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amschc» mlang- sie s>cl'" Besprechung zwischen Hodza und sudetendeutschen Vertretern Prag, 14. Juni. Entsprechend den in den letzten Wochen Mosfenen Vereinbarungen fand am Dienstag, dem I buni, eine längere Aussprache zwischen dem Minister- »asidenten Dr. Hodza und den bevollmächtigten Vertretern oudetendeutschen Partei, den Abgeordneten Kundt, W Rosche, Dr. Peters und den Führungsratsmitgliedern st vebekowski und Dr. Schicketanz statt. Die Besprechung M fortgesetzt. Es wurde vereinbart, über den Verlauf "^Aussprache am Mittwoch eine Verlautbarung auszu- Tschechenschrkanen machen vor dem Tode nicht halt Oberullersdorf. Wie unhaltbar die Erenzverhältnisse M in der Oberlausitz geworden sind, zeigt ein Vorfall, W aus Oberullersdorf gemeldet wird. Es genügt den Maren jenseits der Erenzpfähle nicht mehr, unschuldige Mtendeutsche zu verprügeln und zu Tode zu quälen, ihre vielmehr auch vor der Majestät des To- Hden wahnwitzigen Grenzbefestigungen der Tschechei unter vielen anderen die vier Straßenübergänge in nie man Meter non zu ,t heraus ChikafK wurden M gel über LpK >undcn tte Lag^ ein W»a n nicht le«. :en dulch/^! Zojewodi^ -gesamt kB. Ätet.D»! terdem H"' erschlage»' Gerüchte um sranzösisch-chinesischen Pakt . Tokio, 14. Juni. Die japanische Presse greift bereits "4 einiger Zeit Frankreich heftig an wegen der Unter- Mng Chinas und der Einmischung in den chinesischen flickt. Am Dienstag berichtet nun Domei aus guter Mk, daß Vertreter der Hankau-Regierung mit dem 'ouverneur von Französisch-Indochina in Hanoi über ge- ^asame militärische Maßnahmen zum Schutze der Insel Man gegen eine japanische Bedrohung verhandelten, da Besetzung Hainans durch Japan einer Blockade Siid- ""as und Französisch-Indochinas gleichkäme. Ein derartiger Militärpakt, so heißt es in dem Domei- müsse eine schwere Bedrohung Japans bedeuten; tun ex bringe die Möglichkeit mit sich, daß sich um den Hainans neue Feindseligkeiten ergeben könnten. Trotz .Mach« französischer Dementis, so schließt der Bericht, Me bereits ein Geheimabkommen über die Stellung von .Maschen Militärberatern und die Lieferung von fran- Mem Kriegsmaterial über Haifong und Mnnan, da Mo» als Eingangshafen mehr und mehr ausfalle. Die ^>ttung von Hankau habe Frankreich als Gegenleistung °Ae an Bergwerken und Eisenbahnen angeboten. * Die Zeitung „Asahi Shimbun" teilt hierzu ergänzend daß Frankreich und Sowjetrutzland die Notlage i^Waischeks ausnutzten, um politisch und wirtschaftlich Wna Fuß zu fassen. spanischer Protest gegen französische Hilfsstellung für Tschiangkaifchek , Tokio, 15. Juni. (Ostasiendienst des DNV.) Der Spre- des Außenamtes erklärte heute zu den Meldungen über -Aosisch-chinesische Verhandlungen, man habe in Tokio tz.MeIl erfahren, daß ein Kontrakt für den Bau einer ^" Wischen Nanning und Lungtschau, also zur Verbin- V der Provinzen Kwangsi und Mnnan abgeschlossen sei. ^.^zeichnet sei dieser Kontrakt von einem Bruder T. V Mgs und einer französischen Firma. Soong überwache E"lichem Auftrag dre Zufuhr von Kriegsmaterial für M. Außerdem sei eine weitere Bahn zwischen Hanoi - 'Nauzösisch-Indochina und der chinesischen Provinz vorgesehen. Der Sprecher bestätigte ferner den inoffizieller Nachrichten, wonach Tschiangkaifchek «ls Gegenleistung für die Hilfsstellnng gegen wirtschaftliche Konzessionen gewährt habe. Wenn ^j,Mich, so erklärte der Sprecher auf Anfrage, Hankau 1 Massen versorgte, so müßte dies als uns reund- "rUkt gegenüber Japan angesehen werden. Bolschewß-« lt erfolg chende siegreich ch davon § preisgeg^" Truppen im MM"! nale Angl^' zung der ne der Ol adrid B ,gen bei dc'" - -re M g aus Lch ss, Meter sE > Stadt — bedenE stijares-M ijetspaniso'^ Menen dB t zu sein. elligkeit konnte chs cdings »A i mußte c'" inindechch nördlich n. italie« ntlich 'eritalienE. >t, die grots odesopserch in San E eier Brii^'i nieder, dB ochen wu.