer Ankunft Sa» lut, der von deutscher Seite erwidert wurde. Duff Cooper wird bis Sonntag vormittag in Kiel bleiben. , i u Bor japanilch«sowjelilÄen Verhandlungen Friedliche Lösung Noch möglich In Tokio vorliegende Nachrichten über die Stellung« hme Moskaus zu den japanischen Vorschlägen besagen, ß Litwinow-Finkclstein e ne friedliche Lösung des Zwi« enialles für möalick hält, loser« die im Schaustens- cßungen in Urag abschnitt noch verbliebenen japanischen Truppen Mrü<> genommen werden und der sogenannte Hunschun» vertrag über die Festlegung der früheren russisch-chine» fischen Grenze von Japan anerkannt wird. Gemischte Grenzkommissionen sollen ferner Bestimmungen für den beiderseitigen Grenzschutz ausarbeiten, damit in Zukunft Zwischenfälle vermieden werden. Obwohl erst am nächsten Tag die offizielle Stellung^ nähme Tokios zu den Besprechungen zwischen Shigemitsu und Litwinow-Finkelstein und den Gegenvorschläge« Moskaus zu erwarten ist, Höri man von den dem Tokioter Außenamt nahestehenden Kreisen, daß Japan im grogen und ganzen den Vorschlägen Litwinow-Finkelsteins zu» stimmen könne. Von der geforderten Räumung deS Schangfeng-Abschnittes erwartet aber Tokio, daß bis zur gültigen Auslegung des Hunschun-Vertrages auch dt» Sowjettr^lppen ihre Schangfeng-Stellungen räumen. Bolschewisten verkünden ihr Wühlprogramm Neuer internationaler Einsatz der Komintern für China Das Organ der Moskauer Komintern „Kommunt» stitscheskij International- veröffentlicht einen Beschluß des Vollzugsausschusses der Komintern, der sich mit dem Krieg in China beschäftigt. In Anbetracht der gespannte» Lage im Fernen Osten dürfte diesem Beschluß im gegen wärtigen Augenblick eine ganz besondere Bedeutung zu kommen. Der Vollzugsausschuß der Komintern erklärt sich voll und ganz einverstanden mit der politischen Linie der Kommunistischen Partei Chinas und ihrem Zusammen- gehen mit der Regierung Tschtangkatscheks. Als feierlicher Beschluß der Komintern wird die „Notwendigkeit und Unerläßlichkeit einer umfassenden Unterstützung China« von feiten der internationalenGewerkschaftS- bewegung* ausgesprochen. Die Mitglieder der Kom intern werden angewiesen, diese „umfassende Unterstüt zung- mit allen Mitteln zu organisieren. Es heißt in diesem Beschluß, daß dies durch politische, moralische und materielle Hilfeleistung für China und durch Erhöhung aller Schwierigkeiten und Hindernisse für Japan zu ge schehen habe? Weiter schlägt der Beschluß „Massenaktio nen gegen Japan" vor. So sollen japanische Waren boy kottiert werden und durch Streik Lieferungen an Japan verhindert werden. Durch die Sammlung von Unterstüt- zungsgeldern will man den Kampf Chinas unterstützen. Der Aufruf zeigt, daß die Kommunistische Interna tionale einen neuen, ernstzunehmenden Einsatz ihrer Kräfte in China vorbereitet hat. Es ist bezeichnend, daß diese von der Komintern für China geplante Aktion in diesem Beschluß der Unterützung für Sowjetspanten a» die Seite gestellt wird. Daß die Komintern gerade den augenblicklichen Zeit punkt für ihr Hervortreten wählte, verdient eine gao- besondere Beachtung. Corrigan Ehrenbürger von Newyorl Trotz der drückenden Hitze waren am Freitag drei viertel Millionen Menschen Zeugen, als der Atlantik- flieger Corrigan unter taumelnder Begeisterung der Menge im Triumphzug durch Neuyorks Hauptstraßen zum Natbaus fuhr, wo ihm das Ehrenbürgerrecht verliehen wurde. Mit gutmütigem Spott hänselte das Publikum besonders Corrigans angeblich versehentlichen Ozeanflug. Bewerbungen zur Wehrmacht einreichen! Wer Wert daraus legt, ab Herbst 1939 in der Wehr macht aktiv zu dienen, der wird hiermit ausgefordert, sein Bewerbungsgesuch schon in den Monaten August, Sep tember und Oktober 1938 an denjenigen Truppenteil zu richten, bei dem er ab Herbst 1939 als Freiwilliger ein- treten will. Wer sein Bewerbungsgesuch später einreicht, läuft Gefahr, daß die Freiwilligenstellen bei dem Truppenteil seiner Wahl bereits durch andere Freiwillige besetzt sind, die sich früher gemeldet haben. Die Folgen solcher Ver spätung sind, daß der Bewerber entweder einem anderen Truppenteil zugeteilt werden mutz oder datz er erst im Jahre 1940 und 1941 eingezogen werden kann. Wie die Bewerbungsgesuche aufzusetzen sind und welche Unterlagen ihnen betzusügen sind, das ist aus besonderen Merkblättern zu ersehen, die alle Wehr bezirkskommandos und Wehrmeldeämter vorrätig haben. Liese Merkblätter können auch schriftlich bei dem zustän digen Wehrbezirkskommando oder Wehrmeldeamte ange- fordere werden.