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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 TZuZA Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum S Alles wettere üb« schließlich Trägerlohn. Im Falle höher« Gewalt (Störungen des Betriebes d« Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor- mitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewah, Anspruch aus Liefemng oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs Md Zwaugsvergleich erlischt jed« Nachlaß- Preises. «tjpruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde - Behörde zu Ottendorf-Okrilla und de« Muauzamt« M Shadod««. ^Acheckkonto: Dresden 15 488. Druck und Verlag: Buchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendors-Okrilla. Siwkonto: 551. — Fernruf: 231. - Nummer 64 Hohe Ehrung U Gauleiter Mutschmann Der faschistische Ehrendolch verliehen Professor Schaufuß-Bonini und Generalkonsul Lup- erschienen an der Spitze einer italienischen Abordnung «ei Gauleiter und Reichsstatthalter Martin Mutschmann, A ihrn den faschistischen Ehrendolch zu überreichen. Prof. Schaufuß-Bonini erinnerte in seiner feierlichen Ansprache U die Herzlichkeit der deutsch-italienischen Freundschaft, fit nicht zufällig entstanden, sondern aus der Gemein- 'ainkeit der Idee' und des weltanschaulichen Kampfes Manisch gewachsen sei. Niemand aber habe diese Freund- Wst zwischen den beiden Völkern mehr begrüßt als die Deutschen in Italien und die in Deutschland lebenden Italiener. Als Leichen und Pfand der engen Beziehun- 8en überreichte Prof. Schaufuß-Bonini namens der Dres- Mer Fascio dem Gauleiter und Reichsstatthalter den 'aschistischen Ehrendolch. n Gauleiter Martin Mutschmann dankte mit herz- Men Worten für diese ungewöhnliche Ehrung und wies ^f die Fühlung hin, die zwischen den in Deutschland Mäßigen Faschisten und der NSDAP, schon während M ersten Kampfjahre der Bewegung bestand und betonte fst Notwendigkeit, alle Volksgenossen über die große poli- "lche und weltanschauliche Bedeutung der Achse Berlin FRom aufzuklären. Der Gauleiter sprach in.diesem Zu- jMmenhang von dem bleibenden Eindruck, den er anläß- >ch eines Besuches in Neapel von dem Aufbau des faschi stischen Italiens gewonnen habe und von der Festigung fer gegenseitigen Beziehungen durch den Staatsbesuch des Führers in Rom. „ Der Dresdner italienische Generalkonsul Luppis Miete ebenfalls herzliche Worte an den Reichsstatthalter, Mem er die Ueberreichung des faschistischen Ehrenvol les als Symbol der Freundschaft bezeichnete. , Wichtiger StMÄau in Meißen Von Reichsstatthalter Mutschmann dem Verkehr übergeben . In Meißen wurde die nahezu drei Kilometer lange vochuserstraße, durch die der Durchgangsverkehr Dresden Leipzig vom Stadtinnern Meißens mit den engen, win- Mgen Straßeir abgeleitet wird, durch Reichsstatthalter Gleiter Mutschmann ihrer Bestimmung übergeben. Der Mchsstatthalter war zuvor von Oberbürgermeister Drech- in den neugestalteten Räumen des Rathauses emp- Mgen worden und hatte sich dort in das Goldene Buch " Stadt eingetragen. Zu Beginn der Weihefeier dankte Oberbürgermeister Achsel allen, die am Werden der Straße umhalsen. Menminister Dr. Fritsch, der die Hochuferstraße ein if'uck nationalsozialistischer Gemeinschaftsarbeit nannte, D hierauf den Reichsstatthalter, die Straße ihrer Be- L'Mmung zu übergeben. Mit den Worten „Auch diese »:Mße ist ein Werk des Führers!" übergab Gauleiter Mutschmann die Hochuferstraße dem Verkehr. , Dem Reichsstatthalter, dem Innenminister, dem Kreis- -Mlmann SA.