^ ünen Wajd, ner Orts^ >r eines ch, in AlpeBs mt. In M um vor ch 'gen. HE andwirtE'. m 10 bis herrschte lontag 'fälle iß > haben ertUrcklB'' . sn des M, Udert Ac « izikätsBL Nassermasch ortigen b -teg M weiten Vj,- cke, daß st j Ansicht ' Steigen ch !en Fällen ngen. und sa^j Versuch,^ - -°!Ä- c sank n" icht. liebe, Geld und Gangster Kriminalroman vonHansHeuer -Nachdruck verboten.) Nenn er nun verblutete... s^. ^ie beugte sich über das Steuerrad. Wie ein Jockei °er seinen Renner zu erhöhter Leistung anspornen Ununterbrochen ging die Jagd. ?uck Dhmon schien nicht gewillt, sie aufzugeben. Er wohl noch eine Chance. Er und seine Leute schossen jetzt seltener. Vielleicht sie nicht genügend Munition bei sich und sparten Rest auf für den günstigsten Augenblick. Aer Motor donnerte, dröhnte, knatterte. thMAichtig huschte durch Elinors Kopf der Gedanke an IM Vater. Sie wischte ihn weg. Das war jetzt Ablen- Sie betete nur, ihm möge nichts geschehen sein. trieb das Boot vorwärts... immer nur vor- Hoffnung stieg, als sie einen Blick nach hinten 'Md erkannte, daß die Verfolger das Tempo nicht mit ten vermochten. hsMS dachte an den kleinen Browning in ihrer Hand- Es war derselbe Browning, den sie in New Dork Hartmann gerichtet hatte. Vor dem er keine ''hatte. Die Waffe war scharf geladen. wünschte, nur einen Schutz abfeuern zu können, Weser Schutz mützte die Kugel Buck Dhmon mitten M schicken! 'Eia "tcht. Mtt beiden Händen mußte sie das Ma galten, mit beiden Händen das Boot vorwärts- ^u... immer vorwärtsI -lja„ "ns Hartmann hob mühsam den Kopf und sah zu st Walkers auf. Mnes, tapferes Mädel! MM sie nicht wäre... st, "Mich oerwischte sich das Bild: es war auf einmal Elinor Walkers, die dort am Steuer des /„Mes stand. Ganz deutlich sah er einen schimmern- ' °uchwnden Blondkopf... Ml das... nicht... war das nicht Renate? Bild versank. Oberullersdorf durch Schranken geschlossen und mit Wagen und Gerümpel aller Art verbarrikadiert worden. Da Sächsisch- und Böhmisch-Ullersdorf zu einem Kirchspiel ge hören und der Friedhof auf reichsdeutscher Seite liegt, müs sen die Toten von drüben über die Grenze gebracht werden. Seit dem Bestehen der jetzigen staatlichen Verhältnisse ist dies nienials anders als auf einer der offiziellen Straßen geschehen. Am Sonnabendnachmittag mußte nun ein Be gräbniszug einen nicht gerade alltäglichen Weg einschlagen. Da trotz mehrfacher Verhandlungen der Angehörigen mit den Zollbeamten die Sperren nicht beseitigt wurden, blieb der Trauergemeinde nichts anderes übrig, als ihre Toten auf wahren Schleichwegen zu Grabe zu tragen. Man mußte zunächst über eine mehr als primitive Brücke gehen, die noch nie einen Trauerzug sah, um dann mitten durch den Garten eines Bauerngutes zu ziehen. Nur so war es möglich, der Toten die letzte Ruhe zu geben und die Schi kanen der Tschechen unschädlich zu machen. Im Zusammenhang mit dieser Meldung sei an einen ähnlichen Vorfall erinnert, der sich in der gleichen Erenz- gemeinde abspielte. Ein Ehemann, dessen Ehefrau einer schweren Niederkunft entgegensah, wurde auf seine Frage, ob für diesen Fall die Grenzsperre aufgehoben und das Krankenauto in Richtung Reichenberg passieren könne, kalt schnäuzig abgewiesen. Er müsse in diesem Falle ruhig den Weg über das Zollamt nehmen. Das bedeutet einen Um weg von mindestens einer Stunde. Aus aller Welt * General Keitel bei