-Obergruppenführer Schepmann sowie Ä.Mn um den Bau der Straße besonders verdienten ''aiincrn wurden aus einem Kamreadschaftsabend Erin- l^Dösgabcn überreicht. Am Abend waren die Hochuser- "Mc und die Burg festlich beleuchtet. 8n neun Tagen Ziehung der heimallotterie ,.„D>e vom Heimatwerk Sachsen veranstaltete Erste Heimat- in all'" sächsischen Kreisen lebhafte Anteilnahme zsiunoen. Von manchen Kreis- und Ortsbeauftragten des ?^atwerkes mußten bereits neue Lose anaefordert werden, Nachfrage zu genügen. Man weiß ja überall, baß man D Kauf eines Loses gleich zwei Möglichkeiten ausnutzt: t»n Ausbau des Heimatwerkes Sachsen und damit der Gel- und dem volkskulturellen Fortschritt des ganzen Gaues wertvollen Dienst zu leisten und sich selbst die Chance nN. kroßen Gewinnes zu bieten. 25 006 RM warten auf ihre ästigen Eigentümer. Lni. ? üsfentlichen Lottertegeschäften Sachsens werden die le der Ersten Helmatlotterie abgegeben. Die Ziehung findet n?, ^.aunabend, den 11. Juni 1938, beginnend vormittags 8.30 Ae Mo-Lkganiiatiml im Fqhr 1837 A. Gieoverband Sächsischer Gemeinden Geschäftsbericht des Eirooerbandes Sächsischer Ee- der am 2. Juni seine diesjährige ordentliche Ver- „ »Versammlung abhielt, wird ü' er oie Geschäftsentwicklunq " a. folgendes mitgeteilt: Gläubiger bei allen Gliedern der Giroorganisation wi« r Spareinlagen sind in einem Ausmaß gestiegen keinem Jahr zuvor. Sie wuchsen von 517,6 Millionen Millionen aus 868,8 Millionen RM, d. h. um 20,3 v. H. izA ule eigenen Mittel der Giroorganisatton haben sich er» D rmd Dar um 4 Millionen aus 88,4 Millionen NM. M'.t " starken Krhökuna der Linlaaen bat die Stelaeruna der Sonnabend, den 4. Zum 1938 -37. Jahrgang „Die Slowakei den Slowaken" Schärfste Kampfansage Hlinkas an Prag Die Delegation der amerikanischen Slowakenliga traf, von einer vieltausendköpfigen Menge begrüßt, in der Hauptstadt ihrer slowakischen Heimat, Preßburg, ein. Eine Stunde später traf der Führer der Slowaken, Pater Hlinka, ein, dem ein stürmischer Empfang zuteil wurde. Auf dem Bahnhof hielt er eine kurze Ansprache, in der er ausführte, daß die Slowaken ein souveränes Voll seien, und wer dies nicht anerkenne, könne gehen. Die Slowaken würden am Sonntag auf ihrem Parteitag der ganzen Welt zurufen, daß die Slowakei den Slowaken gehöre, und das wollten sie auch verwirklicht sehen. Dann bildete sich unter Führung des greisen Hlinka ein geschlossener Zug, der sich zum Hotel „Carlton" be wegte. Die Teilnehmer des Zuges gaben durch Lieder und Sprechchöre ihrer Begeisterung Ausdruck. Vor dem Hotel hielt Hlinka wieder eine Ansprache und sagte: Wir sind nicht tschechisch, wir sind Slowaken. Taufend Jahre sind wir in diesem Lande, und niemand vermochte uns von hier zu vertreiben. Wir werden uns auch heute nicht vertreiben lassen. Er hieß dann nochmals die Gäste in der slowakischen Heimat willkommen und bezeichnete ihre Haltung als beispielhaft. „Wenn alle Slowaken so bandeln würden, und wenn es keine krum men Wege gäbe, hätten wir schon lange die Autonomie". Wie der „Slovak" berichtet, trat der Vorstand der Slowakischen Volkspartei zu einer Sitzung zusammen. Der einzige Programmpunkt war ein Gesetzesantrag für die Autonomie der Slowakei. Dieser Antrag, der von einigen Kommissionen der Partei ausgearbeitel wurde, enthält eine nähere Ausführung aller Hauptpunkte des Pittsburger Vertrages. Sein Kerngedanke ist ein gesetz gebender Landtag für die Slowakei. Der Antrag wurde vom Parteivorstand offiziell genehmigt. Der Antrag wird dem Parlament in Prag in aller nächster Zeit vorgelegt werden. Wie der „Slovak" versi chert, werden