Horthy. Der Chef des Ober kommandos der deutschen Wehrmacht, General der Artillerie Keitel, ist Dienstag, vormittags 11 Uhr, im Sonderflugzeug „Hermann Göring" in Budapest eingetroffen, um den Be such des ungarischen Honvedministers im vorigen Jahre in Deutschland anläßlich der Herbstmanöver zu erwidern. Reichsverweser Admiral von Horthy empfing gestern mittag den Chef des Oberkommandos der deutschen Wehrmacht, General der Artillerie Keitel. * Ministerialdirektor im Reichspostministerium Höpf ner gestorben. Am 11. Juni, abends, ist der Leiter der Ab teilung II (Fernsprechwesen) des Reichspostministeriums, Ministerialdirektor Karl Höpfner, nach langem, schwerem Leiden verschieden. Höpfner wurde 1875 in Perleberg ge boren. Er trat 1894 in den Dienst der Reichspostverwaltung ein und war in den Reichspostdirektionsbezirken Potsdam, Straßburg (Elsaß) und Düsseldorf tätig. * Schweres Einsturzunglück im Schwarzwald. Bei den Arbeiten zur Verbreiterung der Reichsstratze Zell im Wiesental-Schönau im Schwarzwald, die den Bau einer größeren Stützmauer erforderlich macht, ereignete sich am Dienstag ein schweres Einsturzunglück. Infolge der Regen fälle der letzten Tage lockerten sich die Erdmassen mitsamt einem großen Baumstumpf und stürzten in die Tiefe. Drei Arbeiter wurden erdrückt und konnten nur noch tot ge borgen werden. Ein vierter, der schon bis an die Schultern verschüttet war, vermochte sich noch zu befreien. * Tödlicher Absturz im Höllental. Beim Abstieg von der Zugspitze ins Höllental ereignete sich ein tödlicher Unfall. Der 22 Jahre alte Tourist Fritz Stadler aus Augsburg war mit einem Freund im Abstieg begriffen und bereits bis unter das Brett gekommen. Hier strauchelte er und stürzte ins Tal hinunter, wo er auf einem Schneefeld tot liegen blieb. Sein Begleiter hatte den Absturz nicht gesehen und war zur Höllental-Anger-Hütte gegangen, um den Freund zu erwarten. Als dieser am Abend noch nicht eingetroffen war, machte man sich auf die Suche. Man fand den Ab- gestürzten als Leiche auf. * Vor großen Manöver» an der englischen Ostküste. Große kombinierte Manöver der britischen Heimatflotte und der Küstenverteidigung Ostenglands kündigt „Daily Telegraph" für nächsten Monat an. Diese Manöver fänden im Küstengebiet zwischen dem Firth of Forth und der Themse statt. Fast die gesamte Heimatflotte, insbesondere aber die Marineluftflotte, soll daran teilnehmen. Die Auf gabe der angreifenden Heimatflotte und der Luftwaffe sei es, einen Einfall in das Küstengebiet zu versuchen. Gigli als Feuerwehrmann. Benjamino Gigli wech selte am Montagabend bei einer Aufführung von La Boheme in der Londoner Covent-Earden-Oper plötzlich seine Nolle als Rudolf und betätigte sich als Feuerwehr- Unsinn! Renale Brandl satz ahnungslos in Berlin in ihrer Ghmnastikschule. Sie glaubte ihn bei seinem Onkel und hoffte... hoffte... hoffte... Er brachte den Gedanken nicht mehr zu Ende. Vor seinen Augen verschwamm alles. Das Donnern des Motors war plötzlich ganz fern. Sein Kopf sank zurück... Elinor Walkers bemerkte es nicht, daß Claus Hart mann ohnmächtig geworden war. Ihre Augen suchten das Land, das bald auftauchen mußte. Ihre Hände hielten das Steuerrad. Sie peitschte das Boot vorwärts... unablässig vorwärts... Hinter ihnen aber war immer Buck Dhmon. Er stand ganz vorn im Boot. Sein breites, rotes Gesicht war wutentstellt. Immer wieder stieß er Flüche aus, mit denen er sich Luft machen wollte. Der Browning in seiner Faust wartete auf eine gün stige Gelegenheit. „Das Mädel hat den Teufel im Leib!" knurrte er. Zwölftes Kapitel. John Arlt sah von seinem Zimmer aus den „Neffen" Heinrich Hartmanns von seiner