sich auch alle amerikanischen Slowaken für die Gesetzwerdung dieses Antrages einsetzen. Prag sagt: „SilMsoerwirrung" In einer amtlichen Erklärung mutz die Prager Re gierung nunmehr auch den unerhörten Zwischenfall, der sich am Donnerstagabend in Haslau bei Asch ereignet hat, zugeben. Dabei wird der Versuch gemacht, die bru talen Ausschreitungen des tschechoslowakischen Polizisten, der in einem Lokal blindlings um sich schoß und friedliche Sudetendeutsche mit dem Revolver bedrohte, wörtlich mit einem „plötzlichen Anfall von Sinnesverwirrung" zu be gründen. M Ablenlungrmanöo« Der Mörder von Lappersdorf hatte keinen Begleiter Auf Grund der Angaben des Mörders von Lappers dorf, des 48 Jahre alten Max Söllner, der am l. Juni die Pfarrersköchin Ida Kerscher erstochen Hal, wurde in Reaensbura und Umaebuna eine umkakiende ^abnoungs- artton nacy oem angeblich in Begleitung des Söllner ge wesenen flüchtigen zweiten Mörders des ^-Wachpostens Kallweit in Weimar, Peter Forster, eingeleilet. Nach den bisherigen Feststellungen ist die Behauptung des Söllner, daß er auf Betreiben und in Begleitung Forsters den Mord in Lappersdorf begangen habe, nicht zutref fend. Es war nach Mitteilung der Polizetdirektion Re gensburg nicht festzustellen, daß sich Forster überhaupt in oder in der Umgebung von Regensburg aufgehalten hat. Die Angaben Söllners entpuppten sich also als Schwindel und als Ablenkungsmanöver. SiWMe Kreisletter in der Oltmarl Auf Ersuchen des Reichskommissars Bürckel hat, wie aer NS.-Gaudienst meldet, Gauleiter Martin Mutschmann bestimmt, daß die Kreisleiter Walter, Dresden, Jahns, Großenhain, und Bochmann, Rochlitz, für acht Wochen mit organisatorischen Aufbauarbeiten in den Kreisen und Ortsgruppen der Ostmark betreut werden. Damit hat die mustergültige Organisation der Partei innerhalb unseres Sachseugaues eine erneute Anerkennung gefunden. Die Kreisleiter sind in Ausführung ihrer ehrenvollen Beru fung bereits am Donnerstag in die Ostmark abgereist. Eine schlechte „Westellung" Was Bonnet über die tschechische Krise gesagt haben soll Das „Petit Journal" hat sich in Zusammenhang mit der tschechoslowakischen Frage ein tolles Stück internatio naler Brunnenvergiftung geleistet. Das Blatt bringt Aus führungen des französischen Außenministers Bonnet vor dem Auswärtigen Ausschuß der Kammer, die in ihrer ganzen Verlogenheit eine infame Verdächtigung des so oft und immer wieder bewiesenen deutschen Friedenswillens darstellen. Danach soll der Außenminister bei der Behand lung des tschechischen Problems insbesondere die Tage zwischen dem 20. und 23. Mai geschildert haben. Deutsch land hätte damals 23 Divisionen mobilisiert gehabt (!!). Der britische Botschafter in Berlin habe bereits mit der Heimbesörderung der britischen Untertanen begonnen und der französische Botschafter habe telegraphisch nach Paris gemeldet, daß die allgemeine Mobilmachung in Deutsch land bevorstehe. * Bei dieser neuen französischen Presselüge handelt es sich offensichtlich um ein reichlich verspätetes Manöver, der Tschechoslowakei in ihrer, durch ihr Verschulden ent standenen diplomatischen Klemme zu Hilfe zu kommen. Ob dieses Spiel mit der Verbreitung derartiger aufge wärmter infamer Lügengeschichten erreicht werden kann, die durch die aller Welt bekannten Tatsachen längst wider legt sind, muß auf jeden Fall bezweifelt werden. Im übrigen werden sicherlich die französischen amtlichen Stel len, die sich immer wieder auf ihre objektive Einstellung gegenüber der tschechoslowakischen Krise berufen, von die sem neuen unerhörten Versuch einer weiteren Vergiftung der internationalen Atmosphöre eindeutig und in aller Form abrücken. Debitoren um 4,7 Millionen RM au, 177,4 Millionen RM nicht Schritt gehalten. Im Berichtsjahr wurven 27 377 neue Kredite im Betrag von 62,8 Millionen RM bewilligt. Die Liquiditätsziffer^beträgt 53,3 v. H. (im Vorjahre 5l.8 v. HO. Der Zahlungsverkehr hat gegenüber dem Vorjahr wiederum stark zugenommen. Der Gesamtumsatz innerhalb der Eiroorqa- nisation auf einer Seite des Hauptbuches erreichte 26,63 NM mit 68,75 Millionen Posten (im Vorjahre 24.4 Milliarden RM mit 66,9 Millionen Posten). Dein Revistonsverband Sächsischer Kreditgenossenschaft.'', gehörten am Ende des Berichtsjahres 77 Kreditgenossenschaften an, Vie mit Eirostellen verbunden lind. Sie verfügten über K,11 Millionen RM eigene Mittel B. Girozentrale Sachsen — öffentliche Bankanstalt Vor allem als Folge der sehr günstigen Einlagenbewegung bei den Sparkassen und Girokassen erhöhten sich die Gläubiger zuzüglich Spareinlagen bei der Girozentrale um 82,1 Millionen Reichsmark auf 400 Millionen RM. Diese Erhöhung ist um so beachtlicher, als sich die Eirokassen und Sparkassen auch im Berichtsiahrc in erheblichem Ausmaß an der Zeichnung der aufgelegten Reichsanleihen beteiligt haben. Die Liquidität beträgt 57,1 v. H. (i. V. 58,5 v H.l. Insgesamt liefen am Iah- reseaoe 9846 Kredite im Gesamtbeträge von RM 51,36 Mil lionen (im Vorjahr 57,7 Millionen NM). Der Eesamtum atz stieg von 10,4 Milliarden auf 12,1 Milliarden RM, das sind 1ö,9 v. H. Nach Zuführung von weiteren 2 Millionen RM betragen die Reserven der Girozentrale Sachsen nunmehr 12 Millionen Reichsmark. Betriebskapital und Reserven betragen jetzt 22 Millionen RM. Es verbleibt ein Reingewinn in Hohe von 770 224,18 RM. Die StammaNtsile werden mit 5 v. H verzinst. Stand der Saaten in Sachten Nach dem kalten April brachte auch die erste Hälfte des Mai wiederholte Nachtfröste bei nur vereinzelten und geringen Niederschlägen, so daß Kälte und Trockenheit die Entwicklung aller Nutzpflanzen hemmten. Erst von Mitte Mai an setzte eine wärmere Witterung mit wiederholten und ausgiebigen Regen- fällen ein, die die von der Kälte und Trockenheit der ersten Maihälfte verursachten Schäden wieder ausglich. Winterroggen, Winterweizen und Wintergerste haben sich in der zweiten Hälfte des Mai meist günstig entwickelt. Auch das Sommergetreide beginnt sich von vea vurch Kälte und Trockenheit erlittenen Schäden zu erholen. Kartofseln und Rüben sind infolge der Kalte und Trockenheit noch nicht oder langsam und ungleich mäßig ausgegangen. Vor allem ist das Wachstum des Klees, der Luzerne, der Wiesen und Weiden aufgehalten worden, so daß vielfach ein empfindlicher Futtermanqel entstanden ist. Dre Vestellungsarbeiten sind meist beendet. Die Pflege- und Hack arbeiten auf den Feldern sind im Gange An Schädlingen wur den hauptsächlich Drahtwürmer, Feldmäuse, Maikäfer, Enger linge und Erdflöhe beobachtet. Für das Land Sachsen wurden vom Statistischen Landes- awt folgende Durchschnittsnoten des Saatenstandes errechnet (dabei bezeichnet 1 einen sehr guten, 2 einen guten, 3 einen mittleren, 4 einen geringen und 5 einen sehr qeringn Stand): Winterroggen 2,4 (2,9), Sommerroggen 2,7 (2,7), Winterweizen 2,5 (2,9), Sommerweizen 2,6 (2,6), Wintergerste 2,5 (2,9), Sommergerste 2,6 (2,5), Hafer 2.7 (2.7), Erblen aller Art 2,7 (2,7), Ackerbohnen 2,8 (2,7), Wicken 2,8 (^,8), Spätkartoffeln 3,1 (2,9), Frühkartoffeln 2 (2,7), Zuckerrüben 2,8 (2,8), Futterrüben oder Runkeln 3 (2,8), Kohlrüben 3.3. Mobrrüben 2,g (U. Rav, LS (2.8). Rüblen 2.7.