Autofahrt zurückkommen. Sah, wie er mit dem Chauffeur vor den Garagen sprach. Und konnte dabei genau sein Gesicht erkennen. Und wieder mußte er daran denken, daß der Vater dieses Mannes seinem Bruder in Amerika schrieb, zwischen Neffen und Onkel bestehe eine große Aehnlichkeit. Wenn man sich den Onkel im gleichen Alter vorstellte... John Arlt wandte sich um und trat an seinen Schreib tisch. Zog ein Fach auf und entnahm ihm ein Bild. Ein altes, schon etwas vergilbtes Bild. Das war Heinrich Hartmann im Alter von ungefähr dreißig Jahren... Aber selbst, wenn man seine Phantasie sehr kühn spielen ließ, konnte man nicht die geringste Aehnlichkeit zwischen Onkel und Neffen erkennen. Man mußte ja allerdings berücksichtigen, daß der Bruder Heinrich Hartmanns das bereits vor einigen Jahren schrieb. Jahre verändern den Menschen. Aber müßte man nicht annehmen, daß mit den Jahren auch die Aehnlichkeit stärker hervortreten würde, wenn sie wirk lich vorhanden war? John Arlt ließ das Bild in das Fach zurückfallen. Nein, dieser Neffe war ein ganz anderer Mensch als sein Onkel. Auch im Charakter. mann. Als die Künstler, wie in den Rollen vorgesehen, Manuskripte und Papier in den zur besseren Illustrierung erleuchteten Ofen warfen, fing das Papier Feuer. Ohne die Aufführung zu unterbrechen und die Feuerwehr zu be mühen, ging Benjamino Gigli hinter die Kulissen, holte zwei Eimer Wasser und einen Eimer Sand und löschte damit höchst eigenhändig den Brand in der Oper. Karl Gall schwer gestürzt. Der Deutsche Motorrad meister Karl Gall, München, der gegenwärtig auf der In sel Man weilt, um auf seiner VMW.-Mas'chine an dem Nennen um die englische Tourist-Trophy in der Halbliter klasse am 17. Juni teilzunehmen, hat am Dienstag im Trai ning einen schweren Unfall erlitten. Er wurde auf der Strecke in bewußtlosem Zustande aufgefunden. Bei der ärztlichen Untersuchung stellte sich heraus, daß der Bedau ernswerte eine Gehirnerschütterung und einen Armbruch er litten hat, so daß er dem Rennen am Freitag fernbleiben muß. * Französisches Flugzeug abgestürzt. — Fünf Verletzte. Infolge dichten Nebels ist das Postflugzeug Tunis-Constan tine am Montagvormittag etwa 30 Kilometer von Con stantine entfernt in gebirgiger Gegend mit dem Erdboden in Berührung gekommen und abgestürzt. Die fünf Insassen und der Pilot wurden verletzt. * Finnischer Dampfer an der lettländischen Küste ge sunken. An der kurländischen Küste sank in der Nacht zum Sonnabend bei Lyserort der finnische Dampfer „Rudolf". Das Schiff ist, wie jetzt einwandfrei festgestellt wurde, auf das unter Wasser liegende Wrack des vor einigen Jahren gesunkenen lettischen Dampfers „Livonia" gestoßen. Das Wrack war durch eine Leucht- und Heulboje gekennzeichnet, die jedoch infolge des dichten Nebels von dem finnischen Dampfer nicht bemerkt wurde. Mit Ausnahme der Stewar deß konnte die gesamte 13köpfige Besatzung des Dampfers gerettet werden. Die Stewardeß ertrank, weil sie noch im letzten Augenblick versuchte, aus ihrer Kabine Wertsachen zu holen. * Der Niesenbrand in Lettland. — 372 Gebäude ver nichtet. — 2llü Personen erlitten Verletzungen. Aus Riga wird gemeldet: Dem Riesenbrand in Ludsen, der am Sonn abend ein Drittel der Stadt in Asche legte, sind, wie er gänzend mitgeteilt wird, insgesamt 372 Gebäude einschließ lich der Nebengebäude zum Opfer gefallen. Etwa 3000 Menschen wurden obdachlos. Durch die Feuersbrunst haben etwa 200 Personen Verletzungen erlitten. Feuer im Bukarester Heeresmuseum Dachstuhl und Kuppelsaal vernichtet. Bukarest, 15. Juni. Heute morgen um 5 Uhr brach im Bukarester Heeresmuseum, einem auf einem Hügel im Park freistehenden Gebäude, ein Brand aus. Das Feuer ergriff den ganzen Dachstuhl und auch den Kuppelsaal des Mu seums. Die Feuerwehren hatten infolge der Ungunst des Windes einen schweren Kampf zu bestehen. Der Heeres minister und zahlreiche hohe Offiziere erschienen am Schau platz des Brandunglllcks. Mehrere Offiziere drangen unter Lebensgefahr in den brennenden großen Kuppelsaal des Museums ein und retteten mehrere alte Fahnen und son stige geschichtlich überaus wertvolle Erinnerungsgegen stände. Vis etwa 10 Uhr vormittags war der Brand völlig gelöscht. Es konnte jedoch nicht verhindert werden, daß zu sammen mit dem Dachstuhl und dem Kuppelsaal auch ein Teil der in diesem Saal aufgestellten wertvollen histo rischen Gegenstände Len Flammen zum Opfer fiel. Der Brand soll auf die Unvorsichtigkeit eines Arbeiters zurück zuführen sein. Zwei Landesverräter hingerickitct. Berlin, 15. Juni. Die Justizpressestelle beim Volks gerichtshof teilt mit: Die am 16. November 1937 vom Volks gerichtshof wegen Landesverrat zum Tode und zu dauern dem Ehrverlust verurteilten Georg und Anna Schwaitzer sind heute morgen hingerichtet worden. Die Verurteilten waren jenseits der deutschen Grenze mit dem Nachrichten dienst einer ausländischen Macht in Berührung gekommen und alsbald bereitwilligst auf dessen Spionageansinnen ein gegangen. Ueber zwei Jahre lang haben sie dann, zuletzt im Kraftwagen, ausgedehnte Ausspäbungsreisen durch Deutschland unternommen und über deren Ergebnisse ihrem Auftraggeber regelmäßig Bericht erstattet. Er dachte an den unerquicklichen Auftritt, den er mit ihm hatte. Es war schade. Da hatte ein Mann ein Leben lang geschuftet, hatte sich keine Minute der Erholung gegönnt, hatte Geld verdient... und nun kam ein anderer daher, nahm lachend dies viele Geld, als sei es eine Selbstver ständlichkeit, daß es ihm in den Schoß falle... nahm es und würde es mit vollen Händen ausstreuen. Wenn man das Gesicht des Neffen aufmerksam be trachtete, war es nicht schwer zu erraten, was aus der Erbschaft werden würde! John Arlt verschloß den Schreibtisch. Er konnte nichts daran ändern. Testament ist Testament. Heinrich Hartmann hatte es sich wohl auch anders gedacht. Hatte vielleicht ge glaubt, sein Neffe sei vom gleichen Schlag wie er. Langsam verließ John Arlt sein Zimmer. Schritt über den Korridor und stieg die Treppe hinab. Sein Gang war nicht zu hören. Die dicken Läufer sogen jeden Laut auf. Er bog um den ersten Treppenabsatz und blieb plötz lich stehen. Fuhr zurück, um nicht gesehen zu werden. In der Diele unten stand der Neffe Heinrich Hart manns mit James, dem Diener. Das wäre an sich nicht auffällig gewesen. Aber als John Arlt jetzt einen vorsichtigen Blick über das Geländer warf, bemächtigte sich seiner ein eigentüm liches Gefühl. James redete im Flüsterton auf den Neffen ein. Be wegte dabei die Hände ohne jene Würde und Erhaben heit, die ihn sonst auszeichnete. Es schien etwas ungemein Wichtiges zu sein, was er dem Neffen milzuteilen hatte. Und die Art, in der die beiden Männer sich gegen überstanden, in der sie sich unterhielten... John Arlt trat schnell vom Geländer zurück und ging langsam, vorsichtig auftretend, in sein Zimmer zurück. Er hatte mit dem Neffen wegen der Ueberführung der Leiche sprechen wollen und dachte nun nicht mehr daran. Dachte, während er die Tür seines Zimmers leise hinter sich schloß, nur daran, wie vertraut die beiden Männer, der Diener und der Neffe des Millionärs, mit einander sprachen. So unterhielten sich nicht zwei Men schen, die sich gestern abend zum ersten Male sahen und außerdem durch gesellschaftliche Unterschiede getrennt sind! (Fortsetzung folgt.)